Extrem penibles Üben

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 2.Dezember.2023.

  1. Altermann

    Altermann Ist fast schon zuhause hier

    .
    Ich kenne zu deiner Frage keine empirischen Untersuchungen, bin aber vor einiger Zeit mal auf ein interessantes Video von Bob Reynolds gestoßen, in dem er seine Überpraxis erklärt und die Kamera einfach 20 Minuten mitlaufen lässt.
    Er zelebriert hier genau das akribische Üben von wenigen Tönen oder Tonfolgen, wie du sie beschrieben hast. Da er ja doch ein recht erfolgreicher Spieler ist, kann man zumindest sagen, dass diese Form für ihn funktioniert. Ob das aber für alle "Lerntypen" gilt, lässt sich daraus natürlich nicht ableiten. Hier das Video:
    Cheers
    André
     
    AvusTTR, skahde, EKL und 5 anderen gefällt das.
  2. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Das mit dem extrem peniblen Üben vollziehe ich auch manchmal. Zur Zeit über ich eine sehr knifflige Nummer auf der Akustikgitarre,Little Wing von Jimmy Hendrix .
    Auf der E Gitarre wie Hendix es spielt für mich schon schwer,auf der Akustik aber deutlich schwerer.
    Ich benutze Anytunes Pro ,womit ich die Nummer langsamer und Ton für Ton hören und so auch einstudieren kann.
    Das betreibe ich seit einer Woche täglich eine Stunde,und zwar extrem penibel. Was soll soll ich sagen,das bringt deutlich was sich in sowas zu verbeißen.
    Früher habe ich oft das gespielt,was ich eh schon kann,das bringt garnichts.
    Man muß sich immer neuen Herausforderungen stellen,dann kommt man auch weiter
     
  3. Perlvatt

    Perlvatt Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Paul,

    eine ganz kurze Antwort: Ja, es gibt zu diesem Thema Studien. In dem Buch "Make it stick" von Peter Brown wird das alles ganz genau erklärt. Die dort zitierten Studien stammen überwiegend aus dem Amerikanischen Profisport, weil da offenbar viel Geld für sowas vorhanden ist. Die Ergebnisse sind aber direkt aufs Saxophonüben (eigentlich alle Lernvorgänge) übertragbar. Daher kann ich das Buch allen empfehlen, die Spaß daran haben, sich auch intellektuell mit dem Thema Üben/Lernen zu beschäftigen.

    Demnach ist das lange Üben einer Stelle nicht besonders effizient, es droht ein "reset" über Nacht.

    Besser 3 Stellen (A, B, C) raussuchen und jede im Wechsel für ca. 3 Minuten üben, A-B-C-A-B-C... Ich nutze dazu eine Sanduhr von DM, die eigentlich zum Zähneputzen gedacht ist. A ist bei mir oft eine Vibratoübung, also gar keine Stelle sondern eher eine Fertigkeit.

    Und nicht nur das üben, was in den Noten steht, sondern alle möglichen Variationen davon, also rhythmisch variieren (z.B durch Punktierungen) und in anderer Oktave üben, andere Intervalle, was dir halt so einfallt. Die Theorie dahinter: Das Gehirn ist bei dieser Art des Übens viel stärker involviert und langweilt sich nicht so sehr, wie wenn du eine Sache ewig übst.

    Viele Spaß damit ;-)
     
  4. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Herzlichen Dank dir! Was du schreibst, ist bei mir tatsächlich auch eher Usus. Von 7 Stunden üben ist maximal eine Stunde dabei, eher weniger, in der ich tatsächlich nur eine Kleinigkeit übe. Ansonsten übe ich in der Art A-B-C-A-B-C-A-B-C mit 7-11 Minuten pro Baustein. Vielleicht dabei auch mal A'-B'-C' usw.

    Auf der Querflöte habe ich allerdings die letzten Tage täglich eine Stunde lang die oben genannte Tonfolge gespielt und jetzt läuft sie auch in schnellen Tempi sehr gut.

    @Livia machte ja darauf aufmerksam, dass es auch klangliche Verbesserungen geben solle beim Üben.

    Mitunter geht es mir allerdings so, dass etwas schon so klingt, wie ich es mir vorstelle, sich unter den Fingern aber noch nicht angenehm anfühlt, nicht, als wäre das Instrument ein Teil meines Körpers, sondern als würde ich mit zwei Fingern auf einer Tastatur tippen. Dieses Gefühl zu verändern, ist mir auch schon einiges Üben wert.
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Mit dem Älterwerden verschwindet das Ziel, dass sich das Instrument anfühlen soll wie ein Teil des Körpers. Dann soll es sich besser anfühlen, schneller und leichter gehen als das alte Körperteil.
    (Deswegen verkaufen sich ab der Midlife-Crisis auch Sportwägen, E-Mountainbikes und Baffle Mundstücke so gut…)
     
    _Eb, Sax_Player, Matthias Wendt und 4 anderen gefällt das.
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