Klangunterschiede bei polstern

So ist das halt - schon allein wegen der Einrillung der Polster: die Klappen werden dafür zwar vom Sax-Doc eine Zeit lang geschlossen gehalten, aber erst nach ein paar Spielstunden ist das dann perfekt. Andererseits werden die Filze und Korken durchs Spielen zusammengedrückt, was auch etwas an den Mitnehmern verändert, deshalb sollte man ein paar Wochen nach der Überholung noch einmal zum Nachjustieren kommen.

Schönen Gruß,
Rick

 

@Rick
ich meinte das eher in der Richtung, dass es vor der GÜ nicht unbedingt schlechter deckt, nur halt Undichtigkeiten bald zu erwarten sind.

Aber natürlich setzen sich Polster auch durch das Spielen, und so kann es einer Nachjustierung bedürfen. Ich drücke bspw. mit bestimmten Fingern etwas fester als mit anderen, und so drücken sich die Polster etwas unterschiedlich ein.

Hauptpunkt der Reflektoren ist die Reflektion der Schallwellen. Diese ist bei einer glatten Oberfläche anders als bei einer rauhen. Von daher gibt es einen unmittelbaren Unterschied zwischen Polstern mit und Polstern ohne Reflektoren. Der Unterschied zwischen Metalll und Kunststoff ist meiner bescheidenen Meinung nach aber so marginal, dass es praktisch nicht auffällt. Das gilt im Übrigen auch für konvexe, oder glatte Reflektoren, oder von mir aus auch für geriffelte, gesternte oder weitere Variationen.

Aber wie immer, wenn bestimmte Dinge besonders teuer sind, wird es natürlich auch besonders viel bringen

Wichtiger als das Material scheinen mir verschiedene Größen der Reflektoren bei gleichem Polsterdurchmesser zu sein. Denn bei manchen Saxophonen werden gleiche Klappengrößen für verschiedene Tonlochdurchmesser benutzt.

Gruß,
Otfried

 

Mir wurde glaubwürdig versichert, dass die Rillen im Polster erst durch den Tonlochrand eingedrückt werden müssen, damit das Sax hinterher wirklich absolut dicht ist. Dazu werden die Klappen "verkorkt".
Kam mir nicht wie ein Scherz vor und der Mann war kompetent, hat sich jahrelang hervorragend um meine diversen Hörner gekümmert.

 

Hallo Otfried,

bei mir ist es meistens so, dass das Horn nach ein paar Monaten intensiver Beanspruchung nicht mehr absolut dicht ist, ich aber noch darauf spielen kann. Meistens bemerkt das eher ein anderer, der mal darauf spielt, oder der Sax-Doc bei einer anderen Sache, die repariert werden muss (häufig gehört: "Wie konntest du an dem undichten Ding bloß noch einen Ton rauskriegen?"), denn die Veränderung ist ja schleichend und man begleitet das Sax dabei ständig, sodass man sich unbewusst an das festere Drücken oder kräftigere Pusten gewöhnt.

Das sehe ich genau so wie Du.

Lieben Gruß,
Rick

 

was klingt wie?

 

Ich meine einen Unterschied zwischen Polstern und Resonatoren zu hören. Der ist jedoch klein. Der eigentliche Sound des Horns ändert sich nicht, ist eher sowas wie die Menge an Salz in der Suppe. Mein Serie III war mir mal zu hell, deshalb habe ich bei einer GÜ auf Plastik gewechselt. Der Sound ist kein bisschen dunkler, genau genommen ist er unverändert, aber wenn man Gas gibt, fehlt ihm ein bisschen die Spitze, klingt vielleicht ein bisschen verhaltener und kultivierter. Aber das ist wie gesagt marginal.
Mein 10M habe ich mit altem Setup ohne Resos probiert, bevor Les Arbuckle Oversized ResoTechs eingebaut hat. Der Unterschied ist schon ziemlich gewaltig. Zum einen geht das Horn deutlich lauter, zum anderen bekommt es etwas knalliges, pratziges, wenn man Gas gibt. Als wäre der Auspuff angebohrt. Der "Grundsound" (schwer zu beschreiben) ist der gleiche, auch hört man wenig Unterschied bei leisen und mittleren Lautstärken. Je lauter, desto unterschiedlicher.
Vermutlich hat @xcielo nicht ganz unrecht mit der Annahme, dass Material zweitrangig ist. Die Anwesenheit von Reflektoren und deren Größe haben meines Erachtens jedoch hörbare Auswirkung.

 

Die Beobachtungen von XCIELO decken sich nur teilweise mit meinen:
Testobjekt Buffet Crampon SDA, ursprünglich mit Plasteresos. Klang o.k., aber der Wumms fehlte. GÜ frisch gemacht, nachjustiert durch anderen Saxdoc. Letzterer hat für mich dann eine neue GÜ durchgeführt mit customized Resos von HWP. Ergebnis ist deutlich mehr Druck, leichtere Ansprache.
Gleiches Model, anderes Baujahr, ebenfalls bekommen mit Plaste, wurde im Rahmen einer GÜ dann auf Metalresos umgerüstet. Ähnliches Ergebnis wie oben, allerdings nicht ganz so überzeugend.
Grundsätzlich versuche ich durch Resos den Charakter des Instruments zu unterstreichen. Dabei verwende ich Plaste eher, um die tieferen Frequenzen zu unterstützen, Metall eher für mehr Obertöne und höhere Frequenzen. Das hat bisher eigentlich gut funktioniert. Subjektiv würde auch sagen, dass mit Metlaresos ein Sax eher lauter wird.
JEs

 

Ich kann mich nur erinnern, dass bei Daves Haupt-Conn mal die Pads ersetzt wurden durch überdimensionale Reflektoren. Im Vergleich mit dem Zweitconn war es vorher dunkler. Hinterher war es heller von der Klangcharakteristik, und das ist auch nach Jahren noch so, wenn ich die Hörner im direkten Vergleich höre. Ich weiß aber nicht mehr, was vorher drauf war. Fazit ist, es ist auf jeden Fall ein Unterschied da, aber ob der nun relevant ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich im Blindtest sagen könnte, welches der beiden Conns Dave gerade spielt, wenn ich sie nicht im direkten Vergleich präsentiert bekomme...
LG Juju