Lippe rein, Lippe raus - ein Versuch

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 18.August.2022.

  1. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich habe eben beim Üben bemerkt, dass ich doch nicht so viel Lip-Out spiele, wie ich dachte, es hat sich wohl durch die Klarinette verändert.
    Wenn ich die Lippe so weit hinausgebe, wie möglich, intoniere ich aber insgesamt auch eine ganze Ecke tiefer.

    Was mir zusätzlich aufgefallen ist, ist, dass man bei mehr lip-out auch mehr Luft in eigentlich wenig Luft benötigenden Lagen geben kann, ohne, dass es bratzig/hupend klingt.
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ohne den ganzen Thread gelesen, bzw. mir alles angehört zu haben.

    Ich finde, die Diskussion "Lip-in vs Lip out" ist zu eng gefasst. Der Ansatz ist ja ein ziemlich komplexes Gebilde, mit vielen Muskeln, Hohlräumen, Spannungen etc. Sich da nur den einen Parameter rauszugreifen ist wenig zielführend. Ich glaube nicht, dass irgendjemand beide Varianten spielen kann, ohne noch alles mögliche andere zu ändern. Von daher wird, gerade bei einem Könner wie @Ton Scott, der gewohnt ist, unterschiedliche Randbedingungen zu meistern kein all zu großer Unterschied zu hören sein.

    Aber grundsätzlich ist es natürlich richtig, alles auszuprobieren, zu experimentieren, was einem so einfällt, oder zu dem man inspiriert wird. Nur so findet man die für einen beste Lösung, bzw. bleibt variabel. Variabilität ist glaube ich immer noch das erstrebenswerteste Ziel.

    Gruß,
    Otfried
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich sehe inzwischen wieder mal - gottseidank - viel klarer.
    Geholfen haben mir dabei eine klarere Unterscheidung zwischen Klarinette und Saxophon, üben auf beiden Instrumenten, Greg mit einigen seiner Videos (nicht mal zum Thema).

    Für mich stellt es sich - was das Saxophon betrifft - so dar, dass (wenn der Ansatz wirklich funktioniert) eine Unterscheidung im Sound zwischen Klassik und Jazz sehr gut über das Voicing (bzw. wieviel ich dem Blatt "erlaube") geht.
    Dafür muss ich meinen Ansatz nicht grundlegend ändern.

    Cheers, Ton
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Volle Zustimmung, insbesondere, die Aussage: wieviel ich dem Blatt "erlaube"

    Gruß,
    Otfried
     
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  6. Salinsky

    Salinsky Ist fast schon zuhause hier

    Guten Morgen allerseits,

    da werde ich, als Interessierter Nicht-Profi, gleich wach. Was ist damit konkret gemeint?
    Schönen Wochenteiler!
     
  7. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Dem Blatt erlauben verstehe ich bei mir als Unterlippen-Position, -Druck und - Material (wie weich) am Blatt, also schon Ansatz im engeren Sinn. Voicing macht auch was am Blatt, kann es aber vor allem nicht befreien wenn der Ansatz es einengt.
    Von daher bin ich nicht sicher, ob ich das richtig verstehe.
     
  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Voicing und dem Blatt seine Freiheit geben, sind für mich zwei verschiedene Sachen.

    Unter Voicing verstehe ich die Raumveränderung im Mund-Rachenraum durch die Zungenposition.

    Dem Blatt etwas "erlauben" mache ich eher mit dem Ansatz, also den Lippen. Wenn ich dem Blatt bei meinem Alt alle Freiheit gebe, dann umschließe ich das Mundstück mit den Lippen kurz vor der Ligatur und blase so stark ins Instrument, dass das Blatt ohne jeglichen Ansatz anspringt. Ergibt bei mir einen kurzen, sehr lauten Ton, der aber mangels Luft nicht lange anhält und mangels Ansatz viel zu tief intoniert.

    So etwas tut man natürlich nicht, außer schonmal im Free Jazz.

    Wer mit dem "Erlauben" am meisten spielt, ist für mich von daher Archie Shepp.

    Das ist es was ich unter den Begriffe verstehe. Kann aber bei jedem anders sein und sicherlich gibt es auch Kombinationen von "erlauben" und Voicing.
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Man kann das trennen, aber durch Veränderung des Ansatzes, wie Du es nennst, verändert sich auch das Voicing. Von daher ist der Versuch der Separation immer künstlich. Wie ich schon sagte, einzelne "Parameter" zu isolieren ist nicht so einfach, vermutlich sogar unmöglich. Das macht Diskussionen darüber nicht einfacher, aber so ist die Welt halt.

    Nichtsdestotrotz ist es immer eine gute Idee, alles mal auszuprobieren, auch die Extreme, um zu sehen, wo man landet, und wie für einen selbst sich Änderungen auswirken.

    Gruß,
    Otfried
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Sicherlich spielen beide Aspekte zusammen. Es geht hier eher um die sprachliche Verständigung.

    Eine Analyse nimmt die Sachen immer auseinander, das ist ihr eigen. Und die Gefahr dabei ist es, die Zusammenhänge zu verlieren.
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    "I think it's better to say the hard truth. Ultimately, if you want to play the high notes you have to learn to increase and control the speed of the air stream. That is what I mean by breath control. That means: many, many hours of practicing long tones. Sorry!"

    Der Schlussabsatz mit Entschuldigung. o_O
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    mmh mir scheint, physikalisch hat er nicht verstanden, was da so passiert, ist im Endeffekt aber auch egal für uns Musiker.

    Gruß,
    Otfried
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es ist echt ein Problem wenn man jemandem sagen muss wie sehr er sich irrt, was für physikalischen Schwachsinn er erzählt, wenn er es zig-fach besser kann :)
     
  15. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe damit kein musikalisches Problem, nur hilft es mir nicht weiter.
    Allerdings sind Obertöne eines der wenigen saxophonistischen Dinge, bei denen ich mich relativ fit fühle.

    Gruß,
    Otfried
     
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  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wo wir grade beim Thema sind...

    Eine super Übung ist es, am (Tenor-) bogen alleine Töne zu spielen.
    Der "Grundton" wäre (in Bb) ein F# ('') für das Tenor, die None G#(''') drüber und dann wieder eine Sexte drüber das E (E'''' am Tenor)

    Greg meinte, das E wäre leichter als das G#. Für mich ist das G# superleicht, das E viel schwerer.
    WIe sieht es da bei Euch aus?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 7.September.2022
  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Spontan: F#'' (zu hoch), G'''(nicht sehr konstant, ich kann auch F#), D#/E''''(dazwischen). Mit einer Hand am Klavier, d.h. man drückt es irgendwo hin, wo es "stimmt". Das trötige F# ist superleicht, die anderen beiden wollen etwas gepflegt werden, aber beide gleich schwierig und gleich unsauber.

    Was sagt das jetzt aus - über mich und mein Verhältnis zum Horn? :eek:
     
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  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Dass Du wahrscheinlich Probleme haben wirst, Altissimo zu spielen :)
    Nein, egal - mich interessiert nur, wie schwer das fällt.
    Was für ein Horn verwendest Du?
     
  19. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Meins :)

    Mark VI, 1973 von mir neu gekauft :cool2:
     
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  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Na dann. F#, G# und E - und aus! :)
     
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