Mikrofonauswahl Stativ oder Clip-Mikro

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Till098, 12.Juni.2024.

  1. Spacecat

    Spacecat Schaut öfter mal vorbei

    Das mit 2 Mikrofonen sehe ich öfters in Video oder Live -Ssendungen von professionellen Darbietungen bei Sax und Klarinetten. Ein Tonmeister hat von meinem Saxspiel auch mal eine Aufnahme so erstellt. Da ist wie schon wie angesprochen Risiko dabei, muss man gut und gewissenhaft einstellen. Beim Sopransax habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Clipmikro nicht ideal ist. Hier ein Stativ mit Mikro bessere Lösung. Oder 2 Clips, was dann sehr exakt ausgepegelt werden muss. Deshalb gibt es von 2 guten Mikrofon Herstellern hierfür sogar System mit 2 Mikrofonen, die schon verbunden abgenommen werden, beide quasi ein Clip-System. Wenn Threadersteller zusätzlich viel Sopransax oder Klarinette spielt/spielen möchte, wäre Stativ mit Mikrofon zu bevorzugen.



    PS:
    @ilikestitt danke für diese Info, dann mache ich das wie in meinen ersten Thread hier noch angegeben nicht ganz falsch.
     
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  2. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin seit Jahr und tag hiermit unterwegs,kein Kabelsalat,Akku hält locker 8 Stunden und das Teil läd in der eigens dafür vorgesehen Box. Null Rückkopplungen,maximale Bewegungsfreiheit und auch noch bezahlbar.

    NUX B6 Wireless System – Musikhaus Thomann
     
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  3. Spacecat

    Spacecat Schaut öfter mal vorbei

    Das NUX B6 klingt interessant, kannte ich noch nicht. Nur der fest verbaute Akku bei mir sofort Merkmal, welches das System ausscheiden lässt. Manche Veranstaltungen gehen sehr lang, und Akku nachladen nicht ideal.
    Und ob der Empfänger immer zuverlässig auf großen Bühnen in einem Multicore gesteckt reibungslose Übertragung gewährleistet, ist fraglich. Das Multicore kann nucht immer nach Wunsch des Saxophonisten platziert werden. Denn am FOH Pult weiter Weg von Bühne direkt am Pult eher nich gefährlicher für gute Übertragung.

    Für kleinere Events bestimmt sehr interessante Lösung. Bei eventuellen größerenVeranstaltungen sollte das alles geklärt werden, ob Übertragung tatsächlich einwandfrei funktioniert, und Akku Lösungen mit einbezogen werden.
     
  4. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich lasse mir für mein Galaxy Clip Mikro sicherheitshalber ein Mikrokabel bis zu meinem Stehplatz legen.
    Die Kollegen Musiker brauchen sowieso Kabel und die Monitore auch. Ein Kabel mehr spielt da keine Rolle
    Dort stecke ich dann den Empfänger ein, bin also nah genug dran.
    Hat bisher immer prima funktioniert.
    Auch die Akku-Leistung hat bisher gepasst.
    Zur Not lade ich die beiden Akkus in der/den Spielpause/n halt wieder auf.

    LG
    Mike
     
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  5. ppue

    ppue Experte

    Natürlich habe ich auch mal ein Clip-Mikro ausprobiert. Mit dem Sound war ich weniger zufrieden, gibt halt das wieder, was auch ein Zuhörer hören würde, würde er sein Ohr genau so an die Stelle halten, wo das Mikro sitzt. Das ist mir zu spitz und auch, wenn man da mit dem Equalizer dran herumschraubt, hat der Ton für mich an dieser Stelle noch nicht zusammengefunden. Die richtige Mischung findet sich frühestens ab 30 cm Abstand zusammen.

    Auch nicht schön, wenn ich das tiefe Bb spiele und das Mikro fast aus der Halterung blase. Klar, kann ich auch leise spielen, verliert aber dann seinen Wumms und seinen Attack.

    Ich habe das Clip-Mikro in der Bluesband am C-Melody gespielt, aber als dann die Bassklarinette mit ins Programm kam, war Schluss mit ihm. Ich hätte dann zwei gebraucht, abgesehen davon, dass es bei der Bassklarinette gar nicht funktioniert, weil es da keine geeignete Position fürs Mikro gibt.

    Wie gesagt, bei zwei verschiedenen Instrumenten ist meist Schluss mit lustig, will ich das Clipmikro auch nicht ständig mit entsprechendem Krach umsetzen kann.

    Ich benutze, wenn ich überhaupt verstärkt spiele, seit Jahrzehnten ein Sennheiser md 441. Sieht man auf dem Bild von @Otfried.

    Und wo wir gerade bei ihm sind: Die beiden Mikros sind schon ganz gut angeordnet, dennoch bleibt hier das Problem, dass die Mikrokapseln einen gewissen Abstand voneinander haben.

    Trifft nun eine Welle auf die Mikros, dann ergibt sich bei bestimmten Frequenzen (z.B. Abstand der Mikros = halbe Wellenlänge) eine Auslöschung dieser Frequenz. Und wenn der Spieler sich noch bewegt, wandern solche Auslöschungen durch den Frequenzbereich, was ein unangenehmes Wabern in der Lautstärke (auch der Obertöne) erzeugen kann. Im Bild gut zu sehen: Mikro oben zeichnet einen Wellenberg auf, das untere ein Tal.

    upload_2024-6-14_12-21-7.png

    Nicht von ungefähr sehen die Mikros der Zoom-Geräte so aus:

    upload_2024-6-14_12-27-5.png

    Die Mikromembranen sind extra auf der gleichen Höhe angeordnet, um solche Auslöschungen möglichst zu vermeiden. Vielleicht ein Tipp für @Otfried, beide Mikro so dicht wie möglich "auf den Punkt" zu bringen.

    Beim Mikro bin ich ganz bei @Rick, denn der Aspekt, dass ich selber mit dem Abstand zum Mikro Lautstärke, aber auch Sound ändern kann, ist mir sehr wichtig. In der Bluesband spielt es kaum eine Rolle, obwohl sich auch da ein durchaus kräftiger, fetter Bläsersatz weiter in den Hintergrund setzen lässt, ohne seine Dynamik und die Qualität des Tones zu verlieren. Spielt der Bläsersatz einfach leiser, hat er nicht den Attack wie ein laut gespielter. Er knallt nicht mehr.

    Umgekehrtes Beispiel:

    Ich mag es mitunter, die Klarinette so zu halten, dass das Mikro ganz nah am gerade offenen Tonloch steht. Live kann ich damit eine Halle mit einem satten Ton füllen, selbst oder gerade mit den kurzen Tönen der linken Hand. Ich spiele dabei pp oder ppp. Das klingt grandios und macht riesig Spaß. Entwickelt sich daraus ein Solo, das am Ende im höchsten Register endet, entferne ich mich zunehmend vom Mikro. Ich habe leider kein Beispiel zur Hand, nur eine Studioaufnahme, auf der der Effekt nur leicht zu hören ist. Die Klarinette bleibt im Grunde gleich laut zu hören, wobei sich die Entfernung zum Mikro von vielleicht 10 cm auf 40 cm vergrößert.

     
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  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @ppue
    Theoretisch hast du Recht, und der Abstand sollte zur Optimierung noch verringert werden.
    Praktisch habe ich bei der Einstellung keine Probleme feststellen können :)

    Gruß,
    Otfried
     
  7. ppue

    ppue Experte

    Auf der Bühne höre ich das auch nicht, aber bei Aufnahmen auf dem Kopfhörer.
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Richtige Aufnahmen mache ich so nicht, diese Einstellung benutze ich nur bei Live Auftritten. Bei etwaigen Mitschnitten ist mir aber auch noch nichts aufgefallen, da sind andere Störungen viel dominanter.
     
  9. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Wir haben immer !! unser eigenes In Ear Sstem direkt auf der Bühne stehen,von dort geht es dann gesplittet zum Pult des VA. Aber wir stecken uns nur,immer und ausschließlich in unser In Ear Mischer System. Es gab in den Jahren bis 20 Meter Abstand noch nie einen Aussetzer
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Genau darum geht es. Ein laut gespielter Ton mit etwas Abstand hat eine andere Wirkung als ein leise gespielter aus direkter Nähe.
     
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  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das heißt der Tonmensch bekommt FOH kein „trockenes“ Signal bzw. sogar nur eine Vorabmischung der verschiedenen Instrumente?
     
  12. scenarnick

    scenarnick Administrator

    Nope - @JTM sprach von "Splitter" - der Tonmensch bekommt alle Signale trocken und die Band hat einen eigenen IEM Mischer am Start fürs Monitoring. Wird sehr häufig so gemacht. Will meine Band auch davon überzeugen :) Bislang bin ich der Einzige in der Truppe, der IEM will...
     
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  13. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Genau so ist es
     
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  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Bei dem Aufbau im Bild geht es aber doch nicht um Raumklang, sondern die Tiefen vom Becher und die Mitten vom Korpus besser zu erfassen. Beim Sax sehe ich sowas nie ausser beim Sopran und auch da kann man diskutieren, ob das notwendig ist live. Ich kenne genug Bassklarinettisten, die nur ein Mikro nutzen. Ist halt wie so oft eine Frage des Geschmacks. Hauptsache es funktioniert gut. Ein wirklicher Fan vom MD 441 war ich aber auch noch nie.
     
  15. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Denke auch, dass das MD441 nen ziemlich gutes Mikro iss... Hatten wir bei der Deutschen Welle immer mit im Schlepp, und wenn ich mich
    irren sollte, war es das einzigste Mikro, was gerade bei hohen Umgebungsgeräuschen zum Einsatz kam, da man damit in der Lage, ein Interview noch gut verständlich zu führen...;)
     
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  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das hängt wirklich vom Clipmikro ab. Da gibt es mittlerweile schon ganz passable Lösungen, die klanglich auch gut abliefern für live.



    Kein Problem wenn du einen Sender mit Muteschalter hast.


    Die Mikromembranen sind extra auf der gleichen Höhe angeordnet, um solche Auslöschungen möglichst zu vermeiden. Vielleicht ein Tipp für @Otfried, beide Mikro so dicht wie möglich "auf den Punkt" zu bringen.

    Sorry ich habe da weder was Klangvielfalt, noch Dynamik etc. kein Problem mit dem Clipmikro. Du musst es halt vom Umgang gewöhnt sein. Und gerade bei lauten Gigs ist der Tontechniker froh wenn er direkt vom Instrument abnimmt und nicht noch alle anderen Instrumente auf die Bläsermikros bekommt. Und die guten aktuellen Clipmikros leisten da schon super Arbeit.
     
  17. ppue

    ppue Experte

    Ja, auch sorry. Wie für @Otfried ist es für mich ein völlig anderer Gestus und Sound, wenn ich einen Meter vor dem Mikro forte spiele oder 20 cm vor dem Mikro piano. Genau den Effekt nutze ich, wie beschrieben, ja ganz bewusst aus. Kann man aber hier jetzt so stehen lassen. Sind da halt anderer Meinung und gut ist.
     
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  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Was du da beschreibst, stimmt zwar, nur zusammen schieben der mikros ist keine Lösung, weil das Saxophon keine punktschallquelle ist.
     
  19. ppue

    ppue Experte

    Na sicher ist das eine Lösung. Wenn die Membranen der Mikrofon (idealerweise) am gleichen Ort sind, treffen Wellenberge und -täler immer zugleich ein, von welcher Seite der Klang auch kommt.
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nur, wenn die Schallwellen zeitgleich vom selben Ort kommen....was sie eben nicht tun. Wenn ich vom Trichter und vom Korpus abnehme, dann habe ich alleine aus der geometrie des Instruments Laufzeitunterschiede, da nutzen mikros am gleichen ort nichts... eher gleicher Abstand vom schallaustritt.
     
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