mit der Blattstärke zurückgehen

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Sachsofonist, 5.November.2024 um 17:47 Uhr.

  1. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    schwere Blätter brauchen imho etwas mehr "Anstoss" um ins Schwingen zu bekommen, haben insofern - verglichen mit leichteren Blättern - eine etwas stärkere Neigung ins Perkussive. Auch wenn man das durch Üben vermindern kann, bleibt eine gewisse Neigung.dazu erhalten.
     
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  2. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich finde die Öffnung und der Einsatzzweck sind bei der Blattwahl sehr wichtig.
    Früher habe ich auf den Klassikmundstücken mit kleinen Öffnungen
    2,5er bis 3er Vandoren blau gespielt.
    Als ich dann in der Big Band spielte waren es 2,5er Blue Box und Red Box auf 7er Öffnungen. Irgendwie dachte ich, dass ich damit das Optimum gefunden habe. Die damalige Band hat aber auch hauptsächlich Funkstücke gespielt und immer mit Micro.
    Dann wechselte ich in eine Band die die mehr Swingsachen spielt, auch sehr langsame, und fast immer unverstärkt. Ich war daraufhin immer sehr unzufrieden, mit dem Sound und der Dynamik.
    Dann hatte ich mir ein Theo Wanne Metall gekauft und die Blätter waren nur am quitschen.
    Also gewechselt auf 2,0 ZZ.
    Grund war der Kontakt mit einem Nordmazedonischen Saxophonisten der auf den dort üblichen Hochzeiten spielt. Der spielt auf einem Prof. Colletto Forli 1.0-1.5er Blätter und hatte einen hammer Sound. Er hatte 30 Jahre Erfahrung und das Downgrade-Ergebnis bei mir sprach für sich. Ca. 1 Jahr war ich zufrieden.
    Die Metallphase ist nun jedoch vorbei und ich spiele ein 9er Kautschukmundstück welches ich im Forum erstanden hatte weil meine anderen
    Mundstücke verkauft sind.
    Dieses aber eher durch Zufall mit einem 1,5er Blue Box welches ich irgend woher erhalten habe. Und ich hatte noch nie so einen phantastischen Sound, superleichte und entspannte Ansprache und auch große Dynamik.
    Und vor allem kann ich damit langgezogene Passagen in langsamen Stücken auch locker durchhalten was bei der Öffnung schon mit 2er Blättern schwierig war.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.November.2024 um 06:09 Uhr
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  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das Gegenteil ist bei mir der Fall. Ich denke, gerade ein leichtes Blatt braucht sehr viel Kontrolle von der Lippe, damit es intoniert und nach was klingt. Bei einem harten kann man mit erhöhtem Kieferdruck zumindest leichter einen stabilen und konstanten Ton erzeugen.

    Meine persönliche Theorie. Harte Blätter muss man „derbeißen“ und „derblasen“ können, wie man hier im Süden der Republik sagen würde. Und wenn man sie nicht „derblasen“ kann, sollte man sie auch nicht „derbeißen“, sonst wird der Sound dünn und schwach und nuancenarm und langweilig. Das Blatt sollte für mich nur so hart sein, dass ich es mit eher wenig Druck fast mit der Stütze allein ausreichend gut spielen kann. Dann kann ich je nach Ansatzkonzept und Instrument mit Lippe und Kiefer mehr oder weniger Kontrolle drauf packen und habe einen großen dynamischen und klanglichen Umfang.
    +1. Ich brauche auch härtere Blätter wenn es lauter werden muss. Und dann auch etwas mehr Druck, vor allem aber mehr Luft.
     
  4. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin bei der Blattstärke auch 1 Stufe zurückgegangen, weil ich momentan weniger üben und es sonst zu anstrengend ist.

    Bei der Frage, wie viel Lippendruck erforderlich ist, spielt es meiner Meinung nach aber auch eine große Rolle, welche Baugröße man spielt. Alt und Sopran werden regelmäßig mit festerem Ansatz gespielt als Tenor und Bari, so jedenfalls mein Lehrer. Auch spielt es eine Rolle, wie weit man das Mundstück in den Mund nimmt. Weiter rein erfordert mehr Anstrengung für die Kontrolle.
     
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  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das war eigentlich auch meine Intuition bis ich mal mit einem schon ziemlich weichgespielten 3er Blatt auf einem 6*/.096“ Nadir Florida in einen spontanen Jam mit einem E-Gitarristen gestolpert bin… da war nichts mit filigraner Dynamik - aber für den umzugskistengrossen Amp auf 11 hat’s gereicht.

    Wenn ich allerdings „mit Ansage“ in laute Gewässer springe, nehme ich mein Guardala New Crescent mit und schnalle die gleichen Blätter drauf wie sonst auch auf mein .100“ Tribute (das besser mit meinem T-WO20 harmoniert, als das Nadir).
     
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  6. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    In einem halben Tag landen wir wieder bei Teal vs. Allard und kommen drauf, dass 80% der Saxophonpädagogik kompletter Nonsens sind (siehe Air Speed und so) :)
     
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  7. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, mit festerem Ansatz schon. Ich behaupte aber, nicht unbedingt mit mehr Lippendruck, sondern mit mehr Kieferdruck. Da kommt dann aber immer das böse B-Wort raus und dann schreien alle „ich doch nicht!“

    Es gibt ja bei den Klarinettisten die Lehrmeinung, dass das Kinn flach sein soll. Jetzt kann jeder mal einen festen Ansatz mit flachem Kinn bilden und vor dem Spiegel schaun, wieviel Spannung und Druck die Lippe bei flachem Kinn nach oben aufbringen kann, wenn man sie mit den Fingern vor der den Zähnen runterzieht. Fast gar keine! Mit Schrumpelkinn geht schon was, mit flachem Kinn kommt der ganze Druck auf das Blatt vom Kiefer. Zumindest in diesem Punkt war Allard zumindest ehrlich. Ansonsten denke ich auch, dass es zu viele konträre und irreführende Inhalte in der Pädagogik gibt.
    Gut wenn man jemand hat, der einem helfen kann, es gut hinzubekommen und gut wenn es irgendwann funktioniert! :)
     
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  8. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    ab 6:10



    unten ist alles sehenswert :)
    Schwerpunkt Klang - vom Anfang an bis 16:00, Blattstärke speziell ab 11:10

     
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  9. altoSaxo

    altoSaxo Ist fast schon zuhause hier

    Wie erreicht denn der „Kieferdruck“ das Blättchen? Kann es sein, dass der über die Lippe übertragen wird?

    @giuseppe und @Analysis Paralysis

    Ich habe den Begriff „Lippendruck“ vielleicht für eure gängigen Begriffe ungeschickt gewählt. Es ging mir aber um den Druck, der per Berührung mit der Unterlippe am Blättchen erzeugt wird, unabhängig davon, welche Muskeln zu welchem Anteil an der Druckerzeugung beteiligt sind. An der Kernaussage meines Lehrers zur Abhängigkeit der „Festigkeit des Ansatzes“ - wenn der Begriff für euch besser passt - von der Baugröße ändert das nichts.
     
  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja!
    Nein, alles gut, war auch keine Kritik an deinem Beitrag. Eher eine Wahrnehmung meinerseits, die die professionellen Lehrer wie @Analysis Paralysis vielleicht auch gar nicht teilen…
     
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  11. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich mir so überlege, ist es vielleicht nich so verkehrt, den Lippendruck vom Kieferdruck zu unterscheiden. Wenn ich bewusst oder unbewusst mit der Unterlippe den Druck erzeuge, spannt sie sich an und wird fest. Wenn ich mit dem Kiefer den Druck erzeuge, ohne die Lippenmuskulatur zu betätigen, bleibt die Lippe weich wie... Hat jemand mal einen Esel aus der Hand gefüttert).
     
  12. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Edit: Nee, ich halt mich da doch raus :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.November.2024 um 20:51 Uhr
  13. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Nun, es ist leicht zu sagen. Ich bin beispielsweise relativ früh auf OL NY 7* umgestiegen. Und habe in der mittleren Oktave, insbesondere bei Oktavsprüngen, miserabel intoniert. Und dann kamen G2 und Gis2, und da musste ich ganz schön viel mit dem Ansatz machen, um es auszugleichen. Ich meine, ich habe dabei einen Druck erzeugt, und zwar mit der Muskulatur um die Kiefer herum. So eine Art eines kaum wahrnembaren Lächeln. Man kann wahrscheinlich dazu sagen: Ich habe dichter abgedichtet. Bin auch dazu bereit). Nicht desto trotz: der Kieferdruck und der Lippendruck sind nicht das Gleiche. Und ich habe bei Gott nichts anderes behauptet).
     
  14. kindofblue

    kindofblue Ist fast schon zuhause hier

    Auf dem Tenor bin ich mittlerweile auf eine Blattstärke von 2 zurückgegangen.
    MPC ist ein Arnold Montgomery Ankh 7
    Das passt wunderbar für mich.

    kindofreducetothemax
     
  15. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    @Alex_Usarov Genau darum habe ich meinen Post editiert, schade dass du mich zitiert hast. :)
    Wir können hier Ausdrücke und „ich meine, ich fühle, nur etwas Druck, etc“ seitenweise austauschen, aber das führt zu keiner Lösung, weil jeder das anders interpretiert. Schade, dass man sich nicht eben mal persönlich treffen kann und das mit dem Sax in der Hand zusammen ausprobieren kann.

    Mein OL STM habe ich aus eben dem von dir genannten Problem zur Seite gelegt und spiele lieber und deutlich entspannter Kautschuk. Auch wenn ich den OL Sound sehr mag.
     
  16. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Nun, wenn Du Zitaten nicht magst, will ich sie Dir auch nicht aufzwingen...).
    Ich weiß nicht recht, ob das Problem noch besteht bzw. eine Lösung bedarf: es wurde ja vieles gesagt. Für mich ist es momentan so eine Art (gepflegte) Unterhaltung.
    Ich persönlich habe mein Problem nicht gelöst. Ich versuche, so gut wie ich kann, das Mundstück meiner Träume zu eigen zu machen. Ich habe mich in dss Teil verschossen und gebe ihn nicht mehr weg. Und: es beginnt sich in mich zu verlieben.)
    Es gibt eine Version von O DannyBoy, da klingt Ben Webster in.der mittleren Oktave wie eine Geige. Mit NY klingt es noch geiler: rauher, etwas dunkler, weniger Metall, fast gar kein.
    L.G. Alex
     
  17. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier


    Es ist einfach atemberaubend schön
     
  18. FraRa

    FraRa Ist fast schon zuhause hier

    Irgendwann war ich bei 2 bis 2,5 angekommen und habe seit mehreren Jahren keine inneren Nachfragen mehr.
    Dünnere Blätter bieten mir zu wenig Vibrato-Modulations-Möglichkeit, dickere Blätter packt meine Lunge nicht richtig.
    Ich glaube, jeder findet irgendwann seine Blattstärke für den Rest des Lebens.
    (Weil ich eben noch Ben Webster sehe: der hat, meine ich zu wissen, ganz dicke Blätter gespielt, oder?)
     
  19. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das irritiert mich. Selbst mit sehr dünnen Blättern ist Vibrato für mich extrem leicht möglich, eher mit sehr harten Blättern ist die Einschränkung grösser nach meinem Gefühl.
     
  20. Witte

    Witte Ist fast schon zuhause hier

    Immer wieder ein spannendes Thema…;)

    Hab, als Ick auf der Suche nach nem Altsax war, und schon vorher mir ein Mundstück besorgt hab, erstmal mit nem 21/2 Medium Rigotti und dem 6* Lawton angetestet…, dann davon ne kpl. Packung mitgenommen…, dann mein Sax gefunden, dann gedacht, dass die ggf. zu leicht sind.., zwei 3er besorgt, um dann festzustellen, dass die 21/2m perfekt passen…

    Werde das allerdings mal am Bari austesten…, spiele halt aktuell wenig Bari, hauptsächlich Alt… Da benötigen leichtere Blätter wesentlich mehr Kontrolle…
     
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