klebende Klappe

Ich hatte bei meinem neuen Sax lange das Problem, dass immer die g# Klappe geklebt hat.

Vorübegehend geholfen hat bei mir das Einklemmen eines Mikrofasertuchs nach dem Spiel. Vor dem nächsten Spiel rausgezogen und die Klappe klebt nicht.

Was aber letztendlich das Problem bei mir "dauerhaft" behoben hat, war das vorsichtige Abreiben des Polsters mit Feuerzeugbenzin. Der Tipp wurde schon genannt und seitdem ist bei mir Ruhe mit Kleben. Zumindest ist seit dieser Waschung das Polster nicht wieder angeklebt.

Als Putzinstrument habe ich einen umgebogenen Pfeifenreiniger verwendet. Der fusselt nicht und wenn man ihn einmal zusammen faltet bekommt man ein rundes Ende mit dem man nicht versehentlich in das Polster stechen kann.

Ich hatte den Tipp von einem britischen SaxDoc, der eine eigene Website hat und auch ein "Saxophone Manual" für Pflege, Einstellung und kleine Handgriffe produziert hat.

Die Idee dabei war, dass das Benzin klebrige Bestandteile auf der Oberfläche ablöst und mit dem Wischer abtransportiert. Das Benzin verdunstet rasch und hinterlässt keine Reste im Leder und im Polster.

Vor den verschiedenen "Puder" Methoden hat er eher gewarnt. Das hilft zwar, hinterlässt aber Puderreste am Polster, die dann vermehrt Schmutz aufnehmen und wieder klebrig werden. Man muss die Prozedur dann immer öfter wiederholen.

Waffenöl (Ballistol) hat er auch probiert und verworfen. Das sei zwar super für's Leder, kann aber offenbar manchmal den darunterliegenden Filz angreifen und verhärten.

Ein Geldschein funktioniert auch recht gut, weil der Druck auf dem Papier feine Rillen produziert, die wie ein weiches Schleifpapier funktionieren. Die Frage ist aber immer, wo man als armer Musiker auf die Schnelle einen Geldschein hernehmen soll

Inwieweit jede dieser Prozeduren der Imprägnierung des Polsters schadet, kann nur die Zeit erweisen.

 

Das entspricht ja dem Tipp von TootSweet, er erwähnte ebenfalls Stephen Howard als Quelle.

Zu den "klebrigen Bestandteilen" gehört zum Beispiel die Imprägnierung!

Dafür wird durch die Prozedur meiner Ansicht nach das Polster wesentlich anfälliger für Verschleiß - jegliche Verdunstung macht normalerweise Leder härter und spröder.

Kein Wunder, dass so etwas von einem Sax-Doc empfohlen wird, denn der Berufsstand lebt ja unter anderem vom Polsterwechsel!

Da gebe ich ihm recht, wird immer schlimmer auf die Weise. Habe ich auch früher gemacht - einmal und nie wieder!

Ein interessanter Aspekt - Danke für den Hinweis!

Man kann ihn sich ja zur Not leihen!

Das mit dem Geldschein werde ich gleich morgen auf meinem Gig ausprobieren, wenn mich da meine B-Klappe wieder ärgert.

Schönen Gruß,
Rick

 

es gibt ein wahres zaubermittel:

silikonspray


silikonspray schutz und pflegt alles plastik ,leder und kunststoffe.schmatzende und klebende polster gibt es nicht mehr.ausgebleichte kunststoffe am auto und motorrad werden wie neu.
doch jetzt kommt der haken.
es gibt nur einen silikonspray der ideal fürs sax ist,der von putoline.


http://www.bikestore.cc/putoline-silicon-spray-p-115359.html

http://putoline.com/de/produkte/produktkatalog/segp_kart/pmp/554/karts/wartungsprodukte/silicon-spray-ae/

auf keinen fall billigen von sonax und co nehmen,da diese zu viele lösungsmittel enthalten.

der putoline(und nur der) hat einen nachteil,welcher fürs sax ideal ist.er zerstäubt so fein ,das mehr in der luft ist als zb.am motorrad.

die erste anwendung bei trockenen polstern vornehmen.
s -bogen runternehmen,und beim trichter reinsprühen,und es staubt oben raus,eventuell oben zuhalten,und dann oben reinsprühen und den trichter mit einem tuch zumachen.alle geschlossenen klappen offenhalten und nochmal sprühen.
nach jedem spielen mit dem durchziewischer und tuch trocknen und dann mit silikonspray einmal kurz oben und unten reinsprühen.weiterer vorteil ist,das wasser sammelt sich schön im bogen und läuft schön raus,und das sax ist fast trocken.
alle neuimprägnierungen von leder und textilien basieren auf wachs und silikon,so auch die lederpads,das ist auch der grund warum benzin und andere reinigungsmittel die schutzschicht auflösen.


ich bin kein putoline vertreter,habe aber in 20 jahren motorradrennsport mit putoline produkten nur gute erfahrungen gemacht,mich aber ständig über den zu fein zerstäubenden silikonspray geärgert,jetzt aber die optimale anwendung dafür gefunden.


VORSICHT
am besten im freien anwenden,der feine silikonstaub macht laminat-und fliesenboden glatt wie eis.

 

Silikonspray ist keine schlechte Idee. Obs vom Motorradzubehör sein muss zweifele ich mal an, bspw. bei Pollin oder sonstigen Elektronikversendern bekommt man auch welches welches an sich sehr rein ist, müsste man mal Preise vergleichen. Habe hier den Vergleich zu Silikonspray aus dem medizinischen Bereich und kann keinen Unterschied sehen/riechen/erkennen.

Benutze Silikonspray schon länger für andere Aufgaben, aber für die Polster bin ich bisher nicht darauf gekommen.

 

es geht um die feine zerstäubung,welche bis jetzt kein anderer spray konnte.der machtnen richtigen nebel,ohne strahl.
ich verwende diesen spray nur mehr fürs sax,da andere sprays nicht so nebeln und daher für normale anwendung besser sind.

bitte keine billigsprays verwenden,da ist mehr lösungsmittel als silikon drinnen.
testen am autoreifen.bleibt der reifen fett glänzend ist der spray in ordnung ,trocknet alles weg und hinterlässt nur weisse trockene spuren ist der spray nichts wert.

 

Ich kenne Stephen Howard leider nicht persönlich, aber auf mich macht er erst einmal nicht den Eindruck eines Schlitzohrs, der versucht, mit falschen Ratschlägen Kundschaft zu keilen. Der mögliche Gewinn bei so einer Aktion ist auch eher gering.

Wenn mein g# Polster aufgrund der Behandlung möglicherweise ein Jahr früher gewechselt werden muss als ohne die Behandlung, dann wird das ein lokaler Instrumentenbauer erledigen müssen.

Ich denke, er meint es erst einmal gut. Irren kann sich natürlich auch der.

Der Vorschlag mit dem Silikon-Nebel gefällt mir aber auch gut.

 

Habs gerade mal ausgetestet, bringt in der Tat etwas, habe mal die sensiblen Klappen (C#,g#) mit nem Wattestäbchen zusätzlich behandelt und ansonsten 2-3 mal in das Horn reingesprüht, mein Spray vernebelt im übrigen auch recht ordentlich, ist echt super wenn sich das Wasser schön im Knie sammelt. Das Spray ist aus dem Krankenhaus, falls da jemand entsprechende Kontakte hat bekommt ers vielleicht günstig... (Personalverkauf o.ä.)

 

sag ich doch.ich kenn halt nur den putoline,wird sicher andere auch noch geben ,die gut nebeln.hatte vorher auch immer probleme mit klebenden polstern.ist sicher auch ein guter korissionsschutz,da das wasser nicht mehr ans metall kommt.

dein spray ist aus dem krankenhaus??wird der dort für quietschende knie verwendet???

 

Nachdem es mehrfach hier im Forum als Bedenken formuliert wurde, unterziehe ich gerade die Wirkung auf den Filz einem Langzeit-Test. Da das Zeug nicht harzt, kann ich mir die Verhärtung nicht recht vorstellen. Ich gebe aber in einem Monat mal Bescheid, wie es aussieht.

Davon mal abgesehen: niemand hat empfohlen, die Polster in Ballistol zu ertränken! Vorsichtig mit einem in Ballistol getauchten Wattestäbchen durch die Druckrillen fahren und anschließend leicht über die restliche Oberfläche reiben. Dann dürfte so gut wie nichts im darunter liegenden Filz ankommen.

 

Hallo Bebop99!

Hoppla, da habe ich mich aber anscheinend sehr missverständlich ausgedrückt, sorry!

Natürlich wollte ich Herrn Howard keine bösen oder schädlichen Absichten unterstellen, meine Äußerung war nur als Gag gemeint, deshalb ja auch der Lach-Smeilie!

Ja, mal schauen; meine Kleb-Klappen waren gestern glücklicherweise unauffällig (habe auch Limo vermieden).

Ohnehin ist bei meinem Tenor schon wieder teilweise eine Neu-Bepolsterung fällig, das geht bei meiner "Spieldichte" immer recht schnell: Etwa nach einem Dreivierteljahr kommen allmählich die tieferen Töne schlechter, nach über einem Jahr lässt sich dann der Besuch beim Sax-Doc nicht mehr rauszögern.
Gerade deshalb vermeide ich aber auch ängstlich alles, was möglicherweise die Lebensdauer der Polster noch weiter verringern könnte!


Schöne Grüße,
Rick

 

@xado1

Geht "Hanno" Silikonspray auch? Kennst du den? Den habe ich nämlich zu Hause. Ist kein billiges Zeugs, aber das muss nicht heißen, dass er geeignet ist.

 

Ja, das war mir schon klar. Das Smiley hab ich gesehen.

Grundsätzlich ist die Idee ja erlaubt, dass ein Tip auch gut für beide Seiten sein kann. Instrumentenbauer zählen aber ohnehin nicht zu den Berufsgruppen, denen man im Allgemeinen automatisch böse Absichten unterstellt.

Es ist bestimmt schwierig bei allen diesen Vorschlägen eventuelle Langzeit Folgen abzuschätzen. Die Polster halten schon was aus. Die Stichproben von Instrumenten, die jahrelang nach Methode X behandelt wurden im Vergleich zu genau gleich genutzten Geräten mit gleichen Polstern, die nach Methode Y behandelt wurden sind bestimmt auch eher klein.

Wenn die eine oder andere Behandlung ein gutes Polster innerhalb weniger Wochen oder Monate zerstört, dann fällt das sicher auf und spricht sich herum. Darum gehe ich einmal davon aus, dass keine der vorgeschlagenen Behandlungen akut Probleme verursachen wird. Es reduziert sich also wieder auf die Frage "hilft's oder nicht", oder wie der Wiener sagt

Ansonsten sind das alles ziemlich vage Erfahrungen vieler Spieler über lange Zeiträume. Das wär was für ausgebildete Statistiker, die eine repräsentative Umfrage machen. Am Besten bei den Instrumentenbauern, denn die sehen am häufigsten kaputte Polster und können dann erkennen oder erfragen, wie die behandelt wurden.

Wobei wir wieder am Anfang wären.

 

Ich hab Klafus Tipp mit dem Ballistol probiert, allerdings gesprüht, hat aber trotzdem funktioniert. Im Moment klebt nichts mehr.

Cara