Können Saxophonisten Klarinette spielen (und umgekehrt)?

Hi Multiinstrumentalisten )

Ich war mal auf nem Jazz-Workshop in Burghausen bei Prof. Joe Viera, der wurde stocksauer, als ihm einer aus dem Kurs sagte, er spiele Alt, Tenor und Bariton...

Das seien 3 verschiedene Instrumente und wer sich einbildet, das kann man so ruckzuck umschulen ...

Und wenn jemand mal hören will wie einer Tenorsax, Klarinette und Querflöte spielt, der kann sich am 1. Januar auf BR Klassik die "Jazztime" anhören, da spielt mein ehemaliger Sax-Lehrer

Guten Rutsch euch allen!

der Blower

 

Hi Blower,

generell gebe ich Dir Recht, aber nur generell. Marcus Miller ist Bassist und hat viel mit Miles Davis gespielt, repsektive einige seiner Platten produziert. Das bekannteste Werk aus dieser Zeit dürfte "Tutu" sein. Vor 2 oder 3 Jahren spielte er auf dem Jazzfest in Gronau und dort spielte er neben Bass auch Bassklarinette und Tenorsax.

Cheers Mo

 

Es sind drei verschiedene Instrumente.
Ja. Und?
Wie kann man sich darüber erregen? Seltsame Leute gibt es...

 

Hallo,
ich habe viel eher auf dem Saxophon als auf der Klarinette angefangen.

Aus lauter "Ehrfurcht" habe ich lange Zeit einen großen Bogen um die Klarinette gemacht, da ich einem Mythos von einigen Holzbläsern geglaubt habe, der besagt, dass "man" erstmal mit der Klarinette anfängt und dann das "leichtere, weniger anspruchsvolle Saxophon" hinterher.

Die Faustformel hieß, Klarinette=schwer Saxophon=leicht.

Einige besonders ehrfurchtseinflößende Bläser behaupteten, dass ein Klarinettist innerhalb von 2 Wochen Saxophon spielen kann, umgekehrt der Saxophonist sich jahrelang mit der Klarinette abmühen müsste, wenn er es überhaupt schaffen würde.

Nun habe ich vor ein paar Jahren es dennoch gewagt und Klarinettenunterricht genommen.

Das Resultat ? Sehr schnell habe ich mich an die Klarinette sowohl in tonlicher als auch in technischer Hinsicht gewöhnt.
Beim Blasen kaum Kiekser und nach ein paar Wochen einen relativ schönen Ton. Das "gefürchtete" Überblasen in die Duodezime war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig aber dann doch sehr schnell machbar. Innerhalb von 2 Monaten konnte ich sicher chromatisch blasen (Mag sein, dass man es auf dem Saxophon schneller hinbekommt, wenn man von der Klarinette kommt.).
Was mir positiv auffiel war die Tasache, dass die Klarinette leichter richtig zu intonieren ist als das Alt. Auch die tiefen Töne sprechen leichter an.-Entgegen dem o.g. Mythos ist das Saxophon nicht in jeder Beziehung das leichtere Instrument.

Innerhalb von 2 Jahren einen Stand erreicht, der es mir ermöglicht, in einem Orchester die 2. und 3. Stimme sicher und mit schönem Ton zu blasen (Für die 1. übe ich zu wenig.).

Das Altsaxophon ist mein Hauptinstrument geblieben und arbeite damit am intensivsten. Wenn ich die Klarinette nach einem Monat auspacke, kann ich trotzdem mit einem schönen Ton blasen, ohne Kiekser und andere Verblaser.

 

Ja warum soll es nicht auch so gehen. Meist ist es aber tatsächlich andersrum. Und Saxophonisten tun sich schwer mit der Klari, was ja nicht heißt, dass es nicht geht, bzw. der eine oder andere es leichter hat.

 

Peter,

ich finde Deinen Beitrag an dieser Stelle unglaublich arrogant.
Es kann sein, dass Du sachlich richtig urteilst, aber Du hast Dich so ausgedrückt, dass ich mich als jemand, die von der Klarinette kommt(die sie sehr geliebt hat)und jetzt beim Sax sich über jeden kleinen Übungsfortschritt freut und darüber, dass ich beim Sax spielen entspannter bin,sich wirklich angegriffen fühlt.
Das ist schade, Du hast das als wahrer Profi ja wohl nicht nötig.
Ich schätze Deinen Beiträge sonst sehr und bedanke mich an dieser Stelle auch für das Material, dass Du zur Verfügung stellst.

LG
RiaSax

 

Hi Wolf61,

tus einfach!
Lern sie doch kennen, die Klarinette, mach deine eigenen Erfahrungen.
Ich komme von der Klari zum Sax und finde schon beide sehr unterschiedlich.Das ist aber auch gut so, sonst wärs ja langweilig.Mit der Zeit wirst du die Unterschiede im Ansatz erspüren, und dann gehts.
Viel Spaß!

RiaSax

 

Hallo,
ich kann mich RiaSax`s Meinung nur anschließen.

Für mich persönlich ist die Klarinette auch sehr bereichernd. UnD das mit wenig zeitlichem Aufwand !
Dass sie nicht mein Hauptinstrument ist, liegt daran, dass ich zu selten darauf übe, weil ich die Priorität auf das Altüben (Vorbereitungen für anspruchsvolle Big-Band-Proben und Konzerte) setze.

Trotz mancher Verschiedenheit des Ansatzes wirkt mein (zwar seltenes) Klarinetteüben für den Altton bereichernd. Seit dem Klarinettenspiel ist er brillianter geworden. Umgekehrt hält das Altblasen den Klarinettenansatz insoweit stabil, dass ich ohne größere musikalische Umweltverschmutzungen darauf blasen kann.

Ab und zu helfe ich auch im Laiensymphonieorchester, wo meine Frau Querflöte spielt, aus (2.Klarinette). Ich finde es sehr schön und für den musikalischen Horizont sehr fruchtbringend, wenn man sich neben Swing- und Blasmusik auch noch einer anderen Art Musik widmen kann.