Bari-Mundstücke Bahnöffnungen

Dieses Thema im Forum "Bariton Special" wurde erstellt von Silver, 27.Februar.2024.

  1. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich hatte gerade in der Schule ein Jupiter Bariton, das gut deckte aber kaum ordentlich zu intonieren war (das Model wird aber auch nicht mehr hergestellt, da gab es wohl seine Gründe).
     
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  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ein OL Kautschuk 7* war in meinen Anfängen in der ersten Phase am Bari Standard. Heute würde ich auch mit einem Vandoren (gleichbleibende Qualität) beginnen… Ein Bari “tickt” tatsächlich etwas anders.

    @Silver Wenn du ein Yanagisawa kaufst, ist da bereits ein ordentliches “braves” Mundstück für den Anfang dabei.

    In deinem Falle (gleiche Instrumentenserie und Mundstücke) weiß ich nicht, ob ich die Odyssee machen würde.

    Aber hast du nicht gesundheitliche Einschränkungen? Kannst du dir für den Anfang kein Bari leihen bzw. mieten?

    Das Teil ist sperrig und schwer. In der BigBand brauchst du viel viel Luft und die Noten empfindest du eventuell als langweilig. Im Saxofonquartett dienst du wesentlich mehr als der Rest, bist aber enorm wichtig.

    Bei mir war das Bari immer eine Hassliebe, weil es zeigt ganz deutlich die rhythmischen Prioritäten.

    Als großer Bewunderer von John Surman war das Bari bei mir aber nie wirklich weg. Mulligan und der Rest war für mich nie so interessant, weil da fand ich Alt und Tenor für mich immer interessanter.

    Mit dem Erwerb des WO20 und den sehr guten Feedbacks meiner Umwelt spiele ich das Bari immer mehr und wird in meinen Projekten auch gefordert.

    Wenn du tatsächlich in der BigBand spielen möchtest, dann solltest du dich mit @tomaso unterhalten.
     
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich weiß. Die sind sogar ziemlich gut, waren mir aber alle bisher deutlich zu eng. Und zu brav (wenn auch nicht brav genug für Klassik).

    Das verstehe ich jetzt nicht.

    Keine, die mich am Saxophonspiel hindern.
    Wer sich für gesund hält, ist nur noch nicht ausreichend diagnostiziert…

    Hier am Ende der Welt nicht.

    Das Bari wäre das Ticket für einen relativ festen Platz in einer hiesigen Bigband.
    Mit Alto und Tenor wäre ich auf absehbare Zeit nur die Aushilfe.

    Ich spreche zwar grundsätzlich gerne mit @tomaso , verstehe aber auch hier nicht ganz, was Du damit sagen willst.

    Ich habe schon zwei Bigbands „hinter mir“ …
     
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  4. jan7

    jan7 Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin!
    Ich bin bislang gut damit gefahren, auf meinen Nebeninstrumenten (Tenor) zahmere Mundstücke, also kleinere Bahnöffnungen zu spielen als auf dem Hauptinstrument (Bari), wobei ich - vielleicht naiv - davon ausgehe, dass die Bezeichnungen EINES Herstellers bei den verschiedenen Baugrößen irgendwie Sinn machen. Bei mir entspricht das tatsächlich so den Spielerfahrungen: 7 und 7* kann ich auf dem Bari gut bedienen, auf dem Tenor wird es einerseits anstrengend, andererseits geht die Tonkontrolle flöten.

    Auf dem Hauptinstrument habe ich auch weitaus besser raus, mit effektivem Input ohne große Anstrengung mehr zu erreichen. Da habe ich stärkere Blätter (wobei ich - vielleicht naiv - annehme, dass die Bezeichnungen EINES Herstellers usw.) Beim Bariton sind die Blätter ja sehr groß. Ich benutze da weitaus öfter einen Blättchenschneider (seltener auch mal Schmirgelpapier) als beim Tenor. Der Blättchenschneider hat mir vermutlich schon hunderte Euro gespart (und 25 gekostet) Ich benutze ihn häufig, um Blättchen, die labbrig geworden sind, ein wenig straffer zu machen.
    Ob ich da Rico oder La Voz spiele, ist mir eigentlich schnuppe. Vermutlich gehen auch andere Marken. Ich habe lange die orangenen Rico 4 gespielt, weil die so schön billig waren und mit gelegentlicher Nachbearbeitung gut funktioniert haben. Seit sie nicht mehr billig sind, nehme ich andere, wo die Streuung m. E. geringer ist. Aber vielleicht hat die bei den orangenen Rico antiproportional zum Preis ja auch mittlerweile längst abgenommen. Ich vermute es.

    Ein ähnliches Spielgefühl erreiche ich ehrlich gesagt überhaupt erst nach und nach, und zwar in dem Maße, in dem ich auf dem Tenor besser klarkomme. Der Unterschied zwischen Haupt- und Nebeninstrument ist natürlich auch erst groß, wenn man das Hauptinstrument viel mehr spielt bzw. gespielt hat und wenn man wie ich einer von denen ist, die nicht so gut mit verschiedenen Baugrößen klarkommen.

    Vielleicht hilft die Beschreibung ja ein bisschen.

    Viele Grüße von
    Jan
     
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  5. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich fand es im Vergleich zu den anderen Baugrössen auf dem Bari am schwierigsten, eine gut funktionierende Blatt-Mundstück Kombination zu finden.
    Während ich bei den anderen Saxophonen nach Mundstücken gesucht habe, die noch ein bisschen besser gehen, war es auf dem Bari für mich ein Problem, überhaupt erstmal eine Kombi zu finden, mit der ich den vollen Tonumfang in erträglichem Sound spielen konnte.
    Eine große Rolle kommt da auch dem Blatt zu. Ich habe, wie @jan7 oft Rico Royal 4 (auf einem Berg Larsen Stahl .115) gespielt.
    Auf dem Tenor spiele ich Vandoren ZZ 2,5.

    Was ich sagen will, du wirst wohl oder übel etwas probieren müssen, auch um eine Idee dafür zu bekommen, wie sich Bari für dich überhaupt anfühlen soll.
     
  6. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Gerade beim Bari habe ich durch Ausprobieren verschiedener Mundstücke schon Überraschungen erlebt.
    Am Tenor ist meine bevorzugte Öffnung so um 7* herum, am Bari zwischen 6 und 10, je nach Mundstück-Blatt-Instrumentenkombi.

    Das 10er ist ein Gottsu Jazz Metall (longshank Version), das Rik van den Berg so bei Gottsu bestellt hat, weil die Teile sonst nur bis zu einer 9er Öffnung angeboten werden.
    Bin selbst erstaunt, wie unproblematisch ich damit klarkomme (Blattstärke dann 2,5-3).

    Ich würde erstmal mit einer middle of the road Öffnung starten und mich bei Bedarf später weiter umsehen, immer mal probieren.
     
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ähnlich ging es mir auch. Die meisten Blätter, die ich sonst mochte gingen alle nicht egal in welcher Stärke. Erst mit Rico orange und Royal fand ich da was für mich was funktionierte. Nur leider ist die Halberwertszeit dieser Blätter manchmal sehr sehr sehr kurz.
    Da die Auswahl bei Mundstücken auch sehr begrenzt ist und viele Mundstücke in Läden gar nicht vorhanden sind in vielen Grössen, ist die Suche da echt schwierig.
     
  8. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Ich spiele auf dem Bari ein Steamer mit einer Öffnung von .125 in, das ist bei anderen so 8 oder 9.
    Das Blatt ist ein Légère Classic 2.5. Diese Kombi spiele ich jetzt schon 12 Jahre!

    Auf dem Tenor ein Meyer USA M9M mit Légère American Cut oder French Cut 2.75 oder 3

    Das Spielgefühl finde ich auch stark unterschiedlich zwischen Tenor und Bariton.
     
  9. JJD

    JJD Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    ich spiele schon einige Jahre Bari und kann mich nicht entscheiden was eigentlich meine Hauptinstrument ist, Tenor oder Bari. Egal, muss ich ja auch nicht.
    Ich habe viele Mundstücke ausprobiert und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es auf wie Mundstück- Blatt- Kombination ankommt, wie zuvor auch schon geschrieben.
    Auf meinem Selmer klingt das Vandoren V16 B7 ziemlich fett zusammen mit D'addario Jazz unfiled 3 S. Das passt bei funkigen Stücken und manchmal im Quartett ganz gut.
    Spiele aber auch das Selmer S80D im Blasorchester und mit dem Vandoren classic blue Stärke 2,5 komme ich gut zurecht.
    Ich möchte mich nicht zu sehr anstrengen und habe bei beiden Mundstücken das Gefühl, dass ich mit dem jeweiligen Blatt alle Töne gut bekommen und klingen lassen kann, denn es soll ja nicht immer nur funken.

    VG
    Dirk
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin @Silver

    Ein Mundstück vor dem Bari zu kaufen halte ich für keine gute Idee. Bari sind sehr anspruchsvoll hinsichtlich Mundstücke und Blatt. Da geht nicht alles.
    Da du ja Richtung yanagisawa gehst würde ich eher erst einmal mit einem Mundstück anfangen, welches dabei ist. Es muss ja keine 5er Öffnung sein. Normalerweise kannst du da tauschen ohne Aufpreis.
    Persönlich spiele ich eher engere Mundstücke auf meinen baris als auf Tenor und alto, weil ich eben auch anders spiele. Im Vergleich eher immer ne nummer enger (statt link 8 eben eher 6* oder 7) und dann eher ein härteres Blatt. Kommt halt darauf an, was du spielst, wie du klingen möchtest und was die Kanne dazu sagt.
     
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Weil @JES das Thema nochmal hochgeholt hat ein kurzes Update:
    Das Schicksal — in Gestalt einer BB-erfahrenen Barispielerin — hat mich vorerst vor der Investition und eventuellen Mundstückodysseen bewahrt.
    Sie tauchte auf, spielte vor und bekam auf Anhieb die Zweitbesetzung hinter dem 87-jährigen (!) Baritonsaxer, der immer öfter gesundheitlich nicht zur Verfügung steht.
    Das ist schade für mich, weil in dieser, ziemlich guten Amateur-BB die kleineren Baugrößen gut und jeweils doppelt besetzt sind und ich so nur gelegentlich als Aushilfe zum Zug komme.

    Es gibt aber dennoch gerade mehr Möglichkeiten mit anderen Leuten zusammen zu spielen, als ich zeitlich unterbringe.

    Somit danke ich für die Anregungen und parke das Thema Barisax, bis sich ein neuer Bedarf ergibt.
     
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  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Dislike. Also nicht, dass ich es dem uralten Jazzer und der Konkurrentin nicht gönne, aber natürlich dir viel mehr. Das mit dem Bari kann allerdings tatsächlich ein bisschen Vorlaufzeit gut gebrauchen. Bei mir hat es ungefähr 1 Jahr gedauert vom Wiedereinstieg ins Bari (und Beginn in einer Big Band) bis ich die langen Bindebögen ohne Zwischenatmen spielen konnte wie notiert. Wir hatten das mit der kurzen Luft ja in einem anderen Thread - es braucht viel Zeit, bis der Kompressor und die Schlauchanschlüsse an die neue Anforderung angepasst sind. Wenn das Ziel ernst ist, solltest du es vielleicht doch langsam weiterverfolgen. Zum einen kann sich in der Band was ändern, zum anderen gibt’s vielleicht auch mal andere, die ins Blickfeld kommen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.Juni.2024
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  13. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Silver

    Ich würde da nicht aufgeben. Bari doppelt besetzt ist kein Fehler.
    Und wenn du ehrlich bist möchtest du ein Bari kaufen und spielen, du suchst nur eine Rechtfertigung dafür :). Dann mach es, nimm dir jetzt die Zeit für die Suche, die Eingewöhnung, die Auswahl von Mundstück und Blatt,... der Rest kommt von allein mit der Zeit.
     
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  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Wenn ich ehrlich bin, möchte ich in einer ziemlich guten BigBand spielen.
    Am liebsten Tenor aber man nimmt, was man kriegt… oder auch nicht.

    Mir ist es lieber, das sperrige, teure Ding steht mir nicht im Weg herum, wenn ich es gar nicht brauche.

    Da verfolge ich dann lieber dieses Ziel mit Tenor und Alt - die habe ich, kann sie in einer BB ohne große Lernkurve bedienen, habe keinen Schrankkoffer herumstehen und auch keine 5-10k Euro auf gut Glück versenkt.

    Ich muss nämlich auch gestehen, dass ich es zwar sehr schätze, wenn jemand mit einem Bari im Keller gut umgehen kann, ich aber nur sehr wenige Barispieler angenehm zu hören finde, wenn die Oktavklappe ins Spiel kommt.

    Und da ist es letztlich eine Frage des eigenen Fokus. Und der liegt auf Tenor und Sopran.
    Schon das Alt war so eine Anschaffung wegen der damaligen BB und bekommt eigentlich zu wenig Aufmerksamkeit.
     
  15. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Eine absolut sinnvolle Entscheidung!

    Ich bewundere jeden, der sich fokussieren kann!
     
  16. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Nuu…, dann einfach dankbar sein, dass das Universum die Entscheidung übernommen hat…;)

    Finde so nen Bari benötigt schon etwas extra Aufmerksamkeit, oft hat man knackige, präzise, teils rhythmisch komplexe Einwurfgeschichten bei guten Bigbands…, iss auf der einen Seite Rhythm Section, auf der anderen mit dem Saxsatz zusammen…;) Das iss ja das, was mich da am meisten dran fasziniert…

    Und dann biste oft noch vollkommen alleine an der Stimme, oder wirst mit Glück von der Bassposaune gedoppelt…, ohne jegliche Möglichkeit mal kurz unterzutauchen…;)

    Da muss man schon wirklich Lust & Laune, und die Bereitschaft, was zu tun mitbringen…,
    man will ja nicht nur rhythmisch glänzen, sondern man mag ja auch nen guten Sound übers komplette Register haben…

    Oltavklsppe hin oder her… Würde mich an deiner Stelle einfach über die vorweggenommene Entscheidung freuen, du hast ja schon sämtliche Baugrößen, die alle etwas Aufmerksamkeit haben wollen…

    Allerdings finde ich, dass den Barisaxer da mit 87 schon gut „sportlich“ unterwegs iss…!
     
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