Wie ein paar sicher wissen, arbeite ich "strikt" nach dem Übemuster von Greg Fishman. Das heisst, ich fülle mir jeden Monat einen "Practice planner" aus, an welchem ich dann möglichst konsequent täglich arbeite. Nun habe ich kürzlich folgendes Interview von einem Saxophonisten gesehen, welchen ich 1A finde. Alex Hahn. Hier das Video: Dort beschreibt er, dass er jeweils (nur) 10 Minuten am Stück an einem Topic arbeitet und dann eine Pause macht. Aber diese 10 Minuten dafür sehr intensiv (...und so fordernd wie nur möglich). Das habe ich mir jetzt zu Herzen genommen. Ergo: ich nehme also den Practice planner und übe zB Scales. Momentan Eb7 Arpeggio rauf und dann Ab ionic scale runter, das dann im Quintenzirkel verschieben (oder chromatisch - Ganzton - min3 Intervall verschieben.) Diese Übung 10 min mit Timer spielen, as intensiv or demanding as possible. Dann Pause für ein paar gute Minuten bevor es zu dem nächsten Punkt weitergeht. Für mich sehr refreshing. By the way, Greg hat mir bei der letzte Skype Lektion gesagt, dass er gerade etwas Luft für ein / zwei neue Studenten hat, falls jemand Lust hat: https://gregfishmanjazzstudios.com kindoftenminutes
Plenty! Für mich macht es Sinn, das Üben sauber zu strukturieren und diszipliniert daran zu arbeiten. Das ist nicht ein Müssen - sondern das Üben selber macht spass. Wenn ich nicht übe, habe ich keine Freude am Musizieren, das geht Hand in Hand. kindofpractice
Ich bin auch Team Struktur. Wenn ich „nur“ musiziere, bleibe ich auf der Stelle stehen. Mag sein, dass es nach 30 Jahren Spielpraxis anders aussieht, aber z.Z. ist es bei mir so.
Ich übe alles in 5-15 minütigen Intervallen und wechsele dann . Beispiele: 5 Minuten Triller G A G A 8 Minuten D-Dorisch Skala zur None und dann als D-9 Arpeggio in Grundstellung abwärts Dann würde ich zB 5 Minuten Triller A B A B üben oder 8 Minuten Eb-Dorisch Skala zur None und als Eb-9 Arpeggio in Grundstellung zurück. Ich übe aber strikt danach, was meine Finger und Ohren brauchen. Ich merke eigentlich ganz gut, wie wohl ich mich mit etwas fühle. Wenn ich mich nicht sehr wohl mit etwas fühle, übe ich es jeden Tag einige Minuten und nach einigen Wochen fühle ich mich dann wohl damit.
War ja nur Spaß mit dem Musizieren. Es gibt halt ganz unterschiedliche Übe-Typen und was da das Beste ist, kann man gar nicht generell sagen. Man kann generell Skalen, Akkorde, Arpeggien und den ganzen Rhythmuskram üben, in der Hoffnung, die Sache in die Finger zu bekommen, auf dass sie später als Repertoire angebracht werden können. Genau so gut kann man jeweils Musikstücke zum Ausgangspunkt seiner Übungen machen. Das ist so ähnlich wie rückwärts garen (-; Man nimmt sich ein Stück vor, lernt Tonleiter, bzw. Tonleitern, lernt den Bass, dann die Akkorde, schreibt sich Leitlinien heraus und versucht, das gefundene Wissen in der Improvisation anzuwenden. Die zweite Methode hat den Vorteil, dass die Übungen immer den Praxisbezug haben und das Ohr viel mehr mit einschließen, da man die Changes mitlernt. Und natürlich gibt es alles zwischen diesen beiden Methoden, bzw. eine Mischung von ihnen. So sind für mich die chromatische Tonleiter, die verminderten Akkorde und Licks über die Dominante immer wichtig gewesen.
Beim Lernen lohnt es sich ganz allgemein, so alle 25 Minuten mal kurz (etwa 5 Minuten) Pause zu machen. Und dann nach anderthalb Stunden eine längere. Die Konzentration lässt schneller nach, als man denkt.
Kann man machen mit der Zeiteinteilung aber man muss aufpassen, daß man so nicht immer nur was anreisst und ein Thema dann nicht ausreichend bearbeitet und übt weil die Zeit zu kurz bemessen ist. Und nicht alles lässt sich in gleiche Zeitblöcke einteilen, für bestimmte Dinge braucht man einfach mehr Übezeit.
Das ist gerade als Methode sinnvoll, wenn nicht ausreichend Zeit oder Wille vorhanden ist systematisch sämtliche Akkorde und Tonleitern nach und nach zu lernen. Ich mache das mit Schülern auch gerne, übe aber selber für mich teilweise anders (ich mache beides, stückbezogen aber auch systematisch sämtliche Akkorde, Tonleitern etc., da ich mehr Zeit in mein Üben stecke als meine Schüler und andere Ansprüche an mich habe.