Kohlert Regent....

Blind (und vor allem taub): €1300.- ????
Niemals!!!
Lg
Edo

 

Ja...man muss trotz Leidenschaft eben auch mit Verstand entscheiden...

 

Moin Naddy,

dann gebe ich auch noch meinen Senf dazu:

Ohne anspielen: never!

Wenn es Dir nach dem Probespiel gefällt, solltest Du in der Tat handeln! Und zwar zunächst über den Preis. Ideell kann ein Kohlert die geforderte Summe durchaus wert sein. Was Sound und Verarbeitung angeht können die Hörner mit vielen hochgepriesenen Vintage-Namen mithalten. Mit Deiner Kenntnis über den Marktpreis aus dem Forum würde ich mit dem Besitzer verhandeln und mit einem Gebot deutlich unter 1000,- € anfangen.



keep swingin´




Dein Saxax


(in dieser Diskussion fehlt Nimo ganz besonders )

 

genau, unser lebendes lexikon!

vielleicht gibt es zum jahresende ne amnestie?


jaaz47

 

Vielen Dank für eure Antworten...es hat mir schon geholfen... meinen Verstand wieder ein zu schalten. Nicht immer ist Herz und Auge ein guter Ratgeber. Wichtig sind eben auch die Ohren...

 

Siehe:


http://www.saxophonforum.de/forum/viewtopic.php?post_id=191547



CBP

 

Hallo allerseits,

schön, dass man alte Threads so prima über Google findet!

Ich habe ein Kohlert Regent (generalüberholt) zum Ausprobieren da, spielt sich ganz gut, ist aber für meinen Geschmack klanglich etwas zu "vintage". Intonation ist aber prima und die Mechanik gewöhnungsbedürftig, jedoch zu bewältigen.
Ein Schüler überlegt sich, es mir abzukaufen.
Was würdet Ihr denn so zum heutigen Stand, also 10 Jahre nach der Eröffnung des Threads, als realistischen Preis sehen?
Und wie ist die Wertentwicklung dieser Saxe aus den 1960ern? Nehmen sie zu oder bleiben sie einfach gleich (wenig gesucht)?

 

Moin Rick
Kommt auch auf den optischen Zustand an.
Das fängt irgendwo bei 1000€ und geht bis 1500€, überholt. Es gibt dann Versuche da noch deutlich teurer anzubieten, aber bisher nach meinen Beobachtungen erfolglos. Da muss es dann vlt ein 55 oder 57 sein.
Jetzt können wir diskutieren, ob das zu viel oder zu wenig für ein solide gutes Instrument ist.

Im Augenblick sehe ich bei Saxophonen zwei Strömungen. Die einen versuchen dir ein "normales" Modell als super-vintage-extra-selten zu verkaufen, die anderen brauchen scheinbar Geld und verkaufen günstiger als vor 5 oder 6 Jahren. 60iger ist da noch etwas schwieriger, da angeblich die Qualität in den USA nachgelassen haben so. Deutsche Produkte sind in der masse eher unbekannt, Frankreich ist soso.

 

Hallo @Rick
Alt oder Tenor? Überholt oder nicht überholt?

Der Wert nimmt unabhängig davon eher nicht zu ist meine Einschätzung.
Vielleicht zu vergleichen mit einem Keilwerth aus der Zeit, die scheinen eher noch gesuchter zu sein.
Eine erforderliche gute GÜ fordert hier schnell nochmal den Betrag des Instrumentenwertes; immer so ne Sache…
Wenn man es spielt und gut damit klarkommt, kann das in Ordnung sein, falls man es jedoch wieder verkaufen möchte, zahlt man mit Sicherheit drauf. Muss einem nur bewusst sein.

 

Ich würde spontan sagen, dass sie im Wert tendenziell gestiegen sind, seit damals. Habe aus Hochschulkreisen gehört, dass die Masse derer, die den älteren Jazz gern spielen in den letzten Jahren gewachsen sei und gerne auch Vintage-Hörner gekauft werden, für die man trotz "eigenem Klang" keine Unsummen zahlen muss.
Ich bin aber eigentlich nicht Fachkundig, tut mir leid, falls das jetzt Schwachsinn ist.

Spoiler

Soll ich dich jetzt komisch angucken, weil du so einen uralten Thread wieder ausgegraben hast, oder mich ärgern, weil ich dich nicht dafür schelten kann, einen neuen Thread zu eröffnen ohne vorher die Suchfunktion zu bemühen

 

Joo…, und wenn man wirklich eins haben will lieber 1150 in ein von TOKO generalüberholtes Kohlert investieren… Die sind dann eben oft auch Besser als fabrikneu zu spielen…

 

Tenor - sorry, hatte ich vergessen hinzuzufügen, weil es ja im Zusammenhang vorher auch bereits um ein Tenor ging.

DAS hatte ich aber geschrieben:

@JES , danke für die Einschätzung, sehr hilfreich!

Danke, auch ein wertvoller Hinweis!

Ich vermute aber inzwischen, dass es eine Verwechslung beim Sax-Doc war, der die Generalüberholung erledigt hat, denn ich hatte das Instrument ursprünglich als "wertlos" geschenkt bekommen, es war daher entweder nicht das Kohlert oder ich war beim ersten Anblick blind. Werde es wohl zurückgeben müssen, bevor es noch jemand vermisst...

 

Och, ich habe nichts gegen die Wiederbelebung uralter Threads, spart bestimmt irgendwo Strom bei den Forums-Servern.

Ist nur immer wieder lustig, wenn Leute die Fragen aus der Vergangenheit als aktuell ansehen und dann beantworten - wobei das andererseits für andere, die wie ich aus aktuellem Anlass zufällig per Google darauf stoßen, interessant sein kann.
Und die alten Antworten waren ja auch durchaus hilfreich.

 

Mich machen solche Fragen immer sehr nachdenklich und traurig.
Es gibt so viele gute Saxophone. Diese würden ihrem Besitzer viel Freude vermitteln, aber dann kommt die Frage, was sind die wert. Da wird das subjektive plötzlich objektiv. Und nur, weil dann etwas nicht so bekannt ist, ist es nichts wert. Ich meine, man muss sich klar machen, mal gesetzt den Fall, meine 1000 bis 1500€ sind realistisch, jetzt ist es überholt, aber sieht benutzt aus, dann sind es vlt 1200€. Eine GÜ sind am Tenor schnell 700€, dann bleiben 500€ für das Instrument übrig. Das ist noch viel, aber ist es der Wert des Instruments?
Wenn es denn mein Saxophon wäre, also DAS Saxophon, das Teil, welches mit mir musiziert, interagiert, auf dem meine Finger intuitiv wissen, wo die Tasten sind, weil sie da sind, wo sie für mich sein müssen, würde ich das überhaupt verkaufen? Zu welchem Preis?
Oder ich gehe in einen Laden mit den ganzen blinkyblinky Instrumenten, probiere rum und gehe wieder, weil selbst höchstpreisige neuinstrumente mir nicht geben, was meine olle kanne mir gibt....
Ich weiß, viel Pathos, aber...

 

Ja nun, das ist ja überhaupt DAS Problem: Was ist etwas wirklich WERT?

Als Musiker, also Künstler und Lehrer, kann man da oft den Kopf vor Wut auf die Tischkante hauen, was so allgemein als "wertvoll" oder "uninteressant" beurteilt wird.

Nehmen wir etwa den Kunstmarkt, Skulpturen und Gemälde...
Oder eben "Sammlerstücke".

Doch das führt nun wirklich zu weit - trotzdem danke für den Einwurf!

 

Hallo,

Ich habe vor 3 Jahren ein Tenor verkauft. Es war reges Interesse vorhanden und irgendwann hat es von einigen Interessenten ein junger Mann gekauft der sich gefreut hat.

Aktuell habe ich seit Wochen wieder inseriert. Den Preis schon reduziert, bei einem Sax das ich eher als höherwertiger einstufen würde.

Wenig Interesse, ausser zwei unverschämten Angeboten, wie habe nicht 1.200 nur Budget 700 komme und hole ab.

Ich habe das Gefühl das mehr, auch sehr gute Instrumente auf dem Markt sind wie oben beschrieben von Musiker die leider zu Geld kommen müssen.

Ich habe es nicht eilig, daher kann ich abwarten.
In meinem Umfeld gibt es auch weniger Nachwuchs. Zwei Saxlehrer die kenne bestätigen den Rückgang. Der Nachwuchs beginnt ja auch meist mit einem gebrauchten Horn.
An den Musikschulen kommen oft Leihinstrumente zum Einsatz.
Das sind denke ich mehrere Faktoren die zusammen kommen.

Grüße Gerrie

 

War auch keinesfalls gegen dich gerichtet, lieber Rick! Nur eine kleine Satire über manche Posts im Forum in derartigen Zusammenhängen.

 

DAS ist ja nun eigentlich überhaupt kein Problem (außer in gelenkten Wirtschaften), sondern eine olle Kamelle:
Der Wert ist das, was ein Käufer zu bezahlen bereit ist. Bin immer amüsiert, wenn Menschen (m,w,d, et al) meinen, ihr Horn oder was auch immer sei "eigentlich" viel mehr wert. Emotional wird das stimmen, aber das interessiert leider keinen Kaufinteressenten

 

Hinzukommt, wenn man selbst schon gebraucht gekauft hat, hat man bei den weniger bekannten Marken trotz des niedrigen Verkaufspreises wenig Verlust, weil man ja auch zu geringeren Preisen einkaufen konnte als bei den sehr gefragten Marken.

 

Das ist so allgemein formuliert, ein Trugschluss. Das kann so sein, muss aber nicht.

Beispiel: Du kaufst ein Weltklang/Kohlert/Hohner/Köhler etc. für 250€, spielfähig. Du spielst es 2 Jahre, dir gefällt der Sound, du läßt es für 750€ überholen. Wenn du das jetzt verkaufst wirst du das Geld nicht rausbekommen, vermutlich nicht mal für die GÜ.
Beispiel 2: gleiche Story, aber ein Conn 6M/10M, Martin, Buescher Aristorcrat. Gekauft für 500€/700€, das bekommst Du nach einer GÜ locker für 1500€/2000€ weg.
Im ersten Fall verlierst du Geld, im 2. Fall machst Du Gewinn.

Und wenn ich Gerrie´s Beispiel sehe, da kann dann noch eine Methode hinter stecken. Die Dinger werden aufgekauft, werden nach Tschechien/Polen etc. gebracht, für Mindestlohn überholt, und dann entweder von dort oder zurück von Deutschland als überholtes Instrument für deutlich teurer verkauft. Da kommen die 700€ her+ 10Std für ne GÜ sind 120€ plus das gleiche für Material, dann machst Du bei 1200€ Gewinn.

@kukko
Der Wert in €, den ein Käufer bereit ist zu zahlen, ist das eine, der Wert in €, für den ich als Verkäufer bereit bin es abzugeben, das andere.
Ich liebe mein Conn Alto, nichts besonderes, nicht überragend gut. Nur, Du kannst bieten, was Du willst, das geht nicht weg.