Herrenberg-Urteil

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von last, 2.Juli.2024.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Vielleicht nimmt die Anzahl der Kinder, die über das Elternhaus an ein Instrument heran geführt werden, tatsächlich ab. Dafür nimmt aber die Zahl der späteinsteiger zu. Auch die brauchen Unterricht, haben Kohle, und brauchen eher weniger pädagogisch hochausgebildete Kräfte... die wissen, wie man lernt.
     
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  2. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Es scheint allgemein ausreichend Gesprächsbedarf zu geben. Andernfalls hätte sich wohl kein eigener Threads daraus entwickelt.
    Dass sich dieser Austausch aus dem Thread des EM-Saxophonisten entwickelt hat, mag darin begründet liegen, dass die Tatsache dass er wohl seinen Job verloren hat, Teil der "Mythenbildung" ist und in keinem Artikel unerwähnt bleibt.
    Es lässt sich nachlesen, dass er wohl festangestellt war und dann wegen einer Neuregelung im TVöD gekündigt wurde. Jetzt ist für mich als Musikschullehrer in Festanstellung interessant, ob mir das auch passieren kann. Leider wird nie auch nur mit einer Silbe erwähnt, um welche Neuregelung es sich denn nun handelt. Daher meine Nachfrage. Als Antwort darauf kam dann das Herrenberg-Urteil, um das es sich aber nicht handeln kann, weil er ja wohl festangestellt war.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Juli.2024
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  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    So wird er zitiert. Wahrscheinlich eine vereinfachte Darstellung.

    Kein Mensch kann auf Grund von Neuregelungen in Tarifverträgen gekündigt werden.

    Für mich wäre logisch, dass sein befristeter Vertrag nicht verlängert wurde, weil der Musikschule die Tariferhöhung zu teuer wurde.

    Oder er hatte ein Honorarvertrag, der ihm gekündigt wurde. So eindeutig ist seine Aussage nicht.

    CzG

    Dreas
     
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  4. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Ok, wohl ein Fall von Nichts genaues weiß man nicht. Aber wie @MathieuR schon angedeutet hat: es liest sich eben gut. Der vom Leben gebeutelte, welcher durch seine Leidenschaft und Fähigkeit mit seiner Musik die Menschen zu begeistern wieder auf die Beine kommt. :) Mein Herz schmilzt.
     
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  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Konkret: du kannst bei jedem Job entscheiden, ob du den machen willst, oder nicht. Das wird im Angestelltenverhältnis schwierig....
     
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  6. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Kann einfach nicht wegbleiben

    Du wirst sicher Schüler ablehnen, wenn Du pro Schüler bezahlt wirst und nicht mal in den Ferien weiterbezahlt wirst, bzw. auch nicht, wenn es dem Schüler einfällt, kurzfristig nicht zu erscheinen. Ganz sicher.
     
  7. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Neuregelung ist kein Kündigungsgrund.

    Die Scheinselbstständigkeit ist wie mehrfach erwähnt schon lange Thema, wurde nur nicht beachtet.

    Mag sein dass es Freiberufler gibt die nur tun müssen wozu sie Lust haben.
    Das ist aber die Ausnahme.
    Oft wurden hier Jobs nach außen verlagert . MA hatten schlechtere Bedingungen.

    Wer das weiterhin so machen will muss seine Tätigkeit eben für mehrere Kunden ausüben. So kann er alle Freiheiten genießen.

    Ich würde sagen, für mehr als 90 % ist diese Regelung sinnvoll.
    Am einfachsten ist es einen Sündenbock zu benennen. Tarifvertrag, Gewerkschaft, Politik.......


    Grüße Gerrie
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Du hast die Freiheit dies zu tun. Du kannst entscheiden, nehme ich den Schüler, streiche die Kohle dafür ein, oder geht mir der faulenzer so auf den..., dass ich mir den stress selbst gegen geld nicht antue. Als Angestellter hast du diese Freiheit nicht.
    Gleiches für gigs, studioarbeit etc.. Wenn du bspw keinen Bock auf humptata hast, sagst du ab. Als Angestellter spielst du (zähneknirschend).
     
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  9. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Kann einfach nicht wegbleiben

    Wenn ich sage ich unterrichte nur 10 Stunden, dann ist das so. Das kann ich persönlich entscheiden.
     
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  10. ilikewoods

    ilikewoods Ist fast schon zuhause hier

    Alles richtig, aber Annelise hat auf den allgemeinen Geldmangel bei Musikern und Musiklehrern hingewiesen. Da wird es schnell schwierig mit Aussuchen von Gigs und Schülern.

    Ich glaube, @Rick ging es aber nur um seinen persönlichen Lebensentwurf und nicht darum, dass er prinzipiell die gegenwärtige Veränderung hin zu weniger Scheinselbstständigkeit ablehnt.
     
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  11. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Echt? Du hast 50 %?
    Boah! Du Glücklicher, die meisten Männer haben nur 20 %.
     
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  12. ilikewoods

    ilikewoods Ist fast schon zuhause hier

    Da hast du Recht, allerdings werden die langfristig (ist noch eine Weile hin und daher für die Praxis uninteressant) auch weniger. Die meisten Späteinsteiger, die ich kenne, haben schon irgendwie als Kinder etwas mit Sax zu tun gehabt, zB weil das in den 80ern populär war. Wenn die Jugendlichen heutzutage aber kaum Instrumentalmusik hören, sondern elektronische Musik und ähnliche, werden sie wahrscheinlich in 40 Jahren mit geringerer Wahrscheinlichkeit auf die Idee kommen, ein Instrument zu erlernen. Vielleicht gibt es dann Unterricht in DAW und Djing
     
  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Rick und @Analysis Paralysis

    Selbständig oder angestellt. Beides hat vor und Nachteile.

    M. E. gibt es da auch keine richtigen oder falschen Empfehlungen. Es muss zu einem passen. Das kann nur jeder individuell entscheiden.

    Ich habe ja nun beides erlebt. 13 Jahre Angestellter (zum Schluss in einer sehr komfortablen Position, da mein Chef Vorstand war und ich ihn nur selten gesehen habe und sehr vertrauensvoll mit ihm zusammengearbeitet habe), 23 Jahre selbständig inkl. einer fulminanten Pleite.

    Trotz der Pleite würde ich mich heute immer wieder selbständig machen. Aber die Zeit als Angestellter möchte ich auch nicht missen. Die Erfahrungen und Fähigkeiten kamen mir dann in meiner Selbständigkeit zu gute.

    Abhängigkeiten gibt es bei beiden Lebensentwürfen. Sie sind nur anders gelagert.

    Chancen und Risiken auch.

    @Rick ist definitiv kein Mensch für's Angestelltenverhältnis. Günne kenne ich nicht persönlich, aber er fühlt sich offensichtlich mit seiner Situation wohl.

    M. E. kann man dazu nur Erfahrungen austauschen, streiten kann man darüber nicht.

    CzG

    Dreas
     
  14. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Einige Frauen beherrschen eben die Kunst, ihre Männer glauben zu lassen, sie hätten 50%. ;-)
     
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  15. Rick

    Rick Experte

    Darin, dass es erhebliche Einschränkungen in eigene Entscheidungen und die Freizeitgestaltung geben kann, wie ich von etlichen Kollegen weiß - von den erwähnten Mehraufgaben (bei meiner Frau die verpflichtende Teilnahme an Veranstaltungen sowie Schulungen, wie zuletzt "Korruptionsprävention als städtische Angestellte", sehr sinnvoll bei Instrumentallehrern!) bis hin zu "Den Auftritt können Sie nicht machen, da haben wir Tag der offenen Tür, da MÜSSEN Sie teilnehmen ".
    Schön, wenn es bei Dir besser läuft!

    Ich richte mich nach gesellschaftlichen und allgemein üblichen Spielregeln, aber nicht nach "Vorgesetzten", die erwarten, dass man ihre teils unsinnigen Anweisungen strikt befolgt.
    Meine Frau ist da anders: sie geht durchaus mal bei Rot über die Straße, aber wenn "seine Majestät, der Musikschulleiter" etwas fordert, steht sie stramm. :-D
     
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  16. last

    last Strebt nach Höherem

    Du musst doch wissen, ob Du einen Honorarvertrag hast oder gemäß Tarifvertrag angestellt bist.

    :-?
     
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  17. ppue

    ppue Experte

    Na, ist auch persönliche Vorliebe dabei.

    Ich habe ein paar Jahre Saxophon und Klarinettenunterricht an einer Musikschule unterrichtet, aber ehrlich gesagt, gefiel mir das nicht. Vorgegeben waren 45 Minuten Unterricht, bei Anfängern mitunter nur 30 Minuten. Auch wenn man Ein- und Auspacken gut koordiniert, bleiben dann noch 12 Minuten für die psychologische Betreuung der Schüler und 12 Minuten für den Unterricht: Vorspielen der Hausaufgabe, Anmerkungen, neue Sachen aufgeben. Nee, nicht meins.
    Ich habe es dann weiter privat gemacht, auch, weil ich einen hellen angenehmen Proberaum zur Verfügung hatte, aber vor allem, weil ich mich nicht m Sekundentakt um diverse Kinder kümmern musste, sondern für jeden Schüler 1 1/2 Stunden eingeplant habe und die Schüler in der Regel älter waren, selbstbestimmt nach einem Lehrer Ausschau gehalten haben. Das gefiel mir. Schön Kaffeetrinken, klönen, musizieren, mit jedem Schüler einen geeigneten Umgang pflegen, 15 DM auf die Kralle, die ich dann abends Tasso, dem Stammgriechen für gutes Essen gab.

    Dann kam das Touren und da geht dann irgendwann gar kein Unterricht mehr.
     
  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mein Basslehrer arbeitet auch erfolgreich freiberuflich.

    Dies kann ich gut verstehen!

    Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Ich wäre kein Typ für Freiberufler gewesen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Juli.2024
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  19. Rick

    Rick Experte

    Oder umgekehrt. :-D

    In einer Partnerschaft hat jeder nur die Macht, die der andere ihm gewährt.

    Von meinem Elternhaus her bin ich gewöhnt, dass man sich gegenseitig respektiert, aber auch den eigenen Standpunkt selbstbewusst vertritt und keinem Konflikt einfach aus dem Weg geht.

    Ja, ich bin privat nicht leicht zu nehmen, meine Angetraute allerdings ebenfalls nicht - deshalb kommen wir prinzipiell gut miteinander aus, selbst wenn es gelegentlich blitzt und donnert. :cool:
     
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  20. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Jetzt nur mal aus Interesse: Warum wird der Arbeitgeber da bestraft? Er kann doch i.a. gar nicht wissen, welche anderen Tätigkeiten die Honorarkraft noch ausübt, oder?

    Ist es auch Scheinselbstständigkeit, wenn der Musiklehrer nebenbei noch bezahlte Auftritte macht usw.?
     
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