Stalaxy - hier seht Ihr Schwarz

..ist ja wie bei Frauen / Männer und Autos, jeder hat da glücklicherweise seine eigenen und individuellen Geschmackspräferenzen.

Es gibt optisch ja auch sehr schöne Saxe, wie hier mein (fast) ladenneues Kohlert Regent aus 1959 in bicolor silber-gold, aber mein Hauptgeschmack liegt eher auf Hörnern mit interessantem Aussehen, also eher einiges weg vom mehrheitlichen Einheits-Goldlack-Look.



Ein gleichmäßig, dem Alter entsprechender abgerockter Goldlack hat auch seinen Charme...und da würde ich auch nicht auf die Idee kommen zu entlacken.

Aber viele meiner restaurierten Ex-Schrottkannen,haben nach den ganzen Lötarbeiten (verbrannter Lack), Biegeaktionen, Entdellungen etc. so eine häßliche Oberflächen-Optik des Korpusses, das hier für mich nur eine Entlackung auf Messingnatur-Look in Frage kommt.





Und im Kontrast mit dem silberfarbenen Klappenwerk sehen die Ergebnisse dann eigentlich immer (jedenfalls für mich) sogar besser und interessanter aus, als vorher im Original.

Ein paar Bildchen aus meinem Stall anbei :

 

Ein von dir entlacktes steht in Unkel

 

Das nennt man Placebo Effekt

 

Mag sein.
Aber ich habe ein quasi identisches Tenor noch mit Lack. Und das Empfinden, dass letzteres etwas dumpfer tönt

Und dann gibt es ja noch welche, die glauben, schwerere Schrauben oder Ligaturen.....
Setzt die Ligatur weit genug nach hinten,spielt mit offenem Ansatz, und auch B und H rollen nicht, sofern oben alles dicht ist.

 

Das kannst du nicht beurteilen,ich schon. Ich habe es vor und nach der Entlackung gespielt

 

Und die Entlackung hat nur eine Zehntel Sekunde gedauert, sodass Du einen direkten Vergleich hattest...

 

Klappen ab(die sind nicht entlackt) Lack ab,klappen dran. Genau,keine Sekunde. Wer kann der kann

 

Die schwarzen Saxe sind mir tatsächlich auch schon untergekommen, auf Insta glaub ich.
Ja hat was, ist mal was anderes. Aber ob das reicht? Finds schon schicker, wenns etwas funkelt

hm.. also in dem Punkt bin ich tatsächlich häufig "typisch Frau".
Heißt: ich gehe so lange auch nach Optik, wie es mir das Wert ist und ich es mir leisten kann.
Bei ner E-Gitarre ist es halt egal welche Farbe das Ding hat, klingt eh gleich. Der Mann war zu geizig 60€ mehr für seine Wunschfarbe zu zahlen, ich hätte das auf jeden Fall gemacht.

Bei meinem Mauriat war es aber tatsächlich Zufall - ich hätte das niemals WEGEN des Farbtons gekauft, der Klang hat mich halt umgehauen. Dass es zufällig noch schick aussieht und nicht so gelbgoldblechig wie die Einsteigeryamahas die ich auch getestet habe, war halt mein Glück - sonst hätte ich jetzt halt genau das gelbgold und wär vmtl. auch damit zufrieden.
Was nutzt mir ein "hübsches" Instrument, wenn es nicht so klingt wie ich will.

Das Silber oben mit den Goldklappen gefällt mir auch ziemlich gut.

 

Selten sind 2 Hörner wirklich identisch. Spätestens beim S-Bogen zeigt sich das. Als Beweis taugt das nichts.

Eine Ligatur weiter nach hinten ändert wie viel vom Blatt schwingt, das kann schon mal einen gewissen Einfluss haben.

 

Wieder die Diskussion ob Material Auswirkungen auf den Klang hat?
Dazu habe ich schon vor 15 Jahren mal einen Artikel geschrieben. Inzwischen bin ich deutlich erfahrener und in Retrospektive würde ich sagen: ich lag damals nicht falsch.
Inzwischen würde ich den dennoch wohl etwas anders schreiben.

Interessanterweise ist das nur in den Foren wirklich ein Thema. Für professionelle Spieler, Hersteller und Saxdocs ist das eigentlich geklärt.

Wer mehrere hundert Instrumente (gleiche Baureihe, verschiedene Hersteller, Alter usw) in den Händen hatte, kann einschätzen, was Spieler, die verschobene Blattschraube, das etwas undichte Polster oder das neue Anbauteil aus macht.

Wir reden halt von Nuancen die erst in einem guten AB Vergleich wirklich merkbar sind. Aber wenn man intensiv am Instrument arbeitet, dann werden auch Nuancen relevant. Natürlich ist Finish der letzte Faktor, wenn ich mir ein Instrument aussuche. Aber wenn ich bei einem 4000€ Instrument wegen Ansprache, Haptik und sonst was gelandet bin, dann will ich am Ende auch checken, wie viel das Finish noch aus macht. Da kann das letzte 0,01% evtl wichtiger sein als die favorisierte Optik. Oder auch nicht...

Gut testbar sind zB so Tuning Anbauteile. Da hatte ich welche, die nen größeren Einfluss hatten, beim nächsten Instrument höre ich nix, was nicht evtl nur Einbildung sein könnte. Mal ist der Unterschied besser, mal nur anders, mal sogar schlechter.
Inzwischen sind bei mir diese ganzen Resonanzgewichte wieder weg, da die oft eher einen größeren Blasewiderstand machen und mir "lauter" weniger wichtig ist als Flexibilität und die Fähigkeit auch PPP spielen zu können.

Einzig den Wave Daumenhaken hab ich noch dran. Da gefiel mir die vergoldete Variante am besten, aber den Preis hätte ich für den Klangunterschied zur unlackierten nicht gezahlt, da war es mir wichtig, dass mein Daumen nicht ständig nach Messing riecht.

Oh, und ein LeFreque, da ärgert es mich fast, wie deutlich der Unterschied ist, da mich das Gefriemel etwas nervt und ich optisch einen Cleanen Look bevorzuge.

In den Jahren konnte ich auch Instrumente/Material vergleichen, dass kryogenisch oder mit Schwingungen behandelt wurden und in der Physik dazu bin ich auch etwas tiefer.

Naja, am Ende zählt die Musik und es gibt viele Spieler, die sich nie zu dem Thema Gedanken gemacht haben und fantastisch klingen. Und dann gibt's auch die, die sich darüber zu viele Gedanken gemacht haben und nicht so gut klingen. Die Phase hatte ich auch mal. Teilweise hier auch nachlesbar wenn man sehr tief gräbt

 

Erzähl!

Das Weihnachtsfernsehprogramm ist eh mal wieder das gleiche wie jedes Jahr - da käme interessante Lektüre und eine lebhafte Diskussion gerade recht.

Aber vielleicht in einem separaten Faden…

 

Nee, ein paar Geheimnisse muss man ja für sich behalten.

Aber im Ernst, Sample Sizes sind zu klein und Vergleichsbedingungen waren nicht ideal genug, als dass ich dazu eine so fundierte Meinung habe, als dass ich die verschriftlichen würde. Auch wenn ich Unterschiede gehört habe (deutlich genug und gegen die Erwartung (also kein evtl Placebo)) so reicht mir das als Eindruck nicht um da handfest genug zu sein um darüber zu klugscheißen.

 

Wie schade. Das hätte mich echt interessiert.

 

Hier steh ich nun ich armer Tor....

 

Ach, wenn es dir nur um LeFreque geht. Das Teil kann man ja easy immer wieder testen. Geht in 3 Sekunde ab (30Sekunden wieder drauf).

Da ist der Test auch nicht ganz so alt:
http://saxophonistisches.de/lefreque-das-kleine-klangwunder/

Aber das führt nun doch etwas arg offtopic. Sorry

 

Und was ist mit der Kryptobehandlung usw.? Da wären wir ja wieder im Themenbereich „Oberfläche“…

 

Also ich hab im Moment 3 Yanagisawa Tenöre da.
Ein lackiertes TW010, ein unlackiertes TW010, und ein unlackiertes TW020.
Die spielen sich sehr unterschiedlich.
Woran das liegt ist mir piepschnurz, ich neige dazu, es doch etwas am Material und der Lackierung oder Nicht-Lackierung festzumachen. Spielen kann mit mit allen.

Werde mir auch keinen anderen Satz kaufen, um ein genügend großes Sample zu haben.
Die Erfahrung mit den 3 reicht mir.

Der war gut!

 

Das geht nur, wenn das Sax in z.B. Bitcoin bezahlt wurde.

sorry, musste sein!

 

Ich hab mal als ca. 16jähriger mein Tenor in die große Kühltruhe zu den gefrorenen Bratenstücken und den eingefroren Erbsen, Bohnen, Beeren und Kräuter aus Omas Garten gelegt. Ich hatte davon gehört, es schien mir aber absurd, so viel Geld dafür auszugeben. Ich habe die Temperaturdifferenz dadurch ausgeglichen, dass ich es eine ganze Woche darin mariniert habe. Für mich war der Soundunterschied überzeugend.

 

Konntest Du urplötzlich Cooljazz spielen