Von C-Sheets lesen

Liebe Forumsmenschen,

ist jemand dieser alten Kunst maechtig und kann mir eine Idee fuer den Einstieg geben? Wie habt ihr es gelernt? Wieviel Zeit investiert ihr/habt ihr investiert? Was hat euren Fortschritt beschleunigt?

Schon lieben Dank fuer die Antworten
Kristina

 

Hi Kristina,

damit ich es richtig verstehe: Du meinst die Situation, dass das Notenmaterial in C notiert ist, Du aber mit einem transponierenden Instrument am Start bist ...?

So long

Stevie

 

Genau

 

ok - kommt sehr darauf an.

Wenn ich B-Instrument spiele, ist es für mich, aus welchen Gründen auch immer, tatsächlich überhaupt kein Problem - alles einen Ganzton hoch und fertig. Habe ich nie üben müssen.

Spiele ich ein Es-Instrument, habe ich einen Knoten im Hirn und nach zwei Takten bin ich spätestens raus. Müsste man vielleicht mal übern ... Kommt in meinem Musikleben aber Gott sei Dank fast nie vor - auch weil ich dann gerne mal schnell zum Tenor greife ...

Hmm - war jetzt vielleicht nicht wirklich hilfreich der Beitrag ...

Bin gespannt, was noch an Antworten kommt.

So long

Stevie

 

Ich hatte mal die Es-Noten zum Ave Maria von Bach/Gounod vergessen.
Da musste ich in der Kirche beim Organisten mitlesen.
Er hat schön langsam gespielt, damit ich auch rechtzeitig wusste welchen Ton ich als nächstes spielen muss.
Ich habe trotzdem geschwitzt. Es ging aber nochmal gut.

Transponieren ist Übungssache und geht mit der Zeit recht gut.
Klar ist es mit Bb-Instrumenten einfacher.
Ich schreibe trotzdem meistens um, weil ich oft Sopran und Alt oder Alt und Tenor bei einem Auftritt spiele.
Das ist mir das dann doch zu knifflig.

Lg
Mike

 

Hi Kristina,

wie schon gesagt wurde, vom Bb-Instrument ist es einfacher, jedenfalls am Anfang.

Beim Eb-Instrument kann man sich vorstellen, man spielt Bassschlüssel. Natürlich müssen noch drei # dazugedacht werden. Wenn Du dauernd C-Noten liest, wird es ganz natürlich, ist halt wieder mal Übungssache.

LG Helmut

 

Sorry, das ist natürlich Quatsch. Wenn man Bass-Noten in C hat, kann man diese mit dem Eb-Instrument spielen, wie wenn sie im Violinschlüssel stünden.

LG Helmut

 

Als Einstieg empfehle ich, mal einfache Noten in leichten Tonarten (z. B. klingend C-Dur) zu üben, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Bei mir läuft dann immer im Kopf automatisch die Transpositionstabelle mit, ich WEISS, dass klingend C in Es ein A ist usw.
Ist so ähnlich wie eine Fremdsprache anzuwenden. Und ja: Übung macht die Meisterin, definitiv!

Viel Erfolg
wünscht
Rick

 

Meist hilft es auch, nicht Ton für Ton im Kopf umzurechnen, sondern zu wissen in welche Tonart man transponiert. Dann hat man auch schnell die Vorzeichen im Griff. Ich hab das mit Volksliedern geübt, die eingängige Melodien haben und die ich auch im Kopf habe, dann kam der Rest irgendwann von alleine.

 

.. und dannn drei # dazu? Gruß Hans

 

Genau, jedenfalls drei Erhöhungen: Bs werden entsprechend aufgelöst.

Schönen Gruß,
Rick
(der das gelegentlich als Alt-spielender Bandleader in der Big-Band exerziert, wenn die Posaunisten mit einer Passage nicht so klar kommen)

 

... ist ja eigentlich ganz logisch

 

Da ich Tenor spiele, habe ich mir antrainiert, die Es-Stimme in die Bb-Stimme spontan vom Blatt spielend zu transponieren, wenn ich mit meinen Altsaxophonschülern spiele. Ob nun eine Quarte oder eine kleine Terz ist vielleicht egal (wobei das Denken in Quartschritten schon leichter ist). Aber es sind ja "nur" 12 Töne, die du merken musst. Fang mit einfachen Melodien an, die du eh im Ohr hast. Viel Erfolg

 

Mir scheint, das ist eher die Methode, wenn man Sachen, die man schon auswendig kann, in anderen Tonarten zu spielen. Du schreibst ja von Melodien, die Du schon im Kopf hast.
Bei unbekannten Noten, z.B. Orchsterpassagen, sieht das schon etwas anders aus.

LG helmut

 

Ich denke auch, immer wieder machen hilft. Vielleicht mal mit ein paar Standards propieren, die Du noch nicht kennst. Von C zu Eb Stimmen musste ich noch nicht transponieren, von C zu Bb Stimmen finde ich nicht ganz so schlimm.
Die abgefahrenste Variante, die ich je hatte, war bei einem Tower of Power Stück eine Posaunenstimme für Baritonsaxophon, was ja grundsätzlich ok gewesen wäre, aber jetzt kommt's, das ganze musste für den Sänger noch einen Ton tiefer transponiert werden - Soundcheck und direkt Gig, das war sehr lustig Hinterher hatte ich nen Knoten im Hirn...
LG Juju

 

Hi,

es klang jetzt teilweise schon durch, aber mal explizit, es geht nicht darum, in Moment des Lesens umzurechnen, sondern die transponierte Note, bzw den Akkord, sofort auswendig zu haben, automatisiert.
-ich hab gerade mal versucht, eine altstimme in Konzerthöhe umzurechen, heftig.
Ist eben nicht automatisiert, obwohl ich die kl-Terz-Verschiebung nach unten, also den umgekehrten Weg leidlich drauf habe.
Cheers
Werner


http://www.swing-jazz-berlin.de/

 

Genau. Alles Sache des Trainings. Ich schalte da inzwischen schon richtig ab. Es geht automatisch, einen Knoten im Kopf habe ich da inzwischen überhaupt nicht mehr.

 

Nö. Wenn ich die Methode anwenden kann, ist es egal, ob ich das Stück kenne oder nicht. Zum Lernen ist es nur einfacher mit Melodien, die man kennt.

 

Solange man umRECHNEN muss, ist es schwierig, vor allem für Eb-Instrumente. Im Endeffekt sollte es aber so funktionieren wie beim Klavier. Man liest Violin- und Bassschlüssel gleichzeitig und gleich gut, und spielt eben Violin- oder Bassschlüssel. Lernt jeder Klavierschüler in relativ kurzer Zeit.

Es braucht halt eine gewisse Übung. Die Frage ist nur, wie oft man das braucht und ob sich der Aufwand lohnt.

LG Helmut

 

Das ist richtig. Ich kann das nicht sehr gut, und ich würde mich nur intensiv damit beschäftigen, wenn es einen Grund dafür gäbe. Aber, wie schon gesagt wurde, beim Klavier spielt man ja auch Violin- und Bass-Schlüssel und denkt sich nichts dabei. Es ist ähnlich wie bei den Harmonien für die Improvisation: Wenn man weiß, in welcher Tonart man sich befindet, ist es leichter. Aber zum Schluss ist es wie russische Buchstaben lesen: Wenn man erst einmal ein bisschen Übung hat, kann man das genauso lesen wie lateinische Buchstaben.