Flageolett-Töne...ein kleines Problem

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Claus_6, 9.Januar.2015.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Also - ich bin nicht gegen das Überblasen! Ich bewundere Michael Brecker, der dies perfekt beherrschte. Mit Zirkusnummer hat dies nichts zu tun.

    Mein Standpunkt war eher, dass man nicht frustriert sein muss, wenn man es nicht, wie ich, es nicht kann.

    Wenn es nur um den Tonumfang gehen würde, sollte ich nur noch Bass-Klarinette spielen.

    Gruß
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Ja sicher,

    ungefähr 6 Oktaven entfernt, hehe.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich habe 2 Mk VI Tenöre und muss bei beiden unterschiedliche Griffe nehmen. Hatte Wespi da nicht mal was als Liste? Ansonsten gibt es zig Listen im Netz und in den einschlägigen Heften. Man muss einfach ausprobieren was für einen selbst am besten geht, auch was die Intonation angeht. Manchmal geht ein Griff leicht aber die Intonation ist voll daneben.
    Lg Saxhornet
     
  4. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    @bereckis: brecker hatte das super drauf, es gibt aber auch Aufnahmen von ihm, da kackt er nach oben ab. Lacht und funzt weiter. Geil der Bursche!

    Lg

    Mixo
     
  5. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Es soll Leute geben, die kaufen kein Saxophon ohne hoch f#...

    Andere lieber eines ohne hoch f#, weil da die Flageoletts besser kommen sollen... :lol:

    Klar, an der richtigen Stelle gepfiffen macht nicht nur dem Publikum Spaß...

    Noch mehr begeistert mich es, wenn die Flageoletts eine echte Erweiterung des Tonumfangs darstellen und auch entsprechend beherrscht werden. Manchmal hat man doch eine Linie im Kopf, merkt dann aber sehr schnell, dass man sie nicht spielen kann. Schade drum, oder?
     
  6. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich bin froh, das ich am Tenor ein Hoch Fis habe.
    Ich spiele seit kurzem in einer tollen Bluesband mit.
    Die Jungs haben jede Menge Stücke in E.
    Da ist es sehr geschickt wenn das hohe Fis sicher kommt.

    Flageolet kommt auch ganz gut, stimmt auch recht passabel und macht sich - je nach Stück - ganz gut.
    Aber ich setze es lieber sparsam ein. Ich habe beobachtet, dass dann die Wirkung aufs Publikum umso größer sein kann.

    Wobei ich an meinem Tenor diverse Mundstücke und Blätter testen musste. Flageolet geht nicht mit jeder Kombination gleich gut.

    Am Alt - übrigens ohne hoch Fis - komme ich besser zurecht, vielleicht weil ich auch eher vom Altsax komme. Allerdings stimmen beim Alt häufig die Töne nicht so gut.

    Ich müsste das alles vielleicht auch mehr trainieren. Ich finde aber auch den "normalen" Tonumfang an den Instrumenten ganz passabel. Damit lässt es sich auch prima improvisieren.

    Lg
    Mike
     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ein hohes Fis kann manchmal ganz gut sein. Alle meine Saxophone haben eines.
    Wenn ich aber ein druckvolles Fis3 spielen muss, spiele ich es nie mit dem "normalen" Griff, sondern immer mit Front-F, erstem Finger rechts (also dem "F"-Finger) und dem Seiten-Bb am Tenor, am Alt ohne ersten Finger rechts.

    Da verträgt es am meisten Luft und Lautstärke und klingt am fettesten.

    Wie Florian verwende ich 2 oder auch mehr Griffe, je nach Zusammenhang und Tonart.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    schon der Erfinder dieses Instrumentes gab als Tonumfang 4 Oktaven an. Frühere Virtuosen, beispielhaft von mehreren sei Rascher genannt haben das auch so gespielt.

    Keine Ahnung, warum uns heute ein dermaßen auf 2 1/2 Oktaven kastriertes Instrument verkauft wird. Während Klarinetten- und Flötenanfängern von Vorneherein klar gemacht wird, dass der Tonumfang jenseits des einmal Überblasenen noch mindestens 1 Oktave weiter geht, dürfen Saxophonlernende davon ausgehen, dass jenseits des hohen F# erst mal Feierabend ist, allenfalls Profis und Experten darüber hinaus noch Möglichkeiten haben.

    Dabei ist es m.E., bei richtiger Technik viel einfacher, ein Altsaxophon mehrfach zu überblasen als eine Querflöte, ja sogar als eine Trompete, bei der das mehrfache Überblasen zum grundlegenden Handwerkszeug zählt.

    Leider hat das auch dazu geführt, dass die Hersteller bautechnisch diesen Tonbereich gar nicht berücksichtigen, dabei wäre da durchaus Optimierungspotential vorhanden, mögliche Griffe und deren Intonation betreffend.

    Zum Alt vs Tenor:
    Das Alt unterscheidet sich darin vom Tenor, dass man es ohne Fertigkeiten im Obertonblasen durchaus in klarinettenähnlicher Manier in die Toptones bis zum C'''' oder gar E'''' zwingen kann. Ich habe so 20 Jahre lang Toptones auf dem Alt gespielt. Beim Tenor habe ich es mit gleicher Technik dagegen nur zu einem mühsamen G''' gebracht.

    Erst seit ich in der Lage bin Obertöne zu spielen, kann ich auch auf dem Tenor Toptones spielen. Jetzt sind sie auch keineswegs schwerer oder leichter als auf dem Alt. Ich verwende sogar weitgehend die gleichen Griffe, wenn ich denn mal mein Tenor auspacke, was alle 2 Jahre passiert.

    Das von ppue beschriebene Phänomen kann ich übrigens nicht nachvollziehen, dabei spiele ich die gleichen Instrumente (S1 Alt und Tenor).

    Generell leite ich mal die Regel ab: Toptones kann man in etwa so hoch spielen, wie man das tiefe Bb überblasen kann. Für ein C'''' sollte man also den 7. Oberton von Tief-Bb anspielen können.

    Am einfachsten nähert man sich den Toptones, indem man von zugehörigen überblasenen Grundtönen ausgeht. Man startet mit dem F''', greift ein tiefes Bb, lässt den rechten und linken Mittelfinger aber los. So kann man das F''' als kombinierten 5. Oberton von tief Bb, 3. Oberton von F und 2. Oberton von Bb ganz gut anspielen. Für das G''' kommt dann das tiefe C in Frage, man drückt aber gleichzeitig mit dem rechten kleinen Finger die Eb-Klappe, spielt es also als 5. Oberton von tief C plus 4. Oberton von Eb. A''' ist wieder einfacher, nämlich als kombinierter Oberton von D', F' und A'. Um dann wirklich damit spielen zu können, muss man diese Griffe dann natürlich noch etwas vereinfachen.

    Da sich die Saxophone, sowohl unterschiedlicher Größe als auch Bauart vor allem im Bereich der Palmkeys unterscheiden, habe ich mir auf diese Weise eine Grifftabelle zusammen gebastelt, die weitgehend ohne Palmkeys auskommt. Diese benutze ich fast unverändert auf Sopran, Alt und Tenor, und sie hat im übrigen auch schon auf diversen Altsaxophonen unterschiedlicher Hersteller, von vintage bis aktuell funktioniert.

    Rest ist dann üben, üben und nochmals üben, und keine Frage, eine gewisse Fertigkeit in diesem Bereich ist deutlich mühsamer zu erlangen als im "normalen" Tonbereich.

    Zum Hoch F#
    Das Hoch F# hat sich bei mir als der schwierigste Part beim Übergang zwischen "normalem" Tonbereich und den Toptones entpuppt. Die Bindung des rechten Zeige- oder Mittelfingers durch die Hoch-F#-Mechanik ist sehr unpraktisch.

    Ich habe daher für diesen Ton inzwischen mehrere Varianten, je nachdem von wo ich komme, und wo es hingehen soll.

    Das weitaus kräftigste und satteste Hoch-F# bekomme ich auf dem Alt aber immer noch, indem ich Front-Bb spiele (linker Zeigefinger) und dann das Hoch-F# dazu öffne, natürlich mit Oktavklappe.

    Übrigens: die These, dass die Flageoletts auf Instrumenten ohne Hoch-F#-Mechanik besser kommen halte ich nach meiner Erfahrung für Blödsinn. Auch stimmt es nicht, dass die Rascherschen Griffe nur dann funktionieren würden. Auf meinem Alt mit Hoch-F# gehen alle Raschergriffe. Ich finde sie allerdings grifftechnisch nicht besonders praktisch, und habe mich daher nie sonderlich mit ihnen beschäftigt.

    Gruß,
    Otfried
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    das unterstreicht meine Erfahrungen.
    Für ein systematisches Erlernen empfehle ich:

    A Complete Approach to Overtones

    Das pdf ist ein Auzug.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  10. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich hatte vor einigen Jahren mal folgendes Erlebnis bei meinem früheren Saxdoc.
    Ein Kunde störte sich am Hoch Fis an seinem Mark VI Tenor und ließ das Tonloch stillegen
    Weil ich noch auf das Reparaturende meines Baris wartete, habe ich mitbekommen, wie der Kollege vor der "OP" und danach spielte.
    Wir - zwei Saxdocs und meine Wenigkeit - konnten beim Zuhören keinen Unterschied ausmachen.
    Der Kunde meinte aber, dass die Ansprache wesentlich besser geworden wäre und die Flageolets leichter ansprechen würden.
    Sei dahingestellt ob sich da tatsächlich so viel verändert hatte.
    Der Mann war jedenfalls mit dem Ergebnis hochzufrieden.
    Und der Junge spielte wirklich unglaublich gut!

    Nun aber wieder :topic:

    Lg
    Mike
     
  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich dachte immer, dass Kastraten von vornherein sehr hohe Tonlagen erreichen, ohne dass sie sich anstrengen müssten. :cool:
     
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