...das ominöse Stützen

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Jacqueline, 30.März.2023.

  1. scenarnick

    scenarnick Admin Mod

    Stimmt, da hast Du noch nicht ausgeatmet, aber wenn Du nicht richtig eingeatmet hast kann der Rest nicht funktionieren :)
     
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  2. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Es gibt keine wirklich unnatürliche Atemform, die kann uns also auch nicht wegerzogen werden!!!!
    Der Körper atmet situativ, nach Bedarf.
    Je nach Können und Luftbedarf wird nie nur "in den Bauch" geatmet. Die Atmung ist immer gemischt. Bei Menschen, Hunden, Katzen, Pferden. Bei Fischen ist es nochmal anders.
    Nun ist die alltägliche Atemtechnik nicht immer dass, was für Gesang und Gebläse angezeigt ist und muss dafür angepasst oder umgestellt werden. So wird eher ein Schuh draus.
    Käme auch nicht auf die Idee den Sängerformant als grundlegend und "normal" für unsere alltäglichen Lautäußerungen zu postulieren.
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Sicher. Und dorthin zu kommen, "richtig" einatmen zu können, da muss man als SaxophonistIn erstmal hinkommen.
    Und die Vorstellung, den Bauch nach außen zu drücken und den Brustkorb nicht zu bewegen ist dem glaube ich nicht förderlich.
    Mehr wollte ich nicht sagen.
    Das ganze Thema ist hochkomplex, und um jemand wirklich helfen zu können sollte man zumindestens vor Ort sein glaube ich.
    Grundlegende Kenntnis der Anatomie hilft natürlich auch - kann sich aber jeder selbst aneignen. Oft helfen schon Bilder.

    Aja, da fällt mir das Video vom Gansch ein, ich weiß nicht, ob er das Ernst meint oder ob er da alle verarscht:



    Dazusagen muss man, dass das musikalisch kein Leichtgewicht ist.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 31.März.2023
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  4. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ich würde es klugscheissend sorum sagen, das sich der Bauch nach aussen wöbt, ist eine Folge davon, das sich das Zwerchfell nach unten ausdehnt (wodurch gleichzeitig die Lunge mehr Raum nach unten bekommt). Der Muskel, der beim Einatmen aktiv wird, ist das Zwerchfell.
    Die Ausatemstütze ist dann das kontrollierte Rauslassen der gesammelten Luft.
     
  5. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Und in dem Zusammenhang irritiert mich immer wieder der Begriff „Stütze“.

    Einfach nur kontrolliertes Rauslassen in Form eines konstanten langen Luftstroms.
     
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ok,
    hier mal eine Erklärung, warum das Fokussieren auf Bauchatmung möglicherweise nicht zur effizienten Atmung beiträgt.

     
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  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Nein, Atmung geht quasi 'automatisch' oder willentlich.

    Es gibt z.B. absichtlich herbeigeführte Hyperventilation. Wenn das nur vom Körper automatisch gesteuert ginge, könnte man das nicht willentlich machen.

    Grüße
    Roland
     
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  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Schrieb ich ja. Die Lungenelastizität reicht für unseren Bedarf nicht aus, deswegen .... stützen wir.

    Grüße
    Roland
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 13399 gefällt das.
  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem


    Vielleicht sollte man sich die Lagebeziehungen erstmal klarmachen. Ich wäre ja schön blöd, wenn ich meinen Brustkorb beim Atmen stilllegen würde. Optimal atmen bedeutet seine gesamte zur Atmung zur Verfügung stehende Muskulatur einzusetzen…
    LG Juju
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich finde den Begriff „Stütze“ insgesamt eher irreführend.

    Geht es nicht viel mehr um Ursprung, Länge und Stabilität der Luftsäule, die man zur Tonerzeugung auf den Pivotpunkt (Mundstück/Blatt bzw. Stimmbänder) lenkt, an dem sich die Luftsäule quasi ins Instrument „spiegelt“?

    Eine „Stütze“ ist für mich etwas Statisches, die Luftsäule dagegen etwas sehr Dynamisches, Fließendes.
     
    _Eb, Rick und Bernd gefällt das.
  11. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ich schrub doch nirgendwo, dass es nur unwillentlich abläuft. Damit würde ich doch auch die Möglichkeit der Stütze negieren.
     
    Rick und GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  12. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Das ist der Punkt. Der Muskel Zwerchfell wölbt sich nach unten, erzeugt so Unterdruck im luftdichten Brustkorb und zieht so Luft durch den Schlund und durch die Lunge nach unten. Die Lunge selbst bleibt passiv, wird passiv mit Luft versorgt. Dabei drückt das Zwerchfell auf die Gedärme, die sich als "Bauch" nach außen wölben. Ausatmen erfolgt umgekehrt. Der Brustkorb mit der Lunge selbst ist luftdicht, das Zwerchfell ist quasi die Abdichtung nach unten, nach oben dichtet der Schlund ab. Prinzip Luftpumpe.

    Nur nebenbei: Das ist auch der Grund, warum Schuss- oder Messerverletzungen in den Brustkorb tödlich ausgehen. Nicht wegen der möglichen Verletzung der Lunge, sondern weil das System nicht mehr luftdicht ist. Der Betroffene kann nicht mehr atmen, die Bewegungen des Zwerchfell erzeugen keinen Unterdruck. Erste Hilfe ist das Abdichten der Wunde, nicht wegen des Bluts wie im Film, sondern damit das System dicht wird und das Zwerchfell wieder saugt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.März.2023
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  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    So hatte ich "Der Körper atmet situativ, nach Bedarf." interpretiert.

    Grüße
    Roland
     
  14. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hmmmm.... Nachhilfe in Rechtsmedizin werde ich jetzt hier nicht geben...
    LG Juju
     
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  15. wolfsclarinet

    wolfsclarinet Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube da hat jeder etwas Recht. Jeder versteht es halt anders. Physikalisch ist das Recht kompliziert, weshalb man zu Metaphern greift wie, Stützen, schieben, Bauch Atmung usw.
    Einen Erwachsenen mit analytischem denken erkläre ich es ganz anders als jemanden welcher eher gefühlsbetont ist. Ist einen Kind.
    Manchmal sagte ich auch: der Ton darf nicht gleich aus dem Instrument auf den Boden plumpsen, sonder soll weit aus dem Fenster über die Häuser, oder Felder tragen. Unabhängig von der Lautstärke.

    Es helfen sich Übungen mit Einem Luftballon.
    Ich kann jetzt hier nicht alles aufführen.
    Entscheidend ist, welche Erklärung bei diesem Menschen zum gewünschten Resultat führt.
    Und das Zwerchfell ist, wie der Name schon sagt ein Fell, und kein Muskel.
    Viele Muskeln spielen zusammen, damit sich das Zwerchfell bewegt.
     
  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Jetzt bekomme ich schon wieder Migräne.
     
  17. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    ..na hoffen wir mal, dass der Patient keinen Pneumothorax hat, hehe ;-)
     
    Juju und Dreas gefällt das.
  18. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Quatsch. Klar ist das Zwerchfell ein Muskel.

    CzG

    Dreas
     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich hoffe, das ist jetzt nicht ernst gemeint... :facepalm:
    LG Juju
     
  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Getigert oder gefleckt?

    Ich glaube Anatomie/Physiologie-Nachhilfe wär manchmal doch ganz angebracht für dieses Thema :-D

    Ich kann da "Amboss" sehr empfehlen.

    https://www.amboss.com/de/wissen/Atemwege_und_Lunge
     
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