Yamaha YAS 280 im Vergleich

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von altoSaxo, 8.Februar.2025.

  1. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Letzte Woche hatte ich mein Yamaha YAS 280 mit einem anderen, mir vertrauten Alto verglichen und dabei auch Aufnahmen gemacht (Mic: Shure Beta 57A). Der Raum ist hallig.

    Während des Spiels nahm ich subjektiv deutliche Unterschiede war. Nun auf der Aufnahme marginalisieren sich die Unterschiede nach meinem Eindruck. Wie empfindet ihr es?



    Hinweis zu meinem Sound: ich bin ein etwa durchschnittlicher Freizeitspieler und man hat mir gesagt, niemand sonst spielt ein Otto Link ToneEdge auf einem Alto, was ich beim Kauf nicht wusste ...

    Was das andere Modell ist, kann ich in ein paar Tagen nachliefern. Es soll den Eindruck vorerst nicht beeinflussen.
     
  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Erste Sax klingt etwas dumpfer, belegter im Sound. Zweite Sax ist etwas höhenbetonter und klarer.
     
    Ernie123 und altoSaxo gefällt das.
  3. Tom.66

    Tom.66 Ist fast schon zuhause hier

    Was du live hörst ist etwas völlig anderes, wie eine Aufnahme mit Mikrofon.
    Ich habe von einem Profi eine Aufnahme eines Conn 28M und einem Chu Berry. Im Raum klingen die beiden Saxe sehr unterschiedlich. Durch die Mikrofonierung bleibt davon nur noch wenig Differenz übrig.
    Das Volumen und die Fülle an Ton, die das Sax braucht um den Raum zum schwingen zu bringen, ist für das Mikrofon mit der relativ kleinen Membran nicht nötig.
    Ich lasse mich aber auch gerne eines anderen belehren.
     
    altoSaxo gefällt das.
  4. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank an @ilikestitt und @Tom.66 für das Feedback!
    Beide Beiträge waren hilfreich für mich.

    Das zweite Saxophon war übrigens ein SA80II.
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Spiel das Yamaha weiter.

    Weshalb ist dir das SA80II vertraut?
     
    altoSaxo gefällt das.
  6. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe das SA80II vor zwei Jahren gekauft, um mich bzw. mein Instrument zu verbessern. Das Yamaha blieb als Backup.

    Heißt das, dass du den Klang des SA80II auf der Aufnahme auch nur marginal besser findest oder gefällt dir gar das Yamaha auf der Aufnahme besser?
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich habe mir die Aufnahmen nicht angehört, weil ich kein Hörexperte bin. Spiel das Saxofon, auf dem du dich am wohlsten fühlst.
     
    altoSaxo gefällt das.
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Höre ich auch so.
    Dieser Eindruck wird beim Spielen vermutlich eher stärker sein.
    Ob niemand auf Alto ein tonedge spielt, weiß ich nicht. Halte ich eher für ein Gerücht. Allerdings gibt es nicht "DAS" tonedge, und meins wäre es eher nicht. Auch als Anfänger nicht.
    Hätte ich, wie du schreibst, bereits ein gutes selmer, wäre ein yas280 keine Option mehr, weder als Ersatz noch als Backup.
     
    altoSaxo gefällt das.
  9. Ernie123

    Ernie123 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich persönlich empfinde das erste Sax als irgendwie "hohl" (was ja auch irgendwie richtig so ist) und dünn im Ton. Das Zweite wirkte auf mich nicht so fragil. Mir hat das Zweite besser gefallen. Gehört über Beyerdynamic DT880 Pro.
    Das können natürlich Unterschiede bei der Aufnahme sein, zumal das Zweite Sax in der Aufnahme auch lauter ist. Ich habe den Eindruck, dass die Intonation auch besser ist (kann auch an der Lautstärke liegen).
     
    altoSaxo gefällt das.
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich gehe davon aus, dass beide Instrumente mit dem gleichen Mundstück/Blatt und der gleichen Mikrofonposition und Einstellung der Aufnahmesoftware gemacht wurden - sonst wäre der Vergleich ja auch sinnlos...

    Das erste klingt relativ "dünn" im Sinne von dünnem Blech, das unmotiviert mitschwingt, dafür aber die Ansprache erleichtert. Die Obertonstruktur ist eher flach mit Ausreißern und für meine Ohren wenig spannend, es unterstützt die Intonation im oberen Register kaum.
    Das zweite klingt deutlich "fester" im Sinne von Stabilität im Klang, erfordert hörbar mehr beim Anblasen, liefert dann aber einen klareren Ton (der im direkten Vergleich "gedeckter" wirkt). Die Obertonstruktur ist auch eher flach aber wesentlich homogener und es unterstützt die Intonation im oberen Bereich.

    Ich kann natürlich völlig falsch liegen aber für meine Ohren bestätigen sich in dieser Vergleichsaufnahme die Eigenschaften, die man einem Schülerinstrument wie dem YAS280 und einem bewusst auf "unspektakulär aber grundsolide" getrimmten (und deshalb gerne von Klassikern genommenen) Instrument wie dem SA80II zuschreiben würde.

    Die Einschätzung zu einem ToneEdge auf dem Alt muss richtigerweise mit der Frage verbunden werden, welches und in welchem Zustand.
    Die Exemplare seit den 1990ern sind berüchtigt dafür wenigstens inkonsistent, vielleicht sogar schlampig verarbeitet zu sein. Es gibt wenige wirklich gute.
    Die Exemplare davor, als Otto Link noch Otto Link war (bis die OL Blanks durch Babbitt aufgebraucht waren) sind durchgängig besser, haben aber eine immense Streuung im Klangverhalten.


    Die Frage nach "besser" kannst Du Dir nur selbst beantworten.
    Welches liegt Dir besser? Welchen Klang bzw. Ansprechverhalten findest Du besser?
    Kannst oder willst Du z.B. durch Änderungen bei Blatt (Schnitt, Stärke) oder Mundstück in eine bestimmte klangliche Richtung gehen?

    Ich würde - unabhängig von Deiner Aufnahme - meine Zeit in das SA80II investieren weil ich mir dort mehr Möglichkeiten bzw. Bandbreite erwarten würde.
    Das macht das Yamaha aber auf keinen Fall zu einem "schlechteren" Saxophon. Ich kenne Leute, die lieben ihr "Schüler"-Yamaha heiß und innig.
     
    Ernie123, altoSaxo und JES gefällt das.
  11. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Danke an @JES @Silver und @Ernie123 dass ihr es euch auch angehört und kommentiert habt.

    Insgesamt finde ich es interessant, dass die Unterschiede in den Aufnahmen beider Instrumente verschieden stark wahrgenommen werden.

    Das ToneEdge habe ich geschätzt vor vier Jahren neu gekauft. Der Kommentar, dass niemand auf einem Alto Otto Link ToneEdge spielt, sagte mir neulich ein recht bekannter Tenorist, als ich seinen Workshop besuchte. Auf dem Alt seien Meyer und Clone davon sehr beliebt, die umgekehrt auf dem Tenor selten benutzt würden. Das nur als Ergänzung. Ich mache mir die Aussage nicht zu Eigen, sonst hätte ich ja unmittelbar das MPC gewechselt, was ich für später aber auch nicht ausschließe.

    Die Aufnahmen habe ich mit demselben MPC und mit demselben Blatt gemacht. Das Mikro hatte eine unveränderte Position und ich saß bei der Aufnahme auf einem Stuhl und habe dadurch versucht den Abstand gleich zu halten. Ob das Selmer etwas lauter ist, oder ich in dem Moment einen Tacken lauter gespielt habe, weiß ich nicht. Das Mikro war auch am selben mobilen Recorder mit unveränderten Einstellungen angeschlossen.

    Die schlechtere Intonation beim Yamaha dürfte daran liegen, dass ich das seit zwei Jahren nur selten gespielt habe und bei der Tonleiter beim Übergang in die Palmkeys sehr unsicher war - das hatte ich vor der Aufnahme auch nicht geübt.

    Die Aufnahme hatte ich für mich selbst gemacht, weil ich mich frage, ob ich beide beide Instrumente behalten sollte, oder ich gut auf eines verzichten kann, wo ich neulich den Schwerpunkt auf das Sopran verlagert habe.

    Dass ich in einem anderen Faden einen Beitrag las über ein "einfaches Yamaha, das recht gut und lange funktioniert" regte mich an, die Aufnahme hier einzustellen. Ich dachte mir, dass sie auch als Beispiel dienen kann, wo sich das Yamaha im Vergleich zu einem anderen Instrument befinden kann, natürlich individuell abhängig vom Spieler, vom Setup und den einzelnen Instrumenten. Denn es kommt ja häufiger vor, dass sich Saxophonisten nach einigen Jahren auf einem 280er Yamaha fragen, was ein teureres Instrument ihnen wohl bringen mag.

    Das Yamaha spricht für mich leicht an und passt ergonomisch sehr gut. Den Sound finde ich etwas gedeckter, unkultivierter, weniger voll und ohne einen Hauch von Seidigkeit, den das Selmer für mich hat. Das verwendete Blatt funktioniert auch auf dem Selmer sehr gut, auf dem ich aber meist etwas mehr arbeiten muss für die Ansprache, was aber auch mit vollerem Sound belohnt wird. Der gute Sound wird einem auf dem Selmer nicht geschenkt, ich muss ihn erarbeiten. Es bietet aus meiner Sicht insgesamt mehr Potenzial. Woran ich mich beim Selmer überraschenderweise nicht gewöhnt habe, ist die unterschiedliche Haptik der Fingerauflagen. Ich komme zwar damit klar, aber sie fühlen mich für mich deutlich weniger ergonomisch an. Meinem ehemaligen Lehrer und auch der Saxophontechnikerin ist das Selmer als sehr gutes Alto aufgefallen, aber ich habe etwas den Eindruck, dass ich nur zu 90% damit warm geworden bin. Das könnte allerdings auch damit zu tun haben, dass ich mit dem Daddario Select Jazz MPC darauf nicht richtig klar gekommen bin - immer wieder ganz leichtes Pfeifen-, bevor ich vor einigen Monaten zurück zum Otto Link gewechselt bin. Das ist Klagen auf hohem Niveau, aber ich habe die Vermutung, dass ein neues Yamaha 82z, dass ich vor zwei Jahren ebenfalls angespielt hatte, am Ende etwas besser zu mir gepasst hätte.

    Wahrscheinlich bin ich gerade aber auch zu bequem, öfter bei Wind und Wetter zum Üben in den Proberaum zu fahren und habe oder verwende zu viel Zeit, über Instrumente zu grübeln. :)
     
  12. scenarnick

    scenarnick Admin

    Ich oute mich hier gerne als Meyer-spielender Tenorist (mit einem 280er YTS :) )
     
    Bereckis, Gerrie und altoSaxo gefällt das.
  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Dann übertreibt der bekannte Tenorist. Ja, Meyer und co sind eher der standard auf dem alto, tonedge eher auf Tenor und Bari. Aber, dass niemand ein tonedge auf ein alto schraubt... Mmhh.

    Aber zu deinem yamaha. Ich bin nicht fit mit den Modellen. Ich kenne ein 275iger, und das profitierte klanglich sehr vom setup. Ein gutes mpc in Kombi mit einem S-Bogen aus der höheren Serie ergab hörbare Unterschiede.
    Ja, ein Unterschied zum selmer ist hörbar. Vermutlich nimmst du das als Spieler noch intensiver wahr. Ich finde den Unterschied aber nicht so groß, dass ich dafür das yamaha weglegen würde. Tuning ja, würde ich einfach ausprobieren. Hängt dann auch vom persönlichen Anspruch ab.
     
    altoSaxo gefällt das.
  14. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Ja, im Spiel nehme ich wie gesagt die Unterschiede intensiver wahr als auf der Aufnahme.

    Wegen Tuning: Ich dachte, der S-Bogen am 280er lässt sich nicht durch welche aus höheren Serien austauschen und Yamaha selbst schreibt: "These necks are available with YAS-875EX, YAS-82Z, YAS-62, YAS-480." Hast du da andere Infos?
    https://de.yamaha.com/de/products/m.../alto_saxophone_neck/lineup.html#product-tabs
     
    JES gefällt das.
  15. scenarnick

    scenarnick Admin

    Die Info hab ich für das Tenor auch. Allerdings geht es da wohl mehr um den Pin der Oktavmechanik, der bei den 280ern recht "kurz" ist, so dass man die auch ohne Herzschoner einpacken kann ;) Wenn es da Optionen gibt - ich mag mein 280er Tenor :)
     
    altoSaxo und JES gefällt das.
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich sprach vom yas275. Wie das beim 280iger aussieht... Sorry.
    Nur, wenn ich das wollte bin ich mir sicher, dass mein saxdoc eine Lösung hat einen anderen Bogen zu adaptieren.
     
    altoSaxo gefällt das.
  17. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Es wäre allerdings vorteilhafter, wenn man ohne vorherige Anpassung einen anderen Bogen ausprobieren könnte.
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ja, stimmt.
    Nur, in der unteren Lage brauche ich den pin nicht, in der mittleren auch nicht. Für ganz oben geht es eben nicht bzw geht der Wechsel nicht. Die obere Oktavklappe dauerhaft aufhalten geht auch anders....
    Vielleicht kann man den pin provisorisch mit nem schrumpfi oder nem Stückchen gummischlauch verlängern. Muss man sich konkret ansehen.
     
  19. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    @JES Wenn man die Oktavklappe des Originalbogens einfach an einen V1-Bogen anbringen könnte und dieser in die Aufnahme des 280er Korpus passt...
     
  20. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    So eine Anpassung kann je nach Instrument Sinn machen.
    Beim 280er ist es zu überlegen ob man das Instrument verkauft die Kosten für den Umbau dazu legt und das wertigere Modell kauft.

    Grüße Gerrie
     
    Bereckis und altoSaxo gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden