Ansatz

Dieses Thema im Forum "Soprano Special" wurde erstellt von Gast, 22.April.2009.

  1. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich habe ja das Vergnügen, in einem Blasorchester mit dem Sopransax die Stimme der 1. Klarinette zu spielen (weil wir nicht genug Klarinetten haben, als Verstärkung).

    Tja, da haben wir halt oft die Verdopplung der Melodie 1 Oktav über den Trompeten. Immer übers c"' hinaus. Gute Schulung !

    Klingt aber auf den Aufnahmen nicht so schlecht. Sozusagen explizite Obertonübungen ...

    Nein, Solo würde ich auch nicht so hoch rauf spielen. Auch, wenn's korrekt stimmt. Ist halt schon ziemlich fiepsig.
     
  2. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Hier wurde ja schon einiges gesagt und kommentiert - trotzdem noch ein bescheidener Beitrag meinerseits: Wenn man beim lernen des Soprano Sax dieses nicht über einen längeren Zeitraum als Hauptinstrument behandelt, dann wird es später qualitativ immer nach Zweitinstrument tönen. Das Soprano ist - wie bereits erwähnt - betreffend Ansatz ein *anderes Sax* als der Rest der Familie. Und die Intonation ist eine weitere Herausforderung, die es zu meistern gilt, wenn man ein gerne gesehener und gehörter Soprano Spieler werden will. Und diese Spezies ist in der freien Wildbahn leider eher selten anzutreffen. Nach meinen Erfahrungen aber beeinflusst ein intensives Üben mit Soprano auch die Klangqualität der anderen Saxes.

    Meine Standard-Antwort beim Thema *Soprano und Anfänger* ist: ja, aber bitte richtig! ;-)
     
  3. Saxuwe

    Saxuwe Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Peter,

    du schreibst das Üben mit dem Soprano beeinflußt auch die Klangqualität mit den anderen Sax. Würdest du das hin zum Positiven sehen, oder eher ins Negative?

    Persönlich hatte ich das Gefühl es neigt sich erst mal etwas negativ was sich nach gewisser Übungszeit aber ins Positive verkehrt durch eine verbesserte Muskulatur.

    Gruß Uwe
     
  4. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Ich spielte mehrere Jahre während der Fasnacht bei Alka Seltzer das Soprano Sax. Nach dieser intensiven Woche hatte ich das Gefühl, dass das Tenor Sax nachher sehr einfach ging und ich einen Mords-Sound hatte. Es muss ja nicht zwingend Fasnacht sein - einfach eine Zeit lang intensiv und ausschliesslich Soprano verursachten bei mir eine explizit positive Wirkung.

    ACHTUNG - BITTE NICHT ALS WERBUNG DEKLARIEREN!!!
    Apropos Fasnacht und Alka Seltzer: ich hab hier noch einige Rest-Exemplare der CD "Uufglööst - Die Mutter aller CDs". Wer mir in einem Couvert € 10.00 schickt, bekommt umgehend ein Exemplar dieses Kuriosums geliefert. Und so haben wir während 12 Jahren in den Luzerner Beizen die Fasnacht mit Saxophon-Sound beliefert:

    Mama Loo
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Peter,

    ich finde, man muss da schon ein wenig unterscheiden, ob der professionell spielende und geübte Tenorsaxophonist sich an einem Sopran versucht, oder ob dies ein Anfänger tut.

    Ich habe auch lange Zeit Straßenmusik gespielt, u.a. auch mal 3 Tage auf der Züricher Fassenacht.

    Auch ohne das Instrument gewechselt zu haben, hatte ich hinterher einen Mords Sound. Das liegt m.E. einfach an der "Intensität" solcher Tage, und der durchgängig hohen Lautstärke, mit der man da unterwegs ist.

    Mir persönlich geht es so, dass weder Alt noch Sopran sich gegenseitig besonders positiv oder negativ beeinflussen. Andererseits habe ich früher die Erfahrung gemacht, als ich viel Bassklarinette spielte, dass mein Alt davon sehr profitierte. Ob das heute noch so wäre weiß ich nicht.

    Es scheint eine individuelle Eigenschaft zu sein, ob sich zwei Instrumente gegenseitig positiv oder negativ oder gar nicht beeinflussen.

    Gruß,
    xcielo
     
  6. Saxuwe

    Saxuwe Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    ich würde hier Peter aus eigener Erfahrung schon Recht geben wollen.
    Das Sopran erfordert einfach einen Ansatz der mehr Kraft in der Muskulatur verlangt. Das wirkt sich automatisch auch auf das Tenor oder Alt aus. Außerdem habe ich das Gefühl ich benötige viel mehr Luft als beim Tenor. Auch dieses Training hat auf das Tenorspiel einen positiven Effekt.

    Gruß Uwe
     
  7. Red2bull

    Red2bull Schaut nur mal vorbei

    Ich hab da mal eine Frage.
    Spiele seit 10 Jahren Klarinette und wollte mal fragen ob es vom Ansatz her große Unterschiede von der Klarinette zum sopransax gibt. Vieleicht hat ja schon jemand erfahrungen damit gemacht. Habe vor in nächster Zeit auf ein Sopran umzusteigen.
     
  8. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, Red2Bull,

    ich spiele seit 40 Jahren Klarinette und seit 27 Jahren Saxophon inklusive Sopran.

    Du wirst vergleichsweise weniger Probleme haben als beispielsweise ein Tenorist, der das Soprano als Ergänzung dazu nehmen will. Aber eben nur vergleichsweise ... :)

    Problematisch sind der völlig andere Blasdruck verbunden mit einer wesentlich höheren Lautstärke, die zunächst viel schwerer zu kontrollieren ist, als bei der Klarinette. Der geringere Blasdruck verleitet dazu, durch zu hohe Lippenspannung ähnliche Verhältnisse wie auf der Klarinette herstellen zu wollen, was sich nachteilig auf Intonation und Klang auswirkt. Insgesamt war für mich aber der Klarinettenansatz beim Soprano hilfreich, dennoch ist es nach wie vor das Saxophon, dass mir am meisten abverlangt.

    Eine Klarinettenstimme im Blasorchester auf dem Sopran zu spielen halte ich mit Blick auf den geringeren Tonumfang und die große Lautstärke des Sopranos für fragwürdig. Unsere KlarinettistenInnen würden sich jedenfalls vermutlich aufs Schärfste dagegen verwahren .... :)

    LG - Chris
     
  9. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo xcielo

    Meine Meinung ist, dass sich vor allem das klingende Endprodukt unterscheiden sollte / müsste. Aber die Einstellung sollte bei beiden gleich sein. Denn ein Hauptkriterium beim Soprano ist klar die Intonation. Und diese sollte auch von Amateuren und von Anfängern im Besonderen ernst genommen werden... ;-)


    Die Intensität ist sicher auch ein Faktor für einen Mords Sound, aber wohl nicht der einzige. In meinem Fall ist es so, dass ich mich nicht über zu wenig Sound beklagen muss und bei sämtlichen Instrumenten die dynamische Obergrenze sehr gut kenne. Auch ohne Fasnacht. Aber nach der Fasnacht hat's immer voller, breiter getönt. Ich kann gehe davon aus, dass man während dieser Zeit nicht nur einfach laut, sondern vor allem auch mental intensiver spielt und nachher das Instrument einfach *näher bei sich hat*. Gesetzten Falls, das Ganze wird nicht ständig mit Gin Tonic rausgespült...
     
  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Mit Verlaub: Jedes Saxophon kann man/frau auch leise spielen, wenn er oder sie k a n n.

    Den Rest des Kommentars kann ich relativ gut nachvollziehen. :-D
     
  11. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Bei uns war das eine Notfallmassnahme, weil wir zu wenige Klarinetten haben und noch dazu welche, die ganz gern ein "Zugpferd" haben, um sich selbst zu trauen. Jedenfalls "verwahren" sie sich nicht dagegen ...

    Der Tonumfang ist kein Problem. Die zu tiefen Töne kommen in der 1. Stimme kaum vor, und nach oben hin kann ich mithalten (geht nicht höher rauf als bis zum f"').

    Das mit der "grossen Lautstärke" ist vor allem eine Frage des Mundstücks. Ich spiele mit einem Rascher-Mundstück, das sehr klassisch und leise ist.

    Übrigens gibts beim Blasorchester ja auch Sopransaxophonstimmen (zumindest bei moderneren Stücken). In den allermeisten Fällen sind die identisch mit der 1. Klarinette, bloss die ganz leisen Passagen sind meistens weggelassen ...
     
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