Big Band der Bundeswehr/Tribute Charly Parker megafett

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11073, 12.Mai.2020.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Also, mangelndes Vorstellungsvermögen. :)

    Wenn ich das so hochrechne, werde ich vielleicht zwei Prozent im Geleichschritt marschiert sein. Immerhin scheint das nicht-trivial zu sein, mein Vordermann brauchte mehrere Wochen, um im Gleichschritt marschieren zu können.

    Das sind die Uniformen, die man sieht. Die Uniformen, die Du in der Musik benutzt, bekommst Du gar nicht so mit. Du benutzt halt auch 12 Töne pro Okave, nicht 10, nicht 15. Und so weiter.

    Weil der Arbeitgeber das so will und der bezahlt ja. Ist bei vielen Showbands auch nicht anders. Das war schon vor und auch nach Duke Ellington so. Bei Duke Ellington fehlte allerdings die Sanitätsausbildung und das Sportabzeichen.


    Im Ernst: Ich war bei dem Verein dabei. Vorher haben mir viele Leute Stories erzählt, wie es denn in der Bundeswehr ist, wie das so abläuft. Gestimmt hat eigentlich keine einzige.

    Eine kleine Story fällt mir noch ein. Komme von der Bundesweh ins WE, in Grün. Meine Mutter wollte einkaufen, Ich komme eben mit. Im Zeitschriftenladen versucht mich eine komische junge Frau anzulabern: "Was ist denn überhaupt ihre Aufgabe?" Ich sage spontan: "Meine Aufgabe ist, den Wachbereich .." usw. Sie, schnippisch: "Schön auswendig gelernt!" ich: "Sie haben mich nach meinem Auftrag gefragt. Nicht nach Sinn, Zweck oder was ich davon halte. Wenn sie das wissen wollen, haben sie die falsche Frage gestellt." Sie: (sprachlos, offener Mund)
    Menschen sind lustig. Wenn man genau beantwortet, was sie fragen, ist es auch wieder nicht richtig ...

    Aber, um ehrlich zu sein, die Unteroffiziere konnte man viel leichter aus dem Skript bringen. War immer wieder lustig. :)

    Grüße
    Roland
     
  2. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    Meine Quelle lieber Ginos ist ein ehemaliger dieser Big Band. Ist das genug untermauert?
    Warum dieses mistrauen?
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Und ich bekomme "Drill und Disziplin" nicht mit der Bundeswehr in der mir aus den 1980ern bekannten Form zusammen, aber vielleicht hat sich da ja inzwischen etwas getan, jetzt, wo sie auch mal etwas machen dürfen und nicht nur die ganze Zeit in der Kaserne sitzen und sich aus Frust über lauter Untätigkeit besaufen müssen... :-D

    Ursprünglich hatte ich nach meiner Musterung überlegt, mich für einen Musikzug zu bewerben, aber mein Vater brachte mich davon ab, indem er mich fragte, ob ich denn wirklich in der Öffentlichkeit ein Aushängeschild fürs Militär sein wolle?

    (Hintergrund: Ich hatte damit gerechnet, wegen meiner Kurzsichtigkeit ausgemustert zu werden, tatsächlich wurde ich T2 und hatte keine Zeit mehr für eine Kriegsdienstverweigerung, was ich dann aber nach 2 Monaten Grundausbildung nachholte (nach insgesamt 5 Monaten Grundwehrdienst als Marine-Fernmelder und einer mündlichen Verhandlung mit Anwesenheit meines Vaters war ich anerkannt) - war schon irgendwie lustig, das "Abenteuer-Camp", aber ich verspürte einfach keine Neigung, im Ernstfall auf irgendwelche armen Kerle schießen zu müssen, die zufälligerweise eine andere Uniform anhaben als ich...

    Mein Vater hat aktiv an beiden Weltkriegen teilgenommen (am ersten als 18-jähriges "Kanonenfutter", am zweiten als zwangsrekrutierter Arzt), zum Schluss als Oberstabsarzt im Rang eines Majors, aber er hat das Militär genauso gehasst wie die Nazis und alles, was mit Gewalt zusammen hing. Er hat ALLE seine Brüder im Krieg bzw. aufgrund dessen verloren (einen in den Wirren nach dem ersten, zwei in Russland im zweiten und den letzten als chronisch Kranken nach langer Kriegsgefangenschaft) und war nicht nur deshalb gegen sinnloses Töten eingestellt.)
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Mai.2020
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  4. Rick

    Rick Experte

    Das ist eben Bebop, absolut authentisch gespielt. :cool:

    Als die meisten Profis? Das ist ja mal eine Unterstellung! :wideyed:

    Meine Kritik am Sax-Satz der Bundeswehr-Big-Band anhand der vorliegenden Aufnahme:
    Sehr "brav", fast schon etwas zickig runtergenudelt. Mir fehlen da dynamische Höhepunkte, ich würde das mal als ein "erstes gemeinsames Durchspielen" bezeichnen, wo man den Notentext vorstellt, bevor es dann ans richtige interpretatorische Arbeiten geht.
    Liegt aber vielleicht auch daran, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gemeinsam gespielt haben (wie die Supersax-Leute ihrerzeit im Studio), sondern jeder seinen Teil zu Hause aufgenommen hat. Über die sonstige Qualität des aktuellen Ensembles kann ich nichts sagen, aber für mich kommt bei dieser Aufnahme nix rüber, klingt kalt und langweilig.
    Ich hätte es als ihr Bandleader nicht für die Veröffentlichung abgesegnet...
     
    Zuletzt bearbeitet: 14.Mai.2020
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Gemessen hab ich es nicht.
    Und ich unterstelle auch nicht, ist mir auch egal.
    Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass die Leute ordentlich spielen, der Output für mich - und da gehen wir d'accord - nicht so ist, dass ich ihn veröffentlicht hätte. Und schon gar nicht als "Tribute".
    Ok, der Michael Bolton hat auch "Nessun Dorma" aufgenommen. Link erspare ich uns.
     
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  6. Rick

    Rick Experte

    Danke für die Klarstellung! :thumbsup:
     
  7. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hat mich eben interessiert... that’s all
     
  8. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Kann es vielleicht sein, dass Musiker in Uniform, besonders Bundeswehrmusiker, per se kritischer als Zivilmusiker beurteilt werden?

    Kann es vielleicht damit zusammenhängen, dass etliche Zeitgenossen generelle Ressentiments oder gar Abneigungen gegenüber dem Militär/Bundeswehr haben und die in ihren musikalischen Beurteilungen spüren lassen? :cool:
     
  9. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Natürlich stimmt das - aus vielen Posts kannst du es herauslesen und in all denen finde ich mich auch wieder. Für den Protest gegen die Wiederbewaffnung (vor 1955) waren wir noch zu klein, für das Neubefüllen der seit 1945 leer stehenden Kasernen kamen wir dann gerade recht. Den Geist in diesen Anlagen kann man sich leicht vorstellen, auch vor dem Hintergrund, wo das Führungspersonal herkam. Die Lieder waren die gleichen ("Schwarzbraun...") - nur zwei Lieder fehlten, dabei hießen doch viele der neu eingezogenen jungen Männer Horst mit Vornamen.

    Dass Jazz als sozialkritische, hochemotionale und individuelle, sich jeder Uniformierung entziehende, von unseren mühsam ihren Rassismus verdeckenden Eltern "Negermusik" genannte Bewegung eine gewisse Anziehungskraft auf uns ausübte, ist vor dem Hintergrund glaube ich nicht mehr schwer zu erraten.

    Das hat nicht so sehr viel mit den jungen Männern von #1 zu tun, sondern mehr mit unser aller Geschichte.
     
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  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Was mich betrifft nicht.
    Ich war selbst 4 Jahre bei so einem Verein. Ich meine - beim Ball und dem Soldatenliedermedley inklusive "Es braust unser Panzer im Sturmwind dahin" war ich schon etwas verstört. Aber ich war jung und brauchte das Geld.
    Also zumindest meine Beurteilung hat mit der Uniform gar nichts zu tun.
     
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  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich meine jedenfalls, dass unsere Bundeswehr als Parlamentsarmee, die zum Teil auch multikulturell besetzt ist, rein gar nichts mit dem Militarismus vergangener Geschichtsepochen zu tun hat.

    Daher halte ich unsere Bundeswehrmusiker in punkto Jazz für nicht weniger kompetent als andere Formationen.:cool:
     
  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Genau das habe ich aber doch ziemlich genau beschrieben, dass eben "vergangenen Geschichtsepochen" nicht einfach verschwinden. Dein Superlativ "rein gar nichts...zu tun haben" für mich ein schlichtes Schwammdrüberpostulat.

    An der eigentlichen Musikdiskussion mag ich mich gar nicht beteiligen - Jazz ist für mich eine hochindividuelle Sprache, da ist schon ein Saxophonsatz eigentlich ein Widerspruch...
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Mai.2020
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  13. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Solides Handwerk!
     
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  14. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Auch das ist mir völlig Hupe, ob Jazz so hochindividuell ist, dass da ein Saxophonsatz ein Widerspruch könnte... Mich interessieren auch nicht Schubladen wie Jazz, Pop, Klassik etc. Entweder, die Musik gefällt mir oder nicht.:cool:
     
    T.M und manne gefällt das.
  15. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Was dir Hupe ist und was nicht, interessiert mich immer weniger, der Satz stand da als Begründung für mein Raushalten aus der Diskussion. Ich bereue es mittlerweile, dass ich versucht habe, ernsthaft auf deine Frage in #68 einzugehen. Ich werde in mich gehen...
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Meine Kritik an dem Home-Office-Zusammenschnitt bezog sich nicht auf das äußere Erscheinungsbild oder den beruflichen Hintergrund der Musiker, sondern allein auf die Qualität der Darbietung.
    Ich bin Berufsmusiker, spiele seit meiner Jugend regelmäßig in Big-Bands, leite seit über drei Jahrzehnten ein derartiges Ensemble, werde auch oft als "Coach" von Big-Bands engagiert, um ihre Qualität zu verbessern, insofern maße ich mir die Fähigkeit einer kompetenten Beurteilung an.

    Deshalb bleibe ich dabei: Ganz nett, für ein Amateur-Ensemble wäre es durchaus beachtlich, aber Profis müssen meiner Ansicht nach mehr zu bieten haben - besonders als "Tribute to Charlie Parker", wie ja schon von anderen ebenfalls erwähnt.

    Das bedeutet nicht, dass es "unanhörbar" sei, und jeder, dem es gefällt, mag gern dabei bleiben. :)
     
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  17. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Schade,schade,irgendwie ist es hier nicht möglich mal einen Thread zu starten ohne das es wenigstens zwei gibt,die sich anzicken müssen. Ich finde das echt Kindergarten. Bei dem ein oder anderen hier scheint das Stromkabel nicht bis zur Birne zu reichen.
    Unterschiedlich Meinung sind spannend,schön und gewünscht,das ist das Salz in der Suppe. Aber dieses Kleinkindergezicke ist einfach nur aso
     
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