Welches Saxophon für ein 8 Jahre altes Kind

Hallo,

ich spiele seit zwei Jahren Alt Saxophon und meine Tochter wollte schon seit längerer Zeit ein Instrument lernen. Die ganze Zeit war es Keyboard und nun will Sie unbedingt Saxophon spielen. Jetzt haben wir ihr erst einmal erklärt, dass Sie zuerst die Noten lernen muss bevor wir ein teures Instrument leihen/kaufen.

Hat jemand Erfahrungen, welches Sax für ein kleines Mädchen am besten ist, denke Alt oder Tenor ist vom Gewicht zu schwer, bleibt also nur noch Sopran.

Bin für jede Anregung dankbar.

Viele Grüsse

Ralf

 

Die Erfahrungen mit unseren Kindern hat gezeigt, dass das Übungspensum am Stück selten 15-20 Minuten übersteigt, von den ersten Einheiten mal abgesehen. Von daher denke ich, dass ein Alt-Sax getragen mit einem Harnais ("Brustgurt", siehe z.B. bei Sander Saxophon unter dem Link Ständer-Gurte) keine negativen Auswirkungen auf den Stützapparat haben dürfte. Keinesfalls würde ich einer 8-jährigen einen Nackengurt verpassen.
Ein Alt-Sax ist für den Beginn auch einfacher als ein Sopran, so ist jedenfalls meine Erfahrung.
Um nicht gleich zu Beginn ein Instrument kaufen zu müssen, gibt es auch die Möglichkeit eines zu leihen oder die Variante des Mietkaufes (gezahlte Miete wird bei Kauf angerechnet).

Gruß
Markus

 

Gewicht sollte nicht das einzige Kriterium sein. Immerhin gibt's auch Spielständer. Da Du ja ein Alt zuhause hast, kannst Du Deine Tochter doch erstmal damit ein bischen rumprobieren lassen. Und wenn ihr Alt zusagt, sollte doch nichts dagegensprechen.

Vielleicht denkste dabei auch ein bischen an Dich . Ich könnte mir vorstellen, dass eine Anfängerin auf dem Sopran seine Umwelt vor härtere Belastungsproben stellt als auf dem Alt.

Ein bischen fies finde ich, dass Ihr das Notenlernen zur Voraussetzung macht für das Instrument. Das kann auch ganz schön den Spass verderben. Die Ernsthaftigkeit kann man auch austesten, indem man erstmal ein Sax leiht (kostet vielleicht 25,- Euro/Monat). Wenn sich dann rausstellt, dass es doch nichts für sie ist, dann ist nicht viel verloren.

 

@Kaluna

Noten lernt man gleich beim Spielen-das deine Tochter Noten lesen können muss, bevor sie ein Sax in die Hände kriegt ist nicht nur unnötig, sondern wahrscheinlich frustrierend und pädagogisch nicht zu begründen. Sorry...

Trotzdem viel Erfolg , das wird spannend, mit dem Kind diesen Weg zu machen

Gruss
Antonio

 

Ich habe mich mal mit Wolfgang Sander ( www.sander-saxophon.de ) darüber unterhalten, weil unser Sohn mit 9 Jahren auch Sax lernen wollte und von einem Sax-Lehrer zu Klarinette geraten bekam.

Wolfgang Sander empfiehlt: Ein gebogenes Sopran-Sax, Abschrauben der oberen Seitenklappen und Schliessen der 3 Tonlöcher mit Korken. Die oberen Seitenklappen brauchen anfangende Kinder eh' noch nicht.
So hätten seine Kinder mit 6 Jahren angefangen.
Sander hat Sopran-Saxe im Programm, die auch von der Preislage in den Kinderbereich passen.
Du kannst Dir natuerlich auch was Endgültiges genehmigen, ein Yanagisawa in Bronce oder Silber, das wird vom vorübergehenden Abschrauben der Seitenklappen ja nicht schlechter.

Unser Sohn (jetzt 14 Jahre) ist inzwischen auf der Klarinette recht gut und auch zufrieden. Jedenfalls geht er nicht an die bei uns rumstehenden Saxophone ran.

Notenlernen: Nötig ist es schon, aber müssen muss man nicht. Spielen lernen und Noten lernen geht ja Hand in Hand, ich würde kein Kind mit "Noten pur" maltraitieren.

Grüße
Christian

 

Ich empfehle Eltern von 7- oder 8-jährigen in der Regel, mit dem Sopran anzufangen, ob gebogen oder gerade, kann man nicht pauschal empfehlen, meine Anfänger kommen öfter besser mit dem geraden zurecht, darauf kommt dann der gebogene S-Bogen, das Instrument an einen Gurt, so geht das ziemlich gut. Aber für manche ist das gebogene wirklich besser.
Derzeit habe ich kein Kind, für das die Seitenklappen stillgelegt werden müssten, bei den Expression-Instrumenten, mit denen ich arbeite, passt das auch bei normal großen (äh, kleinen...) Händen ganz gut.
Lustigerweise habe ich seit vier Wochen auch eine 8-jährige Schülerin, die unbedingt mit dem Alt-Sax anfangen wollte, die habe ich natürlich nicht zum Sopran gezwungen, sondern habe mit den entsprechenden Ermahnungen, nicht zu lange zu spielen, einfach losgelegt. Sie ist ziemlich groß für ihr Alter, das ist natürlich ein gewaltiger Vorteil, sie spielt mit einem Cebulla-Nackengurt, das sieht absolut in Ordnung aus - und selbst bei ihrem momentanen Leih-Instrument (ein altes Expression) hat sie keine Probleme mit den Palm Keys. Dieses Problem wird noch geringer, wenn ihr eigenes Instrument fertig ist, ein sehr schönes altes Amati mit erstaunlich filigranen Palm Keys und außergewöhnlich leichtgängiger Mechanik (von der üblen Mechanik für den linken kleinen Finger mal abgesehen...).

Zum Thema "endgültiges" Sax muss ich einfach mal wieder loslegen:

Nicht dass ich nicht absoluter Yanagisawa-Fan wäre, mein Alt ist von denen und ich liebe es sehr.

ABER:

Weder das Instrument, das KrischanDO spielt, noch das gebogene von MatthiAS, beide Yanagisawa, können mich dazu bewegen, mein Expression-Sopran einzutauschen.
Und bei meinen Vergleichen in den diversen Läden haben bislang die Taiwan-Hörner IMMER gewonnen.

Das ist meine ganz persönliche Meinung, aber sie gründet mittlerweile auf einer gewissen Erfahrung, und diese Erfahrung sagt mir, dass der Zusammenhang höherer Preis = bessere Qualität zu einem großen Teil in den Bereich der Sagen und Legenden gehört (ich sage bewusst "zu einem großen Teil", denn es gibt auch ganz fürchterliche Instrumente aus Taiwan, keine Frage).

Alles Liebe

Toffi

 

Ich sag da nur: Liebe macht ja doch manchmal blind

 

Moin Ralf,
Noten lernen ohne Musik zu machen ist wie chinesische Schrift lernen ohne die Bedeutung zu erahnen. Noten sind ein Hilfsmittel beim Musizieren, keine Voraussetzung.
Gruss, UWe

 

Ist es nicht das Schöne und Gute an der Liebe? Sonst würde doch manches Mauerblümchen sitzen bleiben!

Aber Toffi klingt trotzdem gut auf seinem Sopi!
(Für's Spielen muss man ja auch nicht gucken können)

Gruß
Markus

 

Da stimme ich dir natürlich zu, Markus.
Aber ich bin lieber vor Liebe blind und erwische ein Mauerblümchen, das sich dann als echt scharfes Schnittchen entpuppt, als einem Markennamen hinteherzulechzen.

Alles Liebe

Toffi

 

Nun ja, meine Erfahrungen waren da anders. Vielleicht ist bei den billigeren Stücken die Streuung größer. Jedenfalls gibt es auch andere die Expression gewogen und für zu leicht befunden haben. Jedenfalls was die Verarbeitungsqualität anbelangt.

Aber vielleich haben sie dir auch eine Sonderanfertigung untergejubelt, damit du hier Werbung machst

 

In den letzten vier Monaten habe ich vier Expression-Sopran-Saxophone für Schüler gekauft, und alle sind absolut einwandfrei.
Dass mal eine Klappe nicht gerade sitzt oder ein Polster nicht gescheit deckt, kommt bei Instrumenten aller Preisklassen vor.
Ich persönlich habe schlecht verarbeitete oder eingestellte Instrumente sowohl von Expression in der Hand gehabt als auch von Keilwerth, Yamaha und Selmer (bei Yanagisawa ist mir sowas noch nicht passiert, wird aber natürlich auch vorkommen).
Ich habe ja vor nicht allzulanger Zeit schon mal geschrieben, dass ich es für amüsant halte, dass bei einem "upper-class"-Instrument dann viel Mühe und zusätzliche Kosten in Kauf genommen werden, um aus einer Gurke noch ein Instrument zu machen, wogegen eine "Billg-Tröte" dann schnell als unspielbar disqualifiziert wird.
Diesen Standpunkt gebe ich auch hier wieder gerne zum besten, weil ich mich mehr und mehr bestätigt fühle.
Ich habe auch vor etwas längerer Zeit von dem Mark VI Besitzer erzählt, mit dem ich einen Instrumenten-Vergleichs-Tausch durchgeführt habe: er war ehrlich und räumte ein, dass wir zwei gleichwertige Instrumente besitzen.

Und das neueste:
Ich habe jetzt mal für die Schwester einer Schülerin eine Querflöte besorgt, mit Rückgabegarantie, weil wir sie natürlich erst mal dem Flötenlehrer vorführen wollten.
Dieser Lehrer ist studierter Querflötist und Leiter der Musikschule im Nachbarort - er war ziemlich geplättet von der Qualität einer Querflöte für schon unanständige 159,- Euro, und prophezeite dem Mädchen Spielfreude für mindestens die nächsten fünf Jahre (fleißiges Üben vorausgesetzt ).

Für's erste genug der Werbung (wann kommt endlich der Scheck mit der Provision von Expression?!?)

Alles Liebe

Toffi