Mit der Big Band ins Studio...

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Juju, 26.September.2012.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Aber wir hatten ja reichlich Raummikros am Schlagzeug, das kann man ja dann mischen wie man will, eben auch nur Raum, wenn's denn so sein soll...

    LG Juju
     
  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hier kommen noch ein paar mehr Fotos von der Session.
    War teilweise sehr chaotisch, letztendlich war das Projekt für das Studio eine Hausnummer zu hoch, jedenfalls sind uns trotz 60 Channel Neve Desk die Kanäle ausgegangen, nachdem der Engineer von Abbey Road feststellte, dass auf einigen Kanälen Störungen waren und wir beim Soundcheck erstmal keinen vernünftigen Sound auf die Kopfhörer bekamen. Der In-House Assistant Engineer konnte erst morgens um 3 Uhr anfangen aufzubauen, nachdem die Betreiber des Studios am Abend zuvor eine späte Session zugelassen haben, was angesichts der Größe unseres Projekts ein Kapitalfehler war. So hatte der Assistent keine Zeit zur Fehlersuche. Es gab dann auch noch ein massives Problem mit ProTools, und das Ganze endete damit, dass wir zwei Stunden Aufnahmezeit verloren haben, da wir nach hinten raus keine freie Zeit hatten, weil Leute zu Gigs mussten. Die Engineers haben verzweifelt Fehlersuche betrieben, während bei uns die Nerven blank lagen, da uns die Zeit davonrannte.
    Wir haben dann aber extrem diszipliniert gearbeitet und das letzte Stück war drei Minuten vor Schluß im Kasten, phew!!
    Dave's Stücke gingen recht glatt, meistens brauchten wir nur ein Take, und die Solisten waren sowieso extrem routiniert. Pete's Stücke waren hammerheftig und selbst für Profis so ziemlich unspielbar, wie wir nun wissen. Die Stücke waren durchorchestriert mit unheimlich vielen Details und ständigen Tempo- und Tonartenwechseln und sehr wenig Solos. Diese Aufnahmen mussten wir stückeln, anders war es nicht zu bewerkstelligen, besonders angesichts der knappen Zeit.
    ich bin heute auch recht platt, durfte ich doch außer Mitspielen noch Chauffeur für den Abbey Road Engineer spielen. Als wir am frühen Morgen feststellten, dass nicht genügend Kopfhörer und Mikrophonständer da waren, sind wir schnell zu Abbey Road gefahren und haben Nachschub organisiert, und ich habe ne kleine Privatführung durch die heiligen Hallen bekommen :-D :-D
    Die Faulleiche heute morgen hat mir dann endgültig den Rest gegeben :-o für den Rest des Tages lass ich es ruhig angehen...!
    Naja, vielleicht werde ich etwas Flöte üben, wir müssen jetzt doch die Woodwinds overdubben wegen dieses blöden Channelproblems, schade eigentlich. Aber zumindest haben wir dafür dann alle Zeit der Welt!
    Am Wochenende werden wir uns dann mal anhören, was wir fabriziert haben, und mischen wird auch noch lustig...
    LG Juju
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Klasse erstmal, daß ihr das Mammutprojekt geschafft habt, zumindest den ersten Teil, das Mischen ist dann ja immer nochmal eine Sache die Nerven kostet ohne Ende.
    Das mit den Störungen in einzelnen Channels bei so einem tollen Pult ist echt ärgerlich, das hätte vom Tontechniker einen Tag vorher auch kontrolliert werden müssen. Wenn so ein komplexes Aufnahmeprojekt ansteht ist es notwendig am Tag vorher die Technik zu kontrollieren und vorzubereiten.

    Da kommen Erinnerungen an alte Zeiten hoch wenn ich die Fotos sehe, die Larc und die NS-10, lang ist's her.
    Hat David mit 'nem Notendruckprogramm gearbeitet? Ich erinner mich noch mit Grausen wie wir in Berlin für ein Kindermusical die Playbacks für die Show mit kleiner Big-Band Besetzung eingespielt haben und die Noten von Hand geschrieben waren, Du konntest nicht erkennen ob es Noten (und wenn ja welche), Vorzeichen oder Dreck war, das machte den Job nicht leichter.
    Toll ist nach so einer Session immer das Gefühl wenn Du fertig bist und es auch geschafft hast, ich bin dann meist auf der Studiocouch schon eingeschlafen (zum Schluss sitzt man immer irgendwie auf einer Couch im Studio).
    Mit liebem Gruß
    Florian

    p.s. Danke für die Fotos
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hi Florian,

    Ja das mit den Kanälen war echt ärgerlich. Scheint so zu sein, dass die den Desk meistens gar nicht benutzen sondern andere Preamps für Bands in typischer Rock/ Popgröße. Der arme Assistant hat wirklich die Nacht im Studio verbracht, aber es war einfach nicht genug Zeit für Trouble Shooting. Wir sitzen gerade an einer Email für die Studiobetreiber und listen auf, was unserer Meinung nach nicht ok war. Ich denke nicht, dass wir Geld zurückverlangen können, aber vielleicht extra Studio Zeit, wer weiß, wann man das mal gebrauchen kann. Immerhin hing die Session an einem seidenen Faden.
    Ja, Studio-Couch ist Klasse!! Es war wirklich eine Erleichterung, nachdem wir's geschafft hatten, und heute haben Dave und ich einen regelrechten Post-Session-Kater (nee, nicht von der einen Flasche Bier, sondern weil die ganze Anspannung vorbei und die Luft bei uns einfach raus ist!)
    Die Noten sind mit Sibelius (Dave) und Finale (Pete) geschrieben, also keine Probleme diesbezüglich, abgesehen von ein paar verwirrenden Accidentals, die einen ganz schnell mal rausbringen können.. Oha, handgeschriebene Noten wären ja der Alptraum schlechthin!!

    LG Juju
     
  5. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Hallo Juju,

    danke für den tollen Bericht und Bilder - manchmal frage ich mich, wie Du das alles neben Deinem Job schaffst (und wo die Pickelhaube herkommt ;-) )

    Besten Gruß
    Saxfax
     
  6. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Das kann ich beantworten: Da ist sie :) Gestern thronte sie auf dem Kleiderständer, da hab ich sie mal ausgeborgt ;)


    Und mit dem Job, das geht super, seit ich selbständig bin und nicht mehr soviel arbeiten muss wie in Hamburg...

    LG Juju
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich denke auch, daß da irgendeine Form der Vergütung erfolgen sollte, denn hier lagen eindeutig Mängel vor.

    Oh ja, Post-Session-Kater kenne ich nur zu gut sowohl von Aufnahmen als auch so manchem Auftritt. Ist aber keine Wunder, mein Sportprofessor (wir hattenn wirklich Pflichtsportkurse während meines Musikstudiums) hat mal gesagt ein Konzert oder Aufnahmen sind für den Körper so anstrengend wie Hochleistungssport im Wettkampf, deswegen sollte man auch etwas für seine Fitness tun (ich hätte auf ihn hören sollen).

    Ich finde es auch bewundernswert wie Du das Spielen auf diesem Niveau mit deinem Hauptberuf unter einen Hut bringst, Respekt. Allerdings beneide ich Dich nicht um deinen Beruf (vor dem ich aber viel Ehrfurcht habe), ich hab es nicht so mit Leichen, mir fällt es schon schwer auf einer Beerdigung zu spielen.
    Liebe Grüsse
    Florian
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Hi Steamer,

    Das sind genau die Drums, die Rick nicht mag. Close Micing und Kompression auf den Einzelspuren.
    Klingt tatsächlich hier eher nach Rock-Drummer.

    Ich könnte mir vorstellen, dass das ein neuer Mix ist, der später nochmal mit einer anderen, aktuelleren Soundvorstellung gemacht wurde.

    ******************************

    Dass übrigens im Studio die Zeit nie reicht und immer Känale am Mischpult kaputt sind ist völlig normal. Sollte man einkalkulieren.
    Wer glaubt, dass das Zeug immer gleich funktioniert, wie man's gern hätte, war noch nicht so oft im Studio.

    Trotzdem, bin mal gespannt, wie's klingt, wenn mal was gemischt ist.

    Gruß, Ewiator
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Ich bin äußerst impressed:) Wirklich sehr beeindruckend!

    Umsomehr als ich von diesen Dingen so überhaupt keine Ahnung habe.

    Ich kann nur hoffen: Ende gut, alles gut.

    Herzliche Grüße,

    Joe
     
  10. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    uuuuuhhhh, da gibts nicht nur Pickelhauben sondern auch ein Moog Modularsystem, ein Xpander, ein Roland System 700 und ganz viele weitere alte Analog-Schätzchen? wow... wenn auch für BigBand nicht so wichtig...
    LG
    Thomas
     
  11. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Das war eigentlich auch mein erster Eindruck bei dem Youtube Link - klingt nicht gerade Old School ;)


    Hmm, die Zeit hätte völlig bequem gereicht, wenn die Technik nicht versagt hätte, und die wussten genau, worum es geht und wieviele Kanäle und welche Mikrophone gebraucht wurden. Der Engineer von Abbey Road (der nun wirklich wusste was er tat) hatte im Vorwege alles völlig klar aufgezeichnet, einen Plan für alle Inputs und Mics gemacht, sich mit dem Assistant Engineer getroffen und stets als Antwort vom Studio erhalten, dass das alles überhaupt kein Problem ist. Wir haben sogar noch eine irrsinnige Taxigebühr für zwei zusätzliche Interfaces hinlegen müssen, die sie aus anderen Studios holen mussten, weil deren Protools nur auf 32 Channels ausgerichtet war (Kommentar unseres Engineers: "Alles etwas Mickey Mouse hier..." :-D )

    In Abbey Road funktioniert übrigens alles immer, die haben nämlich extra Techniker für die Wartung des Equipments. Wenn Du da auch nur eine Stunde, sagen wir mal mit dem LSO, wegen Technik verlieren würdest, geht das schnell in die Zehntausende. Einen Technikausfall können die sich gar nicht leisten. Ich weiß jedenfalls, wo ich das nächste Mal hingehen werde...
    Ich war in der Tat noch nicht im (fremden) Studio, aber Dave mit über 30 Jahren Erfahrung als Studiomusiker sagt, er hat sowas noch nicht erlebt.

    Wir hatten übrigens einen Sicherheitspuffer einkalkuliert, aber da ging es mehr um musikalische Aspekte und die Option von Extra Takes.

    Wir haben in unserem Studio jetzt nicht das Wahnsinns Analog- Equipment, aber bis jetzt war es immer so (und es sind jetzt über 50 Aufnahme-Sessions), dass alles funktionierte und es vom Soundcheck bis zum ersten Track weniger als 30 Min sind (die Musiker sind oft ganz überrascht...).

    LG Juju

     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Na das erklärt ja gut, warum wir so ausgelaugt sind :)
    Der arme Dave musste heute morgen schon wieder los zu einem Gig nach Italien.
    Wir haben gestern das erste Stück in Logic importiert und einen rough Mix gemacht und waren angenehm überrascht. Der Sound ist sehr gut. Ich war sehr besorgt wegen der Intonation gewesen, weil wir nicht genug Klavier und Bass in unserem Headphone-Mix hatten, aber das war ganz unbegründet.
    Das Schlagzeug klingt auch schon sehr gut, wir haben bis jetzt die nahe Kickdrum und die Tomspuren eliminiert, jetzt klingt es schon recht jazzig. Besonders verliebt bin ich in das RCA 77dx als Mono-Overhead :))

    Ich werde mich jetzt mal an das nächste Stück machen. Der Computer muss ganz schön kämpfen, ich glaub wir brauchen mehr Arbeitsspeicher...

    @Thomas: Ja, da stand soviel unglaubliches Equipment rum, hätte ich auch gerne mal alles getestet ;) Bei den meisten Geräten hatte ich aber nicht nie leiseste Ahnung, wofür sie gut sind :oops:

    LG Juju
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Servus,
    diese Operation am offenen Herzen hab ich gestern bei MacBook und iMac durchgeführt.
    Kostete 37,- und war in 20 Minuten für beide Geräte erledigt.

    Liebe Grüße
     
  14. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Moin!
    In Dave's Abwesenheit war ich fleißig und habe mir die einzelnen Spuren vorgenommen. Interessant, wie sich die verschiedenen Raummikros ergänzen - die beiden RCA 44bx sind der Hammer, man könnte fast die ganzen Nahmikrophone weglassen ;) sie haben den typischen fetten Ribbon-Sound. Die beiden anderen Paare Kondensatormikrophone geben hingegen etwas Brillianz dazu.
    Es gibt mehrere Kanäle mit Störungen, allerdings intermittierend. Es nützt alles nichts, die Kanäle müssen einzeln durchgeforstet werden. Bis jetzt habe ich drei Störungen ausgemacht, die aber behoben werden können.
    Ich habe erst ein Phasenproblem ausgemacht, und das an den beiden Tomspuren, die wir sowieso nicht mögen. Unser Engineer hatte uns vorgewarnt, dass es Phasenprobleme geben könnte, aber das war das einzige, was ich bislang feststellen konnte.
    Dieses Wochenende hat Dave ausnahmsweise mal frei, gleich werden wir gemeinsam weiterarbeiten... :)
    LG Juju
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Ewald,

    Du bist wirklich gut - erstens hast Du genau erkannt, was ich nicht mag (und leider hier vorhanden ist), zweitens hast Du zusätzlich bemerkt, dass die von Hans verlinkte Aufnahme kein authentischer "Old School"-Mix sein kann - alle Achtung!

    Tatsächlich hat Hans irrtümlicherweise eine Cover-Version des britischen Sängers Ray Lowe aus der jüngsten Zeit gefunden, die zwar das Quincy-Jones-Arrangement der berühmten Basie-Aufnahme verwendet, sich dennoch in einigen Details (z. B. Verspieler des 1. Altisten bei 0:35) unterscheidet, so natürlich auch im Aufnahme-Sound.
    Hier Ray Lowes MySpace-Seite, da ist seine Version noch mal zu hören, exakt dieselbe wie bei Hans' YouTube-Link:
    http://www.myspace.com/rayloweswings

    Leute, hat das außer mir keiner bemerkt? :-o
    Der Sänger Ray Lowe singt ja ganz nett, aber mit dem "gewissen Etwas" von Frank Sinatra hat seine Stimme nur wenig zu tun, für die Studio-Big-Band gilt dasselbe - ganz passabel, aber kein Vergleich zu Basie und seinen Leuten!

    Hier mal das Original von 1964 mit dem obercoolen Frank Sinatra, auf dass keiner mehr ihn mit einem müden Abklatsch verwechsle (leider auch schon nicht mehr im alten Raumklang, sondern mit mehreren Mikros aufgenommen):



    Und hier haben wir den Sound, den ich so liebe - Originalaufnahme von 1938 (!!), allerdings in den 1980ern nachgemastert und auf Stereo erweitert, dennoch hört man sehr schön, wie eine Big-Band in einem ECHTEN Raum klingt (von Schlagzeug-Schwäche würde ich da auch nicht gerade reden):





    ******************************

    Hallo Juju,

    sach ich doch, dann hättet Ihr auch weniger potenzielle Fehlerquellen gehabt und wärt wahrscheinlich schneller durchgekommen als mit dem mikrofonischen Overkill... :roll:

    Okay, viel Erfolg, wir sind natürlich alle schon auf das Ergebnis gespannt! :)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Da ist nichts irrtümlich!

    Ich habe ganz bewusst diesen Sänger gewählt, er ist das beste Beispiel
    für `überzogene ` Aufnahmen. Reine Studio Mixe, …der Besen ist so groß wie ein Tiroler Reisigbesen, mal ist er vorne beim Sänger und Tom Tom ~ 3 Meter in der Tiefenstaffelung entfernt. Pure Effekthascherei!

    Und nichts ist schlimmer, wenn Publikum auf CD etwas hört, was im realen überhaupt nicht stattfindet.
    Alle die 1936-39 Basie Live gehört haben, sagen das er weitaus mächtiger klang als die alten Aufnahmen es hergeben,……und DAS ist eine Plus für eine Band!

    Man kann heute ein altes Masterband von Basie und Sinatra durchaus so gestalten, das es genauso klingt, reine Studio Sache, das hat allerdings mit Raumklang und naturgetreu abbilden nix mehr zu tun.

    Die Basie Band wurde auch 1939 mit mehreren Mikrofonen aufgenommen, aber der WE Mischer hatte nur max. 6 Kanäle, also arbeitete man überwiegend mit 2 Oberhead Mikrofonen
    und z.B. 5 Sax Mikrofone über eine Blockschaltung in einem Eingang!

    Mit den Jahren hatten die Mischer und Bänder 12/24/36 Spuren, aber immer achtete man auf die richtige Tiefenstaffelung und auf die naturgetreue Abbildung eines Instrumentes!

    Selbst in den letzten Jahren hatte Sinatra , Jobim u. Band noch bessere Aufnahmen hingelegt als was heute so `genudelt` wird:

    http://www.youtube.com/watch?v=oXadYA18w-M


    Grüße the Steamer

     
  17. flar

    flar Guest

    Moin, moin Rick
    was den Sound angeht bin ich ganz Deiner Meinung, je natürlicher desto besser. Allerdings bin ich auch der Ansicht das spätestens seit Anfang der 40er Jahre bei Aufnahmen in der größen Ordnung von Big Bands in den aller meisten Fällen mehr als ein Mikrophon verwendet wurde.Was die Natürlichkeit der alten Aufnahmen angeht kann man glaube ich, speziell was das Schlagzeug betrifft, aus heutiger Sicht nur wenig oder schlecht beurteilen. Dieses sehr weit hinten im Sound erscheinen hat nicht nur etwas mit der Mikrophonierung zu tun, auch das Schleugzeug und der Klang von Schlagzeugen hat sich seit 1940 in jedem Jahrzehnt doch arg verändert (weiterentwickelt?).
    Bei der Ray Lowe Aufnahme steht eigentlich sehr deutlich, Englischkennntnisse vorrausgesetzt, darunter das es nicht Sinatra ist.
    Zitat:"Some great pictures of The Ultimate "King Of Swing" Mr Frank Sinatra. Set to a rendition of 'Fly Me To The Moon' performed by London based swing singer Ray Lowe from his album "Ray Lowe Swings."

    Moin, moin Juju
    sind die Phasenauslöschungen hörbar oder hast Du gemessen?
    Manche gemessene Phasenverschiebung kann evtl. im Mix genau den natürlichen Klang entstehen lassen den Rick so mag. Aufgenommen, durch Mikrophonpossisionierung entstanden, können solche Verschiebungen/Auslöschungen natürlich sehr extrem sein.
    In unseren natürlichen Hören sind Phasenverschiebungen alltäglich, werden aber nur selten als störend empfunden/bemerkt. Wenn Du die Spuren behalten kannst behalte sie, vielleicht sind sie doch noch brauchbar!

    Viele Grüße Flar
     
  18. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Einige unverfälschte 78rpm Aufnahmen, direkt von der Glasmaster:

    1939
    http://www.youtube.com/watch?v=7AOvvyDqIco


    http://www.youtube.com/watch?v=gY5ZWtvwLpo

    1941
    http://www.youtube.com/watch?v=_ffZ6TCCoTM

    1944
    http://www.youtube.com/watch?v=2RwzZl63td8

    1946
    http://www.youtube.com/watch?v=-Fu-glQ--5I

    @ Rick, Jaaaaaaa, 1938 Randalls Island 25000 Leute Swing Festival,
    so etwas wird es wohl nicht mehr geben.

    http://www.youtube.com/watch?v=EE0WBxtRnqw

    Grüße the Steamer
     
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Moin Flar,
    die sind deutlich hörbar. Es werden keine Spuren weggeschmissen, aber wir haben sie stummgeschaltet, weil wir sie wirklich nicht brauchen. Das Schlagzeug soll eher nicht wie Dave Weckl klingen :-D Unsere Soundästhetik für das Schlagzeug ist mehr in Richtung kleinere Besetzung der 60er Jahre.
    Aber letztendlich müssen sich die beiden Bandleader einigen, ich habe ja nur mitgespielt ;-)
    Kann sein, dass Pete da wieder eine ganz andere Vorstellung hat, denn seine Musik hat nichts mit Jazz zu tun...

    Wir waren gestern sehr fleißig und haben alle Flötenoverdubs geschafft (auch wenn mir fast die Lammkeule verbrutzelt wäre, die ich währenddessen im Ofen hatte :-D )

    LG Juju
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Moin, moin Ralf,

    da hast Du Recht, mehr als ein Mikro durchaus, man hört ja auch bei meiner Beispielaufnahme von Basie 1938, wie das Klavier beim Solo "hochgefahren" wurde.

    Aber das Konzept war prinzipiell räumlich, die Bläser bekamen keine Mikros direkt vor die Nase, der Instrumentalklang konnte sich entfalten, darum geht es mir hauptsächlich.

    Gewiss gibt es inzwischen andere Schlagzeugtechniken und Klangideale, dennoch kann man auch heute noch die alten Spielweisen und Sounds ganz gut nachvollziehen.
    Meine Big-Band hat sich im letzten Jahrzehnt ganz speziell für die traditionellen Swing-Nummern um die Nachahmung dieses "Vintage Sounds" bemüht, dabei war die Schlagzeug-Spielweise ein entscheidender Faktor für den Gesamtklang.

    Kaum spielt der Drummer vorwiegend HiHat statt Ride Cymbal, wechselt auch mal zum Grundrhythmus auf die Snare, "stampft" mit der Bass Drum die Viertel, schon klingt es wesentlich authentischer - und wir Bläser haben mehr Raum für Dynamik und Artikulation, denn so ein modern durchklingendes Ride deckt üblicherweise viel von den Bläserfrequenzen zu, macht die Sätze weniger transparent und die Stücke lauter.
    Und beim "Old School Swing" geht der Groove mehr in den Bauch! :-D

    Richtig, daher wusste ich es ja letztlich. Trotzdem habe ich schon auf Anhieb gehört, dass es sich nicht um Sinatra handeln kann, denn dieses ganz minimal "Brüchige" in seiner Stimme machte meiner Ansicht nach seinen besonderen "Sex Appeal" aus, sein Mikro-Timing usw. war sowieso einzigartig, da kommt kein Imitator so schnell ran. :cool:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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