Mein Tenorsax fürs Leben...

Also ich bekomme jetzt ein Conn "Chu Berry" New Wonder II zum ausprobieren aus dem Jahr 1928. Scheint eine sehr gute Serie zu sein!

 

Hallo Moritz.

Für mich persönlich ist beim Tisch von Vintage Saxophonen der Gis-Drücker problematisch und gar nicht mal so die anderen Drücker für die tiefen Klappen. Das liegt wohl an meiner Anatomie und/oder an der Tatsache, dass ich vom modernen Saxophon komme:

Ich drücke regelmässig daneben (z.B. beim René Guenot Tenorsaxophon), als ob der Gis-Drücker zu kurz wäre. Das kann ich einerseits durch Drehen des Handgelenks ändern, was ich aber recht unangenehm empfinde. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass sich der Gis-Drücker nach aussen verlängern lässt.

Hinzu kommt, dass der Gis-Drücker von Vintage Saxophon zu Vintage Saxophon schon mal in unterschiedliche Richtung wippt:
Bei dem von mir angespielten René Guenot Tenorsaxophon wippte er, wenn man von oben guckt, nach rechts in Richtung Korpus, bei vielen anderen Saxophonen wippt der Gis-Drücker von oben betrachtet nach links in Richtung Korpus, so wie ich es eigentlich gewohnt bin. Für mich gibt das Wippen nach rechts in Richtung Korpus bei Läufen ein "bremsendes" Spielgefühl. Ich habe also neben der für mich ungewohnten Drehung des Handgelenks auch bei Läufen, wie z.B. der Chromatischen Tonleiter, ein total anderes haptisches Gefühl, an das ich mich auch umgewöhnen muss.

Das ist alles meine Erfahrung aufgrund meiner Anatomie und meiner musikalischen Entwicklung.
Ich schliesse mich den Tips hier an, sich Zeit zu lassen, viele Saxophone und jedes einzelne Saxophon länger auszuprobieren. Zudem wurden auch viele gute Adressen genannt.

Gruss,
Billy

 

Ich würde auch sagen, versuch mal ein 30M. Ich war ja auch extrem angetan vom 10M meines Mannes, aber obwohl es "selmerised" wurde (es sind Selmer Keys drauf, und es wurde einiges am Klappenaufbau modifiziert, OHNE am Korpus etwas zu ändern), kam ich darauf nicht klar. Das 30M, das ich jetzt spiele, ist da wesentlich benutzerfreundlicher. Klar war es auch ne Umstellung von meinem Mark VI, aber es war machbar. Komischerweise habe ich kürzlich festgestellt, als ich das 10M mal wieder in der Hand hatte, das ich es nun spielen kann Noch im Februar hatte ich gedacht, es sei ein Ding der Unmöglichkeit. Ist doch alles Gewöhnungssache...
Deine Idee, ein Conn auszuwählen, würde ich unterstützen, vor allem, wenn Du Dexter Gordon magst
Hier in UK sind so einige bekannte Jazzsaxophonisten mittlerweile auf Conn umgestiegen, z.B Paul Booth und Brandon Allen.
Chris Potter hat auch ein Chu Berry, und er liebt den Sound, hat aber Probleme mit der Mechanik. Vielleicht lässt er es auch mal modifizieren...
LG Juju

 

Stimmt- 30M ist SUPER! Für mich persönlich die Krönung im Saxophonbau (na ja, frühe Super-20s sind auch nicht schlecht... )

Bessere Ergonomie als 10 M, klanglich sicher das, was Du suchst- nur mit dem "Probier doch mal" wird es extrem schwierig.

Ein 10M findest Du noch recht problemlos bei ausgewiesenen Vintage Händlern, aber die Connqueror sind doch dünnst gesäht.
Ich hab meins bei kalkuliertem Risiko blind gekauft und es nicht bereut.

Letztendlich tröstet bei allem Gejammere über die Vintage-Ergonomie doch sehr, dass Dexter es ja auch irgendwie mit nem 10M geschafft hat

Good luck,

Dirk

 

Was genau fehlt Dir am Sound deines YTS 62 denn eigentlich? Was kriegst Du trotz allem Mundstück-Ausprobieren, Sound-Üben, Blätter-Wechseln usw. nicht gespielt?

Ich frage deshalb, weil ich ungefähr vor nem Jahr auch überlegt habe, viel Geld für ein anderes Sax auszugeben. (Ich spiele auch das YTS 62.) Dann habe ich aber beschlossen, stattdessen lieber an meinem Sound zu arbeiten, und klinge jetzt schon ziemlich genau so, wie ich es haben wollte, ohne auch nur einen einzigen Euro für ein anderes Setup ausgegeben zu haben.

 

Ich bin sehr mit meinem Sound zufrieden. Ohne überheblich wirken zu wollen: aber ich glaube, dass ich mit meinem beschränkten Können alles was ich rausholen kann, aus dem Horn rausgeholt hab. Ich spiele spiele das Saxophon schon immer und mittlerweile hab ich das gefühl ich hätte mich an dem Teil sattgespielt. Ich möchte gern einfach mal was anderes. (Natürlich werde ich aber mein erstes Tenorsax behalten)

Ich glaube einfach dass ein altes Horn meinen Sound einfach noch mehr fördern würde. Zudem bin ich unzufrieden mit dem Sound in den hohen Lagen. Ich hätte gern auch im Flageolettberech einen wärmeren Sound!

 

Moritz7

Dein Eingangsposting an sich schockt schon ein wenig....

Sinngemäss: Ich habe jetzt viieel Kohle und will ein gutes Sax...NATÜHLICH ein VINTAGE.....

Oh Mann.....armer Mensch !!!



So vorgepraegt und verbildet.....





CBP

 

aha

 

CBP[/quote]

Dein Posting ist mMn auch ein wenig sinnfrei und beleidigend. Und viel Kohle habe ich auch nicht. Wo ist das Problem daran, dass ich mir ein Vintage kaufen möchte?
[/quote]

Da hast du recht, Moritz7. Warum solltest du dir nicht das Sax anschaffen, von dem du träumst ? Ich habe jetzt mit 40 angefangen und habe mit meinem Saxlehrer gesprochen, weil ich mir ein richtig gutes Sax habe leisten können (hatte zuvor meine Chopper verkauft) und mich gefragt habe, ob das nicht "Perlen vor die Säue" wäre. Er hat gesagt, Quatsch, je besser das Gerät, desto einfacher das Lernen und der Spielspaß. Deshalb habe ich mir ein Selmer Tenor Reference 54 ("ohne Lack") angeschafft und bin total (!) begeistert.

Ich würde es mir verbitten, dass jemand mir andeutet, ich wäre deshalb ein Angeber. Außerdem wäre es mir eh egal.

 

Bin gespannt auf deinen Bericht.
Ich such ein Alto aus dieser Reihe.
Lg
Auge

 

Ich versteh auch nicht, was daran falsch sein soll, sich das Saxophon seiner Träume zu kaufen, wenn man es kann. Zumal, wenn man Jazz studiert.
Mein erstes Saxophon war auch ein sehr gutes aber modernes Horn. Ich wünschte im Nachhinein, es wäre ein Vintage gewesen... Leider hat mich damals keiner dahingehend beeinflusst.

Sandsax hat Recht, was das 30M angeht, die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Super Instrument ist, ist hoch. Unseres hat mein Mann auch "blind" aus den USA gekauft.

Wenn Du auf Ebay oder SOTW schaust, 10Mfan hat immer hervorragende Vintage-Schätzchen. Leider Top-Dollar, aber bei ihm kannst Du sicher sein, dass die Instrumente/Mundstücke top in Ordnung sind.

Liebe Grüße,
Juju

 

Das ist ja die eigentlich wichtige Kernaussage. Was immer man dann mit der Kohle macht, Hauptsache man ist die rückenverbiegenden Verkehrshindernisse los!

Cheers
HanZZ

 

wieso armer Mensch? Glücklicher Mensch würde ich sagen. Da hat jemand Kohle gekriegt und kann sich so seinen Traum realisieren... ist doch super... kein Grund jemanden runterzumachen, selbst wenn es ein pinkfarbener Rolls Royce wäre....

 

Was ist denn das fürn Gestänkere?

Ne Chopper kommt nun mal aus physikalischen Gründen nicht schneller um die Kurven.

 

@ Thomas

"wieso armer Mensch? Glücklicher Mensch würde ich sagen. Da hat jemand Kohle gekriegt und kann sich so seinen Traum realisieren... ist doch super... kein Grund jemanden runterzumachen, selbst wenn es ein pinkfarbener Rolls "

Ich stimme Dir hundertprozentig zu!

LG

Dreas

 

Wenns Geld wieder reicht, kommt mir aber wieder ne Chopper in die Garage!

 

Ich denk' CBP geht's wohl weniger um die viele Kohle (da gibt es durchaus traurige Anlässe, die eine zu Geld kommen lassen) als um die Aussage "natürlich ein Vintage".

Ich frage mich auch, warum "natürlich"!
Es macht ja den Eindruck (nicht nur in dieser Welt und in diesem thread, dass SAXE nach WWII nur bedingt, nach 1960 fast gar nicht und 2000+ überhaupt gar nur nicht gehen.


Ich stell mir gerade vor, dass da zwei Jazzgrößen im Musikerhimmel beieinander hocken (nehmen wir Dexter Gordon und Charlie Parker)und sich kopfschüttlend darüber wundern, dass die die jungen Musiker heute unbedingt ihre alten Kannen spielen wollen.

"Mensch", sagt da Charlie zu Dexter. "Stell Dir mal vor, ich hätte so eine Applikatur gehabt, wie sie heute auf Pro-Saxen gebaut wird. Himmel, was hätte ich da noch spielen können."

Cheerio und schöne Töne
tmb

 

@ 47tmb

Ja ist ein Punkt.

Aber ich würde mir eher als Hersteller Gedanken machen.

Wenn die Enthusiasten, angehende Profimusiker, engagierte
Hobbysaxer ihr Traumsax im Vintagebereich suchen machen
die heutigen Hersteller offensichtlich igendwas nicht richtig.

LG

Dreas

 

Hallo Dreas,

das Thema "Vintage" ist einfach seit einiger Zeit Mode, ist vielleicht auch eine Zeitgeist-Frage - angesichts der zunehmenden Technisierung, Computerisierung des Lebens sehnt man sich im Gegenzug nach "etwas Echtem", nach "alter Handwerkskunst".
Für mich ist das ein Hype, nichts weiter.

Die Saxophon-Hersteller verkaufen meines Wissens jedenfalls noch ausreichend "moderne" Instrumente, auch wenn zugegebenermaßen die auf alt getrimmten Hörner besonders reißenden Absatz finden.

Ich wüsste jedenfalls derzeit keinen Kollegen in meinem Umkreis, der händeringend nach einer alten Kanne sucht oder so etwas freiwillig spielt - die meisten sagen sinngemäß:
"Den Sound mache ich schließlich selbst, und warum soll ich mir an so einer antiken Mechanik die Finger brechen, wenn ich's auch bequem haben kann?"


Schöne Grüße,
Rick

 

Hi Rick,
Ich kann folgende Neuigkeiten aus Huddersfield berichten (Dave hat Montag unserem Repair-Doc ein paar Saxophone übergeben): Seit der Conversion von Dave's Conn kann der Repair Doc sich vor Anfragen aus aller Welt nicht mehr retten, incl. Leute wie Bergonzi. Alle stehen auf den Conn-Sound und wollen aber die moderne Mechanik. Howarth of London (der altehrwürdige Traditionsshop) haben drei Conversions bei ihm in Auftrag gegeben.
Von daher wandle ich Dein Zitat mal ab
"So einen Sound macht nur ein Conn, und warum soll ich mir an so einer antiken Mechanik die Finger brechen, wenn ich's auch bequem haben kann?"
Liebe Grüße,
Juju