Herrenberg-Urteil

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 11989, 2.Juli.2024.

  1. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Kenne ich auch und genug, die sich nachher in den Hintern gebissen haben als sie erkannten, daß sie das System nicht ausreichend verstanden haben und es finanziell nach hinten losging und sie nen Marker beim Finanzamt ab da hatten.......
     
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  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Und in bestimmten Kreisen ist eine Rollex oder der Porsche auch ein Zeichen für deine Leistung und kannst du das vorweisen? Können wir noch erweitern um Schuhe, Anzüge etc. etc. Wenn die Ust. ein Qualitätsmerkmal für Jemanden ist, weisst du genau mit was für einem Kenner du es zu tun hast.............(ich hatte Bands mit und ohne und war selber schon mit und ohne). Wer in solchen Kategorien denkt hat meist ein Problem und kennt den Markt nicht oder interessiert sich nicht wirklich für die Leistung eines Künstlers.
    . .
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Vielleicht ist die Musiklehrerdichte in berlin einfach zu hoch? Wenn jeder in berlin hocken bleibt, weil da alles ist und das Leben da so toll, dann wird ein hohes Angebot an Musiklehrern ein Problem. Hat aber weder was mit dem Urteil zu tun, noch mit Umsatzsteuer.

    Was ich gerade von den musiklehrern hier lese, ist Gejammer. Das hat bestimmt seine Berechtigung, da man in eine ungewisse Zukunft geht und die persönliche Existenz daran hängt, hilft aber nicht. Auch die sofortige Kritik an alternativen oder ideen nicht aus Angst vor Veränderung. Findet euch damit ab. Es wird definitiv nicht so weitergehen, wie bisher, weil das mit diesem Urteil als nicht legal noch einmal bestätigt wurde. Kein musikschulbetreiber hat Lust auf ein Verfahren und ggf strafzahlungen. Was bleibt ist entweder zu warten und darauf zu vertrauen, dass Fachleute des Rechts und der Wirtschaft praktikable Lösungen für euch finden (auch da wird es das haar in der Suppe geben, was vorher besser war), oder ihr werdet selbst aktiv und ändert euer persönliches geschäftsmodel.
    Ich persönlich habe hier den Eindruck, dass einige zwar den Musikbereich in ihrem Leben im Griff haben, den Unternehmer hinter dem Musiker aber nicht. Daher die enge Bindung an eine einzige Musikschule, quasi als Angestellter mit einem "sicheren" Vertrag möglichst bei einem kommunalen Träger.
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wie das gehen soll würde mich interessieren. Was ich mir vorstellen könnte ist, dass Du zum einen in einer Band (GbR) mitspielst und diese als GbR abrechnet. Dein Anteil wird Dir dann sozusagen privat ausgezahlt.

    Und sonst rechnest Du als Freiberufler (Unternehmer) Deine Dienste direkt ab.

    (Das wäre dann so ein Modell „mehrere Firmen“)

    CzG

    Dreas
     
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  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich vermute auch, dass es in Berlin eine sehr hohe Musiklehrerdichte und Musikerdichte gibt. Das Angebot ist nach meinen Erkenntnissen deutlich höher als die Nachfrage.

    Tendenziell scheint bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an Instrumentalunterricht deutlich abgenommen zu haben. Bei Boomern scheint das Interesse an Instrumentalunterricht sehr groß zu sein.

    Auch scheint das Instrument eine große Rolle zu spielen. Ich kenne sehr viele Amateurmusiker, die in Bands E-Gitarre, E-Bass und Drums spielen und keinen akademischen Unterricht hatten. Bei Klavier, Saxofon und Klarinette erlebe ich dies anders.

    Im klassischen Kontext kenne ich keinen, der ohne Unterricht spielt. Wenn du Oboe, Fagott, Tuba … spielst, kannst du im Amateurbereich vermutlich dir das Ensemble aussuchen. Saxofonisten gibt es eher wie Sand am Meer.

    Mein Eindruck ist, dass die Kultur immer virtueller wird und die Kleinkunst ausstirbt.

    Ist es so?
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Ich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil lese ich vor allem sachliche Einschätzungen der Situation.

    So wie ich das übersehe, ist keiner von uns Musikschulleiter, aber wir bekommen natürlich deren Existenzängste mit.
    Wir Musiker sind von Berufs wegen Überlebenskünstler und deshalb gewöhnt, uns auf geänderte Bedingungen einzustellen.
    Die meisten haben sowieso mehrere Eisen im Feuer, so ein Urteil wirft uns nicht um.

    Wenn Du echtes "Gejammer" hören möchtest, dann rede mal mit Angestellten egal welchen Berufs, die ständig wegen Gehaltsanpassungen streiken und demonstrieren - oder mit Landwirten... :-D
     
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Natürlich ist es immer dort wo das Angebot zu gross ist, etwas schwieriger. Und sicherlich ist das auch ein Problem (auch weil Jeder der nur zwei Töne spielen kann, meint Unterricht geben zu können). Viele an den Musikschulen sind aber ok mit Schülern versorgt, hier ist das Problem halt anders wie ich schon mehrfach geschildert habe, weil hier die Bezahlung und die Arbeitsbedinungen sich wohl verschlechtern werden (so wie es immer war mit jeder Runde) oder Honorarkräfte ihre Jobs verlieren (wie ich schrieb, auch an der Uni sind viele Honorarkräfte tätig, wo nicht klar ist wie die bezahlt werden sollen).
    Und das mit der Umsatzsteuer ist nur ein Hinweis gewesen auf ein Problem das bei deinem "Konzept" halt auftreten kann.

    Naja, ich lese hier kein Gejammer. Ich selbst bin nicht mal betroffen, da ich nicht an einer Musikschule bin und schon immer Privatlehrer war. Trotzdem geht mir das nicht am Arsch vorbei was da für Kollegen und Freunde gerade passiert. Und Veränderung muss nicht schlecht sein, die Erfahrung in Verbindung mit den letzten Runden hat aber gezeigt daß bei solchen Themen sich die Arbeitsbedingungen für Instrumentallehrer meist verschlechtern und nicht verbessern und die Instrumentallehrer haben nicht wirklich eine funktionierende Lobby, die auf Politikebene was erreichen kann.

    Das ist aber selbst mit der Zusicherung nicht vom Tisch, denn da jetzt erst nach Lösungen gesucht wird, kann es rückwirkend immer noch für Musikschulleiter zum Problem werden, wenn es zu lange dauert bis eine Lösung gefunden wird.

    Die "Fachleute" waren schon zweimal am Werk und es hat wohl nicht gereicht.
    Ich tue mich immer schwer wenn Leute, die nicht aus der Branche kommen und sich da null auskennen ihre Tipps und Konzepte für eine optimale Lösung halten und dann Tipps geben, die mit der Praxis nichts zu tun haben, oder von denen Dinge schon längst so gemacht werden (ohne Auswirkung) oder einige Tipps nicht vernünftig umsetzbar sind ohne Nachteil für die Instrumentallehrer.
    Ich bin auch erstaunt, daß du der Meinung bist du könntest die unternehmerischen Fahigkeiten von Leuten beurteilen, die du nicht kennst.
     
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  8. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Finde ich nicht gut.
    30 h Unterricht in der Woche führen zu Burn out ........
    War auch von Dir zu lesen.
    Respektiere ich und kann der Argumentation folgen.

    Warum muss man den Landwirten "Gejammer " unterstellen? Schon mal mitbekommen wieviel Wochenstunden die leisten?

    Als Selbstständiger hat i. d. R. Keiner Zeit zum jammern. Das ist in jeder Berufsgruppe so. Nicht nur bei den Musikern.

    Grüße Gerrie
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies wird stimmen, dennoch zwei Fragen:

    - Ich vermute, dass du mehr unterrichtest als Gagen einspielst?
    - Wann hast du erstmalig Gedanken gemacht, wie du deine Altersvorsorge sicherst?
     
  10. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Es gibt Veränderungen ja. Deutschlandweit kann ich es natürlich nicht beurteilen.

    In meiner Region gibt es momentan deutlich mehr / unterschiedliche Veranstaltungen als in den 80er und 90er.
    Die Besucher sind älter geworden. Ja.
    Die Möglichkeit zu Musizieren ist bei uns ebenfalls vielfältiger.
    Als Bläser gab es früher eher die MK, ein paar Tanzkapellen (Freitag, Samstag von 20 Uhr bis in die Nacht da ging es oft ums Geld verdienen), ganz selten Big Band.

    Heute gibt es mehr Gruppen ohne die € im Blick. Die Boomer. Geld für Instrument und Unterricht ist meistens vorhanden.
    MK nach wie vor, Sax Quartett bis Sax Orchester, Bands mit unterschiedlichen Stilrichtungen.
    Die Saxophone sind meist noch gut besetzt.
    In manchen Formationen aber auch Mangelware.

    Man muss sich halt anpassen. Auch im Hobby Bereich.

    Grüße Gerrie
     
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  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Musiklehrer ist nicht gleich Musiklehrer
    Freiberufler ist nicht gleich Freiberufler,
    Landwirt ist nicht gleich Landwirt
    Burnout ist nicht gleich Burnout

    Wir sollten aufpassen, dass wir nicht generalisieren.

    Frustration nimmt zu, wenn du mit deinem Beruf nicht vernünftig leben kannst bzw. „ausgebeutet“ wirst.

    Wenn ein Bauer vom Verkauf seiner landwirtschaftlichen Produkte kaum noch leben kann, wäre dies für mich u.a. Ausbeutung.
    Wenn ein Angestellter durch Reduzierung von Stellen immer mehr unter Druck gerät und gleichzeitig keine Wertschätzung stattfindet, dann wäre dies für mich auch Ausbeutung.

    Ich denke, dass in jeder Form des Arbeitsverhältnisses und in jedem Berufsbild positive und negative Beispiele gibt.
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich stimme dir für den Amateurbereich („Heute gibt es mehr Gruppen ohne die € im Blick.“) bedingt zu.

    Im professionellen Bereich der Kleinkunst sieht es spätestens nach Corona als Katalysator anders aus.
     
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  13. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Genau darum ging es mir.
    Jede Berufsgruppe sollte respektvollen Umgang erhalten.

    Grüße Gerrie
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Weil sie genau das monatelang gezeigt haben. Wir auf dem Land haben das hautnah mitbekommen - illegale Straßensperrungen, nächtlicher Hupenterror, Luftverschmutzung durch das ständige Rattern der stinkenden "Agrarpanzer", Ablassen von Gülle in die Abwasserkanäle...

    Solch ein Terror aus Unzufriedenheit würde Musikern nicht im Traum einfallen.
    Das war egozentrische Rücksichtslosigkeit einer machtvollen Berufsgruppe, die auf Kosten von Gesellschaft und Umwelt die Muskeln gezeigt hat, bis man ihnen ihren Willen gab.

    Nicht mehr lustig. Hat viele Sympathien zerstört.

    Es ging darum, dass angeblich hier im Thread gejammert wurde - dem habe ich jetzt mal diese völlig übertriebenen Proteste entgegengestellt.
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Und der es wirtschaftlich gar nicht schlecht geht. Vollzeitlandwirte verdienen weit über dem Durchschnitt.

    Und werden dabei noch hochgradig subventioniert.

    CzG

    Dreas
     
    Rick gefällt das.
  16. Rick

    Rick Experte

    Kann man nicht so generell sagen, es ist in Bewegung: mal mehr Unterricht, mal mehr Auftritte, dann habe ich ja noch andere Einnahmequellen wie bezahlte Ensembleleitung, Studioarbeit, Auftragskompositionen, Arrangements...

    Nach dem Abitur, mit 19 Jahren, als mir endgültig klar war, dass ich Musiker werde, seither habe ich da mehrere Säulen zur Absicherung.
    In der KSK bin ich erst seit relativ kurzer Zeit, davor habe ich mich um private Vorsorge gekümmert.
     
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  17. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem


    Aha.

    Was für Fakten hast Du da zu bieten?

    Grüße Gerrie
     
  18. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Du hast Angestellte egal welchen Beruf an den Pranger gestellt.

    Sind Deine Worte. Sorry.


    Rede Dich jetzt bitte nicht raus.

    Grüße Gerrie
     
  19. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem


    Musikschulen werden nicht subventioniert?:D

    Eigentor ;)

    Grüße Gerrie
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nix Eigentor. Nur Fakt.

    CzG

    Dreas
     
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