100Jahre Keilwerth

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von HanZZ, 6.Januar.2025.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich stimme dir vollkommen zu.

    Bei mir war damals die Umstellung vom SA2 auf MK6 eine mehrmonatige Umstellung.

    Als SA2-Spieler wäre mein spontaner Eindruck vermutlich völlig anders ausgefallen.
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Und was für einer!
    Inline ist genauso ergonomisch wie offset, wenn man das Instrument anders greift.

    @ppue hat das mehrfach demonstriert:
    Bei Inline „zeigt“ der linke Daumen auf 12-1 Uhr, die PalmKeys sind vermeintlich zu flach, das Instrument wird höher getragen und die meisten Gurtösen sind eher für das Spiel im Sitzen angebracht. Die Daumenauflage kann klein sein, weil da bei der vorgesehenen Haltung eher wenig Druck drauf kommt.
    Bei Offset zeigt der Daumen dagegen eher auf 2-3 Uhr, die PalmKeys sind höher, der S-Bogen flacher und die Gurtöse eher für das Spiel im Stehen angebracht. Die Daumenauflage wurde größer, weil die veränderte Haltung dort mehr bzw. anders gerichteten Druck erfordert.

    Was für den kleinen Finger der linken Hand einen wesentlichen Unterschied macht, ist der Kleinfingertisch und die Umlenkmechanik der Becherklappen.
    Die Erfindung von Selmer, das über eine Pivotachse diagonal anzusteuern ist einfach genial.

    Wenn man dann aber sieht, wie eng das bei einem Inline Balanced Action, v.a. beim Alto an der rechten Hand zugeht, versteht man, warum die nächste Evolutionsstufe Super Action die Klappen der rechten Hand ein bisschen nach rechts verdreht und auch das Instrument ein wenig tiefer hängend und für die zunehmende stehende Spielweise ausgelegt wurde.

    Mit dem Mark VI wurde dann eigentlich nur noch das Gesamtsystem vereinfacht, um es zu günstigen Kosten herstellen zu können. Die Super Action waren preislich nicht besonders konkurrenzfähig… (und auch das Märchen, Selmer hätte den US-Markt durch einen Preiskampf aufgerollt, ist genau das: ein Märchen. Ein Mark VI war 1955 sogar teurer als professionelle Conn, King, Büscher, Martin)

    Da die meisten von uns auf einem Instrument gelernt haben, das konstruktiv dem Mark VI nachempfunden ist, kann der unbegleitete Umstieg auf ein „Vintage“ mit Inline-Applikatur zum Problem für die Finger/Hände (wie bei mir) oder zur Sugru-Schlacht oder beidem geraten. Futter für den Mythos…

    Als ich am Conn den Bogen raus hatte, war es zu spät - das Ganglion war schon da…
    IMG_0514.jpeg
     
  3. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das ging mir auch so als ich ebenfalls diesen Modellwechsel nach fast 10 Jahren SA80 II gemacht habe. Vorher hatte ich ein Keilwerth Toneking gespielt und da war der Wechsel auf das Selmer noch mühseliger.
    Ein Grund, warum ich es nicht sonderlich mag, Material auszuprobieren. Mich überfordert das meistens ziemlich und lenkt mich vom Eigentlichen ab. Ein neues Notenheft übt auf mich mehr Reiz als ein neues Saxophon aus. :)
     
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  4. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mir geht es sehr ähnlich.

    Auch weißt du erst einige Monate später, ob der Material-Wechsel sich überhaupt lohnt.
     
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  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

  6. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Im Video sieht es deutlich gefälliger aus, als auf den Bildern. Selbst die Streben am S-Bogen haben ihren Schrecken verloren. Und es kommt mit zwei S-Bögen
     
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  7. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich. Ein Shadow Tenor!
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar



    Die Werbung läuft!
     
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  9. Tobias Haecker

    Tobias Haecker Kann einfach nicht wegbleiben

    Musikatelier Knopp hat sein Keilwerth wohl schon verkauft.
    https://www.facebook.com/share/v/18FSAuXpyr/

    Gibt wohl auch Zahnärzte im Saarland :p

    Aber im Ernst, scheint wohl tatsächlich schnell weg zu sein als ein Ladenhüter...
     
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  10. Soggi

    Soggi Schaut öfter mal vorbei

    Ich würde mir das Instrument auch kaufen, wenn ich das Geld hätte.
    Vielleicht ist es nun auch langsam der allgemeine Trend, das die Senderinstrumente besser verkauft werden, da sie auch eine gewisse Wertstabilität haben. Soooo viele Standard Instrumente werden vielleicht nicht mehr benötigt. Oder täusche ich mich?
     
  11. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Soweit ich sehen kann läuft der Absatz bei Keilwerth Standard Instrumenten (SX 90) schleppend.

    SlowJoe
     
  12. Soggi

    Soggi Schaut öfter mal vorbei

    So wie ich das sehe geht es allen Instrumenten Branchen so. Es scheint eine gewisse Marktsättigung zu geben.
    Was spricht auch gegen ein 10, 20 oder hat 30 Jahre altes Saxophon (der Kategorie SX90R oder vergleichbar)? Nach einer ordentlichen Überholung kann es sicher spielerisch und klanglich locker mit einem neuen mithalten. Und hat im Idealfall eine schöne Patina. ;)
     
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  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das Gleiche, was gegen ein zwei oder drei Jahre altes Auto spricht: "Da hat ja schon einer reingepupst!"

    Es gibt Leute, denen ist es einfach wichtig, ein nagelneues Instrument zu haben.
    Anderen ist es wurscht oder sie haben andere Prioritäten.
     
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  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Nun deutest Du den Unterschied in der Lebensdauer ja schon selbst an. Ein Auto wird über die Jahre schlechter, wenn du nicht irgendwann enorm Aufwand reinsteckst, und es fällt auch relativ schnell hinter den jeweils aktuellen technischen Stand zurück.
    Bei Saxophonen gabs so ungefähr in den 60ern die letzte große technische Errungenschaft, und mit den Saxophonen davor bricht man sich die Finger auch nicht. Und was man (ohne Misshandlung des Instruments) für Überholung und Reparatur an Material braucht, ist überschaubar. Nicht zuletzt sind bestimmte jahrzehntealte Modelle heiß begehrt - nicht für die "Garage", sondern für den aktiven Betrieb.
    Die Argumente für "neu" sind bei Sax wesentlich schwächer als bei Autos. Und es werden wohl auch anteilsmäßig weniger Saxophone irreparabel beschädigt werden als Autos.
     
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  15. Till098

    Till098 Kann einfach nicht wegbleiben

    Gleichzeitig gibt es vermutlich größere Absätze im niedrigen Preissegment bis in den niederigen 1000er Bereich so wie ich vermute. Und da will sich kein Europäer aufhalten. Die teilen sich alle das Luxussegment und konkurrieren dort mit ihren eigenen Vintage-Saxophonen. So mein Eindruck.
    Ich finde das eigentlich schade, es ist wie beim Klavier. Asiatisch 3000€, deutsch 15000€ (grob). Die deutschen wollen aber gar nicht in die niedrige Preisliga, ob sie es könnten oder nicht... und stehen so halt in immer weniger Haushalten.
    Wenn ich neu kaufen würde beim Sax, finde ich Keilwerth schon vom Preis sehr stolz gegenüber einem Y*S62 von Yamaha oder J*S1100 von Jupiter. Da müsste das schon gigantisch gut sein, dass ich das als Hobby-Notenbieger bezahle.
     
  16. IngoK

    IngoK Kann einfach nicht wegbleiben

    Keilwerth hat doch die ST90 im Sortiment welche meines Wissens von Jupiter kommen. Wenn sie es zu dem Preis selbst könnten würden sie es wohl tun ...
    Ich vermute man wollte die Situation vermeiden die Selmer mit dem Axos hat. Mit dem ST haben sie ein vernünftiges Einsteiger- und Hobby Sax ohne eine komplette zweite Produktionslinie pflegen zu müssen, und es wird den SX auch nicht gefährlich.
     
  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Lohnkosten

    In "unserem" Haushalt (Elternhaus) steht übrigens noch ein Blüthner-Flügel von 1909, falls zufällig jemand einen braucht. :rolleyes:
    In meiner Wohnung bringe ich ihn einfach nicht unter, sonst hätte ich ihn schon.
     
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  18. Soggi

    Soggi Schaut öfter mal vorbei

    Hat der Flügel eine Jubiläumplatte? (Also eine besonders schön verzierte Gussplatte)
    Diese Flügel sind in gewissen kreisen sehr gefragt. :)
     
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  19. Till098

    Till098 Kann einfach nicht wegbleiben

    Es gab im Zuge der Insolvenz von Grotrian-Steinweg im Deutschlandfunk ein Interview mit Herrn Blüthner.
    Seine Aussage war eher, dass man in diesen Preisbereich auch nicht hineinwill, sondern der deutsche Pianofortebau nur Qualität im Fokus hat. Die besten der Welt sozusagen...

    Auf Saxophone bezogen würde ich es ähnlich sehen. Wenn man wollte könnte man auch in Deutschland ( und Frankreich und Italien und ...)Saxophone günstig produzieren, vielleicht nicht für 300€ aber im unteren Segment, davon bin ich überzeugt. Mit stark automatisierter Produktion.
    Man braucht aber Investitionen in die Fabrik.
    Und die tätigt keiner, solange China noch billiger ist.
     
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  20. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich denke, da sind inzwischen kalkulierende Betriebswirtschaftler am Werk, die für Ihre Entscheidungen Gründe haben.

    Bei Keilwerth wurde die Produktion des guten, mittelpreisigen MKX wieder eingestellt, da die Kapazitäten für die SX/R Reihe benötigt werden und ein Ausbau offenbar nicht lohnt.
    Selmer lässt zumindest die Teile der günstigen Modellreihe in Asien produzieren, auch Yamaha hat die Herstellung der Schülermodelle nach u. a. Indonesien ausgelagert.
    Wenn sich Geld auch anders verdienen ließe, würde man es tun.
     
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