dämpfung von betonwänden im proberaum

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Zappalein R.I.P., 29.März.2020.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Die Grundtöne gehen nicht so arg tief (naja, Bari bis ca. 60Hz), aber die Gesamtakustik spielt ja trotzdem mit.
    Aber wie schon mehrfach geschrieben wurde: man kann ja "einfach" anfangen und immer wieder was verbessern.
     
  2. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mir gerade für einen größeren Raum Absorber und Eckabsorber selber gebaut. Ungefähr nach dieser Anleitung, ich wurde aber von einem Akustiker beraten:
    https://sonicscoop.com/2016/11/10/diy-studio-design-part-2-build-cost-effective-bass-traps/

    Für die Eckabsorber 10cm Sonorock auf 10cm Latten. Für die Absorber an der Wand jeweils 5cm.

    Auch wenn im Link Basstraps steht: Wenn du sie dick baust, absorbieren sie Bässe und Höhen, je dünner sie sind, desto weniger Bässe.

    Wenn du nur dünne Absorber, dh diese Nopenschaumstoff anbringst, filterst du zwar die hohen Frequenzen raus, die tiefen bleiben aber. Und das kann dann zu einem oben toten und unten rum "boomigen" Raumklang führen.

    Ein gut gepolsterte Couch/Sofa filtert auch Bässe.
     
  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Das Problem bei einfachen Absorbern (also z.B. einfach Dämmmaterial soundso dick, mit Stoff verkleidet): die Wirksamkeit beginnt, wo die Dicke stark in die Wellenlänge reingeht. Allgemein redet man von Lambda/4, wo es interessant wird. 100Hz haben ca. 3,4m Wellenlänge, Lambda/4 ist dann 85cm... wobei sich ein halber Meter dann auch schon auswirken würde, aber einen halben Meter an der Wand aufpolstern?
    Bass kann man nur mit "Resonatoren" (als Oberbegriff für viele Varianten) sinnvoll (wirksam und vom Aufwand überschaubar) dämpfen. Die von mir vorgeschlagene Variante (Teppichboden auf gedämpftem Volumen) fällt vom Prinzip auch in diese Kategorie, Unterkategorie "Plattenschwinger".
     
  4. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    @visir
    Hatte deinen vorigen Post überlesen.
    Meine Bassabsorber sind sind den Ecken an der tiefsten Stelle effektiv ca. einen halben Meter tief. Mein Raum ist relativ groß.

    Ich hab auch lange für und wieder diverser Möglichkeiten abgewogen und bin schließlich bei der von mir genannten Lösung gelandet und damit relativ zufrieden. Ich bin aber nach wie vor dabei mehr Fläche abzudecken.

    Ist es für die von dir vorgeschlagenen Resonatoren nicht wichtig, die Raummoden zu kennen und die Resonatoren darauf abzustimmen?
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Hat mich schon immer interessiert: Gibt es eine Formel für die Berechnung der Raummoden? Ich singe gerne auf dem Klo und versuche dort, die Resonanzfrequenz zu finden. Vielleicht weiß einer der Physiker hier etwas. Müsste dann ja auch zur Berechnung von Musikinstrumenten-Volumina funktionieren.
     
    p-p-p gefällt das.
  6. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

  7. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    In den Proberäumen eines alten Fabrikgebäudes wurden vor vielen Jahren Eierkartons aufgeklebt, die zuvor von Schülern bemalt wurden.
    Die Freundin eines Bandkollegen einer anderen Band war Lehrerin und hatte das als Projektarbeit mit Schülern der 7. Und 8. Klassen gemacht.
    Das sah richtig klasse aus.
    Leider gibt es das Gebäude längst nicht mehr.
    Hätte mal ein paar Fotos machen sollen, aber in den 1980ern hatte man halt noch kein Smartphone dabei. ;-)

    LG
    Mike
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Eine meiner ersten Schülerbands hieß nach dem Proberaum auch Eierpappendoppeltrio, hehe.

    Danke an @The Z, super Seite und nachdem ich nun unser kleines Badezimmer hier ausgemessen und eingetragen habe, kommt der Rechner genau auf das tiefe C#, was beim Singen auch in realitas resoniert. Klasse!
     
  9. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Guten Tag Helmut,

    ich habe hier bei mir Styroporblöcke, weiß nicht wie viele. Die Blöcke sind, geschätzt, 120 x 50 x 19 cm. Für einen Proberaum von 25m2 auf jeden Fall ausreichend. Einschließlich Decke.

    Ich habe damit meinen Keller, immerhin 20 x 14 Meter, gedämmt. Einschließlich Decke. Da mach ich zu jeder Tages und Nachtzeit Musik. Problemlos. Bei mir sind die Dinger auch im Fußboden eingebaut; hat den angenehmen Nebeneffekt, meine Füße sind warm.

    Für den Transport wird sehr viel Raum benötigt.

    Falls Du Interesse hast, melde Dich.

    Gruß
    Hanjo
     
  10. RomBl

    RomBl Guest

    Es ist natürlich für das Klima des Raumes kritisch, wenn man dämmende Materialien von innen an Bauteile montiert, die mit der Außenluft bzw. mit dem umgebenen Erdreich Kontakt haben.
    Problem dabei ist, dass z.B. die Außenwand durch die Außenluft abkühlt und eine warme Schicht innen ist. Dann passiert das, was ihr kennt, wenn ihr im Winter mit Brille in einen warmen Raum geht - es schlägt sich Feuchtigkeit nieder. Und zwar an der kalten Grenzfläche Wand-Dämmung. Im ungünstigen Falle wäre dies genau hinter den Styroporblöcken.
    Was dann passieren kann (nicht zwangsläufig muss) ist klar: es entsteht Schimmel, weil das Styropur die Feuchte einschliesst und sich die Pilze dann dort richtig wohl fühlen.

    Also ein bisschen daran denken, wenn ihr Außenwände behängen wollt. Bei Innenwänden, Zwischendecken etc. gibt es diese Probleme nicht, weil der angerenzende Raum ja auch beheizt ist.
     
  11. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Kommt auf die Breitbandigkeit der Resonatoren an. Es gibt sehr schmalbandige, wie Helmholtz-Resonatoren. Plattenschwinger und noch mehr Verbundplattenresonatoren sind da flexibler und damit breitbandiger. Es kommt letztlich darauf an, in welcher Bandbreite die schwingende Komponente schwingen kann. Teppichboden kann - sofern nicht gespannt wie ein Trommelfell - in jeder Frequenz (unterhalb einer Grenzfrequenz) schwingen, weil er keine Resonanzfrequenz hat. Soweit meine persönliche Theorie, wieso mein Konzept laut meinen simplen Messungen einfach funktioniert...
    (Verbundplattenresonatoren habe ich auch probiert, aber mangels genauer Daten und Formeln nichts zusammengebracht, das annähernd so wirksam ist wie meine "Teppichschwinger")

    Ja: Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit / Frequenz.
    Die erste Raummode ist Lambda/ 2 = Raumabmessung. Alle anderen Raummoden in dieser Richtung sind ganzzahlig vielfache Frequenzen davon.
    So einfach ist das.

    eine der unwirksamsten Methoden... aber immer noch besser als nichts

    Styropor ist eigentlich kein sonderlich schalldämpfendes Material...

    ...aber es macht die Wände "weicher" als Beton, das wird auch ein bisschen Effekt haben, und wenn wirklich alles ausgekleidet ist, wird man das merken. Aber was für ein Aufwand...

    Das ist auch ein Punkt, der ggf. zu beachten ist: die Bautechniker reden da von "Taupunkt". Deshalb dämmt man Gebäude außen, damit der Taupunkt im Dämmmaterial ist und nicht in der Wand. Und was da noch alles reinspielt.
    Bei einem Keller mit Betonwänden hätte ich da wieder weniger Bedenken. Ich habe (nach dem Verglasen) auch meinen Balkon (Bausubstanz Beton) innen gedämmt, weil es außen nun einmal nicht möglich ist, und ein pensionierter Baumeister hat mir prophezeit, dass da dann im Dämmaterial alles schwarz vor Schimmel wird - neulich hab ich die Dämmung wegen einer Reparatur des Rolladens (ursprünglich "außen") einmal abnehmen müssen - nichts ist schwarz...
     
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  12. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    @hanjo ich danke dir ganz herzlich für dein angebot. ich werde, falls ich den erwähnten raum bekomme, alle optionen genau prüfen. ich will nur noch einmal in diese richtung etwas machen, viel zeit investieren, einrichten etc, pp, und was alles dazu gehört... danke nochmals. sehr netter zug von dir. lg
    @RomBl recht hast du. schimmel ist ein sauhund. alles "fest einschliessen" ist nicht immer gut.

    das behängen sollte kein problem werden, wenn du ein paar cm zur wand luft/platz lässt...
     
  13. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    @zappalein ,

    es reich, wenn Du Dämmung mit verschiedenem spezifischen Gewicht für die unterschiedlichen Frequenzen ca. 4 cm vor die Wang hängst, damit Luft zirkulieren kann. Einfach mal austesten.

    kokisax
     
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  14. RomBl

    RomBl Guest

    ... und sich die Luft dahinter bewegen kann.

    koki war schneller.
     
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