Inderbinen Sax

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Tenorman, 20.Juli.2005.

  1. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

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    .[/quote]

    Nachtrag - es gibt noch einen ganz einfachen Grund, warum teure Violinen, Flöten und vielleicht auch Saxophone besser klingen als billige: sie werden in der Regel von den besseren Musikern gespielt!

    Oder kennt ihr viele Anfänger, die eine Stradivari spielen? oder eine Flöte für zigtausend Euros?
     
  2. Steffen

    Steffen Schaut öfter mal vorbei

    Jetzt kann ich es mir doch nicht verkneifen, auch noch meinen Senf dazuzugeben.

    isimail schrieb,
    Man hört zwar nur die Schwingungen der Luft, aber natürlich auch die Schwingungen, die der (mitschwingende) Intrumentenkorpus außen hervorruft. Der letztere Anteil kann durchaus deutlich sein.

    TootSweet schrieb,
    Da wäre ich mir auch nicht so sicher. Hier mal ein Beispiel aus einem gänzlich anderem Bereich: Bei Auspuffanlagen von Verbrennungsmotoren hört man längst nicht nur die Schwingungen der Abgase, die hinten aus der Öffnung entweichen, sondern - in durchaus erheblichen Maße - auch die durch die Blechwandungen nach außen getragenen Schwingungen.

    Warum sollte nun ausgerechnet der schwingende Saxophonkorpus keinen Anteil zum Gesamtklang beisteuern, wenn das Blech doch deutlich spürbar vibriert?

    Ich glaube hingegen nicht, daß eine hauchdünne Lackierung außen einen hörbaren Einfluß auf den Klang hat. Die mechanischen Eigenschaften des Blechs ändern sich dadurch fast gar nicht.
     
  3. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Natürlich schwingt der Korpus mit. Die Frage ist nur, ob dadurch der Klang signifikant verändert wird. Genau das bestreiten jedoch die Akustiker. Als Laie glaube ich lieber den Fachleuten.

     
  4. frezno

    frezno Kann einfach nicht wegbleiben

    hmmm, also ich weiss nicht. Ich kann mir einfach nichtvorstellen, dass das Material keinen Einfluss auf den Ton haben soll.
    Wenn ich an ein Eisenrohr schlage hört es sich doch auch anders an, als wenn dieses Rohr aus Kupfer, Alu, Gold usw. ist.

    Zudem: Warum werden dann Saxe (und andere Instrumente) aus unterschiedlichen Materialien gebaut. Ist das dann bloss ein optischer Gimmick?

    Und zu guter letzt:
    Wenn das Material wirklich keinen Einfluss haben sollte, dann bestehe ich auf eine Ausbesserung bei den Sax Infos

    Ich zitiere
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Ähm, der Vergleich mit dem Metallrohr hat leider einen Haken.
    Natürlich hört es sich anders an, wenn du an ein Metallrohr schlägt, als z.B. wenn du an ein Holzrohr schlägst.

    Allerdings fungiert bei einem direkten _Schlag_ ja auch das Holz bzw. Metall als TonERZEUGER und nicht, wie beim Sax bloß als RESONANZRAUM. Um das Ganze mit ´nem Sax zu vergleichen, müsstest du z.B. in ein Holz-/Metallrohr hineinsingen bzw. direkt an der Öffnung in die Hände klatschen.
    Wenn beide Rohre exakt gleich groß sind, und die Oberfläche des Holzes der des Metalls vergleichbar ist (d.h. nicht unbedingt das rauhe Innere einer Baumrinde, eher glattgeschliffenes, evtl. lackiertes Holz), dann wird der Soundunterschied allzu groß nicht sein...

    Was die Angaben in den Sax-Infos betrifft:
    Wenn mir jemand die Augen verbindet und mir Saxe verschiedener Materialien reicht, die sonst völlig(!) baugleich sind und ich dann bestätigen kann, dass SIlber hell und Gold dumpf undsoweida klingt...dann glaube ich natürlich alles.
    Aber es gibt für mich bisher KEINEN einleuchtenden Grund, die Sache mit den Soundunterschieden einfach so zu glauben.
    Man muss erstmal Saxe finden, bei denen es ausgeschlossen ist, das die Unterschiede von Anderem als den unterschiedlichen Materialien herrühren.

    tschö.


    edit:
    Ach, noch etwas, das einleuchtend sein sollte: Die Schwingungen, in die ihr den Saxkorpus beim Spielen versetzt sind wirklich minimal (was schwingen soll, ist die Luft).
    Oder schwingt euer Instrument hörbar nach, wenn ihr einen Ton aufhört zu spielen?
     
  6. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Klar, aber da ist der Tonerzeuger das schwingende Metall selbst, bzw. der Schlegel. Und ein Rohr hat eine etwas einfachere Geometrie als ein Sax. Beim Sax ist des die durch das Öffnen und Schließen der Mundstücköffnung angeregte Luftsäule, die klingt. Wenn Du gegen ein Sax aus Kupfer klopfst, idealerweise den nackten Korpus, dürfte das auch anders klingen, als ein Messing-Korpus. Aussagekräftig aber nur, wenn die restlichen Maße alle gleich sind.

    Vielleicht sollten wir die Probe machen: Jedes Forummitglied spende 10 Euro, mit den 14 000 Euro gehen wir zu Keilwerth und bestellen bis auf das Material absolut identische Kannen: Messing nackt, Massiv-Silber und vielleicht Messing schwarz vernickelt. Oder Aluminium (recht unsympatischer Gedanke. Warum?).
    Und dann gibt es das große Probieren an fest montierter Kanne (Gewicht!) mit verbundenen Augen hinter dem Vorhang...

    Danach werden die Kannen zugunsten der Dt. Tinnitus-Stiftung versteigert.

    Schöne Grüße
    Christian
     
  7. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Also mein JK SX 90R Alto summt noch ein paar Minuten vor sich hin, wenn ich es in vorsichtig in den Koffer gelegt habe. Besondern mit dem Vintage Mundstück. :)

    Christian
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Ich nehm´ gerne das aus Alu. Geile Vorstellung, eigentlich.
    Oder Carbonfiber.
    Oder Titan.
    Mjam.
    Holz hätte auch Seltenheitswert...
     
  9. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    Hier eine professionelle Querflöte aus Kohlefaser

    Und das sagt der Bauer dieser Föte über akustische Eigenschaften und Material:

    Zitat:
    Using carbon fibre opens up new possibilities in musical acoustics. The effect of material on the sound of flute has for long been considered controversial. Already in the 19th century Theobalt Boehm experimented with different materials and came to the conclusion that a light and strong body gives the best result. In those days the common view was that the vibrating wall of a wind instrument body creates the sound, like the cover of a violin. Conversely, scientists claim to have proven that the molecules of the flute body can not essentially participate in sound production and the material of the body thus has no effect on the flute sound. This is an ongoing debate, as artistic perception and that of so called hard scientific fact do not find agreement in this case.
    Ende Zitat
     
  10. Sol

    Sol Schaut öfter mal vorbei

    bei der keilwerth aktion bin ich dabei ^^

    aber das wird danach wohl ein harter kampf um das alu sax werden ^^ ich würd mich aber auch mti den anderen beiden begnügen

    ach noch was wenn material keine auswirkungen auf den klang von irgentetwas hätte dann wäre der beruf von arkustikern wohl überflüssig.

    das arkustisch gute und nicht gute räume gibt weis hier jeder und das häng bestimmt nich nur mit form grösse beschaffenheit etc. ab der haptgrund für eine gute arkustig ist das richtige material an der richtigen stelle also warum nicht auch bei nem sax!?!
     
  11. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    Zur Materialfrage:

    Nach meinen Infos aus "Die Saxophone" ist die Form entscheidend, nicht das Material.

    Hmmh, ich habe trotzdem lieber ein Metallmundstück. Und meinen Super 20 Silberbogen find´ ich auch toll.

    Aber eine Sache ist mir aufgefallen. Vielleicht lasst Ihr das als Beweis gelten:

    Mein Freund hatte eine Metallklarinette. Die ist ja fast so groß wie ein Sopransax aus Metall.

    Klingt aber wie eine Klarinette, obwohl nicht aus Holz hergestellt.

    Also ein Beweis für die These, dass das Material NICHT entscheidend ist, sondern die Form des Blasinstrumentes?
     
  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo herb

    Ja, das ist ein sehr gutes Beispiel, denke ich.
    antonio
     
  13. doobi

    doobi Schaut öfter mal vorbei

    Lern erst mal deutsche Rechtschreibung!
    "arkustisch" aaahhhhhrggg!!!
     
  14. doobi

    doobi Schaut öfter mal vorbei

    Das liegt eben an der zylindrischen Mensur bei der Klarinette im Gegensatz zur konischen Mensur beim Sax.
     
  15. herb

    herb Ist fast schon zuhause hier

    "Das liegt eben an der zylindrischen Mensur bei der Klarinette im Gegensatz zur konischen Mensur beim Sax."


    Eben!
    _____________

    Die FORM bestimmt, nicht das Material!

    Oder doch?
     
  16. frezno

    frezno Kann einfach nicht wegbleiben

    Warum werden die Instrumente dann nicht wesentlich billiger hergestellt, z.B. aus Plastik?
    Warum baut man dann nicht ein Vintage Sax einfach billig nach anstatt z.B. 8000 Öken für ein Mark VI zu zahlen.
    Einmal ausgemessen und fetisch - und ich hab 'n Marky für lau.

    Irgendwie fällt es mir sehr schwer zu glauben, dass das Material so gar keinen Einfluss auf den Klang haben soll.
     
  17. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hm, vielleicht weil es ziemlich schwierig ist ein Böckchen auf Plastik zu löten und der Kunststoff nicht die gewünschte Festigkeit gibt, um die Applikatur stabil zu halten...

    Andererseits gab es ja schon Saxe aus Kunststoff, das Grafton war doch ein Plastik-Sax, aber irgendeinen Grund wird es schon haben, dass sie sich nicht durchgesetzt haben. Es gab ja vor kurzem einen Eintrag in einem Thread, in dem diese oben aufgeführte Tatsache am Beispiel von Querflöten wissenschaftlich belegt wurde. Es war völlig gleichgültig ob das Material Sterling Silber, Neusilber, Messing oder Bronze war, auf den Klang hatte es keine Auswirkungen. Aber es macht, was das Sax als Status-Symbol angeht, natürlich schon mehr her ein Massiv-Silber Sax sein eigen zu nennen. Nur wer braucht das? Wahrscheinlich diejenigen, die irgendetwas kompensieren müssen.

    Was mich aber dennoch sehr interessieren würde, gab es eigentlich schon einmal ein Sax aus Kohlefaser? Das Material hat ja, was Stabilität und Gewicht angeht, deutliche Vorteile. Wäre ja mal interessant sowas zu bauen...
     
  18. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Also zwischen Saxophonen aus Messing und baugleichen Modellen aus Neusilber gibt es schon Klangunterschiede... oder?
     
  19. doobi

    doobi Schaut öfter mal vorbei

    Soweit ich weiss gibt's das noch nicht.
    Ich habe mich auch schon dafür interessiert und mir meine Überlegungen hierzu gemacht.
    Ich komme zu dem Schluss dass es sicherlich möglich ist ein gerades Sopran od. Sopranino aus CFK zu machen.
    Bei den Gebogenen Hörnen wird es sicher schwer die Form sauber zu weben und dann zu laminieren.

    Ich vermute dass irgendwann einer sicher mit so einem Teil auftauchen wird.

    Ich denke aber die Problem die man mit Grafton hatte wird es in ähnlicher Form auch wieder geben.
    (z.Bsp. fehlende Elastizität bei unbeabsichtigten Stössen, relativ hohe Wärmeausdehnung, Klebstellen, Kamine etc.)
     
  20. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    @8panther

    Die, die eines haben oder eines haben möchten glauben natürlich daran, schließlich geben es die Hersteller ja so vor. Hierfür habe ich die Theorie, das es mehr Marketing-Gag als ein klangliches Novum ist. Die Hersteller möchten sich eine besondere Note verschaffen, und es gibt meines Wissens nach nur 3 Hersteller, die Saxophone aus alternativen Materialien ernsthaft und im großen Stil vertreiben. Ich denke wenn es tatsächlich so wäre, dass sich die Klangeigenschaften derart verbessern, dann würde Selmer sicher auch ein Saxophon aus alternativem Material anbieten, wobei ich dadurch Selmer nicht bevorzugt bewerten möchte.
     
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