Herrenberg-Urteil

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von last, 2.Juli.2024.

  1. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Was ist Fakt?

    Erzähl mir bitte nicht Landwirtschaft wird subventioniert und die Musikschulen nicht.

    Lies doch mal die Beiträge hier. Wird ja noch mehr gefordert.

    Grüße Gerrie
     
  2. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    „Die Einkommen und Betriebsgewinne der Landwirtinnen und Landwirte in Deutschlandsind im Wirtschaftsjahr 2022/2023 deutlich gestiegen. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte, stieg das Durchschnittseinkommen je Arbeitskraft im Haupterwerb verglichen mit dem vorherigen Wirtschaftsjahr um 32,4 Prozent auf rund 61.000 Euro. Der Gewinn lag mit 113.900 Euro rund 39 Prozent über dem Vorjahreswert.“
    Zitat: Zeit,de

    Gewinn bedeutet, dass ein selbständiger Landwirt das verdient hat.

    „Wie wichtig all diese Subventionen für die Bauern sind, zeigt ein Blick auf die Einkommen: Laut Bundesregierung flossen im Wirtschaftsjahr 2021/22 fast 48.000 Euro an Direktsubventionen an einen Durchschnittsbetrieb. Die staatliche Förderung machte mit 45 Prozent einen erheblichen Anteil des Betriebseinkommens aus, bei den großen landwirtschaftlichen Betrieben in den ostdeutschen Ländern sogar fast 50 Prozent.“
    Quelle iwd.

    Landwirte verdienen überdurchschnittlich gut, werden aber bis zu 50% subventioniert.

    CzG

    Dreas
     
  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Menno. Fakt ist: Beide werden subventioniert. Ich habe es nirgends bewertet.

    CzG

    Dreas
     
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  4. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ja.
    Hast Du schon mal das mit den Wochenstunden in Einklang gebracht?

    Das sollte man nicht vergessen. Tw. 70 h Woche 6 bis 7 Tage die Woche.



    Grüße Gerrie
     
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Sorry, aber doch nicht im Winter!

    Und ja, wenn man selbständig ist, arbeitet man überdurchschnittlich viel. War bei mir auch nicht anders.
    Entsprechend hoch war mein Einkommen.

    Jetzt kommt eine Bewertung:

    Ich gönne den Landwirten das. Gibt ja auch immer mal schlechtere Jahre.

    Was ich bedenklich finde ist, mit diesem Hintergrund Strassen zu blockieren, etc. wegen einer Subventionsstreichung, die max. im im vierstelligen Eurobereich lag.

    Musiker können davon nur träumen, haben aber leider nicht die Lobbymacht wie Landwirte.

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Juli.2024
  6. Rick

    Rick Experte

    Von meiner Seite wurde niemand "an den Pranger gestellt", ich habe nur darauf hingewiesen, dass sich Angehörige anderer Berufsgruppen öfter und lauter darüber beschweren, dass es ihnen schlecht ginge (= jammern), als Musiker.
    Völlig wertungsfrei.

    Ob diese Beschwerden berechtigt sind, beurteile ich mit dem Hinweis nicht.
    Von mir aus darf sich ruhig jeder beschweren, wenn er möchte, aber manche Proteste schießen schon mal übers Ziel hinaus.
    Und Sympathien gewinnen sie damit auch nicht.
     
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  7. rbur

    rbur Administrator

     
    scenarnick gefällt das.
  8. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Also vorab: die Art des Protests mancher Landwirte fand ich zumindest grenzwertig.

    Aber diese abstrus hohen Zahlen

    halte ich für fragwürdig. Keine Ahnung, wo die Zeit ihre Weisheiten her bezieht. Wer sich für Originalquellen interessiert: https://www.bmel-statistik.de/fileadmin/daten/1200000-2023.pdf ; dort ab Seite 15.

    Mal abgesehen davon, dass ich auch diese Zahl nirgends finde, würde es bedeuten, dass nicht ein einzelner Landwirt, sondern das Unternehmen (in dem u.U. die ganze Familie mitarbeitet) diesen Gewinn erwirtschaftet….
     
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  9. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ähm…steht doch im Artikel. Vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Ursprünglich kommen die Zahlen vom Bauernverband. Kannst Du da auch nachlesen.

    CzG

    Dreas
     
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  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Der Artikel liegt hinter einer Bezahlschranke. Und die aktuellen Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums habe ich verlinkt.
     
  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Stimmt so nicht. Die Familienmitglieder bekommen Gehälter.
    Auch das kann man. u. a. beim Bauernverband nachlesen.

    Ich klinke mich jetzt aus und werde zu solchen Themen auch nichts mehr schreiben.

    Offensichtlich sind Fakten und objektive Informationen auch hier im Forum eher nicht gewünscht.

    CzG

    Dreas
     
  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Claus

    Dein Link bezieht sich auf das Wirtschaftsjahr 2020/2021 mit ca. 82.000,- Gewinn je Betrieb.

    Ich habe mich auf das Wirtschaftsjahr 2022/2023 bezogen.

    Man sollte schon gleiches mit gleichem vergleichen.

    CzG

    Dreas
     
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  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Steht aber doch in meinem Zitat.

    CzG

    Dreas
     
    Rick gefällt das.
  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Nun sei doch nicht gleich beleidigt, weil ich die Zahlen hinterfragt habe. Der Agrarpolitische Bericht 2023 war das aktuellste, was ich beim BMEL gefunden hatte.

    Mittlerweile habe ich aber auch die Quelle ausfindig gemacht, auf die sich der Zeit-Artikel bezieht (ich habe halt immer gerne Primärquellen, weil mir viel zu oft falsch oder sinn-entstellend zitiert wird): https://www.bmel-statistik.de/archi...s]=395&cHash=20a394ef47ee767c7eb465b282156057

    Die statistischen Grundlagen sind wohl andere als beim Agrarpolitischen Bericht.

    Aber Du hast Recht, dass die Einkommen in der Landwirtschaft im letzten Jahr erheblich gestiegen sind. Allerdings gehört zur Wahrheit auch dazu, dass die Einkommensentwicklung in diesem Bereich ausgesprochen sprunghaft ist und auch schon Rückgänge um 25% dabei waren. Aber in den letzten beiden Jahren ging es tatsächlich extrem nach oben.
     
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  15. Rick

    Rick Experte

    Gerade wollte ich einwerfen, dass es hier eigentlich um Musikschulen und nicht um Bauern geht, doch tatsächlich haben beide viel gemeinsam, denn auch im Musikbereich gibt es quasi "Ernteausfälle", unsichere Zukunftsaussichten, oft steht man kurz vor der Pleite...
    Das gilt ebenso für die Gastronomie...

    Trotzdem setzen sich Musikschulleiter nicht in möglichst riesige, umweltverschmutzende Fahrzeuge und verursachen damit in europäischen Hauptstädten gewaltiges Chaos. ;)

    Wobei ein Musikschulleiter genau das vor wenigen Monaten mir gegenüber erwog: "Vielleicht bekommt dann wenigstens mal die Gesellschaft mit, dass wir auch gerade am Rand der Existenz stehen!"
    :duck:
     
  16. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Da meine Familie und ich einen großen Teil der Einkünfte aus den Bereichen Angestellten und Landwirtschaft bezogen haben bin ich anscheinend zu dünnhäutig und/oder befangen.

    Das Muster der Diskussion ist nicht neu.

    Zeit sich noch mehr raus zu nehmen.

    Grüße Gerrie
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hören Tiere im Winter auf zu fressen? Im Sommer kannst du rinder ev noch auf die weide jagen, wenn du hast und es nicht zu viele sind, dann fällt Fütterung und misten weg. Dafür ist melken aufwendig (schon wg hygiene) und die Zäune brauchen auch Arbeit. Von auf-und abtrieb reden wir nicht.
    Und auch reine Gemüse- oder obstbauern haben in den wintermonaten keine langeweile.
    Bspw maschinen, die im Sommer funktionieren MÜSSEN, werden im winter fit gemacht, Gemüse ein und umgelagert (die Supermärkte wollen lange ihr Angebot und nicht nur zur haupterntezeit), Ackerflächen kannst du vorbereiten, solange es keinen frost oder schnee gibt, ev saften, Getreide nachtrocknen und liefern etcetc.
    Und vergiss mal die Dokumentation nicht. Sollte man nicht unterschätzen mit was für einen Sch.. sich ein Bauer beschäftigen muss (woher kommt das futter, wo ist das rind zur schlachtung hin, welche Medikamente hat es bekommen, woher kam das kalb blablabla). Überall wird versucht Preise zu drücken, mal ist die milch zu fett, mal nicht fett genug, oder der Eiweißgehalt passt nicht oder....
    Wenn du die jahresarbeitsstunden mittels kommt da gerne eine 70h-woche raus. Im Sommer deutlich mehr (Tageslicht wird ausgenutzt) , im winter weniger. Urlaub, eher nicht, schon gar nicht 6 wochen. Krank sollte man auch nicht werden, schon gar nicht länger.
    Da finde ich 61k€ echt nicht zu viel.
    Ja, habe da Einblick. Mein Onkel ist Landwirt.
     
    Sohn der Alpen und Gerrie gefällt das.
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Also, zunächst einmal unterscheide ich zwischen einem Musiker und einem Musiklehrer.
    Der Unterschied für mich ist, neben ggf anderer Ausbildung, dass der Musiker eigentlich Musik macht und nur nebenher unterrichtet.
    Der Musiklehrer macht es umgekehrt.
    Musiker werden von dem Urteil wenig bis gar nicht betroffen sein, weil ausser den Kriterien aus dem Urteil auch eine existenzielle Abhängigkeit von der Musikschule bestehen muss. Solange der Musiker aber einen großen Teil seiner Einnahmen auf der Bühne generiert, kann er auch mit einem Honorarvertrag an einer Musikschule unterrichten. Er bezieht sein Einkommen größtenteils aus selbstständiger Tätigkeit. Der ist Überlebenskünstler.
    Beim Musiklehrer ist das anders, besonders, wenn er nur an einer Schule ist, keine Privatstunden hat und auch nicht auf der Bühne steht. Dann ist er quasi Angestellter, aber unter einem Vertrag, der ihn als Selbstständigen deklariert, was er nicht ist. So jemand ist aber kein Überlebenskünstler, sonder scheinselbständig.

    Angestellte streiken, weil sie sehen, dass ihre Firma Gewinne generiert und hohe Managergagen und Dividenden an Aktionäre zahlt (manchmal sogar, ohne offiziell hohe Gewinne auszuweisen), sie aber an dem Gewinn nicht beteiligt werden. Oder auch, wenn eine Firma/Branche weniger zahlt als branchenüblich bzw in ähnlichen Branchen . Das wäre so, als ob Musikschulen den dicken Reibach machen und damit rumprahlen, die Lehrer aber mit Mindestlohn abfertigt. Ich glaube da gäbe es auch bei den Lehrern Unruhe.

    Da bist du dann bei den Landwirten. Diese haben jahrelang, trotz höherer Ausgaben und gestiegener Qualitätsansprüchen, nicht mehr für ihre Produkte bekommen, obwohl die Verbraucherpreise eher gestiegen sind. Da hat sich also zwischen Acker und Verbraucher einer zunehmend bedient.
    Ausserdem konkurriert der einheimische Bauer mit Produkten aus Ländern, die keinen Mindestlohn kennen und ggf andere Kostenstrukturen haben. Wie sonst kann ein Apfel/Rindfleisch aus israel, Argentinien oder Neuseeland, trotz riesiger Transportwege, zum gleichen Preis oder günstiger im Supermarkt liegen, als ein Apfel/Rindfleisch, der/das um die Ecke gewachsen ist.
    Ein Wirt wird dir jetzt sagen, dann kaufen wir eben nur noch neuseeländische Äpfel, sind billiger, und geben die eigene Produktion auf.
    Wollen wir nicht, s.h. Medikamentenabhängigkeit von asiatischen Produktionsstrassen, bzw Unterbrechung von Lieferketten im Kriesenfall (Frachtschiff liegt im suezkanal quer), also subventionieren wir.
    Wir wollen, dass unsere Kinder ein Instrument lernen können, konkurrieren mit Sportvereinen und anderen Freizeitangeboten, wollen, dass jede Familie sich Musikunterricht leisten kann, also gibt es Förderungen, auch eine Subvention.
     
  19. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Das kann er eben nicht mehr. Es wird de facto keine freien Mitarbeiter mehr an Musikschulen geben, unabhängig vom restlichen Einkommen.
     
    Rick und ilikestitt gefällt das.
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Abwarten...Ich verstehe das Urteil da anders.
     
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