Wurzelspitzenresektion

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von wilber, 8.August.2008.

  1. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    Hallo allerseits,

    einer meiner unteren Backenzähne hat vor ca. 2 Jahren eine Wurzelfüllung bekommen.

    Nachdem ich vor einigen Monaten angefangen habe, Sopransaxophon zu lernen, stelle ich immer wieder fest, dass diesem Zahn mein neues Hobby (insbesondere die Druckverhältnisse im Mund) nicht wirklich gefallen.

    Im letzten Jahr hatte ich an diesem Zahn eine extrem schmerzhafte Wurzelentzündung und jetzt seit einigen Wochen eine Entzündung der Zahntasche.

    Mein Zahnarzt empfiehlt nun (als Alternative zum Ziehen des Zahns) eine Wurzelspitzenresektion.

    Nun lese ich, dass eine mögliche Nebenwirkung dieser Behandlung die Verletzung des an diesem Zahn (45 für die Profis) nahe verlaufenden Nervus Mentalis ist.

    Passiert dies, muss mit Taubheit im Kinnbereich und, wirklich super fürs Saxophonspiel, ausgerechnet der Unterlippe gerechnet werden.

    Da ich fürs Saxophonspielen den Zahn opfern würde, überlege ich, bei weiteren Beschwerden die Extraktion einer Wurzelspitzenbehandlung vorzuziehen.

    Hat jemand hier im Forum bereits ähnliche Erfahrungen gemacht und kann möglicherweise Rat geben?


    Herzlichen Dank, viele Grüße

    Jürgen
     
  2. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Wilber,

    Du solltest es bei jemandem machen lassen, der Ahnung davon hat. Die meisten "normalen" Zahnärzte sind mit dieser Operation überfordert. Ich habe vor Jahren auch eine Wurzelspitzenresektion durchführen lassen. Musste sein, da der betroffene Backenzahn Brückenpfeiler für eine aufwändige und teure Brücke ist......

    Mein Zahnarzt überwies mich zu einem Spezialisten (oralchirurgische Praxis).

    Der Oralchirurg wies mich auf die Risiken hin. U.A. auch darauf, dass eine bleibende Taubheit des Kinnbereichs möglich ist. Bei seiner eigenen Frau dauerte es ca. 1/2 Jahr, bis das Gefühl wieder kam.

    Bei mir verlief alles bestens und schon nach ca. 8 Wochen hatte ich wieder volles Gefühl im Kieferbereich.

    Ich kenne leider auch andere Fälle, bei denen der Zahn trotz erfolgter Wurzelspitzenresektion nach einiger Zeit gezogen werden musste, da diese Therapie nicht dauerhaft erfolgreich war.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  3. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Vorweg: Ich bin kein Zahnarzt. Habe auch alles andere als das (kieferorthopädisch gesehen) ideale Gebiss. Alles sehr eng . . . .

    einer Meiner Backenzähne hat eine Wurzelfüllung. Es dauerte damals, vor ca 7 Jahren ein paar Monate bis sich das wieder beruhigt hatte, nachdem die Füllung gemacht war. Der Zahn ist bis heute nicht no belastbar wie die anderen. Es bleibt ein taubes Gefühl im Zahn - er ist ja definitiv tot. die anderen beiden fehlenden Zähne - bei einem war der Zaharzt zu faul zu reparieren, der andere wurde aus kieferorthopädischen Gründen gezogen - machen keinerlei Schwierigkeiten, sie sind einfach nicht da und ich vermisse zumindest den 2. nicht.

    Ich persönlich würde eine Wurzelspitzenresektion nicht machen lassen.

    Und Dir empfehle ich, in jedem Falle noch einen anderen Zaharzt hinzuzuziehen.
     
  4. Fbuckert

    Fbuckert Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Wilber,

    ich hatte vor 1 1/2 Jahren - gleich an 2 Zähnen - ein ähnliches Problem. Mein Zahnarzt hat sich da nicht rangetraut und mich an einen Kieferchirugen (in Wuppertal - den könnte ich Dir empfehlen - wäre für Dich ja auch aus Monheim erreichbar) überwiesen.
    Er hat mir von der Resektion abgeraten und die Zähne gezogen. Nach einer kurzen Pause, ging das Saxophonspielen (ich spiele fast nur Sopran) wieder.

    Gute Besserung
    Friedrich
     
  5. Gast

    Gast Guest

    @wilber,

    einen spitzel an der wurzel unbedingt entfernen lassen.
    :lol:
    nimo
     
  6. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    Naja, ich persönlich würde schon überlegen, ob ich mir wegen eines Risikos, dass nicht immer auftritt, einen Zahn opfere. Ich glaube, je älter man wird desto mehr passt man auf die Dinger auf :-D
    Ich hatte sowas letztes Jahr an einem Schneidezahn oben, Wurzelspitze rausoperieren lassen beim Spezialisten, Pause von zwei Wochen und dann ging es wieder. Ich kann auch nicht wirklich behaupten, dass ich ein taubes Gefühl im Zahn hätte, die Wurzel war ja sowieso schon raus. Ich nehme an, dass nach Deiner Wurzelentzündung diese auch behandelt und gezogen wurde, dabei ist dann ein Rest dringeblieben, der jetzt Probleme macht.
    Wenn der Zahn mal raus ist iss er weg. Würde ich mir gut überlegen...
    Gruß Gundi
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was ist das eigentlich?
    Wird dir da der Nerv gezogen?
    Wie ist denn dann die alte Wurzelfüllung da reingekommen, wenn noch der Nerv drin ist?? oder ist schon ein Teil des Nerv gezogen worden.
    Also in meinem Gebälk haben schon einige Backenzähne keine Nerven mehr, ohne daß es irgend welche Nebenwirkungen gegeben hätte, die mich längerfristig vom Saxspielen abgehalten hätten. Taub für ein paar Tage, ja. Nicht mehr 100% belastbar, auch, aber das haben andere Zähne mit normaler Füllung auch. Besonders die heutigen Plastikfüllungen mag ich nicht so, auch wenn da kein Quecksilber mehr austritt.
    Ziehen lassen würde ich den Zahn ersatzlos nicht.

    Mal eine Überlegung: was würde den passieren, wenn Dein Zahnarzt die alte Füllung rausnimmt, dir ein Provisorium einbaut für 1-2 Wochen mit einem Mittelchen darunter, welches die Reizung lindert, und dann eine normale Füllung wieder einbaut. Wenn der Nerv richtig entzündet wäre, würdest Du vermutlich nicht mehr kauen können und auch sonst Schmerzen haben.
    JEs
     
  8. tigermaus_04

    tigermaus_04 Schaut nur mal vorbei

    Hallo,
    ich bin Zahnarzthelferin, habe sehr viel WSR mitgemacht, keiner hatte eine Nerveinschränkung. Bei einer WSR wird der Knochen in Höhe der Wurzel mit eine Bohrer geöffnet, tut nicht weh, hört sich nur schlimm im Kopf an. Dann werden die Wurzelspitzen gekappt, gespült und alles wieder zugemacht. Ich würde auch den Gang zum Oralchirurgen empfehlen, der macht das im "Schlaf";-)))
    Nee, Zahn opfern ist immer so eine Sache und den 45er brauchst vielleicht später mal. Was wech is, is wech. Ich würde es machen lassen und mir nicht so viel Gedanken machen. Bei jeder Zahnextrahierung (ziehen lassen) können auch Komplikationen auftreten, die können noch weit schlimmer sein.
    Also, ran an den Feind und Du hast Ruhe und Dein Sax freut sich.
    @JES Wenn ein Nerv sich entzündet, wird dieser mit Nadeln entfernt. Mehrmals Gespült und anschließend mit einer Wurzelfüllung versehen. Obendrauf eine Füllung und gut ist. Der tote Zahn kann halt zerbrechen, er wird ja nicht mehr vom Kiefer versorgt. Man hat ja im Kiefer Nervenbahnen, von denen ja einer nun "abgerissen" wurde. Es wäre also eine feine Verbindung für Bakterien usw. zum Kieferknochen, wenn man keine Wurzelfüllung macht. Die Wurzelfüllung besteht aus Kautschukstiften, welche im Idealfall bis unten an den Nerv "Versiegelt" gelegt werden. Der Zahn ist tot, schmerz kann dann nur mit den Wurzelspitzen oder am Zahnfleisch (Tasche) auftreten. Nach einer Wurzelfüllung muss es nicht zwangsläufig zu Schmerzen kommen, ich habe seit 2
    Jahren eine und merke den Zahn "wettermäßíg" ein wenig. Das ist angeblich normal. Also, Füllung austauschen ist nicht, Nerventzündungen sind extrem schmerzhaft und beim Verfasser ist der Nerv ja bereit weg. Was sollte da eine Füllung oben bewirken. Geht leider nicht;-)))
    LG tigermaus_04
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Habe ich nicht behauptet. Allerdings hatte ich das mal, daß so ein Zahn nach erfolgter Nervziehung und Füllung immer noch hundsgemein weh getan hat (frag mich nicht, das bei gezogenem nerv noch weh tun kann). Darauf hat man das Kunstwerk der Füllerei wieder rausgerissen, eben so ein Nerv-beruhig-dich-wieder-zeugs in den Zahn gepumpt, das ganze provisorisch versiegelt und die entgültige Verfüllerei dann eben später nocheinmal gemacht. Seit dem ist Ruhe im Schacht (Story basiert auf dem Bericht des Z-Arztes).

    Und mit den Fragen habe ich 2 Dinge bezweckt:
    mal ein genaueres Bild der Lage zu bekommen, was bereits gemacht wurde und was noch möglich ist.

    Vielleicht wurde der Ausdruck "Wurzelfüllung" ja fälschlich für eine "normale" Zahnfüllung verwendet. Dann wäre ja noch Raum für einen anderen Lösungsansatz, wie auch immer dieser aussähe (bin kein Zahnarzt, sorry).

    Auch eine Frage, die ich jetzt dazu hätte wäre, wenn ich mir den Zahn ziehen ließe, ob es nicht die Möglichkeit gäbe eine Ersatzzahn dort wieder einzusetzen (geht so was??) und wenn ja, wie sind dann die Risiken und Nebenwirkungen? Und wie oft kommt denn so eine Taubheit überhaupt vor??
    Ärzte sichern sich zunehmend ab indem sie dem Patienten alle irgendwie erdenklichen Nebenwirkungen aufzählen. Nur wenn die Wahrscheinlichkeit dann 1:100.000 steht, daß eine Taubheit auftritt und noch einmal 1:1000.000, daß sie nicht innerhalb von 4 Wochen wieder weg ist, dann muß man wirklich Pech haben.
    JEs
     
  10. blue_asphalt

    blue_asphalt Ist fast schon zuhause hier

    also ich hatte vor ca. 4 jahren auch eine Wurzelspitzenresektion... hatte natürlich auch etwas "schiss". jede OP ist ein risiko! sogar das "nur" zähne ziehen... ich hatte danach übrigens nur ca. 2 wochen etwas schmerzen. den zahn habe ich heute noch. irgendwann ist er sowieso "fällig". den zeitpunkt zögere ich natürlich so lange wie möglich raus... eigene zähne sind immer das beste (meint mein zahnarzt) gruss herb
     
  11. Mummer

    Mummer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo, Jürgen,

    als altgedienter Zahnarzt empfehle ich Dir unbedingt, wenn der klinische und röntgenologischer Befund es zulassen, alles an fachlichen Empfehlungen anzunehmen, was zum Erhalt Deines Zahnes führt.

    Das Risiko einer Paraesthesie bei einer Wurzelspitzenresektion ist so gering, wie das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden, wenn Du Dich als Verkehrsteilnehmer auf der Strasse aufhälst. Bleibst Du deshalb im Haus?

    Such Dir einen Kieferchirurgen Deines Vertrauens, der genügend Erfahrung hat, die Situation zu Beurteilen.

    Weisst Du, wie Dein Spiel klingt, wenn Du unten rechts eine Zahnlücke hast? Vielleicht mehr billigtrötenhaft als selmeresk.
    Also überleg es Dir gut.

    Augen zu, Mund auf und durch

    Boffie
     
  12. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    hallo allerseits,

    an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für eure Kommentare und Empfehlungen.

    Hier der momentane Status:

    Die Zahn-OP lief absolut problemlos, Dauer: ca. 45 Min. mit
    Lokalanästhesie, bislang keine post-operativen Probleme.

    Übermorgen (d.h. eine Woche nach OP) werden die Fäden gezogen.

    Der Oralchirurg hat die OP mikrochirurgisch durchgeführt, d.h. mit einem Operationsmikroskop, dieses Verfahren hat erhebliche größere Aussichten auf Erfolg (d.h. Zahnerhalt) als das Standardverfahren. Wer nähere Infos wünscht, schreibt mir eine PM.

    Meine hier vorab geäußerten Bedenken bzgl. einer Nervenverletzung haben sich nicht bestätigt. Eine durch die
    Anästhesie verursachte Taubheit in Unterlippe und Zunge war abends nach Abklingen der Betäubung komplett verschwunden.

    Ein paar Tonleitern und kleinere (Finger-)Übungen habe ich schon wieder gespielt. Longtones allerdings des Drucks im Mundraum wegen noch nicht, da warte ich ab, bis die Fäden gezogen sind.

    Gruss

    Jürgen
     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Wilber,

    ich gratuliere Dir herzlich zur gut überstandenen Operation.
    Es war bestimmt die richtige Entscheidung, einen Oralchirurgen aufzusuchen und die OP nicht beim normalen Zahnarzt durchführen zu lassen.

    Nicht, dass ein guter Zahnarzt das nicht auch könnte, aber für einen Oralchirurgen ist diese Operation Alltag.

    Ironiemodus an: Es ist etwa der Unterschied, als ob ich Sax mit oder ohne Lehrer lerne... *gg*

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  14. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    hallo wilber
    ich würde wegen der infektionsgefahr nicht üben.
    übrigens auch keine milch trinken und rauchen-naja.
    als ich dieselbe op hinter mich gebracht habe, vor drei jahren, hab ich zwei wochen nicht geübt, sondern mit klavier und singen jede menge neuer songs auswendiggelernt.
    man kann auch ohne sax improvisieren üben,singend.
    und es gibt immer soviel stücke, die man sich noch anhören muss oder will, aber die zeit fehlt.jetzt hast du sie.
    letztendlich gingen diese zwei wochen viel zu schnell um.
     
  15. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich muss diesen Uralt-thread noch einmal wiederbeleben:

    Wie lange sollte man denn nach so einer OP (habe heute eine überstanden) am besten mit dem Spielen aussetzen? Reicht eine Woche?
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hi Claus,

    ein befreundeter Arzt sagt immer:

    "Dein Körper wird Dir schon sagen ob es geht."

    Sprich, wenn es weh tut lässt Du es. M. E. also
    probieren.

    Viel Erfolg,

    Dreas
     
  17. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab daheim sofort wieder gespielt. Hat nix wehgetan.
    Lg
    Auge
     
  18. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    ich würde, wegen der infektionsgefahr, etwas warten.
    frag mal deinen zahnarzt oder den chirurgen-zeig ihm dein mundstück, damit er weiss, um was es geht.
    (wenn man sogar mit milch trinken aufpassen muss..)
     
  19. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Da es thematisch passt schicke ich im Anhang eine Abhandlung eines Zahnarztes zum Thema "Zähne - Diagnose und Therapie bei Blasmusikern".

    Mit besten Grüßen von nimo
     
  20. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Auszug aus Mathias Anhang:
    "Bei Totalprothetik kann die Umarbeitung der vorhandenen
    Prothese mit ausgeprägter Randabdämmung ohne Verzahnung im Molarenbereich das
    Mittel der Wahl sein. Zusätzlich ist selbstverständlich eine neue Ess- und
    Sprechprothese mit den Regeln der Zahnersatzkunde entsprechender Okklusion
    anzufertigen. Der Wechsel zwischen den Prothesen wird in der Regel toleriert."

    ---
    Ahhh. jetzt weiss ich was mir noch fehlte, die Zweitprothese für Saxophonisten :-D
     
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