Ein eher schwarzer Tag

Also bei mir wirds dann eindeutig teurer. Die Röher hat also wirklich einen kräftigen Schlag erhalten und ist stark verbogen. Zusätzlich muss das gute Stück dann auch noch auf den Dauemenhaken geknallt sein, dieser hat dann den Korpus auch noch eingedrückt. Es wird so um die CHFr. 1200 bis max 1500.--kosten. Linke Hand müssen die Polster ersetzt werden, da nach dem Richten usw. keine Garantie mehr besteht, dass sie in den alten Rillen laufen. So besteht die gefahr, dass das Horn dort nie richtig dicht wird. Also besser ersetzen. Auch wird das Richten des Korpuses wohl zu sehen sein, das der Lack (das Ref 54 ist transparent lackiert) dort "Orangenhaut" bekommt, wahrscheinlich. Tja, war ein teurer Sturz. Zum Glück habe ich kein Auto, sonst wäre das ja eine weitere potenzielle Geldverflüchtigungsaktivität

antonio

 

Hallo antonio,

ja da hast du recht! Der Sturz hätte auch einen
Totalschaden ergeben können!

Nachdem was du schreibst, was bei deinem Sax alles kaputt ist und wieviel die Reperatur kostet, bin ich echt nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen!

Liebe Grüße
Julja

 

Aua. Armer Antonio! Laß mal raten: Du hast dann auch in nächster Zeit eine Instrumentenversicherung?!

 

doc schrieb:

Bin grad am evaluieren...

antonio

 

Der mal angesprochene schwarze Tag hat nun doch noch ein paar Aufhellungen: Habe gestern mein Ref 54 wieder aus der Reparatur abholen können. Bin nun mit deutlich weniger Kosten weggekommen, als ursprünglich veranschlagt. SFr 800.--, also etwa 530 Euro. Mein Doc hat die Röhre gerichtet, man sieht nichts, es gab nicht mal die befürchtete Orangenhaut im Lack. Das wahrscheinlich deshalb, weil die Krümmung über eine lange Strecke verteilt war und sich nicht in einem scharfen Knick manifetierte. Einige Tonlöcher mussten überschliffen werden, die Polster der linken Hand wurden gewechselt. Achsen und Teile des Oktavmechanismus gerichtet. Beim eingedrückten Daumenhaken sieht man im entsprechenden Licht noch etwas, da er die Monatageplatte am Korpus nicht abgelötet hat beim Ausbeulen. Hätte man die Platte abgelötet, hätte man zwar perfekter ausbeulen können, aber dafür hätte der Lack beim Löten dort Schaden genommen. Also ergab die Abwägung, dass man eher noch leicht etwas sieht von der Beule. Aber es ist wirklich minim, was noch zu sehen ist. Das das Horn ganz zerlegt werden musste, stellte der Doc fest, dass die Dichtung Korpus-Bogenstück ziemlich gerissen war und dort möglicherweise eine Undichtigkeit war. Selmer hat dort eine Art leim als Dichtmaterial verwendet. Das erklärt nun möglicherweise doch mindestens einen Teil meiner Probleme mit den Tiefen. Das Horn spielt sich jetzt eindeutig besser, die Tiefe spricht einwandfrei an und ich habe das Gefühl ein ein anderes Instrument zu haben. Auch der Doc war begeistert von Klang und Ansprache dieses Tenors. Also hat das Ganze wie so oft, auch eine positive Seite. Jetzt heisst es wieder üben...

ich mache mir nun aber noch Gedanken zu einer Modifikation des BAM Koffers, oder dann über einen andern Koffer. Soll mir nicht nochmals passieren

antonio

 

@antonio
Ich habe in diesem Bereich schon öfter Undichtigkeiten festgestellt, insbesondere bei alten Saxophonen. Das Fatale ist, daß man den Fehler zumeist durch Ausleuchten gar nicht oder nur sehr schwer sehen kann.
Andererseits führen Undichtigkeiten im Bogenbereich meiner Erfahrung nach oft zu ganz massiven Problemen in der Ansprache unten.

Hätte der Instrumentenbauer den unteren Bogen nicht zum Ausbeulen des Hauptrohrs abbauen müssen, wäre der Fehler vielleicht nie gefunden worden und Du hättest Dich weiter mit der Ansprache herumgequält und vielleicht an Dir selbst gezweifelt.
Insofern hatte der Unfall wenigstens etwas Gutes für Dich.

Schöne Grüße

kingconn

 

@kingconn

genau das ist der Punkt - ich habe ja früher das Horn auch ausgeleuchtet und nichts gefunden, einzig sah man von oben rein geguckt einen kleinen Wulst auf Höhe der Verbindung, dort hatts es etwas Dichtungsmasse rausgequetscht. Aber ich habe das Problem bei mir gesucht. Mein Lehrer hat zwar auch mal auf dem Instrument gespielt und nichts bemerkt, aber er ist natürlich ein alter Routinier, dem hat wahrscheinlich ein wenig Undichtigkeit nichts ausgemacht. Er spielt auch mit ziemlich viel Power, eher offenem MP und hartem Blatt.

Nun ist's gut, und ich hoffe es bleibt dabei

Gruss
antonio

 

hallo antonio,
schön, dass der Sturz so glimpflich verlaufen ist!
ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, wie man an den Koffer eine "Zusatzsicherung" einbauen könnte...
Klettverschluß-bügel für das Sax (wie in Cello, Geigen und Bratschenkästen oft üblich), oder eine Druckknopflasche außen einmal über den Reißverschluß rüber, ein Magnetverschluß wie bei einer "Damenhandttasche"? Oder einfach ein Koffergurt, einmal außen rum und unterm Griff durch?
vielleicht fällt mir noch eine gute Lösung ein, ich werde weiter darüber nachdenken

schöne Grüße,
feo

 

Hallo feo
Ich glaube auch, dass eine Klettsicherung innen, über den Korpus oder den Becher die beste Lösung wäre. Der Riemen müsste einem quasi ein wenig im Weg sein, wenn man das Sax in den Koffer legt, so dass man ihn zwangsweise schliesst. Ich bin mir nur noch nicht genau im Klaren wo und wie befestigen. Am besten wäre wohl, ihn mit einer oder zwei Pop-Nieten an der Kofferschale zu befestigen.

Grüsse
antonio

 

Hallo antonio,
ich habe die Befürchtung, dass man in der "Füllung" nichts so richtig befestigt kriegt, zumindest wüsste ich nicht recht wie, denn das ist ja eine art "Styropor" und man will den koffer ja nicht zerstören...

*grübel*

gruß,
feo

 

IDEE:
Mein Koffer (Soundline) sieht innen so aus:

2 Schalen die nur durch den Überzug und 2 Kleine "Stoffbügel" verbunden sind.

Bitte mach deinen Koffer mal auf und schau nach, ob du hinten, zwischen die beiden Schalen fassen kannst, bei mir kommt man da nämlich direkt an das Gewebe (Codura), dass außen rum gezogen wurde, dann hätte man schon mal einen Punkt, an den man (mit der Hand) den "sicherheitsgürtel" annähen könnte.

Vorne könnte man notfalls den Stoffteil, des Reißverschluß nehmen, also unterhalb der Zähnchen, aber das erschwert dann das Auf-und-zu-machen...

ich gehe weiterdenken

schöne Grüße,
feo

 

@feo
ja, klar, in die Füllung geht nicht. Der Niet muss durch die Füllung hindurch und dann durch's Gehäuse. Der Nietenkopf aussen sichtbar dürfte nicht stören. Möglicherweise geht es am saubersten, wenn man einen kurzen Schlitz in die Füllung schneidet (so diese weich wie Schaumstoff ist) dann ein Gurtband mit den Klettgeschichten drauf am Kasten anpopt. Ich habs aber wie gesagt, auch noch nicht zu ende gedacht

antonio

 

Hallo Feo & Antonio,

nach dem 1. Bericht von Antonios schwarzem Tag hab ich mir meinen noch quasi neuen Koffer angeguckt und mir auch überlegt, wo/wie man da einen "Sicherheitsgurt" fürs Sax anbringen könnte, bin aber zu keiner Lösung gekommen.

Ich hab schon überlegt, ob man an dem festen Rahmen, der unter der Cordura-Außenhaut sitzt, einen entsprechenden Gurt festtackern oder anschrauben könnte. Aber ich hab keine Ahnung, was das für ein Material ist und folglich bin ich sehr unsicher, was darin halten könnte.

Außerdem sollen ja weder die Befestigung des Gurts noch der Verschluss dem Sax irgendwie schaden...

Wenn aus euren guten Ansätzen eine fertige Lösung wird, fänd' ich's super, wenn ihr die hier veröffentlichen und vielleicht sogar mit einem Foto (oder auch mehreren) nachvollziehbar machen würdet.

Viele Grüße,

Carolin

 

@feo
Dein Vorschlag geht bei meinem Koffer nicht besonders gut. Hinten von Hand annähen...na ja, das nichts Gutes werden. Nein, ich denke die Lösung solle in Richtung "direkt am Kasten befestigt" gehen - wie gesagt, durch die Füllung hindurch ans Gehäuse - oder wie beim Zahnarzt und dem Implantat - in den Knochen, dort hälts

@carolin
Die Kästen sind entweder aus einem harten Kunsstoff, oder dann aus Sperrholz oder einer harten Faserplatte, was ich bisher sah. Beim BAM ist es wahrscheinlich ein Sperrholz unter dem Cordura. Dort reinschrauben ist nicht so gut, weil das material letztlich doch zu dünn ist. Besser ist da durchschrauben. Man hat einseitg den Schraubenkopf (von aussen halt sichtbar) innen dann z.B. eine mit Stoff überzogene kleine Holzplatte in die man von aussen schrauben kann. Oder man nimmt Pop-Nieten, so kann man auch "blind" Nieten. Das Nietenende verschwindet dann in der Polsterung. Ich möchte nur nicht extra eine Niet-Zange kaufen, muss also mal schauen wer in meinem Freundeskreis sowas führt.

antonio

 

Hallo antonio,
okok ich nehme alles zurück, denn gestern nach dem üben ist mir aufgefallen, dass bei meinem Koffer der Bezug auf die Füllung ge-pop-nietet ist.. ich war sehr erstaunt *g*
Also, nun stimme ich dir zu, schöne, schwarze Pop-Nieten gekauft (oder auf die Enden ein bisschen Lack) und munter losgenietet. vielleicht kriegst du irgendwo Autogurt? der ist schön fest, schön glatt und auf den bekommt man mit ner vernünftigen Nähmaschine auch noch den Klett angebracht, dann hat man eine schön breite Sicherung!
ich hoffe, es gelingt dir, dein Sax zu sichern ,
schöne Grüße,
feo