Wie rede ich mir ein Sopransaxophon schön?

Mozart,

der Titel ist vielleicht etwas missverständlich.
Es ging mir darum, damit zum Ausdruck zu bringen, dass mir vielleicht ein letztes stichhaltiges Argument fehlt um eine Entscheidung für einen Kauf zu treffen.
Die reichhaltigen Antworten haben mich diesbezüglich bestärkt, dafür vielen Dank,
und ich glaube, dass der Titel auch so verstanden wurde.

Holger

 

Wenn Du damit Geld verdienen willst, dann solltest Du rechnen, ob sich das lohnt. Wenn ja, wäre es ein stichhaltiges Argument.

Wenn es Hobby ist, gibt es keine objektiven stichhaltigen Argumente. Und die subjektiven stichhaltigen Argumente haben die inhärente Eigenschaft, subjektiv zu sein.

Sieh mal so: Die überwiegenden Entscheidungen treffen wir subjektiv und a posteriori wird eine objektive, rationale Hülle drübergetrickt. Wenn wir alle objektiv und rational entscheiden würden, wären die Warenhäuser 80% kleiner, die Wirtschaft am Arsch, aber wenigestens gäbe es keine Werbung. Aber das Subjektive macht gerade das Menschsein aus. Wenn wir 100% objektiv und rational handeln würden, hätten wir ja keinen Spielraum. Aber wir sind Menschen, weil wir Entscheidungen treffen können, siehe "Clockwork Orange".

Ich habe mein Tenorsaxophon 1993 verkauft. Aber irgendwann hat mich das Thema doch nicht mehr losgelassen. Insgesamt in drei Nächten ha eich geträumt, ich würde Baritonsax spielen. Nach eineigem Hin und Her habe ich dann ein Bari angespielt und es hat BAM! gemacht. Seit dem spiele ich Bari, eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

War das ein objektive Entscheidung? Nö. Ich habe noch nicht einmal versucht, eine objektive Begründung nach zu schieben.

Grüße
Roland

 

klingst du dann besser, oder intonierst du dann besser

Ich bin der Meinung, dass ein modernes gutes Sopran nicht schlechter intoniert, als ein gleichwertiges modernes Alt. Dass sich das Spielen tieferer und höherer Instrumente jeweils positiv auf den Klang auswirkt, das steht für mich dagegen ausser Frage.

Gruß,
Otfried

 

Beim Sopran sind aber schon kleine Abweichung in der Intonation hörbarer.

 

Ich finde,wenn man sich ein Instrument erst schönreden muss,sollte man es nicht kaufen.
Wenn ich mir ein sax kaufe ,dann weil ich weiß,das ich es will. Das brauche ich mir nicht erst schönreden

 

Hallo Huuup,

Roland hat es erfasst. Eigentlich suche ich die rationale Hülle die ich über meine schon längst
gefasste Entscheidung stülpen möchte.
Also nicht "Schönreden" sondern eher tarnen.

 

Genau. Wie in der DDR.

 

Fehlt nur noch 'Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit.'

Frieden nur durch revolutionären Kampf der Völker!
Roland

 

Garbarek, Surman, Shorter gehören zu meinen Favoriten. Kein Widerspruch...

Viele Sopransaxofonisten klingen für mich wie Tenoristen in hoher Tonlage. Die drei genannten Favoriten nicht.

 

Hast du andere Erfahrungen?

 

Dann hoffe ich, daß das bald sein wird!
Ich bin immer wieder baff, wie flexibel das Sopi ist.
Bei Barock klingt es filigran und silbern, beim Tango eher etwas üppiger gerundet und dunkelrot, bei Yakety Sax beeindruckend stark usw.usw.
Vor allem bist Du IMMER hörbar durch die Höhe!!!

Aber : es fordert spezielles Engagement bezüglich Tonreinheit --logisch. Also nicht verzweifeln (ich war kurz davor...) ,wenns mit der Reinheit der Töne der 3. Oktave nicht gleich so klappt. Mein Rat: von einem guten Lehrer erklären lassen, was genau im und am Mund und sonst noch passieren muß. Ich übe die oberen Töne mit Stimmgerät.
Ich bin dem Rat von Ingolf Mattern gefoglt und habe EIN JAHR NUR Sopi gespielt; es zahlt sich aus!
Also: nur Mut!
Ich liebe mein Sopi inzwischen sehr, bin richtig süchtig. Es schläft nachts am Fußende meines Bettes. (no kidding).
Ausserdem spiele ich jedes Jahr eine Trompetenstimme im Weihn.oratorium ! (Gerades Sax mit geradem S-Bogen.)

Beste Grüße
Nem

 

Ja, und denke, das habe ich hier erklärt

 

Dies ist auch meine Erfahrung.

 

Genau, man/frau wird zum Feinstmotoriker ansatzmäßig.

 

Sorry, hatte ich überlesen.

Ich glaube aber schon, dass tiefe Saxofone hinsichtlich Intonation "toleranter" sind. Beim E-Bass fretless mache ich gerade ähnliche Erfahrungen.

 

wie @Wuffy schon erwähnte : Zunächt mal "schön trinken", dann spielen und wenn es nicht klingt, dann noch mehr trinken bis es "schön klingt".
Am nächsten Tag dann das Ganze nochmals nüchtern......

kokisax

 

Also was nu haste gekauft oder nicht.....

 

Gemach, Gemach,

ich habe schon vorgetestet. PPC hat ein Yamaha 675 für 3099 im Angebot.
Sehr gute Intonation und Spielgefühl. Laut Aussage des Verkäufers seit 2006 im Laden. Finde ich ziemlich teuer da es ja auch nicht mehr gebaut wird. Kann es qualitativ nicht einordnen.
Habe außerdem PMauriat und einige andere Taiwanmarken getestet. Ein Horn war richtig gut aber höllisch schwer im Verhaltnis zum Yamaha.
Bei Musik Produktiv hatten die vor einigen Monaten alle Yanas da. Leider waren die
Korke teilweise schon vom Testen zerbröselt oder auch unterschiedlich dick so das es Probleme mit dem Aufateckens des Mundstücks gab. Aber das 901 hat mir gut gefallen. Ich finde ja Rampone und Cazzani toll da ich mal ein Alto spielen durfte.
Evtl. gehts im Sommer zum Lago Maggiore, hoffentlich haben die auf.

 

Smile ... bei den einen liegt dort eine Katze, bei Dir ist es das Sopi

Ich mag Deine Geschichte mit dem Soprano!
Finde ich inspirierend

Anfangs dachte ich, dass mein 2. Baugröße ein Sopran werden wird.
Hab letztes Jahr beim Workshop ein Soprano (gerades Yamaha) ausprobiert
und war nicht so "angefixt", wie ich es erwartet hatte.
Vor Kurzem drückte mir Mike ein gebogenes in die Hand.
Hat wieder nicht "klick" gemacht.

Vielleicht hab ich noch nicht das Richtige in die Hand genommen.
Oder auf unsere Familie wartet eher tenoriger Zuwachs . We'll see.

Derweil spiele ich meine Klari, wenn ich Lust auf einen etwas anderen Sound habe