Interessanter Nachruf

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von charly-5, 15.März.2024.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also ein Vollsortimenter? Gute Frage. Kennst Du einen?

    Saxophonic z. B. am Niederrhein oder Hüyng und US Vintage Saxoohone in Düsseldorf sind Spezialisten.

    CzG

    Dreas
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dies ist ja meine Vermutung, dass dies örtlich nicht mehr wirklich funktioniert.

    Ich selber habe die letzten Jahre bei örtlichen Spezialisten (Barisax, Kontrabass, E-Bass …) oder online (Software, Synths …) gekauft.
     
  3. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Wir haben in Kempten 3 Spezialisten.

    Einmal für gitarren, einmal für Bläser und schlagzeug und einmal für Klavier. Hoffe das bleibt so.
     
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  4. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Der Fahrradladen um die Ecke wird den gleichen Weg gehen.
    Meine Söhne haben vor 15 Jahren MTB-Sport betrieben. Da war ich jeden Samstag mit denen in OWL unterwegs um irgendein Ersatzteil zu besorgen oder die Räder aufzurüsten.
    Man klapperte die Läden ab und fand das Shimanoritzel oder die Hollowtech-Lager.
    Es gab zwar Rose, das Pendant zu Thomann, aber der war noch in einer Phase wo der recht persönlich beriet und die Preise ähnlich denen vor Ort waren.
    Seit der E-Bikewelle und Corona sind nun viele kleine Shops geschlossen worden weil die Inhaber aus der alten Zeit kamen oder die Wünsche der Kunden nicht bedienen konnten.
    Das vor allem durch die Bikeleasing-Jobrad-Problematik.
    Bei uns hat ein kleiner Händler sich dadurch flächenmäßig von 80 auf ca. 400 m2 vergrößert. Von einem Verkäufer auf fünf. Das war 2022/23.
    Jetzt gibt es dort das Standardprogramm mit Standardteilewänden von Systemanbietern. Ubd ellenlangen Wartezeiten für Reparaturen.
    Das kommt noch dazu. Einer meiner Söhne wollte Zweiradmechaniker lernen. Keine Chance. Heute werden die gesucht. Ebenso Uhrmacher. Aber ich schweife ab.
    Standards hat aber auch BOC der bevorzugt beliefert wird weil der mehr Umsatz hat. Und den anderen mittelfristig vermutlich platt macht.
    Das alles hat nichts mit kleinen Spezialläden zu tun die in Berlin Retrobikes aufbauen oder so.
    Die Parallele zu Instrumenten ist aber klar da.
    Entweder ganz groß mit teilweise schlechter Beratung und Standardprogramm a la Jupiter, Yamaha oder klein mit einem Spezialstandbein und gutem Service dann aber höheren Preisen.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sehe ich auch so. Das klassische Warenhaus (Vollsortiment) ist ja auch tot.

    CzG

    Dreas
     
  6. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Wobei der zweite sein Dasein vorwiegend durch die unzähligen Musikvereine in der Umgebung sichert, oder? Ich war schon lange nicht mehr dort und vielleicht hat sich das geändert aber bei den Saxophonisten, die ich kenne, hatte der Laden bzw. die Werkstatt keinen sonderlich guten Ruf.
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Bei mir in der Nähe ist musik produktiv. Die waren mal in allen Bereichen gut sortiert, einschließlich einer kleinen vintagecke. Irgendwann so um 2010 ist der Großteil der Hütte abgebrannt. Tja, seit dem ist die bläserabteilung sehr übersichtlich. Vintage Fehlanzeige.
    Kerngeschäft ist das, was heutige coverbands so brauchen, e-gitarren, keyboards, Bühnentechnik, drums. Damit wird Umsatz gemacht....
    Saxophone.... ja, gibt es, aber nur eine handvoll der großen Hersteller. Schon gar nicht alle Baugrößen... Allerdings ist gerade samstags der Laden (noch) voll, teilweise kommen leute sogar aus dem Ruhrgebiet bzw Holland.
    Ich denke auch, dass eine Spezialisierung stattfinden wird, sowohl im Sortiment, aber auch beim Klientel, welches man bedienen möchte.
     
  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Der gut sortierte Laden war früher die einzige Möglichkeit an gewisse Dinge überhaupt ranzukommen. Deswegen war er wichtig und hat sich auch getragen.

    Das hat sich durch den Versandhandel im Internet halt unumkehrbar geändert. Während früher die Leute einen Samstagsausflug zum Spezialgeschäft gemacht haben, tätigen sie den gleichen Einkauf heute zwischen der ersten und zweiten Tasse Kaffee. Versandhandel und Fachgeschäft können aber nicht beide von den Kunden leben, die nur einmal kaufen. Der Versandhandel ist da natürlich im Vorteil.

    Allerdings gibt es Dinge, die man mal vergleichen möchte, bevor man sie kauft, und das ist viel schwieriger geworden, selbst wenn man weit fährt. Ein paar Online-Händler haben das verstanden, wie z.B. Apple, und betreiben dann Streichelzoos in der echten Welt. Meines Erachtens ist dieses Konzept zukunftsweisend, aber halt nur für Große geeignet.
    Willst du ein paar bestimmte Windows Laptop mal in die Hand nehmen und vergleichen bzgl. Bildschirm und Haptik, musst du sie fast kaufen. Bei Apple geht es einfach und die Leute nehmen sich nicht nur die Zeit, sie stehen sogar dafür Schlange.

    Ich glaube, wenn man mal die auch aus Umweltgründen irrsinnigen Versand- und Rückversandsoptionen etwas stärker zur Kasse bieten würde, gäbe es wieder mehr Interesse am stationären Handel, der sich ein bisschen mehr als Showroom aufstellen müsste (Kommissionsware mit Rabatten für für den Händler bei Anfassobjekten, z.B. als Kooperation oder Franchise-Konstrukt mit Werkstätten und kleinen Händlern).
     
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  9. manne

    manne Ist fast schon zuhause hier

    Schwer zu sagen. Fakt ist, dass der Laden in der tiefsten Provinz beheimatet ist und damit keine teuren Mieten anfallen. Fakt ist auch, dass es keine teure Immobilie ist, sondern ein verwinkeltes umfunktioniertes Privatanwesen. Es ist dazu recht gute besucht. Auf dem Parkplatz findet man Nummernschilder aus ganz Europa.

    Der große Vorteil ist die lokale Verknüpfung mit dem Versandgeschäft. Alles, was lagermäßig für den Online-Shop verfügbar ist, kann auch innerhalb von 20min im Laden begutachtet und getestet werden. Und nachdem auch die Preise attraktiv sind, entfällt in vielen Fällen die Suche nach einem günstigeren Preis.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    „Das Handelsblatt verweist im Kontext nachhaltigen Online-Handels und Online-Shoppings auf eine Untersuchung der Unternehmensberatung Oliver Wyman und der Logistics Advisory Experts GmbH, einem Spin-off der Universität St. Gallen, die zu folgendem Ergebnis kommt: Der berechnete CO₂-Ausstoß liegt beim stationären Handel im Schnitt pro verkauftem Produkt um den Faktor 2,3 höher als im Online-Handel. Online-Shopping ist nach der Klimabilanz also umweltfreundlicher.“!

    Das Thema scheint allerdings sehr komplex zu sein. Habe auch Studien gefunden, die zu gegenteiligem Ergebnis kommen.

    Zumindest ist es nicht eindeutig.

    CzG

    Dreas
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Mit der Umwelt ist das so eine Sache. Ein Amazon-Zusteller hat bis zu 400 Pakete in seinem Wagen und fährt mit dem 10 Stunden (600 min) herum.
    Wenn jetzt 400 Leute auch nur 15 Minuten fahren würden, um das gleiche Teil lokal zu kaufen, beläuft sich die gesamte Fahrzeit auf 6000 Minuten. Im Vergleich zum Zusteller also die 10fache Fahrzeit.

    Ich weiß, dass man darüber trefflich streiten kann, finde aber, dass der Aspekt selten gesehen wird. Früher kam bei uns der Milchmann vorbei und auch Bofrost und Picnic machen einen guten Job. Die Leute von Aldi tragen mir den Wein bis in die Küche im ersten Stock und sind mit ihren E-Autos umweltfreundlicher.

    @Dreas war schneller (-:
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hinzu kommt, dass ja auch jedes Outlet schon nicht umweltverträglich ist.

    CzG

    Dreas
     
  13. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Die Systemgrenzen der Betrachtung sind halt schwer zu setzen. Wenn von den Amazonkunden
    100 was zurücksenden und 100 Chinaschrott kaufen der nach 5% der üblichen Zeit kaputt geht und dann wieder neu bestellt und ein Schiff mit Begleitschutz durch den Suezkanal fahren muss usw. und der Schrott in die Entsorgung muss sieht die Bilanz wieder anders aus.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16.März.2024
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  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Nur, diese Produkte gibt es genauso im stationären Handel, insofern ist das für diese Betrachtung nicht relevant.

    CzG

    Dreas
     
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  15. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich habe mich auf das Amazonbeispiel bezogen und die Fragevob es Sinn macht wenn alle Kunden einzeln losfahren oder eben der Bote kommt.
    Ich war vor kurzem im einzigen Musikgeschäft in der Stadt.
    Ein Gitarrenladen der auch ein paar Mundharmonikas und Blockflöten liegen hat.
    Der war bei den Vandoren blau für Alto um 8€ teurer als das Netz.
    Irgendwo hört die Unterstützung aber auf.
    2€ wäre ok gewesen.
     
  16. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ein bestimmter Musikladen in Aachen:

    Ich brauchte Blätter für meine Kontraaltklarinette, Rico orange, 3 1/2, Ich hätte zwei 10er-Packs genommen, damit die nicht unverkäufliche Reste haben. Aber, nein, "Die bestellen ihnen nicht einmal." Danke. (Bei Thoammn dann bestellt.)

    "Hugo Wolf - minus one" "Das gibt es nicht. Danke. (Dann in Köln gekauft. Natürlich gibt es das, wenn man mal 1s googelt.)

    "Wir rufen sie an, wenn die bestellten Blätter angekommen sind." Noch zweimal angerufen, nee, wir rufen zurück. Bis jetzt noch nicht da. Mittlerweile spiele ich andere Blätter, ist ja schon 20 Jahre her. Die haben nie angerufen.

    Man konnte in diesem Saftladen schon großartige Dinge erleben.

    Grüße
    Roland
     
  17. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht, möglicherweise doch nicht.
    Tolle Antwort, ich weiß.
    Sicherlich ist es in dem Sinne tot, wenn man seine Bedeutung als Maßstab nimmt, die es noch vor 20 Jahren hatte.
    Mir scheint, als hätte die Benko-Pleite die Lebensgeister geweckt. (Tragfähige?) Konzepte wurden seitdem verfasst, Benkos Abgang geradezu mit Erleichterung quittiert.
    Mal sehen, wie es mit Galeria Karstadt Kaufhof weitergeht. Dass das Überleben höchstwahrscheinlich nur mit vielen Entlassungen vonstattengehen würde, ist die bittere Kehrseite.
     
  18. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Thomann ist ja aus dem Bauernhof der Thomann-Vorfahren heraus entstanden, steht in der fränkischen Pampa, wo Platz genug ist, der Grund nicht viel kostet und der Gemeinderat kooperiert, weil er heilfroh ist, einen zuverlässigen Zahler von Grundsteuer und Gewerbesteuer in seinen Grenzen zu haben – Steuern, die bekanntlich direkt auf die Konten der Gemeinde gehen. Mit hohen Mieten, Ladendieben und störrischen Behörden wie in Berlin müssen sich Onlinehändler wie die Thomänner nicht herumschlagen – das macht manches einfacher und die Preise günstiger.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @Katzenmusik: na ja, ob Thomann keine Probleme mit Ladendieben hat, wissen wir nicht. Der Laden ist wirklich gut frequentiert.
    Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich mit unserem ehemaligen Gitarristen dort war. Damals brachte Mesa Boogie den Mark V heraus und Walter wollte unbedingt einen haben. Er fragte mich, ob ich mitfahren wolle. Natürlich habe ich mir das nicht entgehen lassen und bin mitgefahren, obwohl ich meine aktive „Karriere“ schon beendet hatte.
    Thomann war damals der erste Laden, der die Mark V vorrätig hatte. Und nicht nur einen. Reichhaltige Auswahl an Combos sowie Topteilen plus diverse Boxen.

    Wir kamen also dort an. Wurden freundlich begrüßt und nach unseren Wünschen befragt. „Mark V? Klar. Haben wir. Warten Sie einen Moment. Nach ca. 1/2 Stunde kamen mehrere Paletten mit Mark V - Combos. Walter konnte in aller Ruhe mit seiner mitgebrachten Gitarre alle möglichen Combos testen. Letztlich wurden es sogar 3, die er kaufte. Einen für zu Hause, einen weiteren für den Proberaum und den dritten für den Anhänger seiner neuen Band.
     
  20. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Die Woolworths laufen wohl gar nicht schlecht mittlerweile und haben sich aus der Insolvenz rausgekämpft und bieten Waren entsprechend ihrer Kundschaft an. Galleria Kaufhof ist ja leider den dämlichen Weg gegangen und hat alle Häuser in Mini Kadewe'sverwandelt und wenn du simple Dinge kaufen willst (normale Teller, kein Designerkram) dann wird es schwierig. Nur gibt es für Mini Kadewe's nicht genug Kaufkraft und zu wenig Kundschaft. Ich mag Kaufhäuser aber wenn ich dort nie das bekomme was ich brauche und bereit bin zu zahlen wird es schwierig. Wer auf die Idee kam bei Galleria auf das Thema Luxus zu setzen war bei der Planung wohl nicht ganz nüchtern.........
     
    Iwivera* gefällt das.
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