Der Selmer Thread

Ach, da ist es also wieder, dieses Dauerstreitthema.


Ich spiele kein Selmer, weil ich andere Instrumente habe, mit denen ich sehr zufrieden bin.

Meine vier Bigbandkollegen spielen alle Selmer, und ich freue mich dass sie damit so gut zurecht kommen und darüber hinaus super klingen.

Lg

Mike

 

HALLO.....beim aktuellen Knatsch geht es NICHT um Selmer!!!!

Hier entsteht grad ein völlig falscher Eindruck.

Hier wird zum Thema Selmer bisher sehr sachlich diskutiert.

CzG

Dreas

 

Dann halt dich doch nun auch raus, Ungläubiger.

 

Wieso leider ?

 

Oh, Oh, da war das Keyword... "Ungläubiger" .. Freunde... jetzt sind wir nicht mehr allein ...

 

Deichkindzitat. Darüber hinaus: Wenn der Sound nicht so fein wär, würde ich mir die Intonation (die sind ein bisschen zu kurz gebaut) und die unergonomischen Palmkeys nicht antun. Man gewöhnt sich aber an alles, inzwischen fällt es mir nur auf, wenn ich einmal ein modernes Sopran in Händen halte.

 

Ja, Selmer means trouble! Leider geil (sowohl die Saxophone, als auch die Community)!

Ich weiß nicht, ob das die ganze Wahrheit ist. Die Einstellung, die bei dir mitklingt, trägt vielleicht mehr als ein bisschen zum Konflikt bei. Der arme Selmer-Besitzer "hat die Schnauze voll, sich dafür rechtfertigen zu müssen dass man Selmer einfach für die besten Kannen hält". "Man" hält Selmer für die besten Kannen! Das ist schon allerhand und gibt viel über deine Vorstellungen Preis.
Der Nicht-Selmer-Besitzer agiert nur aus Neid, der Neid frisst ihn förmlich auf (denn insgeheim wünscht er nur ein Selmer, bekanntermaßen die besten Kannen).

Ich habe ähnliches früher auch mal aus voller Überzeugung geglaubt. Habe bei einem Selmerianer gelernt und viele Jahre (fast) nur Selmer gespielt, selber mehrere besessen. Ich "wusste", dass Selmer einfach die besten Hörner macht und immer gemacht hat. Man fährt so auch nicht schlecht, denn die Hörner sind gut. Ich "wusste" aber auch, dass Conns, Kings und Martins unspielbare Mechaniken haben, einen dumpfen mehligen Klang und eine katastrophale Intonation. Ich "wusste" auch, dass die Japaner völlig seelenlose Kopien sind, ohne musikalische Innovationskraft, die nie an das Original heranreichen können.

Ich habe ein paar Jahrzehnte gebraucht, über den Tellerrand zu schauen. Entsprechend schockiert war ich, festzustellen, dass die uralte Conn-Mechanik gar nicht unspielbar ist, sondern mit der richtigen Einstellung sacke-schnell und knackig, für mein subjektives Empfinden noch direkter als z.B. die der aktuellen Selmers mit ihren aufwändigen Aufbauten. Oder dass Altissimo auf 10Ms immer wieder besser geht, als auf manchen modernen Selmer-Tenören. Da ist mir dann so langsam der Verdacht gekommen, dass manches vom Selmerglaube etwas übertrieben wurde, gar nicht so stimmt wie überliefert. Seit dem probiere ich andere Saxophone mit einer offeneren Einstellung. Und siehe da, würde ich mir morgen ein Sopran kaufen, wärs vermutlich ein Yani. Würd ich mir ein Bariton kaufen, wärs vermutlich ein altes 12M und nicht ein Mark VI oder Serie II (unabhängig vom Preis). Selmer macht immer noch tolle Hörner, bin selber ein Fan und wer weiß, vielleicht finde ich irgendwann ein Selmer, dass das aktuelle 10M ablöst.

Trotzdem halten nur diejenigen Selmer pauschal für die besten Kannen, die das so wollen. Der Markt ist viel zu gut, und Selmer hat mit Sicherheit kein Monopol mehr in Sachen Qualität oder Innovation. Das hatten sie in den 50ern bis 70ern, jedoch nicht davor und nicht danach.

 

Es gibt im Vintagebereich unglaublich viele Alternativen, da ist für jeden Gusto was dabei. Ich finde Yamaha und Yanagisawa, die ja mehr oder weniger mit MKVI Kopien begonnen haben, müssen sich wirklich nicht hinter Selmer verstecken. Sie klingen anders als Selmer, gehen aber doch eher in die schlanke französische Richtung und weniger in die Soundrichtung die ich mal als Amerikanisch/Deutsch beschreiben möchte. Ich hab kürzlich ein 82Z Tenor angespielt und war fast beleidigt weil es so gut klang, anders als mein MKVI, ja, aber nicht besser oder schlechter. Am Alt spiele ich seit kurzem ein Yani A880, wir freunden uns noch an, aber es ist ein wirklich, wirklich gutes Alt. Auch das neue AWO1 das ich angespielt habe, war super.

 

Die betroffenen Personen sollte sich zusammensetzten und einfach nur Musik machen.
Musizieren hilft....

kokisax

 

Ach kokisax, das wäre ja ein lösungsorientierter Ansatz. Wer will das schon?

LG Bernd

 

Mir wurde der Name Selmer vorwiegend dadurch bekannt, dass man mir immer wieder unterstellt hat, ich würde ein Instrument dieser Marke spielen:
"Dein Sax klingt super - ist natürlich ein Selmer, stimmt's?"

Das sagten meistens Zuhörer oder Kollegen anderer Instrumente.
Saxer, die mich ohne Horn antrafen, aber wussten, dass ich ebenfalls spiele, sprachen mich schon öfter mit diesen Worten an: "Na, welche Digits hast du?"

Nur so viel zur Selbstverständlichkeit, mit der die Öffentlichkeit den Namen quasi schon als Synonym für "Super Sax" verwendet.

Genau, bietet uns doch bitte ein interessantes Spektakel, von mir aus auch wieder zum Thema Fremdwörter, wenn sonst nichts geht, nur lasst auf keinen Fall Sachlichkeit oder ähnliche Langeweile überhand nehmen - das ist ein SELMER-Thread!!!

 

Spielt @chrisdos Selmersaxofone? Ich dachte Conn.

 

@giuseppe:

Die alten Selmer sind in der Tat die besten Hörner.
Halt nicht für jeden

Cheers

 

und auch nicht alle

 

Das SBA von einem Freund bringt mich tatsächlich ins Schwärmen. Mein 10M den Besitzer des SBA aber genauso. Und tauschen würd ich nicht. Er vermutlich auch nicht.
Es sind aber schon entschieden unterschiedliche Qualitäten, die das 10M und das SBA auszeichnen, und ich kann auch durchaus verstehen, warum jemand das Selmer will.
Ganz unsachlich zusammengefasst würd ich sagen, dass Conn ist entschieden cooler (ungefähr 500%) aber auch schwieriger zu kontrollieren. Das Selmer ist vornehmer und wesentlich benutzerfreundlicher.
Ab einem gewissen Alter tut man sich das Conn vielleicht nicht mehr an und settelt auf Selmer. Wie der Wechsel vom Sportwagen zur Limousine, wenn der Rücken das tiefe Sitzen und die harte Federung nicht mehr mitmacht.

 

Nein, die Franzosen sind mir zu kultiviert.........ich spiele deutsche und amerikanische Hörner. Darum ging es aber nicht.

 

So, es gab ein interessantes Interview mit Joe Lovano (Down Beat, Anfang 90er ) Da hat er (lange vor seiner Borgani-Zeit) Conn und Selmer SBA, die er spielte, miteinander verglichen.
Sein vergleich war aber genau anders rum: Conn - wie ein großer alter Cadillac, Selmer wie Ferrari ...

 

Das ist das Schöne an solchen Vergleichen.

 

OK, das ist gut. So ganz gegensätzlich empfinde ich meinen Vergleich gar nicht. Das Conn ist sicher kein Ferrari, eher ein altes Muscle-Car. Macht gewaltig was her, aber nicht so benutzerfreundlich, kein moderner Sportwagen. Beim SBA überzeugt das Handling, wobei ich den Ferrari nicht ganz sehe, bei denen, die ich probiert hab (dann schon eher beim Mk6).

 

Musik verbindet, meistens jedenfalls.