Empfehlungen Rhythmusgerät oder App für Duo.

Das würde ich nicht kategorisch so annehmen. Von Marvin Gayes Sexual Healing über vieles von den Beastie Boys bis Portishead findet man zahlreiche Beispiele jenseits der klassischen Hip Hop und Elektro Sachen, die endlos grooven und aus Konservenbüchsen kamen, die deutlich weniger Abwechslung und deutlich plattere Sounds bieten, als die moderneren.
Man muss sich aber voll darauf einlassen, das ist einfach genremäßig etwas anderes als klassischer Jazz.

Im übrigen glaube ich, dass die Beat-Maschinen nicht selten dann als unerträglich empfunden werden, wenn die humanen Mitspieler die Time nicht halten können. Die Kunst der Synthese zwischen Elektro und Live ist nicht zu unterschätzen, aber wenn es jemand kann, gefällt es mir meistens extrem gut.

 

Ich denke, das ist vor allem eine Standortfrage, geographisch und was die Peergroup betrifft. Es gibt Situationen, wo man nehmen muss, was man kriegt, welche wo man wählen kann was man will und welche wo man froh ist, wenn man selber toleriert wird. Großstadt ist was anderes als Land, Jugendgruppe ist was anderes als bei den “reiferen” Semestern.

In Ecuador gibt es jede Menge Kakao, in Lumpaland will er nicht so recht wachsen. Da lohnt es sich nicht drüber zu streiten.

 

@giuseppe
Super Satz !

Da schlummert literarisches Talent.
Oder ist's bereits erwacht und harrt der Entdeckung ?

VG

 

Das Problem ist meist wenn man die Patterns in den Drummachines nutzt. Bei Produktionen werden meist Drummer genommen, die sich zusätzlich auf das Programmieren und Einspielen von entsprechenden Grooves spezialisiert haben (manchmal sind es auch keine Drummer) und dann fängt man an bei der Quantisierung und Optimierung so lange an zu werkeln, bis es groovt und klingt. Das ist halt was ganz anderes als die fertigen Grooves aus nem Drumcomputer.

 

1. keiner muss auftreten solange das was man präsentieren möchte noch nicht gut ist, es gibt da keinen Zwang zu.
2. wenn die Time nicht gut ist, dann ist das gar nicht schlimm, dann arbeitet man dran und tritt dann auf wenn sie durch die Proben gut geworden ist und das kann man ja proben.
3. ist das bei der Profiband meist nicht anders. Man feilt solange bis man sein Produkt für auftrittsreif hält (ist der Idealfall, leider gibt es auch da Ausnahmen).

 

Klar geht immer besser. Aber es gibt schon Unterschiede. Mit den vorprogrammierten Patterns aus meinem Looper würde ich schon üben aber nicht auftreten wollen. Bei den Patterns und Sounds aus der TR-6s hätte ich keine Hemmungen, sie auf der Bühne zu spielen. Im Studio würde da jeder Schlag noch mal zerpflückt werden, ist eh klar.

 

Da hatte ich in letzter Zeit so einige Ausnahmen zu erdulden.
Große Namen dabei… in Berlin und Hamburg genau wie hier am Ende der Welt.

 

Arrogant finde ich eher deine Haltung dazu.
Rockbassisten haben kein time.
Schlagzeuger sind grundsätzlich laut.
Amateure spielen mit Defiziten, was dann ja auch auf dich zutrifft.

Mal davon ab, das ich einige gestandene profimusiker kenne, die auch Defizite haben, ist es eine Frage, wie man damit umgeht.
Man kann Defizite zunächst akzeptieren und an Verbesserung arbeiten, also üben und als Mitspieler eine gewisse Geduld und Toleranz aufbringen. Der konstruktive Weg, der aber aus Einzelkämpfern ein Team schweißt.
Man nutzt ein Werkzeug das Defizit zu umgehen. Dein Kollege wird auch mit einem technischen Hilfsmittel kein time entwickeln. Das muss man hören und fühlen, also üben. Ihr kommt aber schnell auf die Bühne. Zusammen musizieren werdet ihr zusammen jedoch nicht.
Letztlich kann man sich auch andere Mitspieler suchen. Die haben dann andere Defizite, die aktuell vielleicht nicht auffallen. Vielleicht wollen die dann aber deine Defizite nicht akzeptieren.

 

Sorry für OT, aber bei „Rhythmusgerät“ im Titel hat direkt unlöschbar der Klassiker eingerastet:



Lieber ein Spässchen als Genöle
LG
Thomas

 

Jes lies noch mal genau.... Bevor du jemanden anmaulst
Silver hat nicht verallgemert.
Er sprach von seinem...
Und suchte nach Lösungen...

 

Ich habe zitiert auf was ich mich bezog. Das war in meinen Augen sehr überheblich und nicht nur auf seinen Bassisten bezogen sondern eine sehr allgemeine Aussage.
Einen konstruktiven technischen Lösungsvorschlag hat er von mir bekommen. Einen zweiten, mir persönlich näher liegenden, nämlich seinem Kollegen zu helfen und mit ihm zu üben, ebenfalls.
Ich halte von der Verwendung von drum-machines, ob als hardware oder app, langfristig gar nichts. Musik hat für mich etwas mit feeling zu tun (muss man selbst haben, braucht man dann, um sich aufeinander einzustellen, muss manaber auch an das Publikum weitergeben können), und das kommt nicht aus einer Maschine (vlt irgendwann mit KI).

 

Aha....

 

Wir haben eine Zeitlang Hydrogen benutzt. Fand ich akzeptabel, wenn man nur etwas Unterstützung mit eher einfachen drumpattern will. https://hydrogen.de.softonic.com/

 

Kein Dauerzustand. So ein ticktack, egal wie, ob mit drumssets, mit Begleitautomatik usw, ist für mich ein Hilfsmittel zum üben.... bis zu einem gewissen Punkt. Was fehlt ist Flexibilität.

 

So isses. Wenn Du @Silver nicht mit PC auftreten willst, wäre vielleicht der Beatbuddy ideal für Dich. Nicht gerade billig, aber als Bodentreter robust, höchst Auftrittstauglich. Per Fußtritt kann man Kicks triggern, Parts umschalten usw. Aber Achtung, die Koordination Fuß mit dem Timing erfordert durchaus Übung.

Grüße,

Wanze

 

Für das Thema vielleicht interessant?

https://www.backstagepro.de/thema/t...etter&utm_medium=mail&utm_campaign=2024-08-27

 

Wenn du für jazz, blues, soul und latin kein feeling hast, nutzen dir technische Hilfsmittel letztlich wenig. Wenn ich diese Musik mit einem starren, gleichmäßigem Puls spiele, dann mache ich m.E. den Kern der Stilistik kaputt.
Ich habe sehr viele kubanische Straßenmusiker erlebt, die konnten ihr Instrument nur begrenzt spielen, die Instrumente selbst waren sehr improvisiert, aber die hatten das timing bzw feeling dafür, spielten mit- statt gegeneinander und damit war der, objektiv schlechte, Vortrag real glaubhaft und mitreißend. Dabei war die Kunst nicht der Puls, sondern die bewußte Abweichung davon.
M. E. kommt ihr nicht drum herum viel zusammen zu üben und langsam Erfahrung miteinander aufzubauen. Dazu gehört neben dem puls, dass ihr aufeinander hört und eingeht, sowie lernt euch in den Stilen sicher zu bewegen. Ticktack ist da nur der erste Schritt....

 

Stimmt schon aber eine gute Time lernt man nicht ohne sich an einer festen Time erst mal zu orientieren. Du kannst nicht Abweichen, wenn du den eigentlichen Puls nicht wahrnimmst bzw. dann hast du dir sonst halt eine sehr unflexible Spielart antrainiert und wirst immer davon abhängig sein mit Musikern zu spielen die die gleichen Tendenzen haben von der Time wie du selber. Das ist nicht gut. Ich hatte das schon in Bands, der Drummer treibt, der Bassist schleppt und beide können sich nicht anpassen, das wird dann nie grooven, Endresultat waren dann Personalwechsel um das Problem zu lösen. Eine genaue Time erarbeiten und dann auch zu lernen flexibler diese gestalten zu können ist sinnvoller. Es macht Sinn zu lernen Time genau zu halten und zu spüren, um mit anderen Spielern in punkto time gut zusammen zu spielen. Es es ist unglaublich schwierig mit Jemandem, der ein schlechtes Timefeeling hat gut zu musizieren.
Das Gute ist, daß man es aber üben und trainieren kann, auch in der Band und auch mit Metronom oder Drumcomputer.