Mikrofontest EV RE-20, Shure SM7B und Rode NT2-A

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Stardust, 22.Juli.2014.

  1. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ich habe mal diesen ultimativen Tipp gekriegt: Der FetHead.

    Das Teil wird einfach zwischen Mikrofonkabel und Mikrofon gesteckt. Benötigt Phantomspeisung. Sorgt dafür, dass auch dynamische Mikrofone und Bändchenmikrofone an leistungsschwachen Preamps oder Interfaces betrieben werden können.

    Ich habe das Teil benutzt, als ich noch mit meinem Ramsa Studiomischpult gearbeitet hatte. Wenn ich da die für mein Ribbon MXL-R 144 benötigte Vorverstärkung eingeregelt hatte, war schon deutliches Rauschen vernehmbar. Mit dem Teil von Tritonaudio kriegt man 20db zusätzlichen Gain.

    GadS Bernd
     
  2. Stardust

    Stardust Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe noch dieses Teil in der Kiste liegen, wollte es aber eigentlich ohne es auszupacken wieder zurückschicken.

    Cloudlifter CL-1

    Meinst Du ich sollte das noch ausprobieren?
    Ich war eigentlich mit dem Pegel zufrieden.

    Liebe Grüße,
    Stardust

     
  3. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallo stardust, nein, wenn Du mit dem Pegel zufrieden bist, brauchst Du das nicht. Mein Hinweis war allgemeiner Natur und ein Tipp für diejenigen Homerecorder, die mehr Pegel benötigen.
    GadS Bernd
     
  4. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallöle,

    hab beim Stöbern im Netz gerade die hier gefunden.

    Interessant finde ich folgende Passage:

    "Interessant war, dass manche Mikros wie z.B. das Electro-Voice RE 20, welches als das klassische Mikrofon oft für Bläser-Aufnahmen verwendet wird, in unserem Fall nicht unbedingt die überzeugendsten Ergebnisse lieferte, währen die preiswerten Shure-Klassiker SM 57 und SM 58 wieder einmal ihrem Ruf als „Universal-Mikros“ gerecht wurden und den Charakter der Instrumente trotz der technisch bedingten frequenzmäßigen Einschränkungen sehr authentisch wiedergeben. Auch das Neumann TLM 103 entpuppte sich bei allen Instrumenten wieder einmal als echter „Allrounder“, lieferte stets eine überzeugende Performance und kann somit durchaus mit seinen „großen Brüdern“ mithalten."

    Da kann man mal wieder sehen, wie die Wahrnehmungen differieren.

    GadS Bernd
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also wenn die schon davon ausgehen, dass das RE20 ein Klassiker für Bläser-Aufnahmen ist, dann trau ich dem Rest dieses Artikels schon gar nicht mehr... Kenne kein bekanntes Studio, das sowas machen würde. SM 57/58 authentisch?? Naja, wenn man wie ein Kazoo klingen will dann vielleicht...

    LG Juju
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Also wenn ich lese daß ein SM 57 einem RE 20 vorgezogen wird, halte ich den Artikel auch für problematisch. Das Studio, das mich klanglich mit einem SM 57 beim Sax überzeugen kann will ich sehen. Und über die Verarbeitung beim TLM 103 hört man auch so einiges, was nicht wirklich positiv ist.

    Lg Saxhornet
     
  7. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    @Saxhornet: Genau! Und in der Auflistung der getesteten Mikrophone vermisse ich dann doch die wirklichen Klassiker, mit denen in vernünftigen Studios aufgenommen wird...

    LG Juju
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich war vor einigen Wochen in einem wirklich renommierten Studio zu Aufnahmen für Bläsersätze. Da stand weder ein SM 58, noch ein 57, noch ein TLM 103. Solche Tips kommen mir vor, wie das, was ich in so manchem mittelmässigem Laden eines Musikalienhandels empfohlen bekommen würde.

    Lg Saxhornet
     
  9. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Als ich meine letzten 3 Platin-Alben eingespielt habe, habe ich auch gaaanz ganz andere Mikrofone verwendet. Ich sag aber auch nicht welche das waren. Das ist nämlich ein großes Geheimnis.

    geheimnisvoller Gruß
    dr.dolbee
     
  10. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    hehe,
    kann ich verstehen, dr dolbee :-D .

    ich würde zwei dinge empfehlen.
    erstens, sich zu vergegenwärtigen, wo eigentlich die technischen unterschiede zwischen den im thread erwähnten micros liegen, und welche anwendungsbereiche sich dadurch anbieten.
    zweitens, sich mal ein wenig durch die microphonlisten der großen studios zu klicken, und da auch mal die anzahlen zu beachten.

    zu erstens

    zwei sachen, das re 20 kann sachen, die andere nicht können. es ist akkustisch so gebaut, dass mehrere laufzeitglieder die druckgradienten (das ist eigentlich nichts weiter als der druckunterschied von hinter der membran zu vor der membran) beeinflussen.
    das bewirkt einen gleichmäßigeren frequenzgang von ca 100hz bis ca 10khz. andere dynamische großmembraner sind da ungleichmäßiger.
    hört man das? kaum
    außerdem bewirkt das aber, das die empfindlichkeit gegenüber einer veränderung des einfallwinkels der schallwellen erheblich sinkt. und das ist bisweilen ein enormer vorteil.
    wenn man mit dem sax rumhampelt ist das nicht mehr so schlimm.
    trotzdem bleibt das re 20 ein dynamisches micro und löst die details nicht so genau auf wie ein gutes kondensatormicrophon.


    das neumann tml 03 hat vom frequenzgang fast gleiche spezifikationen wie das u 87. hat aber keine umschaltbare richtcharakteristik, weils ja nur eine membran hat geht das nicht, aber deswegen isses ja auch billiger. kann halt nur niere. nimmt man aber für gebläse sowieso, niere.
    die filter fehlen beim tml 03, die muß man dann dahinter einbauen. doof, aber net so schlimm.
    die abbeyroad studios z.b. haben im bestand nach ihrer liste 28 stück neumann u87 und nur zwei stück tml 3. wieso eigentlich? weil es musikalische situationen gibt, wo man den sound vom u87 wünscht, es aber nicht einsetzen kann, wegen zu laut oder zuwenig platz? vielleicht...wer weiß.
    wenn ein micro wie das tml 103 hier abqualifiziert wird (saxhornet sagte da ja sinngemäß was von einer empfehlung eines mittelmäßigen musikladens, in einem zug mit dem shure sm57) würde ich mir dazu passend andere argumente wünschen als dass da keines in einem studio aufgebaut war. das ist in studios eh nicht üblich, dass da micros rumstehen. zumindest keine teuren. die werden nach bedarf aufgebaut, weil, dann kann sie zwischenhin keiner kaputtmachen.

    gruß
    zwar
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    @Zwar: Dass Abbey Road zwei TLM 103 haben, heißt ja noch lange nicht, dass sie es für Bläsersätze benutzen. Sie bewahren in der Regel auch alles auf, deshalb haben sie diese eindrucksvolle Liste. Für Bläsersätze benutzen sie übrigens meistens Coles 4038, Royer 121, AKG C12, Neumann U47, U67 oder U87. Scheinbar sehr gerne Bändchenmikrophone in letzter Zeit.

    LG Juju
     
  12. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    juju,

    das wollte ich damit auch nicht sagen. warum sollte man ein tml 103 für gebläse aufzunehmen benutzen, wenn die schubladen voll sind mit topmicros? das ist schon klar. für den studiobetrieb ist auch ein u87 etwas leichter zu handeln als das 103. dazu kommt die gewohnheit. ich glaube nicht, das es ein anderes micro gibt, das im studiobetrieb derart geläufig ist wie das u87. das kennt man, das nimmt man.
    aber vom sound her, das würde keiner an der aufnahme hören, ob die mit u87 oder tml 103 gemacht wurde. ausgerechnet bei den beiden geht das nicht.

    dass es speziell für gebläse auch andere micros und vorlieben gibt, gerade wieder bändchen genommen wird, überhaupt wieder mehr recherchiert wie die das früher gemacht haben, alte micros nachgebaut werden und so, mag ja alles so sein.
    wenn aber doch einer einen allrounder mit neumann drauf haben will, und hat die 2500 Geld nicht, ist das tml 103 mal net schlecht.

    gruß
    zwar
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Cool! Dann kann man ja gratulieren.
    Hab ich mir schon gedacht.
    Fragt ja auch keiner nach.

    Lg Saxhornet
     
  14. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Zwar,
    ja, das stimmt natürlich, da ist das TLM 103 nicht das Schlechteste, wobei ich es irgendwie noch mehr toppy finde als das U87. Klar ist es für den Hausgebrauch völlig ok aber halt kein Benchmark Mikrophon. Für das Geld würde ich mir persönlich dann eher ein Coles 4038 holen, ist ein super Allrounder...
    Ich finde, bei den super hellen LDC Mikrophonen muss dann auch ein Vorverstärker her, der das Ganze wieder etwas natürlicher klingen lässt, und da ist man dann leider wieder ein paar Tausender los.

    LG Juju
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Klanglich finde ich das 103 gar nicht so schlecht, ich habe aber von Kollegen Beschwerden über eine nicht optimale Verarbeitung gehört. Das 58 und 57 wird aber öfters gerne im Musikalienhandel empfohlen, ohne das der Verkäufer sich dafür interessiert wofür es eingesetzt werden soll. Das durfte ich selbst schon erleben.
    Das ausschlaggebende Argument ist der Klang, den Du damit erreichst und ob es für die Anwendung geeignet ist. SM 57 und 58 sind halt im Livebereich durchaus sinnvoll einzusetzen, im Studio wird das schwierig da einen vernünftigen Sound mit hinzubekommen, wenn Du nicht einen Zauberer am Mischpult hast (was ich auch schon erlebt habe).
    Das sollte aber doch klar sein. Wenn ich ins Studio komme, sind die Mikros für die Aufnahmen bei den guten Studios meist schon aufgebaut (Zeit und Kosten etc.). Und ich habe nicht behauptet daß da irgendein Studio alle seine Mikros immer im Raum stehen hat oder lässt.
    Bei den letzten Aufnahmen hatten wir alte Neumänner, RE 20 ist mir aber auch schon begegnet.

    Lg Saxhornet
     
  16. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @saxhornet

    meinst du den effekt beim tml 103, dass es nach dem einschalten nach kurzer zeit leiser wird? davon habe ich im neumann forum gelesen, selber, direkt oder bei kollegen kenn ich das nicht.

    gruß
    zwar
     
  17. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    mal allgemein,

    die drei micros die ursprünglich verglichen wurden, re 20, sm7b und nt2a sind ja zwei dynamische und ein kondensatormikros.
    condensermics zeichnen grundsätzlich genauer, weil die elektrische umsetzung von membranbewegung in strom einfach empfindlicher ist.

    das heißt noch lange nicht, das sich das auch besser anhört. oft ist das gegenteil der fall, gerade bei lauten, klangflexiblen instrumenten wie sax bei relativ dichter mikrophonierung ist das der fall.

    gruß
    zwar
     
  18. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem



    That's the point....



    SlowJoe
     
  19. Stardust

    Stardust Ist fast schon zuhause hier

    Na, da hat ja der Thread noch mal Fahrt aufgenommen. das freut mich :)

    Über den Test bin ich vor einiger Zeit auch gestolpert und habe mir dann auch mal die Mühe gemacht, meine private Rangliste mit Hilfe der Aufnahmen anzulegen. Aufgefallen ist mir dabei auch, dass die Aufnahmen mit unterschiedlichem Pegel gemacht wurden. Dies macht meiner Meinung nach dann, beim einfachen Anhören der Aufnahmen, eine Beurteilung schwierig. Nachdem ich die Pegel angeglichen hatte, landete das RE-20 zeimlich weit oben auf der Liste.

    Das stimmt, denn meine Ohren kamen irgendwie zu einem andere Ergebnis, als die Tester von Xound.com. :)

    Mittlerweile hat sich dann, nach einigen Versuchen und Aufnahmen mit den drei Mikrofonen, bei mir der heimliche Favorit, das RE-20 durchgesetzt. Es hatte für mich dann doch den schönsten Klang.

    Liebe Grüße,
    Stardust
     
  20. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallo Stardust,
    der thread hat wohl wieder Fahrt aufgenommen. Hat sich aber leider ziemlich weit vom ursprünglichen Thema wegbewegt.

    In diesem thread ging es ja ganz speziell um 3 Mikrofone, die sich momentan in einem Preisrahmen zwischen ca. EUR 255,00 (Rode NT2-A Studio Solution Set) und ca. EUR 460,00 (für das EV RE-20) befinden.

    Und schon dieser Preisrahmen sprengt das Budget der meisten Homerecorder.
    Da ist es zwar unterhaltsam und lehrreich (meine ich nicht ironisch!), sich darüber zu unterhalten, welche Mikrofone in professionellen Studios verwendet werden. Bringt den ambitionierten Homerecorder aber nicht wirklich weiter.

    Vielleicht sollte jemand, der sich damit auskennt, entsprechende threads aufmachen, in denen Vor- und Nachteile von Mikrofonen in verschiedenen Preisrahmen besprochen werden.

    GadS Bernd
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden