Kauf eines billigen Alt-Saxophones

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von charly-5, 19.Juli.2020.

  1. Pula

    Pula Kann einfach nicht wegbleiben

    Wird schon, Charly,
    ich musste meine ersten versuche wegen Corona auch mit Hilfe von youtube machen.
    Seiten wie die von SaxBrig haben durchaus geholfen.
    Dann kam irgendwann endlich nach 6 Wochen Unterricht und mein Hund stöhnt jetzt auch nicht mehr.
    Bleib erstmal bei 1,5 Blättchen :)

    FzG

    Pula
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Dann rate ich, aller Ungeduld zum Trotz, erst mal zur Geduld.
    Man kann sich durchaus einige Fehlerchen angewöhnen, damit irgendwie passable Töne rauskommen, die dann der Lehrer wieder mit Dir wegtrainieren muss, und da ist nicht jeder gleichermaßen "detektivisch-diagnostisch" erfahren.

    Muss nicht unbedingt der beste Rat sein.
    Ich habe in Heidelberg einen 9-jährigen Anfängerschüler, der lange Zeit vor allem rumquietschte, es war zum Erbarmen, ich konnte nur im Interesse seiner häuslichen Mitbewohner hoffen, dass er nicht viel daheim übte (tat er auch nicht, denn das nervige Getröte machte ihm selbst auch keinen Spaß).
    Natürlich gab ich ihm erstmal sehr leichte Blätter, er war ja noch ein Kind. Die gingen meistens anfangs ganz gut, dann kamen die tiefen Töne auch sauber, doch bald fing schon wieder das Überblasen und Quietschen an.
    Selbstverständlich habe ich das (sehr billige) Instrument gecheckt, doch es war in gutem Zustand und ausreichend dicht, ich konnte alle Töne darauf locker spielen.

    Irgendwann erzählte mir der sehr mitteilsame und aufgeweckte kleine Mann, dass er viel Sport treibe und in einem Hockey-Team sei. Als es mal wieder ans Quietschen ging, gab ich ihm probeweise ein etwas härteres Blatt, und siehe da - plötzlich konnte er alles wunderbar spielen und hatte zudem einen klasse Ton!
    Er war einfach zu stark für die leichten Blätter, besaß eine höhere Körperspannung und benötigte deshalb ein größeres Kaliber.
    Nein, das war kein großer Sprung, er spielt jetzt 2 1/2, das ist immer noch relativ leicht, aber ich hätte es nicht unbedingt sofort einem Kind empfohlen.

    Diese Geschichte hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wie wichtig es ist, SEINE passende Blattstärke zu finden. Und was für einen Unterschied so ein kleines Ding machen kann. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.August.2020
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  3. Pula

    Pula Kann einfach nicht wegbleiben

     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Kein Problem, grundsätzlich war das auch ein guter Tipp. :)
     
  5. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Hi Leute,
    ich wollte nur mal ein Feedback geben.
    Ich habe mir ein gebrauchtes Yamaha Alt-Sax von Bluemike gekauft, das er zuvor generalüberholt hatte.
    Zum ersten hat er das Ding so super verpackt, dass es als Paket bedenken- und problemlos durch halb Deutschland gekarrt werden konnte. Ich habe das Instrument natürlich gleich ausprobieren müssen. Instruktionen zum Zusammenbau finden sich ja einige auf Youtube. Hat auch alles geklappt. Bluemike hat dem Sax ja nicht nur ein Mundstück, sondern auch gleich noch ein paar Holzscheite unterschiedlicher Dicke beigelegt, so dass dem ersten Reinpusten nichts im Wege stand. Hab' ich gemacht und sofort verstanden, wie man rein instrumental die Mauern von Jericho schleifen konnte.
    Mittlerweile habe ich auch einen Lehrer gefunden, der es auf sich nehmen wollte, mir wenigstens eine Idee von Tuten und Blasen zu vermitteln. Als erstes hat er sich mein Sax vorgenommen und darauf gespielt, um sicherzugehen, dass die völligen Aussetzer, die ich produziere, auch nicht am Gerät liegen. Und er hat das von Bluemike restaurierte Yamaha in den höchsten Tönen gelobt.
    Dennoch habe ich es nie über längere Zeit - Achtung ich rede hier lediglich von mehreren Takten, nicht Minuten - fertig gebracht, in der gleichen Oktave zu bleiben, sondern das blöde Ding ständig überblasen. Zum Schluss war ich so genervt, dass ich das Sax sogar geputzt habe, anstatt darauf zu spielen. Mittlerweile habe ich das Mundstück gewechselt und spiele nun auf einem Selmer Super Session. Den Buchstaben dahinter kenn ich nicht. Ich habe es jetzt meinem Sax-Lehrer abgekauft. Er hat mir mal einen Strauß von Mundstücken zum Antesten überlassen. Darunter Vandoren und auch ein Yamaha 4c. Mit dem bin ich am besten klar gekommen, knapp gefolgt vom Yamaha. Allerdings bin ich mir sicher, dass es letztlich nicht am von Bluemike mitgelieferten Mundstück lag, sondern ausschließlich an mir, wenn ich zwangsverpflichtet worden wäre, als Sirene dem Katastrophenschutz zu dienen. Dennoch freue ich mich jetzt, auch einmal völlig ohne überzuschnappen über die Runden zu kommen.
    Bluemike hat mir auch noch zwei CDs beigelegt, auf denen er mit seinem Saxophon brilliert. Fand ich toll und hatte auch viel Spaß beim anhören.

    Gruß und noch mal vielen Dank an alle, die sich an dem Thread beteiligt hatten und an Bluemike für ein Saxophon, für das ich schon viel bewunderndes Lob für dessen guten Klang bekommen habe.

    Charly
     
  6. p-p-p

    p-p-p Ist fast schon zuhause hier

    ... schöne Diktion! :finger:
    Glückwunsch zur neuen Sirene - und viel Spaß damit!
     
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  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Keine Angst - am Anfang hats bei jedem zum Fürchten geklungen.

    Aber mit Worten kannst Du sehr gut umgehen...
     
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  8. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    hi Visir,
    danke, aber die Worte nützen nichts. Ich hab' ja versucht, auf das Sax einzureden, aber das hustet mir was - quasi im Wortsinne.

    Gruß, Charly
     
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  9. Rick

    Rick Experte

    Dann hast Du wahrscheinlich zu viel Kraft auf den Ansatz verwendet - das ist in erster Linie eine Frage der richtigen Blattstärke.
    Darf man fragen, welche "Holzscheite" Du ausprobiert hast?
    Ich sage jedem Einsteiger als Erstes, dass Sax im Grunde eine "coole" Sache ist - mit zu viel Kraft kommt man da anfangs nicht weit. Eine gute Übung zur Reduktion der körperlichen Anspannung!

    Der zweite Punkt ist, dass man eine Art "Isolationsübung" machen muss: Locker im Ansatz, aber Kraft aus dem Bauch beim Pusten (Stichworte Atemstütze, Bauchatmung).
    Das Pusten, gerade bei eher harten Blättern, ist eine Anstrengung. Der Mensch neigt dazu, diese Anstrengung mit dem GESAMTEN Körper auszuführen anstatt nur mit den dafür nötigen Muskeln. Typischerweise verkrampft man dabei den Mund, was zu zuviel Ansatzdruck führt; das ist ganz normal und passiert deutlich über 50 % aller Anfänger.
    Das ist also eine ganz wichtige "Baustelle", an der man ganz bewusst arbeiten muss!

    Aber das wird Dir Dein Lehrer wohl auch schon gesagt haben.
    Viel Erfolg weiterhin!
     
  10. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    @Rick, ich grüße dich und danke dir für deine Anmerkung.
    Ich spiele – naja, das Wort trifft es nicht ganz – auf Plasticover 2.0. Nach Versuchen mit Vandoven Supérieure und Blattstärken von 1,5 bis 2,5 haben sich die als für mich am spielbarsten herausgestellt.
    Da ich eher dazu neige, leise zu spielen, dürfte mein Luftdruck nicht dazu führen, dass das Blättchen die Mitarbeit einstellt und sich dabei keifend auf eine gewerkschaftlich vorgeschriebene Stresslevelobergrenze beruft.
    Mein Lehrer hat schon öfter den Anstellwinkel des Mundstücks an mein Gesicht korrigiert, eine grobe Idee für die zu formende Schnute vermittelt und mir ansonsten aufgetragen, selbst den idealen Ansatz zu finden und – jetzt kommt meine Mission Impossible – den mir dann zu merken.
    Immerhin behauptet er von Woche zu Woche, dass sich meine Bemühungen auszeichnen würden. Mag sein, das sind nur aufmunternde Worte, um mich bei der Stange zu halten.
    Immerhin habe ich diese Woche herausgefunden, dass das Holz selbst minimale Abweichungen beim Einspannen mit einem Vorgeschmack aufs Fegefeuer bestraft. Es verbrennt mir zwar nicht die Lippen, verdampft mir aber umso lieber Teile des Okzipitallappens mit Tönen, die wie gemacht sind für Ridley Scotts Aliens. Ich stelle mir gerade eine Dream-Team-Partnerschaft mir H.R. Giger vor.
    Also werde ich bei Misstönen erst einmal schauen, ob das Blättchen sitzt. Und ansonsten versuchen, keinen Muskelkater in den Lippen zu bekommen.

    Soviel erst mal von meiner ersten Baustelle,

    Gruß, Charly
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Als Anfänger unbedingt laut spielen! Nur so nimmst Du wirklich wahr, was in Deinem Körper passiert. Braucht es auch um einen stabilen, graden Ton zu entwickeln.

    CzG

    Dreas
     
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  12. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich kann noch gar nicht leise spielen. Da bricht mir der Ton weg. :)

    Das ist ne baustelle, mit der ich mich später irgendwann befasse. :)
     
  13. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Ja guck, soviele Baustellen und ich hab' noch im Vorfeld gelesen, dass ein Instrumentenhaus dem Kind Saxophon-Spielen beibringen wollte, während die Mutter noch etwas in der Stadt erledigen sollte.

    Gruß Charly
     
    Rick gefällt das.
  14. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Wie soll das funktionieren?
     
  15. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Das ist ein Bassistenwitz, wenn ich das richtig erinnere. "Mein Kind soll Bass lernen. Wie lange dauert das?" Antwort: "Wenn Sie noch was in der Stadt zu erledigen haben..."
     
  16. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

  17. Rick

    Rick Experte

    Dir ist aber schon klar, dass das dort einfach ein Musikerwitz war? o_O
     
  18. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ok, dann weiß ich zumindest das jetzt auch
     
  19. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    nein! - doch! - oh!
     
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  20. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier

    Hi.
    nimm doch ein gebrauchtes - ich habe ein "Horn". Das Saxi von hat mich durchs Musik-Lehramtstudium gebracht und zwar gut!!! Es sieht nicht mehr gut aus - ist aber absolut fit und ich würds für 380 abgeben.

    Hier spielt jemand auf dem Instrument.
    Es ist robust und wirklich funktional. ann noch mehr Bilder senden....
    Bei Interesse schreib mich an... Netten Gruß
     

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