Hat jemand die Noten für....

Dieses Thema im Forum "Bücher / CDs / Noten / Playalongs" wurde erstellt von Gast, 3.Juli.2012.

  1. Gast

    Gast Guest

    @ Mugger

    Es geht hier weniger um das "Auswendigspielen" oder das "Improvisieren" ....sondern um das gesamttonale / Saxophonistische Erfassen eines jeweiligen Songs.

    Auch die Intonationsprobleme des jeweiligen Instrumentes stehen hier nicht zur Debatte.....obwohl selbst DIE nach Gehör oft besser in den Griff zu bekommen sind, als nach NOTEN.

    Viele Saxer greifen eine Note X....nach Grifftabelle und Noten ...und pusten in Ihr Horn....ohne zu merken, dass der produzierte TON absolut nicht stimmt...oder den gewünschten Effekt erzielt.

    WENN Sie denn merken , dass die Note nicht stimmt, kommen hier in Forum solche Fragen auf wie : ""Mein XYZ -Pups" Stimmt nicht.......WAS ist mit meiner Hupe falsch ???

    Auch hier sage ich nur immer wieder.... HÖRE und SPIELE !

    LG
    CBP
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    @CBP:
    Ich bin ja Deiner Meinung.
    Trotzdem glaube ich, dass sich dieses Gesamtkonzept durch das ganze Spiel eines Saxophonisten zieht.
    Ich habe schon öfters sehr kontroversiell mit Kollegen über die Frage diskutiert, ob man nicht (derartige Vorlagen gibt es ja) für eine Weile überhaupt auf Noten verzichten könnte/sollte.
    Mit Schülern übe ich Melodien oft so, dass ich die erste Noten eines Stückes vorgebe, die restlichen Noten "dürfen" erst gespielt werden, wenn die jeweilige Note gesungen werden kann.
    Ich bin immer wieder überrascht, wie gut die Kinder das können, und wie reibungslos Stellen funktionieren, die vorher nicht gekonnt wurden.
    Einige treffen überhaupt keinen Ton, und interessanterweise sind das auch die, die große Probleme haben, z.B. in Time mit einem Playback mitzuspielen, obwohl sie teilweise Etüden korrekt abspielen können.
    In einer meiner ersten Saxophonstunden mit Bill Plake bekam ich die Aufgabe, mir einen Standard auszusuchen, ihn möglichst richtig (also mit exakten Intervallen) zu singen, und dann mit dem Sax in alle Tonarten zu transponieren.
    Der Gedanke ließ mich damals schwitzen, aber es funktionierte besser als ich gedacht hatte.
    Für mich persönlich ist das Sax nur der Umweg für die Stimme, und hätte ich eine schöne, läge das Sax im Schrank:)
    Meine Empfehlung wäre also:
    Die Lieder singen, und mit den Griffen am Sax verbinden.
    Liebe Grüße
     
  3. Gast

    Gast Guest

    @ Hanjo


    "Was mache ich denn da ??? "


    >>>>>> Ich versuche zu vermitteln, was anscheinend in vielen Fällen Mangelware ist....zumindest in MEINEN blinden Augen ;-)
    Dass Könner aus dem Hut Mangelware sind, ist eine Werbestrategie der Pseudoprofis, die gerne Lehrer sind......ich habe da im Busch Afrikas und in den Südstaaten Amerikas faktisch anderes erlebt....da erlebste WIRKLICHE Redner auf dem Instrument....die können Dir jeden Ton imitieren.....sei es das Krähen eines Hahnes im Morgengrauen....oder das Bellen eines Hundes....und DAS OHNE JEMALS EINE NOTE GELESEN ZU HABEN........

    Sind das Talentierte Einzelfälle ???


    OHHHHH NEIN......Die können wirklich ALLES.....und es gibt wahrlich nicht wenige davon !!
    Die Indios auf ihren Panflöten....die ziehen jedem Klassischen Musiker die Hosen aus.....die Harfisten aus Paraguay...haste DIE schonmal gehört ????
    Die Gesangstrios aus Jamaica......meist Frauen...die ziehen Dir die Hosen aus.....mit ihren wunderbaren schrägen Akkorden..... NIEMAND von all denen kann NOTEN lesen....bzw. singt / spielt danach.....
    Haste mal die Mariachi-Bands aus Mexico gehört ??...... Frag die mal ob die um ihre Tonart wissen....KENNSTE DIE GENIALn GRUSELIGE ATONALE mUSIK ÄTHIOPIENS ?? Haste mal die Finnen im Nachtwinter singen gehört ????

    Du fragst mich, WAS ich hier tue ???

    Dann lies und HÖRE lieber Hanjo....ich bin ein Weltenbummler....44 Jahre Alt und bin öfter auf diesem Globus umgezogen, als meine Jahre zählen.....

    Ich teile hier meine Erfahrungen und Erlebnisse...und ziehe meine Rückschlüsse darraus.....gerade auch musilkalisch.
    Ich bin Seemann, Pirat, Mönch , Instrumentenbauer, Musiker ....inzwischen sogar Irrenhauspfleger....
    WAS GENAU willst Du denn noch ??Ich habe hier im Forum doch schon genug die Hosen runtergelassen......

    WAS ich hier tue....das SIEHST DU DOCH !!...Ich schreibe und teile meine Meinung !!

    DOPPELTES KOPFSCHÜTTELN

    CB
     
  4. Gast

    Gast Guest

    @ Mugger

    ""
    Meine Empfehlung wäre also:
    Die Lieder singen, und mit den Griffen am Sax verbinden.""



    DAAA sind wir uns absolut einig...................



    Besser hätte ich es kaum ausdrücken können-

    Respect !

    CBP
     
  5. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    CBP schrieb:
    ...der kleine Wink mit dem Zaunpfahl... :)


    Leider ist mir der Knopf hin zu dieser Herangehensweise erst vor 5, 6 Monaten aufgegangen.

    Gemerkt, dass es die fruchtbareren Ergebnisse liefert, sich über die Ohren an Musik zu nähern, habe ich mittels Transkriptionen. Ich hab mir zwei Soli rausgehört (Rollins' Solo über St. Thomas und Cuber's Solo über All of me, allerdings beide notiert, damit ich's eben nicht vergesse! :)).

    Als ich anschließend aber versuchte, wieder selbst zu improvisieren, hab ich bereits gewaltige Unterschiede zu vorher festgestellt. Ohne irgendwelche Licks aus den Soli zu übernehmen, hat man durch das vielfache anhören der Nummer und der immer wieder kehrenden Frage während dem Transkribieren - "Was passiert da eigentlich warum?" - ein gänzlich anderes Verständnis für das, was passiert!

    Ich habe für mich jetzt also entschlossen, dass ich mich vermehrt darauf konzentrieren werde, nach meinem Gehör zu spielen, auch wenn es deutlich anstrengender und für mich einfach schwieriger ist. :-D

    LG Phi
     
  6. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Tolle, fruchtbare Diskussion hier.

    Stoff zum Nachdenken. Ich werde meinen Focus auf jeden Fall
    verschieben.....

    @ CBP und Hanjo

    Nun haltet mal den Ball flach. Jeder darf dazu seine Auffassung
    haben.

    Ich pesönlich sehe das ähnlich wie CBP.


    ABER.... Hanjo hat das sein Leben lang anders gemacht und verstanden
    und hat somit eine andere Auffassung vom Musik machen.

    Aus meiner Sicht nicht schlechter, sondern anders.

    Insofern sehe ich das auch wie Edo.....nicht dogmatisch, sondern
    pragmatisch (wobei ich Benjahmin's Beitrag nicht als dogmatisch
    sondern als aufrüttelnd verstanden habe. Es ist eben auch einfach
    sich hinter Noten zu "verstecken"....meine Meinung...jeder darf...)


    LG

    Dreas

    P. S. Noch eine persönliche Ergänzung:
    Zuerst ist immer die Musik da, nicht die Noten. Noten sind
    rein deskriptiv, nicht kreativ. Sie dienen dazu, dass jemand die geniale
    Musik die ein Bach, Beethoven oder Paul McCartney im Kopf hatte nachspielen kann.
     
  7. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    hallo zusammen,

    meiner meinung nach sind noten krücken-insoweit, als sie das gedächtnis stützen.

    ein song, den ich auf dem sax oder auch als säger oder auch als instrumentalist überhaupt solistisch interpretiere muss ich auswendig können, um ihn gut interpretieren zu können, ansonsten isses murks (bitte nicht falsch verstehen: bei anfängern halte ich noten für legitim, um zu lernen, aber man sollte bald loslassen können. wenn die musik aber einen "zauber" erhalten soll, dann muss es auswendig sein-zumindest der solist in der band/orchester).

    ausserdem ist es für mich seit jahren leichter mir stücke nach dem gehör zu erschliessen, als nach noten. es ist einfach eine gewohnheit. ich teile da grds. die meinung von mugger und cbp (auch wenn cbp immer herrlich radikal schreibt :-D )

    eine traurige oder komische anekdote zuletzt: der sohn (13 j.) meines kollegen wurde in der schule zum kollektiven zwangsblockflöten verpflichtet, was ihm als guten nachwuchsdrummer nicht gefiel. argument der lehrerin: noten müssen erflötet werden. er hat sich geweigert und der papa wurde zur lehrerin zitiert. die meinte, dass das ganze musikgedudel verachtenswert sei, trommelte auf ein stapel partituren und kreischte, das seien die noten, das sei musik. da weiss man eigentlich nicht mehr so recht, ob man lachen oder weinen soll.

    in diesem sinne, schönen abend

    mixo
     
  8. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    CBP schrieb:
    Diesen Satz wird kein ernsthafter Musikpädagoge bezweifeln.

    Auch im traditionellen Unterricht kann man erreichen, dass der Schüler nur spielt, was er vorher innerlich gehört hat.
    Die Noten sind dann ein zusätzliches vorgeschaltetes Element, die keinesfalls das Hören ersetzen.

    Auf Noten dauerhaft zu verzichten ist möglich, aber man bringt sich in unserer Kultur um viele Möglichkeiten, z.B. die Mitwirkung in einer BigBand oder einem Musikverein.

    Gruß
    Joachim
     
  9. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Meine 2 cent:

    Jedes Kleinkind lernt sprechen (= Spielen in unserer Diskussion).
    Später lernt Jedes Schulkind lesen (=vergleichbar mit Notenlernen)

    Auswendig bzw aus dem Kopf/Bauch heraus zu spielen, ist wie etwas erzählen, oder diskutieren. Das beginnt beim Kleinkind relativ überschaubar, entwickelt sich aber mit der Zeit.

    Vom Blatt spielen ist wie Vorlesen. Wenn jemand eine Rede 1 zu 1 vom Blatt abliest, kann das schnell recht langweilig werden. Wenn er sie frei vorträgt ist das häufig spannender.

    Ich hab ja als Gitarrist jahrelang nur kleinkindmässig vor mich hingeplappert und erlerne das Lesen und Vorlesen einigermassen mühsam zusammen mit dem Erlernen des neuen Instruments.

    Daher ist meine persönliche Erkenntnis, das beides wichtig ist. Derjenige, der instantan verstummt, sobald man ihm das Notenblatt wegnimmt kann genausowenig ein "kompletter" guter Musiker sein, wie derjenige, der ohne Noten prima spielt, ohne die Möglichkeit, etwas ausnotiertes wiederzugeben. Dies hilft IMHO vor allem dann, wenn man mit anderen usammen spielen möchte..

    Wobei es für letztere Spzies einige Beispiele zu geben scheint, dass es eben doch geht.........


    Cheers
    HanZZ
     
  10. flar

    flar Guest

    Viel besser kann man es nicht ausdrücken!!!

    Viele Grüße Flar
     
  11. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Für und wieder:
    Der Thread hat mich auf jeden Fall inspiriert und ich werde, obwohl ich keinen schallisolierten Raum habe, mal versuchen ohne Noten den einen oder anderen Song zu üben.

    Aber: Auch beim Singen bringe ich es nicht fertig eine schöne zweite oder dritte Stimme zu produzieren. Melodie nachzuspielen kann ich mir deshalb vorstellen, darüber hinaus wirds wohl schwer. Da sind dann Noten äusserst hilfreich.

    Gerd
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    na, dann geb ich auch noch meinen Senf dazu.

    Noten sind ein recht unpräzises (gelle hanjo) Instrumentarium, um musikalische Ideen zu transportieren und festzuhalten. Ohne Noten wäre die gesamte westliche Musik vergangener Jahrhunderte für uns nicht mehr greifbar.

    Von daher sind Noten etwas sehr nützliches.

    Noten sind aber noch keine Musik! Musik entsteht erst durch das Interpretieren der Noten. Musik kann hingegen auch völlig ohne Noten wunderbar existieren.

    Noten zu verdammen halte ich für genau so falsch, wie sie zu glorifizieren. Sie sind ein Werkzeug. Geschickt angewendet kann man eine Menge aus ihnen herausholen, gerade als Anfänger.

    Um das Hören, das Nachspielen, das Mitspielen, das Improvisieren kommt man ohnedies nicht herum. Auch beim Noten spielen muss man m.E. improvisieren, sonst wird das Ganze ein ziemlich statisches und emotionsloses Unterfangen.

    Gruß,
    xcielo
     
  13. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Hallo xcielo,

    Das hast du schön ausgedrückt und auf den Punkt gebracht.

    Grüße


    Mixo

     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    @xcielo:
    Posting #18.
    Ich bin froh, dass ich mit meiner Meinung (die auch die Meinung vieler Jazzgrößen ist, will man deren Worten glauben schenken) nicht alleine dastehe...
    Liebe Grüße
     
  15. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Noten perfekt "vorlesen" kann übrigens der Computer, wenn er Capella-, Finale- oder ähnliche MIDI files vorspielt.

    Das wird häufig als statisch empfunden, selbst wenn super Virtuelle Instrumente eingebunden sind (und die klingen z.T. heute wirklich klasse).

    Cheers
    HanZZ
     
  16. Gast

    Gast Guest

    @Dreas

    No Problem! Ich habe ja nix gegen Hanjos Meinung....war nur etwas perplex-verschralt ob der Frage, was ich hier mache ;-)

    Ich glaube nicht dass Hanjo und ich uns hier über sowas streiten werden ;-)

    Das schnell in Kürze

    LG

    CBP
     
  17. flar

    flar Guest

    Auch diesen hier kann ich uneingeschränkt zustimmen!

    Viele Grüße Flar
     
  18. flar

    flar Guest

    Dieses hier finde ich einfach nur unüberlegt, mehr sage ich dazu besser nicht!

    Viele Grüße Flar

    P.S. Ich habe über keinen meiner bisherigen Beiträge so lange nach gedacht wie über diesen!
     
  19. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Freunde des guten Ton's ;-)

    ich spiele in einem Orchester. Dort ist das Notenlesen ein Muss. Aber, ohne genaues hinhören und interpretieren sind die Noten nicht viel Wert. Dafür haben wir den Dirigenten.
    Wir sind sein Mischpult. Er regelt.
    Nach meinen privaten Übungsstunden gönne ich mir IMMER etwas Zeit um genau das zu machen was hier wohl gemeint ist.
    Sich etwas ausdenken, vorsingen, nachspielen (zumindest versuchen) ;-). Und so wird das langsam ein Liedchen draus.
    Auch solche Sachen wie CBP erwähnt hat (Tierstimmen u.ä)
    versuche ich manchmal. Ich spiele mit meinem Sax und finde immer wieder neue Töne. Die Hauptzeit meiner Übungsstunden verbringe ich aber mit Noten. Ich gestehe :))

    Viele Grüße

    Markus


    Der Dirigent Thomas Wieser sagte einmal: Ein Orchester ist wie eine Orgel und die Tuben sind die größten Pfeifen.

     
  20. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier


    Dem Beitrag von xcielo kann ich mich einfach nur anschließen.

    Gruß
    Markus
     
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