Mikros für Homerecording

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Mugger, 25.Oktober.2013.

  1. Herr_Martinsen

    Herr_Martinsen Schaut nur mal vorbei

    Hallo liebe alle. :)

    Vom Saxophonspielen habe ich naturgemäß keine Ahnung, weil ich gerade erst am Anfang aller Dinge stehe. Von Mikrophonen hingegen schon. Man nennt das sm7b von Shure sein eigen, und das ist einer der besten dynamischen Mikros die es gibt, und kann durchaus mit den ach so tollen Kondensatormikrophonen mithalten. Es wird in Radioproduktionen aller Welt eingesetzt, und ein gewisser Herr Michael Jackson hat in eben jenes auf einem Album namens 'Thriller' hineingesungen. Dave Gahan, Thom Yorke, Bruce Springsteen und etliche andere mehr schwören auf dieses Mikro. Der bekannteste Radiomoderator Kanadas, Jian Ghomeshi, benuzt es. Es wird für alle möglichen Instrumente zum abnehmen eben jener benutzt. Es ist ein hervorragendes Mikro. Ein echter Allrounder, und klingt viel besser als 400.- €. Ich halte die dynmische Lösung in einem 'normalen' Wohnzimmer auch für besser als ein Kondensatormikrophon. Es blendet den Raum ein wenig aus. Das kommt den Menschen die kein Studio ihr eigen nennen, oder andauernd auf eines zurückgreifen können, sehr entgegen. Es sei denn, man mag unter einer Wolldecke sprechen oder spielen. (Übertreibung macht ja bekanntlich anschaulich) ;) Ein Kondensatormikrophon ist zu Hause, meiner Meinung nach, einfach weniger einfach zu handeln. Das Shure sm7b ist ein sehr dankbares, verdammt gutes Mikro, mit dem auch Menschen die eher unerfahren im Bereich Audio sind, erfreuliche Ergebnisse erzielen können. :) Ich benutze es in all meinen Produktionen, und kann es nur empfehlen. Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben mag, dem sei das Røde Procaster empfohlen, das kostet "nur" ca, 170.- € und ist ebenfalls sehr gut für all mögliche Dinge geeignet. Meine Kollegin benutzt es bei unseren Produktionen. Es ist auch ein wenig genügsamer was das Gain angeht. Denn einen Nachteil hat das sm7b. Es ist recht Gainhungrig. 60db Verstärkung mag es schon haben. Das sollte man schon wissen, bevor man es sich zulegt. :)

    Das alles ist natürlich nur meine Meinung, und beruht auf subjektiven Erfahrungen. Ich arbeite fast jeden Tag mit diesem Mikro, wenn auch "nur" mit Sprache, und für mich gibt's nichts besseres. :)

    @Mugger Großartig. Hört sich toll an. Ich verneige mich vor dem Künstler. :)
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Hi,

    danke für den Input.
    Dann wäre aber definitiv noch ein Vorverstärker fällig.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  3. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    He Günter,

    hab auch mal im Kasten geguckt, haben heute Morgen Aufnahmen mit dem MD441 gemacht, hab ich mir mal vor hundert Jahren zugelegt, ein top Ding. Hat mein Schlagzeuger sich direkt gekrallt.

    Gruß
    Hanjo
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Guenne,
    also mir klingt es zu dünn, nicht genügend Body. Ich werde es nochmal mit den anderen Aufnahmen vergleichen, bin aber gerade etwas entnervt weil ich in Deutschland festsitze weil mein Flug gestrichen wurde :(((

    @Herr Martinsen: Ein gutes Mikrophon für Vocals ist aber nicht immer gleichermaßen gut für Sax. Das SM7b ist da eine rühmliche Ausnahme ;)

    Lg Juju
     
  5. Herr_Martinsen

    Herr_Martinsen Schaut nur mal vorbei

    @Nightwatchman Ja das weiß ich. Das sm7b ist in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme. Deswegen schrob ich Allrounder. ;) Wird sogar vor einige Gitarrenverstärker gestellt. Das MD421 von Sennheiser ist auch gut.

    @Mugger Ja Du bräuchtest für das sm7b ein Verstärker. Das Golden Age ist wie für das sm7b gemacht. Kostet aber leider auch ein wenig.
     
  6. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Oha,...mal wieder ein Mikro-Fred

    ..wir wissen alle, das "beste" Mikro / Sax gibt es nicht !!!!!

    Viel persönlicher Geschmack und individuelle Gegebenheiten bei der Aufnahmesituation spielen hier mit rein.

    Für mich ist erstmal der Aufnahmeraum...die Aufnahmeumgebung eines der wichtigsten Kriterien.

    Das teuerste Großmembran-Kondensator bringt rein gar nix, wenn der Raum nach Keller oder gefliestem Badezimmer klingt..und abolut unpassende Raumanteile und Reflexionen in die Aufnahme mit reinbringt.

    Einfache Formel meinerseits: Desto besser der Raum, desto besser und hochwertiger das Mikro.

    Für reines Homerecording bestens bewährt, ordentliche dynamische Mikros mit linearem Frequenzgang, weniger Gesangsmikros mit Nahbesprechungeffekt und gewollter Färbung für die Vocals, am besten Mikros mit Nierencharakterristik bzw. Hyperniere /Superniere wählen.

    Der Raumanteil, bei schlechter geignteten Räumen kommt dabei weniger in die Aufnahme.

    Meine persönl. Favorits:

    Sennheiser MD 421 / MD 441, mein eigenes Universalmikro für Klari und alle Saxe ein Beyer Dynamics M 88

    Der Preamp ist das weitere wichtige Glied in der Kette und sollte nicht vernachlässigt werden.

    Meiner: Channel One von SPL / Hybridröhre

    Viel Erfolg beim Mikrofonieren.

    Wuffy

     
  7. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich hab grad mit einem Thomann gesprochen.

    Er empfahl mir ein anderes Interface, einen anderen Vorverstärker (RME Babyface) und ein Neumann TLM 102 als Universalmikro.

    Er meinte, mit einem SM7B würde er kein Sax aufnehmen. Und schon gleich gar nicht mit einem Vorverstärker in meiner Preisklasse. Also auch der RME wäre zu schwachbrüstig.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das mochte ich noch nie irgendwie und habe es auch live immer verweigert.

    Lg Saxhornet
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Frage ist ob der nette Herr bei Thoman auch wirklich aufnimmt, schon in einem Studio gearbeitet hat oder wirklich einen Vergleich hat.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man da mit Empfehlungen in jedem Laden vorsichtig sein sollte, häufig fehlt es da an wirklicher Erfahrung und erzählt wird immer viel, soll ja was verkauft werden. Ich denke Du findest es nur raus, wenn Du die Teile ausprobierst. Wuffy hat da schon recht, ist halt auch eine Frage des Geschmacks.

    Das Tlm 102 ist das kleine Neumann. Schon sehr gut, wenn man Neumann mag, aber doch weniger gut, in meinen Augen, als die grossen Geschwister. Aber da Du eh nur zu Hause ein bisschen aufnehmen willst sind wir da eh schnell preislich beim Thema: Mit Kanonen auf Spatzen schiessen.

    Wahrscheinlich fährst Du mit deiner derzeitigen Lösung doch ganz gut, bis Du mal anfängst viel mehr zu Hause zu produzieren.

    Lg Saxhornet
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    kann man das mal hören ?

    Ich habe auch mal vor 100 Jahren 2 MD441 erstanden aus einem Studio Ausverkauf. Gefiel mir damals ganz gut, sowohl für Flöte als auch für Saxophon. Erst vor kurzer Zeit habe ich gelernt, wie teuer die Dinger heute gehandelt werden.

    Nun, soweit ich das verstanden habe ging es Mugger um relativ einfaches Homerecording. Muss man da den letzten Mikrofetisch ausleben ?

    Die letzte gepostete Aufnahme von Mugger finde ich sehr gut im Klang. Vielleicht ließe sich da noch ein Quentchen raus holen, aber viel wichtiger ist doch die Musik, die da hinter steckt. Und gute Musik klingt auch etwas unvollkommen aufgenommen gut, schlechte Musik dagegen wird auch optimal aufgenommen nicht besser.

    Ach ja, Gleiches gilt m.E. generell für Hardware Diskussionen, also auch für die benutzten Instrumente.

    Ich frage mich wirklich langsam, warum wir Saxophonisten so überproportional viel über Hardware diskutieren müssen.

    Gruß,
    Otfried
     
  12. Herr_Martinsen

    Herr_Martinsen Schaut nur mal vorbei

    @saxhornet Für Liveaufnahmen im Konzertumfeld ist auch das sm7b zu empfindlich. Das ist eher so eine mittelprächtige Idee. Das macht es dann doch nicht mit. ;) Da gab's schon mehrere Versuche die kläglich gescheitert sind. Bits und so hat das mal probiert. Das ist eher in die Kategorie 'Lass mal lieber' einzuordnen. Im Konzertbetrieb brauchste die Mikros wo Du reinbeißen musst, sonst pfeift's. ;)

    Ich halte die Kombination aus sm7b und Golden Age, wenn es um's Homerecording geht, immer noch für besser als jedes ach so tolle Kondensatormikro, weil man da viel mehr Einflüssen ausgesetzt ist, die man, wenn man nicht gerade im Studioumfeld arbeitet, einfach nicht leisten kann oder will.

    Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. :)
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hab mich nicht ganz klar ausgedrückt, denke ich, ich wollte nur sagen: Ich mag das MD 421 einfach nicht, das bezog sich nicht auf das sm7b. Live nutze ich immer ein DPA 4099, wenn nötig.

    Lg Saxhornet
     
  14. Herr_Martinsen

    Herr_Martinsen Schaut nur mal vorbei

    @xcielo Da hast Du recht. Weniger wäre auch ok. Gar keine Frage. Ganz ehrlich? Das Go Mic reicht auch. Wenn wir mal ehrlich sind. Wer nicht jeden Tag mit so 'nem Teil arbeitet, dem reicht auch das. Ist besser als die Mikos in 'nem iPad und fertig. Man muss nicht immer alles übertreiben. Da haste recht. :)
     
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich finde, Saxhornet hat recht. Grundsätzlich wäre ich auch skeptisch, was die Verkäufer sagen, es sei denn, man kennt deren Background. Wir haben hier sehr viel Glück mit "Funky Junk", deren Fachmann Adam ist nicht einfach nur Verkäufer, die betreiben außerdem ein Studio, das inzwischen als absoluter Geheimtip gilt SNAP
    Wobei wir trotzdem noch ausprobieren, aber meistens gibt Adam in etwa die Richtung vor, nachdem wir ansagen, was wir vorhaben, und dann müssen wir noch das Richtige aus seiner Vorauswahl aussuchen.
    Ich habe aber auch festgestellt, dass viele professionelle Studios recht engstirnig sind und teilweise im Pop/Rock-Sound der 80er/90er stecken geblieben sind (i.e, mega artifiziell, am besten alles close-miced.. :-D ) . Von daher checke ich erstmal die Aufnahmen, die aus dem Studio kommen, bevor ich mir deren Rat hole ;)

    Mit einem SM7b würde ich wohl eher auch kein Sax aufnehmen, für einen Live-Gig wäre es aber richtig weit vorne. Im Ronnie Scott's haben sie letztes mal eins für Dave benutzt, und im Gegensatz zu den fürchterlichen SM 58, die da meistens am Start sind, klang er mit dem SM7b so, wie er auch in natura klingt. Das war schonmal ein Riesenvorteil.

    Aber es geht ja hier um Studioaufnahmen, und da würde ich nicht ein Mikrophon wählen, was nicht so gut hören kann, nur damit weniger vom Raumklang mit drauf ist. Ich würde das beste Mikrophon nehmen (für's vorhandene Budget), mit dem ich den Saxophonklang am besten abgebildet bekomme, den Raum sollte man doch mit ein paar Tricks in den Griff bekommen!

    Was die Kondesator-Mikrophone angeht: Die kompliziertere Technologie hat ihren Preis, daher macht es auch erst so richtig Spaß im High End - Bereich. Womit ich dann wieder die Ribbons ins Rennen schmeißen würde, denn da fängt der High End Bereich schon ein ganzes Stück günstiger an, weil die Dinger vom Aufbau her wesentlich einfacher strukturiert sind.

    Und zum Thema Kanonen auf Spatzen dann hier mein High-End Einstiegstipp :-D: Royer 121 mit AEA TRP Preamp (für was annähernd gleich gut klingendes in der Kondensator-Ecke würde ich den dreifachen Preis ansetzen). Und bevor jemand meckert, figure of eight ist sooo schwierig, dem ist wirklich nicht so!!
    Hier dann auch noch die Mega-Kanone für die Mikrophon-Verliebten: UM900 (jaau, ist nur ein Traum... :-D .-D)

    Aber bevor wir mit dem Studio angefangen haben, hat Dave alle seine Home-Produktionen auch nur mit einem einfachen Audio-Technica Mikrophon absolviert...
    Von daher würde ich auch sagen, was Saxhornet meint. Lass es so, wie es ist. Wenn Du nicht professionell aufnehmen musst, spar doch lieber noch, und dann holst Du Dir was richtig Feines :)

    LG Juju
     
  16. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Hallöle,

    hat schon mal jemand das Rode NT 2A probiert?
    In diversen Foren hab ich widersprüchliches über dieses Mikrofon gelesen.

    Ich hatte mal das NT 1A und war vom Preis-Leistungs-Verhältnis sehr angetan. Allerdings klangen meine Aufnahmen alle ein wenig zu harsch. Zu steril. Wie ist das NT 2 A dazu im Vergleich?

    147 db (bzw. 157 db mit dem -10db-Pad) Grenzschalldruck sollten auch bei close miking verzerrungsfreie Aufnahmen liefern.



    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich hab heute ein Röhren-Rode empfohlen bekommen, das NTK.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich nutz es selber und bin zufrieden. Es ist kein Neumann und sicherlich erfüllt es nicht den Geschmack eines Jeden aber für Homerecording erstmal ok, besser als ein C1000 (für Sax ein Graus). Das Rode braucht aber auch einen gut klingenden Raum, ohne den geht es halt nicht beim Kondenser. Der Hinweis von JuJu in punkto Decken und Daunendecken ist da schon richtig. Die richtige Position im Raum muss man immer erstmal finden.

    LG Saxhornet
     
  19. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Danke Saxhornet.
    Ich hab´s mal beim Versandhaus mit dem "T" im Namen bestellt und lass mich überraschen. Bin auch gespannt, wie sich die 3 verschiedenen einstellbaren Richtcharakteristiken (Niere, Kugel, 8 )in punkto Aufnahmequalität in Abhängigkeit meines Raumes darstellen werden.
    (Wolldecken hab ich genügend... :)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  20. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich habe das Nt2a, ein Mxl V69 und Mxl 144 miteinander verglichen und da stach das Rode sehr mit unangenehmen Höhen heraus. Die Verarbeitung und die Spinne haben ein sehr hochwertigen Eimdruck auf mich gemacht, aber den Sound fand ich gruselig. Wenn ich mich recht entsinne hast du ein Mxl 144. Das hatte für meinen Geschmack ein wesentlich angenehmeren Klang fürs Sax. Ich habe mich damals für das V69 Röhrenmicro entschieden.
     
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