Was braucht man eigentlich so als Hobbysaxdoc?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Gast, 10.März.2008.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin,
    angeregt durch den ausleuchterthread, komme ich hier rauf.
    Wollte mir schon länger mal das nötigste Zulegen, was man für leichte Handgriffe am Sax braucht.
    Also Mechanik einstellen, ab- und anmontieren der Mechanik, Polster Wechsel, Inspektion, nötigste und immer wieder auftretende Reperaturen.

    Also, was brauch man in seinem "Köfferchen"? Wo kriegt man es am besten her? Und wie viel kostet dann der ganze Sch***?
     
  2. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hey Leon, hier mein Setup!

    Kleine Beschreibung von links oben nach rechts unten:

    Kleines (weiches) Blech zum Klappenbiegen (bitte keine Grundsatzdiskusionen über Klappenbiegen, es IST notwendig wenn die Klappen verbogen sind.
    Daneben der Stab hat kleine Haken um die Federn ein- und aus zu hängen. Der "Löffel" daneben ist praktisch um ein Polster, dass zu tief sitzt anzuheben. In dem Päckchen ist Kork (Set mit verschiedenen Stärken, reicht Ewigkeiten.
    Daneben die Teile nennen sich Einbrennbleche (Ebay), sehr praktisch um die Polster einzustellen (kommt zwischen Tonloch und Polster, dann Klappe drücken und das Blech drehen)
    Daneben liegt ein kleiner Schraubendreher.
    In der Mitte (blau) ein Lötbrenner um den Heißkleber zu erhitzen, sehr Zielgenau aber VORSICHT mit Korken, Filzen und Gummianschlägen!!!
    Links unten-Schleifpapier (400èr Körnung)um Korkanschläge einzuschleifen.Daneben Heißkleber für die Polster (am besten mit Schmelzpunkt um 200 Grad (gibts auch mit niedrigerem Schmelzpunkt ist aber für den Sommer im Auto nicht zu empfehlen). Darunter eine lange Pinzette um Kork zu kleben , geht mit den dicken Fingern nich so gut ohne.
    Und zum Schluss- Rasierklingen um Kork zu schneiden.
    Ach, jetzt hab ich die Lampe vergessen, ich benutze eine dünne Röhre aus dem PC-Modding Bereich, kostet 5-10€ und ne Spezialzange um Federn rein und raus zu drücken ist auch noch zu empfehlen, geht aber auch ohne.
    Kosten tut der Spaß ca. 50-100€.
    Das meiste hab ich von Musicmedic.com

    Gruß, Topshit
     
  3. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Servus,
    anstatt eines Federhakens kannste auch ne Häkelnadel nehmen.
    Zum erwärmen hab' ich immer nen Heißluftfön wie man ihn zB für Schrumpfschläuche benutzt, hergenommen.

    Viele Grüße

    Chri
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Filze fehlen noch, einmal dünne Blättchen, und einmal dickere Zapfen verschiedenster Durchmesser.

    Ich benutze gerne Filze, da sie weniger harter Geräusche machen, lassen sich aber schlechter justieren.

    So nen Lötbrenner hab ich auch, aber noch nie benutzt, weil ich Angst habe, zu heiß zu werden. Ich benutze statt dessen lieber einen Petroleumbrenner aus 'nem Chemiebaukasten.

    Allerdings bevorzuge ich auch die Methode, Polster nicht mit Heißkleber, sondern mit Siegellack einzusetzen, da reicht dann die Hitze aus.

    Statt dieser Hakengeräte zum Aushaken der Federn benutze ich ne kleine Zange, kriegt man für 1 € auf dem Flohmarkt.

    Und schließlich fehlt noch Zigarettenpapier, ich finde, damit kann man hervorragend testen, ob Polster dicht sind, ohne immer gleich die Dunkelkammer anwerfen zu müssen.

    Zum Ölen der Mechanik nehme ich übrigens alte Blätter. Einen kleinen Längsspan abschneiden, die Spitze ins Öl tauchen, und damit zwischen die Stangen und Böckchen gehen. Ist besser als jeder Punktöler. Wann immer es das Spiel der Mechanik zulässt fette ich die Stangen und Spitzschrauben allerdings lieber ein.

    Allerdings poliere ich die Stangen vorher gut, und das geht mit einem kleinen Lederlappen am besten, ich nehme ein Stück Fensterleder.

    Um die Mechanik schliesslich ganz genau einzustellen, wenn man keine Schrauben dafür am Sax hat, leistet auch eine feine Feile noch gute Dienste, z.B. so eine Runde aus der Schlüsselfeilesammlung.

    Pattex fehlt auch noch, denn irgendwie muss man den Kork, oder den Filz ja auch anpappen, und Mehlpappe ist nicht fest genug ;-)

    Eine kleine Sammlung von Federn sollte man auch haben. Federn biegt man übrigens nicht, sondern hämmert sie. Ich habe dazu mal auf dem Flohmarkt einen kleinen Metallamboss gekauft, wie Schuster ihn haben um Schuhe zu hauen.

    Jetzt habe ich bestimmt noch was vergessen, das trage ich dann bei Gelegenheit mal nach.

    Gruß,
    xcielo
     
  5. UweMees

    UweMees Schaut nur mal vorbei

    Hey Supiiii
    Darf ich mal mit einem Vorschlaghammer euer Auto Reparieren??
    Von dem zeug was Ihr angeblich braucht,würde ich nur einen geringen teil benutzen.
    zb.filz,kork,lampe und pattex.
     
  6. rbur

    rbur Mod

    was würdest du denn nicht nehmen, und vor allem: warum?
    Lötbrenner wäre mir zu gefährlich, aber sonst?
     
  7. UweMees

    UweMees Schaut nur mal vorbei

    Hallo RBur
    vor allem für ein sax kein Heißkleber.
     
  8. rbur

    rbur Mod

    Hab schon Saxe gesehen, die ab Werk Heißkleber hatten.
    Zb das SA 80, das ich grade in der Hand halte.
    Es sei denn, es wäre schonmal überholt worden, ist aber meineswissens nicht der Fall.
     
  9. UweMees

    UweMees Schaut nur mal vorbei

    Genau deswegen hat selmer auch ein problem mit der endfertigung.wieviel wärme braucht der kleber???
    leg es mal im sommer in ein heißes auto!kleber läuft raus polster bewegen sich,ups.
    aber es machen inzwischen viele hersteller,da geb ich dir ja recht.
    aber es geht auch anders und besser.
    ich wollte noch anmerken das hobbybastler und sogenannte "FACHMÄNNER" das gerne haben da man es leicht verschieben kann.(polster)
    Gruß uwe
     
  10. rbur

    rbur Mod

    Klar gehts besser. Oben wird übrigens der 200-Grad Schmelzkleber erwähnt, genau aus diesem Grund.
     
  11. rbur

    rbur Mod

    So hier mein Köfferchen.

    Ich bin übrigens einer von den angesprochenen Hobbybastlern ;-)

    nicht alles davon ist auch im Einsatz

    erste Schublade:

    [​IMG]

    diverse Schraubenzieher und Pinzetten
    Häkelnadel (an einem Ende eingesägt) für Federn

    Bastelmesser, sind aber nicht scharf genug für Kork, der bereits am Instrument ist, hier besser Rasierklingen nehmen. Öfters neue nehmen, die werden schnell stumpf.

    Magnet, damit die Rasierklingen nicht verloren gehen
    Schieblehre zum Polster messen. Kugelschreiber, zum Polstergrößen aufschreiben.
    Alte Flötenpolster, um was festzuklemmen
    Pfeifenreiniger zum Mechanikröhrchen innen reinigen
    kann man auch nehmen, wenn man die Polster mit Öl behandeln will, dann aber unbedingt U-förmig biegen, sonst sticht man Löcher rein.
    Korkfett
    konischer Korken, um das eine Ende von Klarinettenteilen zu verschließen, dann kann man reinblasen um die Dichtigkeit zu prüfen (klappt aber nicht wirklich gut)

    div Klammern
    Zahnstocher zum Ölen
    Wattestäbchen kann man auch nehmen, die fusseln aber gerne
    div Blechteile zum Polstern, kann man auch als Hitzeschutz vor edle Teile halten, wenn man den Polsterkleber schmilzt
    Kaffeefilter zum Feuchtigkeit vom Polster saugen
    Sandpapierfeilen aus dem Kosmetikbedarf



    Schublade 2

    [​IMG]
    diverse Kleber, Schelllack, Siegellack und Heißkleber (brr ..)

    diverse Korken, selten gebraucht
    zum Polster reinmachen nehme ich die Kerze, nachdem ich schonmal mit einem Brenner den Lack versaut habe. Nachteil: Ruß!
    Holzstab mit Loch in einem Ende, um bei Drehventilinstrumenten das Ventil rauszuschlagen
    Zigarettenpapier, um die Dichtigkeit zu prüfen, weil man Flöten wegen der durchscheinenden Polster schlecht ausleuchten kann (ich kann das nicht wirklich, weil man Flötenpolster nicht mit Hitze reinmacht, sondern durch Unterlegen dicht kriegt - echt ätzend, da fehlt mir die Erfahrung)
    Pflaster, falls man sich an einer Feder gestochen hat

    Federnsortimente
    Polsterkleber aus der Tube (in Spiritus aufgelöster Schelllack) das habe ich mal gekauft, aber nie gebraucht. Dauert mir im Gegensatz zu Hitze zu lange, weil der Spiritus erst verdunsten muss.
    Schleifpapier für Korken, in handliche Stückchen vorgeschnitten

    Dann noch Polster, Korkplatten, Zangen, Borstenpinsel zum Abstauben, diverse Öle

    Leuchtschlauch
    [​IMG]
    (werde ich demnächst mit Schrumpfschlauch sichern, bevor mich der Schlag trifft.
    Der Schlauch geht durch das ständige Biegen irgendwann kaputt, aber ich hab noch 20 Meter ...

    Mein Wissen habe ich aus dem Internet, aus den Foren und diverser Literatur.
    Manche Sachen mache ich wahrscheinlich etwas umständlich, aber im Gegensatz zum Profi kommt es bei mir ja nicht auf den Zeitaufwand an.
    Ganz wichtig: Nix machen, was man nicht zur Not wieder rückgängig machen kann!
     
  12. rbur

    rbur Mod

    Was wirklich ins Geld läuft ist übrigens, immer genug Polster vorrätig zu halten.
     
  13. Mario

    Mario Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    in erster Linie braucht man jede Menge Wissen und Erfahrung sowie handwerkliches Geschick, ein gutes Auge, ein gutes Ohr und eine gewisse "künstlerische Begabung" um den Job wirklich gut zu machen.

    Leider kann man das alles nicht kaufen...es gibt Videos von Überholungen zu kaufen...manche meinen die wären gemacht damit die Instrumentenbauer mehr zu tun haben danach...

    liebe Grüße

    Mario
     
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