Mark VI Nachbau?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxjonah, 13.Dezember.2023.

  1. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Interessant war der direkte optische Vergleich eines Selmer MKVI-Soprans und eines Yanagisawa S-800. Nebeneinander gestellt waren die beiden von der Bauweise ident, das Yani war nur etwa 1cm länger und (dadurch?) besser in Tune.

    Die frühen Yamahas haben auch bei anderen Saxophonen anleihen genommen, den durchgehenden Klappenschutz der 31/61 - Serie kenne ich nur von Couesnon und Keilwerth. Das 31er einer Schülerin hat auch nicht die moderne Selmer Oktavmechanik, sondern eher eine, die ich von einem Couesnon - Alt kenne.
     
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  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Beauty is only skin-deep…

    Das S800 hat zwar eine sehr ähnliche Applikatur dafür aber eine wesentlich größere Bohrung/Mensur.
    Sagte mir der Sopranoplanet-Joe, nachdem ich mein S800 verkauft hatte.

    Ich hatte so eins und habe mich beim Vergleich mit einem MK VI (mit meinem Mundstück) über den näselnden, eher dünnen Klang vom Selmer gewundert.
     
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  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich halte das für eine Legende und nicht zuletzt ein Versuch das „Plagiat“ zu diskreditieren.
    Damals war ja auch ein japanisches Auto bäh: „Unseraaner fahrt koan Japaner!“ oder so ähnlich.

    Die 61er kamen in den sehr späten 1970ern, die 62er in den frühen 1980ern auf den Markt - da gab es längst das SA80, das man als aktuelles Modell hätte nachbauen können.
     
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  4. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte auch beide gleichzeitig. Das MKVI dann verkauft, das S800 wurde mir gestohlen. Das MKVI war schon ein sehr feines Sopran, den Sound fand ich eigentlich wirklich schön. Nasal, ja, aber nicht dünn und näselnd. Saubere Intonation war nicht "eingebaut" aber durchaus machbar.
     
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  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Eh klar - ich wollte auch gar nichts gegen die MK VI sagen (Sopran hatte ich selbst keins) - nur im direkten Vergleich mit einem Setup, das für mich am S800 perfekt war, fiel es halt auf.
     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Yamaha war damals in der Lage, ihre Produktion effizienter und qualitätsgesicherter zu gestalten. Auch war die Zielgruppe die Masse der Konsumenten, weil dort die Gewinne gemacht wurden. Das Ziel Spitzeninstrumente zu bauen, kam später und haben sie auch erreicht.

    Das das SBA die Mutter des modernen Saxofons und die Vorlage für die japanischen Entwicklungen sei, hätte ich gerne durch Quellen belegt.
     
  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Da gibt es nicht viel zu belegen: das SBA war unbestreitbar das erste Saxophon mit moderner Offline-Klappenanordnung.
    Das Mark VI ist eher eine technisch abgespeckte Variante des SBA, zudem kam keine nennenswerte Innovation dazu.
    Was dann letztlich kopiert wurde bleibt dahingestellt, aber die „Mutter“ des für uns modernen Saxophons ist technisch gesehen ganz klar das Super Action.
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Mit Super Action meinst du das SBA?
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Das MK6-Sopran und auch das S800-Sopran haben beide keine moderne Offline-Klappenanordnung?
     
  10. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja, das heißt in Wirklichkeit ursprünglich so und nicht „SBA“ ;)
     
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  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich dachte: Super Balanced Action?
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das YAS-62 Anfang der 80er, also Purple Logo hatte mit den damaligen Selmer, noch Mark VI und schon Mark VII klanglich und hinsichtlich der Ansprache wirklich gar nichts gemein, und zudem die bessere Mechanik.

    Infolgedessen kann man sicher nicht von einer Kopie sprechen.

    Erst das Custom näherte sich der Selmer Baureihe an, und war daher bei Yamaha Fans zunächst nicht gut angesehen.

    Über das Tenor YTS-62 kann ich allerdings nichts sagen, so eins habe ich leider nie angespielt.

    Letztlich ist es aber doch auch völlig egal, ob Kopie oder nicht. Es passt oder eben nicht.

    Gruß,
    Otfried
     
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  13. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ja, das denken Viele- ist eher der Rufname; im Volksmund sozusagen
     
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  14. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Zumindest was die Palmkeys und die Tasten für den linken kleinen Finger angeht sind sie noch keine modernen Saxophone.
     
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  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Habe ich nicht bestritten. Yamaha bzw yanagisawa kann das übrigens immer noch deutlich besser als selmer.
    Aber, wenn das jetzt der Ton ist, dann bitte ich meinerseits um Belege für deine Behauptungen. Danke.

    https://www.saxophon-service.de/onl...1969 die ersten,6"-Modells waren unverkennbar.
    Hiernach hat yamaha 1969 erste saxophone gebaut. Da waren sba bzw mk6 schon länger am Markt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Yanagisawa_(Unternehmen)
    falls du wikipedia anzweifelst
    https://www.yanagisawasax.co.jp/en/history.html
    Hiernach war yanagisawa zwar bereits lange im Bereich Blasinstrumente tätig, hat aber als ERSTER japanischer Hersteller erst mitte 1950iger ein eigenes saxophon entworfen und produziert. Auch da gab es das sba bzw mk6 schon.
    Nur, dass ich etwas hochwertig PRODUZIEREN kann heißt noch lange nicht, dass ich etwas eigenständig entwickeln kann oder will.
    Erfindest du das Rad immer wieder neu?
     
  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    http://www.henri-selmer.info/geschichte/geschichte-1920-1939.html

    Hiernach hatte bereits das Balanced Action die moderne Mechanik.
    Wer es dann schafft noch in die nächste Epoche zu springen findet noch eine Erklärung zu Super Action bzw Super Balanced Action.
    Natürlich darf man die offiziellen Aussagen der Firma Henri Selmer Paris in Zweifel ziehen.
     
  17. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Was die meisten für ein „Super Action“ halten ist in Wahrheit ein „Super Action 80“ … erste Serie ohne Zahl, Serie II, Serie III

    Das eigentliche „Super Action“ ist die Weiterentwicklung des „Balanced Action“ - das erste, bei dem die Becherklappen rechts angeordnet waren und das dadurch wesentlich einfacher zu bedienender, als die bis dahin üblichen umgelenkten Hebel mit Klappen beidseitig oder links.

    Beim „Super Action“ kam der Offset zwischen rechter und linker Hand dazu, was den Trichter weiter nach vorne in die Mitte brachte und bei der Gelegenheit mehr Platz für die Finger der rechten Hand (und die Techniker zum Fummeln).

    Ich persönlich halte das Balanced für den Urknall und das Super für das Urmuster moderner Saxophone.

    Wie @JES richtig schreibt, haben alle Hersteller sich die erfolgreichen Modelle genau angesehen und Details für ihre eigenen Produkte adaptiert (es gab schon 1930 sowas wie Patente und Gebrauchsmusterschutz).

    Das glaube ich nicht.
    Es gab bei Yamaha immer den Anspruch, qualitativ ganz oben mitzuspielen.
    Immerhin zeigt das Firmenlogo drei Stimmgabeln…
     
  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    OT: Das denke ich auch. Ich glaub ich hab es schonmal geschrieben: Die hatten sich früher schonmal angestrengt und ein ( ich hab es nie gespielt) handgearbeitetes Spitzenmodell bei den deutschen Klarinetten gebaut. Vor einem Vierteljahrhundert oder so haben sie dann ein neues Modell auf den Markt gebracht (II). Das war offensichtlich weniger handgearbeitet und konnte günstiger angeboten werden. Die hatten ein Atelier in Neu-Isenburg, ich bekam mal einen der Entwicklungssätze mit nach Hause zum spielen, mit dem sie mit einigen Profis zusammen das Modell entwickelt haben…. War schon gut, die schienen auch damals Wert drauf zu legen dass auch hiesige Profis bei der Entwicklung mitarbeiten . Als ich dort war hat grad ein Trompeter ein Modell mit denen in der Mangel gehabt…..
    LG
    Thomas
     
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  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar


    @Sandsax hatte bereits für mich einleuchtend dies bereits erklärt. Ich hatte einen anderen Erkenntnisstand hinsichtlich “Mutter der modernen Saxofone”.

    Dass Yamaha und Yanagisawa die Selmer-Saxofone intensiv studiert hatten, ist auch mein Wissen und hatte ich auch geschrieben.
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Yamaha hatte immer eine starke internationale Marktorientierung und möglich industriell produziert, was nicht heißt, dass sie keine guten Instrumente bauen. Mein Eindruck war, dass sie mit dem Custom auch den High Level (Manufaktur-Prinzip) abgreifen wollten.

    Bei Yanagisawa bin ich mir nicht sicher, ob dort eine andere Firmenphilosophie zumindest hinsichtlich der Vermarktung herrscht.
     
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