New Super Dearman Altsaxophon

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von saxhans, 16.Januar.2017.

  1. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Liebe Leute,

    mir ist für kleines Geld ein Sax über den Weg gelaufen, die Gravur auf dem Becher lautet "The New Super Dearman", und darunter ganz klein "foreign".

    Die Tonlöcher sind gebördelt, der Gis-Drücker geriffelt, und der Klang gefällt mir sehr gut. Das Horn liegt prima in der Hand und läßt sich von oben bis unten leicht spielen.

    Hat schon mal jemand ein Dearman gespielt? IMG_0686.JPG IMG_0687.JPG IMG_0688.JPG IMG_0690.JPG

    Gruß Hans

    Im Internet habe bis auf den folgenden Artikel nichts darüber gefunden:

    Guess what, Murray, you and Nathan have saxophones that are 3 away from each other. His serial number is 6271 and yours is 6268. Your saxophone sounds great!
    It was manufactured in Eastern Europe.(foreign stamp) The New Super Dearman was a Czech Conn Stencil for Dallas of London. It's basically a Conn copy. It looks like a vintage Conn complete with vintage G# trill key, Fork Eb trill key and Nail-file G#. It was made in the 1950's for Dallas of London, England, the same people who made the Grafton plastic alto saxophone that was used by the famous Charlie Parker, inventor of Bebop and the greatest alto soloist of all time. The Super Dearman is the House stencil used by J.E. Dallas, who went on to be part of Dallas-Arbiter. Your horn is stamped "Foreign". There is also a "Dearman President" in addition to the "Super Dearman". It's a good solid horn, with a great mouthpiece this would be an unreal Jazz set-up. You could upgrade to a Meyer 7M, or a hard rubber Otto Link 6* facing, All in all I'd say you made a incredible deal. As long as it plays is what counts. Get it fixed up by a NAPBIRT repair tech. If you don't want it after the overhaul, sell it, and recover you expenses. It's not that expensive to do a "make play" sax repair on this horn. $45 to $150. If you want it to look like a museum piece, that it will cost $250-$650. They will replace all pads, corks and felts, shine up the silver plate, Unless it's a lacquer finish. Leave the lacquer finish alone. Any dent work is extra. When your done, you will have a piece of history, one of a kind, to play in a small Jazz Combo, rock group, Blues jam, community band, Church band, or local Polka band, or Latin band. This sax was meant to be played. Any new horn will cost way more than this horn. And will it be any better? Probably not... Maybe the key work of a new horn will be a copy of a Selmer Mark VI key-work, but this Dearman has way more total vibe. It's totally authentic, fat tone,and solid real brass, are rare in today's world. This sax has real brass, not pot metal (melted down Toyota's). This sax is the real deal! To get it to play better, put Old English Furniture oil on the pads, sold in stores,(it's just lemon oil). Take a Q-tip and apply to each and every pad. Now the compression will be at 100%. Now get a micro oiler,and oil the keys at every pivot point. Play chromatic scales to work the oil in. Lastly get a good mouthpiece, I like the Meyer Hard rubber. It is the number one alto mouthpiece.
    Good luck!
    Grant Koeller
     
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  2. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Faszinierend, es gibt also nicht nur Mexiconns, sondern auch Tschechiconns.
    Ob da ein Transfer von Werkzeugen oder zumindest Knowhow stattgefunden hat?

    Gruß
    Joachim
     
  3. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Keine Ahnung, aber es scheint sich um ein seltenes Sax zu handeln. Viele davon dürfte es nicht mehr geben, zumindest nicht in Europa. Ich habe das Horn in England gekauft, und ich bin glücklich damit, auch wenn mein Hauptinstrument das Tenor ist.
     
  4. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Nein, leider nicht.

    Es wird wohl ein Keilwerth-Stencil aus den späten 30ern sein . Technisch deutet, zumindest für mich, vieles darauf hin.

    Die meisten Details hier im Video von Matt Stohrer, lassen es erahnen.

    Viel Spaß mit dem Horn !

    tomaso

     
  5. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Ich habe ein Dearman President - sieht ähnlich aus. Der Vorbesitzer hatte es in Liverpool erstanden. Ich finde es nicht schlecht, bis auf die Vintage Ergonomie, das ist halt nicht so mein Ding. Ich habe auch schon einige Auftritte damit bestritten, bei denen Alt gewünscht war. Bisher konnte mir keiner sagen wo das wirklich herkommt. Dearman scheint eine Handelsmarke zu sein. Ich vermute bei meinem einen italienischen Ursprung (Fertigung, nicht unbedingt Design) weil auch noch irgendwo Milano eingraviert ist.
    Jedenfalls ist es etwas besonderes, das man selten sieht, zumindest hier in Deutschland. Vielleicht ist es in UK anders. Glückwunsch!
    Gruß Reiner
     
  6. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Also Conn aus dieser Zeit sieht anders aus. Der "Mercedesstern"-Klappenschutz fehlt auch, der Kluster für den linken kleinen Finger ist nicht Conn.
    Auf den ersten Blick hätte ich auf Kohlert getippt. Hat mehr Ähnlichkeit mit meinem Kohlert als mit meinen Conn.
    JEs
     
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  8. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke auch, dass es ein Kohlert ist. Der Klang ist jedenfalls phänomenal.
     
  9. allsaxo

    allsaxo Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    herzlichen Glückwunsch zum Keilwerth, Graslitz.

    Das Sax ist noch ein typisches Modell mit den Drahtklappenschützer, die später von
    den geprägten Klappenschützern (modernen Klappenschützern) abgelöst wurden.

    Typisch für die Keilwerth-Saxophone aus dieser Zeit ist der nach unten umgelegte Trichterrand.

    Schätze das Baujahr auf ca. 1935/1936.

    Nach meinen bisherigen Beobachtungen finden sich bei Keilwerth-Stencils
    keinerlei Trademark ( JKG, etc.)!

    Bitte noch die Seriennummer mitteilen, die sich unter dem Daumenhalter befindet!
    Vorab vielen Dank!


    Besten Gruss,

    allsaxo
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.Januar.2017
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @allsaxo
    Ich konnte kein Keilwerth Model finden mit einseitigen Becherklappen und Klappenschutz in Stäbchenbauweise. Auch keine Stencils.
    Wie kommst du so sicher auf Keilwerth?
    JEs
     
  11. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Er kennt sich halt gut aus..........:)

    tomaso
     
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  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wenn dem so wäre, dann kann er es belegen.
    Sonst behaupte ich: Kohlert. Mechanik, Gravur, Ausstattung passen
     
  13. Barisach

    Barisach Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich kan zu dem Sax absolut nichts sagen, aber ich stelle fest, daß mir auf den Bildern auffällt, wie schön parallel die Arme liegen, wo die tiefen Klappen dran festsitzen.
    Auch der Verstärkungsring unter dem Schallbecherrand gefällt mir.
    Optisch ist das jedenfalls ein hübsches Ding ! (auch wenn ich weiß daß die Optik als letztes zu bewerten wäre )

    ;-)

    Isach
     
  14. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Also mit zwei Klicks hier im Forum weißt Du, daß sich hinter @allsaxo Ulf Wachsmuth verbirgt, welcher u. a. das Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen begleitet und dort auch die historische Saxophonausstellung 2016 mitorganisiert hat.

    Mehr Nachweis für Kompetenz brauche ICH nicht.

    CzG

    Dreas
     
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  15. allsaxo

    allsaxo Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    danke für die Vorschußlorbeeren aber niemand ist unfehlbar, auch ich nicht, dazu
    ist die Materie einfach zu komplex und verwirrend. Habe meine Erkenntnisse auch
    nur aus diverser Literatur und vor allem aus eigener Beobachtung.

    Generell zu den Keilwerth-Saxophonen aus Graslitz......erwähnte es schon, typisch
    ist der breite nach unten umgelegte Trichterrand. Habe das bisher auch noch nie an
    einem einzigen Kohlert aus Graslitz so gesehen.

    Bitte auch auf das zusätzliche Führungsböckchen am S-Bogen für die Oktavklappe
    achten, auch das habe ich bisher auch noch nie an einem Kohlert aus Graslitz gesehen.

    Daneben gibt es aber auch noch genug andere Details, die auf Keilwerth deuten.
    Bitte dabei insbesondere auf die Form der Eb und C--Drückers für den Zeigefinger
    der rechten Hand achten und mit den bekannten Keilwerth-Saxophonen vergleichen.
    Die Form der Drücker blieb bei Keilwerth über viele Jahre unverändert.

    Da ist die Ausführung der Gravur......, die auf Keilwerth deutet....

    und, und ..... und !

    Möchte an dieser Stelle auch auf Uwe Ladwig´s Buch verweisen, dort findet sich
    eine Abbildung aus einen alten Keilwerth-Katalog, das die Ausführung mit den
    Draht-Klappenschützern zeigt. Dazu gibt es als noch genug Fotos von
    real existierenden Keilwerth-Saxophonen. Bei Bedarf helfe ich gerne aus.

    Ein paar Fotos von einem Keilwerth Alt mit Draht-Klappenschützern
    anbei. Laßt´ Euch nicht an den schrägen Hebeln stören, es gab auch die
    Variation mit den geraden Hebeln, ebenso auch die Variation ohne Microtuner.

    Werde mich in Kürze noch mit einem separaten Beitrag zum Thema
    Keilwerth-Seriennummer melden.

    Besten Gruss

    allsaxo
     

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    Zuletzt bearbeitet: 19.Januar.2017
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  16. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Unter dem Daumenhaken ist die Nr. 10170 als Serien-Nummer eingeschlagen.
    Weitere Hinweise auf den Hersteller gibt es nicht.

    Gruß Hans
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @allsaxo

    Danke, dies ist die Art Antwort, die ich erwartet habe.

    JEs
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Welche 2 Klicks?
     
  19. allsaxo

    allsaxo Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo saxhans,

    danke für die Seriennummer. Demnach ist es - für die Ausstattung mit Drahtklappenschützern - schon
    fast ein spätes Saxophon. Nur ca. 5-10 Monate danach gab es schon die Ausführung mit den geprägten
    (heute noch üblichen) Klappenschützern. Diese Modell sahen dann so aus wie in dem von Tomaso
    eingestellten Link (Video).

    400 GBP ist doch okay für ein spielfähiges und wirklich grundsolides Instrument. Die Polster machen einen
    guten und ziemlich neuen Eindruck, gehe auch davon aus, dass das Instrument auch einjustiert ist.

    Übrigens, nicht alle Dearmans stammten von Keilwerth, auch Hersteller aus anderen Ländern haben
    da mitgewirkt. Typisch, wie man es auch oft bei Deutschen Stencils feststellen kann, ......man kaufte
    heute hier und morgen dort. Die Gründe kenne ich nicht, vermute, dass oft der Einkaufspreis entscheidend
    war, evtl. aber auch einfach auch nur die Verfügbarkeit (Lieferzeit).

    Besten Gruss,
    allsaxo
     
  20. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Hallo nochmal,
    ich habe heute mal wieder mein Dearman President ausgepackt und verglichen. Das ist ganz anders aufgebaut. Wie @allsaxo sagt, scheinen die überall gekauft zu haben. Auf meinem hab ich noch die Gravur Solo Distributor Dallas entdeckt. Die Seriennummer ist 5137.
    Die Becherklappen sitzen auf der "falschen Seite". Ich habe mal ein paar Fotos. Die Gummiteilchen sind von mir, damit ich es überhaupt spielen kann, sonst kommt man an die wichtigsten Klappen nicht dran.
    P1050184s.JPG P1050186s.JPG P1050187s.JPG
    Es spielt sich für mich eher wie Sopran und die Mechanik ist nicht die schnellste, da kämpfe ich manchmal.
    Im TotM dieses Monats habe ich eine Aufnahme eingestellt.
    Gruß Reiner
     
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