Eingespieltes Saxophon

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Jethro, 1.Mai.2008.

  1. paranoia

    paranoia Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    @xcielo: Ich finde deinen Beitrag super. Wenn du Unrecht hättest, müsste man eine Menge Leute, die von Materialeigenschaften reden, als Spinner einstufen!

    Wenn ich das richtig sehe, müssten auch im Material stehende Wellen entstehen, mit entsprechenden Schwingungsbäuchen und Knoten, also unterschiedlichen Belastungen an verschiedenen Stellen. Was ist eigentlich, wenn ein Sax immer schön auf 440 Hz gestimmt (eingespielt) wurde, und ich dann z.B. 444 Hz nehme, ändert sich dann vorübergehend der Klang? Leute mit absolutem Gehör halten sich jetzt bitte raus!

    Ich werde es mal ausprobieren! Vielleicht versucht es der eine oder andere auch einmal, dann wird es weniger subjektiv.

    Gruß - Rolf
     
  2. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich habe aus aktuellem Anlass diesen alten thread mal wieder ausgegraben.

    Neulich beim Saxdoc. Der hatte eine ganze Reihe von Instrumenten auf dem Tisch, die er kurz durchsehen und tw. einstellen oder reparieren sollte.
    Ich habe gehört, wie er das eine oder andere Instrument nach der Justage angeblasen hat. Die klangen alle ganz manierlich.

    Bis auf eines. Das klang für meine Ohren fürchterlich. Ich habe ihn gefragt, was das denn für ein Instrument sie, das da gar so grauslig klingt.
    Er erwiderte, dass es nicht am Instrument liege. Es handelte sich um ein Yanagisawa 991 Tenor. Also schon was richtig edles und gutes.
    Es liege daran, dass dieses Instrument einem Anfänger gehöre....

    Wir kamen ein wenig ins plaudern ob dieses Themas. Für ihn steht aus Jahrzehnte langer Erfahrung fest, dass ein Saxophon eine Art "Klanggedächtnis" entwickelt.

    LG Bernd
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hmmmhhhh....:-o

    Heißt also im Umkehrschluß "Anfänger kauft euch bloß kein neues Horn...am besten eins, auf dem euer Idol, z. B. San Getz, schon gespielt hat."

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22.Mai.2015
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  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Jetzt müsste man halt auch wissen, welchen Leuten die anderen Saxophone gehörten.

    LG Helmut
     
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  5. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Hätte mir das mal einer früher gesagt !
    Ich weiß jetzt jedenfalls, warum ich auf der IdaMaria erstmal so scheußlich geklungen habe. Die unfähigen Vorbesitzer waren dran schuld. Man das hat ewig gedauert, bis es wieder etwas nach Saxophon klang. Und ich muss noch immer daran üben, also das Saxophon erziehen, besser gesagt.

    :devilish: LG quax
     
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  6. Rick

    Rick Experte

    Ein interessantes Kaufargument für gebrauchte Instrumente... :D

    Und, Dreas, wer hat früher auf Deinem Vintage-Sax gespielt? ;)

    Gut Sax,
    Rick
     
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  7. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Dann bin ich aber froh, dass die Vorbesitzer meiner gebrauchten Instrumente sehr gute Saxophonisten waren, viel besser als ich!

    Mit meinen selbst gekauften bin ich auch sehr zufrieden.

    Ich hatte im Musikverein ein interessantes Erlebnis:

    Kollegin und Kollege kauften sich in den 70ern gleichzeitig ein Mark VII Alto.

    Der Kollege spielt es heute noch mit großer Begeisterung, und das richtig gut. Geniales Horn udn vor allem sehr liebevoll gepflegt.

    Die Kollegin trat nach nach kurzer Zeit mangels Enthusiasmus aus dem Verein aus.
    Ihr Instrument vergammelte viele Jahre zu Hause im Koffer.
    Der Verein hat dann mal nachgefragt, als sie ein Alto für die Ausbildung brauchten.
    So kam das Instrument eines Tages beim Verein an.
    Der Schock war groß.
    Mir wurde erzählt, dass es wohl mal sehr feucht eingepackt wurde.
    Nicht nur der Lack sah deshalb besch... aus.
    Aus dem Koffer roch es auch nicht gerade angenehm.
    Über die diversen Verfärbungen schweige ich lieber.

    Der Verein brachte das Instrument zu zwei verschiedenen Saxdocs.
    Die bekamen es aber nie mehr richtig hin.

    Lag das jetzt an der schlechten Behandlung durch die Ex-Spielerin?

    Muss mal nachfragen was aus diesem Alto geworden ist.

    Lg
    Mike
     
  8. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Der Umkehrschluss ist nicht logisch. Wenn die These stimmt, wäre für mich eher logisch, dass ich ein neues Sax in die Richtung einspielen kann, in die ich es haben will.

    Wenn die These stimmt, wird mir auch klar, weshalb ich mehrere Wochen gebraucht habe, bis mein Schucht-Tenor jetzt anfängt, so zu klingen, wie ich es mir vorstelle.
    Die letzten Wochen war ich häufig ziemlich frustriert, weil ich dem Teil im Gegensatz zu meiner Medusa so wenig Obertöne entlocken konnte. Erst seit wenigen Tagen fängt das Schucht an, mir richtig Spaß zu machen.

    Was mich zu der These nötigt, dass das "Klanggedächtnis" auch wieder reversibel oder zumindest in eine andere Richtung gebracht werden kann.

    Das finde ich überhaupt nicht abwegig. Wenn sich ein Profi ein Vintage-Sax kaufen möchte, spielt er doch auch z.B. 1 Dutzend Mark VI an und sucht sich dann das aus, welches seinen Klangvorstellungen am nächsten kommt.
    Was eventuell ein Vorbesitzer entsprechend eingespielt hat.

    LG Bernd
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd,

    nun wissen wir aber, dass es unter jeden Markennamen, von jedem Hersteller auch mal nicht so dolle Exemplare geben kann, dass sich die einzelnen Instrumente nicht völlig gleichen. Deshalb würde ich auf die Aussage "was richtig Edles und Gutes" nicht so viel geben.

    Vielleicht bevorzuge ich deshalb grundsätzlich fabrikneue Instrumente... :roll:

    Und mich nötigt es zu der These, dass man sich nun mal auf jedes neue Sax (und Mundstück usw.) erst EINSTELLEN muss. Das ist für mich plausibler als eine Art esoterisches "Klanggedächtnis des Horns". :cool:


    Gut Sax,
    Rick
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Klar. So hat jeder seine ganz individuelle Weltanschauung und bastelt sich die Thesen so zurecht, dass sie dieser nicht widersprechen.
    Und da sich diesbezüglich offensichtlich nichts beweisen lässt, verlasse ich mich gerne mangels eigener belastbarer Erfahrungswerte auf die Erfahrungen seriöser und vertrauenswürdiger Menschen, die seit Jahrzehnten täglich mit der Materie zu tun haben.

    Wer letzlich Recht hat, wird sich kaum verifizieren lassen.

    LG Bernd
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Nun, ich beschäftige mich seit Jahrzehnten täglich mit dem Saxspiel und habe in dieser Zeit Hunderte von Schülern unterrichtet. Ich kann mich an keinen Fall erinnern, wo jemand ein frisch gekauftes gebrauchtes Sax mitgebracht hat, dies "grauslig" klang und es nicht entweder an dem Schüler oder an der mangelhaften Einstellung des Instruments (minimale Undichtigkeiten) gelegen hat.

    Im zweiten Fall haben wir das Horn noch mal zum Überholen gegeben, danach klang es in der Regel wieder besser. Wenn da nicht der Sax-Doc zwischendurch irgendeinen bösen Geist exorziert hat, dann war da von irgendeinem "Klanggedächtnis" nichts zu bemerken.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Der Saxdoc beschäftigt sich auch seit Jahrzehnten mit Saxophonen.

    Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen dem Spieler und dem Saxdoc.....hmmmmm......lass mich mal überlegen....:)
     
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Au weia, 'Klanggedächnis' ... sein Handwerk als Saxdoc in Ehren, aber von Physik versteht dann wohl nicht für 0,05€. Naja, man kann nicht überall gut sein. :)

    Grüße
    Roland
     
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  14. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Achtung, jetzt kriegen wir gleich eine Diskussion über Wassergedächtnis.

    LG Helmut
     
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ich wollte mein Instrument auch nicht bei einem Physiker zur GÜ geben. Da habe ich zu einem renommierten Saxdoc wesentlich mehr Vertrauen.

    LG Bernd
     
  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Die gibt´s doch schon seit 1988 :)
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Sehr gute Entscheidung. Ich würde es auseinandernehmen, die Teilchen so schnell beschleunigen wie's geht und aufeinanderprallen lassen um herauszufinden, wie's funktioniert.

    Anschliessend kaufe ich mir für die Analyse eine Große Rechnerfarm und sage, ich brauche mehr Energie. :)

    Grüße
    Roland
     
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  18. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Sehr interessant. Wer nur ein neues oder ein durch Anfänger bzw „Nichtsogutsoundspieler“ bespieltes Gebrauchtsaxophon hat, kann nie einen guten Ton bekommen, da er diesen Instrumenten nicht zu entlocken ist.

    Sehr nachdenkliche Grüße
    dabird
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Wenn ich Dich jetzt auf eine lukrative Geschäftsidee gebracht habe, fände ich es fair, dass Du mich an den Gewinnen beteiligst. :)
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Wer hat das wo behauptet? Wo hast Du diesen Unsinn gelesen?
     
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