Improvisation im Selbststudium

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von sanne83, 6.März.2024.

  1. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Gab schon ein paar…

    In Buchform ab ca. 1970 Aebersold, davor Lennie Niehaus, David Baker etwas später.
    Und schon beim ollen Thomaskantor wurde fleißig improvisiert - was selbstredend erst gelernt sein wollte.

    Wenn ich den „Play yourself, man“-Knauer richtig erinnere gab es den ersten Jazz-Studiengang in den späten 1950ern an einer Musikhochschule.

    Ob und wer als Instrumentallehrer sowas in den 1960/70ern wo angeboten hat, kann ich nicht sagen. War noch zu jung für sowas…;)
     

    Anhänge:

  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich meine nicht schriftlich. Die Bücher gab es natürlich.
    Machten aber für Soloinstrumentalisten kaum einen Sinn, weil man nichts hören konnte (-:
     
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  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich habe noch ein paar Aebersold Schallplatten… und einige der Hörempfehlungen. Ebenfalls auf Wienühl.

    Aber natürlich hast Du Recht: die Inflation der Improvisationskurse kam erst später.
     
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  4. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Aber mal ehrlich, das ist doch nur deine Annahme und Mutmaßung, wissen tust du es nicht. Ich persönlich habe so viele Übungen und Konzepte sowie Methoden mir ausgedacht um Schülern bei ihrem Weg und ihren Problemen zu helfen, die ich alle so niche gelernt habe, das würde für zig Workshops und Bücher reichen, wenn ich denn mal die Zeit hätte. Ich persönlich lerne über meine Schüler sehr viel anders über Didaktik, Methodik und das Lernen zu denken und immer wieder neue Wege zu entdecken. Dabei probiert man auch mal aus um zu schauen, ob es hilft und manchmal hilft es super und manchmal halt leider nicht. Ich finde es aber etwas fragwürdig wie du dich über Lehrer und wie sie lehren äusserst und alle über eine Kamm scherst. Unterrichten heisst für mich immer neue Wege zu beschreiten und zu finden.

    Ich finde z.B. das Schreiben von Etüden und Soli nicht hilfreich, erst recht nicht am Anfang. Ich bin mit dem Kram als Jugendlicher gequält worden, habe es gehasst und es hat null geholfen, das war auch nichts anderes als eine zeitlang ein sehr konventioneller Weg, der von einigen Lehrern beschritten wurde.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    Dass man sich seine eigenen Übungen schrieb? Toll, wenns so war. Vielleicht nichts für dich. Ist ja jeder anders, wie du weißt (-;

    Soli spielt man, Etüden bastelt man.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Danke für diesen schönen Beitrag!
    Ich denke, dem muss (müsste) man eigentlich auch nichts hinzufügen.

    Mir ging es auch nicht darum, den Werkzeugkasten gar nicht zu füllen und die unendlichen technischen Aspekte auf dem Weg zu einer spannenden Improvisation komplett unter den Teppich zu kehren. Der Werkzeugkasten ist ja auch meine Baustelle, hier übe ich, hier suche ich mir Hilfe.

    Mir ging es mit meinem Kommentar zur Improvisation als „Spiel“ im kindlichen Sinn eher um das Problem, vieler Improvisationswilliger, dass sie in erster Linie nicht damit klar kommen, tun zu dürfen, was sie wollen. Das ist eine eigene Fähigkeit, die der Improvisation immer vorausgeht, egal ob diese dann archaisch und intuitiv auf „I love Rock’n’Roll“ oder technisch und ausgefuchst auf eine harmonisch komplexere Nummer ist.

    Die Ansicht, man müsse erstmal genug Technik oder Licks sammeln, bevor man los legt, würde ich für mich ersetzen durch, man muss sich erstmal trauen und sich an die Herausforderung des freien Spieles gewöhnen, dann kann man auch technisches dort einsetzen.

    Dein Bergsteigerbeispiel hat mir gut gefallen, weil ich früher selber gerne auf Berge gestiegen bin. Ich war immer nur ein sehr mittelmäßiger Kletterer, aber alpin versiert mit guter horizontaler und vertikaler Orientierung und ziemlich schwibdelfrei (was auch ein Stück weit Übungssache ist).
    Mir ist es immer wieder mal passiert, dass technisch versierte Kletterer, die mir in der Halle hausjoch überlegen waren, in relativ untechnischem Gelände weiche Knie oder Panik bekommen haben, wenn es halt mal irgendwo 500 Meter runter ging oder der Wind eine Wolke hin einen hineinblies.
    Wenn man mal mit der Größe des Berges und des Wetters klar kommt, dann hilft einem die Technik aus der Halle weiter. Aber man muss halt beides lernen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.März.2024
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Aber wer sagt das denn? Du brauchst weder extrem Technik, noch Licks um mit Improvisation anzufangen und kannst ohne beide Dinge trotzdem schon viel machen.
     
  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob du wirklich nicht verstehst was ich meine, oder dir der Vergleich nur missfällt:



    Typisch für Jarrett ist diese sichtbare Versunkenheit in der Musik, die emotionale und körperliche Verbundenheit mit dem Klang, in dem er voll aufzugehen scheint.
    Kinder können das z.B. wenn sie Terzen entdecken. Das ist sichtbares körperliches Erfahren, hab ich schon oft erlebt, ist toll.
    Dieses kindliche, völlige Aufgehen im eigenen Musizieren und musikalischen Experimentieren, ohne jegliches Bewusstsein, vielleicht Zuhörer oder Zuschauer zu haben, Stunden über einem Klang oder Thema zu spielen, sich treiben zu lassen, etc. - das meine ich mit „den Keith Jarrett machen“.
    und ja ich vergleiche das, im Kontext der Diskussion hier.

    Lies doch den Thread, es war eine Antwort auf diese konkrete Aussage!
     
  9. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Liebe @sanne83,

    ...am Ende gibt es immer einen, der sowieso immer, immer alles besser weiß.

    Wenn Du Spaß an Deinem Tun hast, hast Du das Wichtigste ohnehin schon erreicht.

    :)last
     
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  10. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Eure Diskussion ist ja schon interessant, aber im criticize me aber doch irgendwie fehl am Platz.
     
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  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    :sorry2:
     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ja, so kann es gehen...:oops:

    Gestern 21:12 Uhr:
    Heute 17:00 Uhr:
    Und alles nur wegen Werkzeugkästen, Alpinismus und zu vielen Lehrangeboten für Improvisation. :)
     
  13. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Naja gestern gings ja irgendwie, irgendwo noch um mich und gute Lernmethoden und dann hat sichs verselbstständigt
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Stimmt. Fand ich aber sogar auch hilfreich.

    Wer will Dir denn, ohne das er Dich kennt, für Dich hier nützliche Lehrmethoden vermitteln können?

    CzG

    Dreas
     
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  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau so sehe ich das auch!

    CzG

    Dreas
     
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  16. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich widme mich morgen wieder dem Thema. Heut abend bin ich auf nem Konzert.

    Vielleicht hätte ich es nicht improvisieren nennen sollen sondern ich möchte lernen spontan zu spielen, frei zu spielen. Um auf meine Arbeit zurück zu kommen. Da begleite ich dann eher zu schlaginstrumenten in Zukunft und da ist die Tonart relativ Wurst.

    Zu Liedern improvisiere ich nicht. Die kleinen brauchen die klare Melodie zum Singen.
     
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  17. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Zumindest ab da als es nix mehr mit Lehrer ja nein zu tun hat. Der übersichtlich wegen. Vielen dank
     
  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Viele aber nicht alle Kinder haben in jungen Jahren die Fähigkeit in dem was sie tun zu "versinken". Bei Erwachsenen gibt es das auch aber seltener. Und du bist überzeugt, das geht weg nur weil Jemand kommt und Ihnen zeigen will wie man es richtig macht? Schwierig. Ich habe das so nie erlebt bei der Arbeit mit Kindern eher im Gegenteil. Die interessante Frage ist ob durch den Umbau des Gehirns mit dem Alter oder der allgemeinen Sozialisierung da nicht eher was passiert. Der Trend bei Erwachsenen ist ja da wieder hinzukommen mit Dingen wie Meditation und Achtsamkeitstraining.
    Ich kann das immer noch bei einer Sache Stunden lang mich treiben zu lassen und darin aufzugehen. Das ist auch eine Typfrage glaube ich. Aber interessant wäre es schon ob es da Forschung zu gibt. Ich weiss daß Erwachsene es selten aushalten mal länger an etwas zu arbeiten und sich mit einer Akkordfolge oder bestimmten Tönen und den Möglichkeiten mal länger auseinanderzusetzen als 10 Sekunden. Oft erlebe ich, daß Erwachsenen da nach kürzester Zeit nichts mehr einfällt und sie gar nicht erst versucht haben alles mögliche auszuprobieren. Spannend. Wenn du mich fragst ist da Internet und Handy mittlerweile zum grossen Teil an der Entwicklung wie sie ist deutlich mit dran schuld. Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach und um sich in etwas fallen zu lassen ist eine gewissen Konzentration und die Fähigkeit andere Dinge in dem Moment ausblenden zu können notwendig.
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Und einen der zur Diskussion nichts konstruktiv beiträgt sondern nur meckern kann.
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Im Gegenteil. Das gezeigt bekommen ist oft der Anfang des bewusst werdens und damit kommt, dass plötzlich etwas peinlich oder unangenehm ist, was vorher natürlich war.
    So kann jede technische und stilistische Anleitung und Verfeinerung bezüglich des frei Spielens auch ein Hemmnis sein, obwohl die technische Verfeinerung ja erforderlich ist, um voran zu kommen. Improvisation ist ein Spagat, ein Bein stilvolles beherrschen des Instrumentes und der klanglichen Konventionen, das andere Bein bei der Freiheit, Intuition, Emotion, und auch Ungezämtheit.

    Mir ging es bei den ganzen Beiträgen nur darum, dass ich eben nicht denke, dass der Spagat leichter wird, wenn man erst technisch immer besser wird und dann erstmals frei spielt. Ich glaube es ist einfacher, wenn man beide Beine langsam auseinander nimmt. Ich glaube auch, dass wir nicht so unterschiedliche Meinungen dazu hatten, meine “Bilder” nur nicht ganz klar wurden.

    Aber ich glaub wir müssen Sannes Thread jetzt etwas auskühlen lassen, bevor er glüht! :)
     
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