Muss das Fenster zu?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Brille, 11.Juli.2022.

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  1. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Danke für Eure Reaktionen, Meinungen, Einschätzungen, Hinweise, Tipps, Warnungen, Darstellungen, Vergleiche.

    Anlass für den etwas launigen Post war meine Wahrnehmung, dass persönliche Rücksichtnahme ebenso wie musikalisches Verständnis nicht gottgegeben ist.

    Und tierisch nervend kann dies in Kombination gerade dann sein, wenn keinerlei musikalischer Fortschritt wahrnehmbar ist.

    Wirklich als Soundteppich für Folterkammern geeignet eben....

    Zu Verdeutlichung: Ich selbst übe selbstverständlich immer mit geschlossenem Fenster und mache das in meinem Musik zimmer, welches im Keller liegt.

    Deshalb:
    Ich wünsche allen einen schönen Tag, eine verständnisvolle Umwelt und das innere Bewusstsein zur Rücksichtnahme.
    VG Ralph
     
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  2. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar



    Kannst du ihn nicht mal heimlich aufnehmen? Und hier einstellen, damit wir dich WIRKLICH verstehen?
     
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  4. Kohlertfan

    Kohlertfan Strebt nach Höherem

    Ja, das Fenster muss zu. Auch ich möchte mich nicht von irgendwelchen Dilletanten bei Tonleiterübungen und Versuchen, irgendwelche Musikstücke nachzuspielen, mit offenem Fenster belästigen lassen.

    Interessant ist, dass Menschen, mit gutem Gehör erst gar nicht auf die Idee kommen, ihre Nachbarn mit ihren Übeergüsse zu belästigen. In der Regel sind das Menschen, die überhaupt nicht einschätzen können, ie wenig sie auf ihren Instrumenten können, permanente Selbstüberschätzung halt.

    Aus diesem Grund bleibt mein Fenster beim üben zu!
     
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  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich übe immer mit geschlossenem Fenster.
    Wir haben zwar nur ein Nachbarhaus, aber trotzdem mache ich das aus Rücksicht generell.

    Kürzlich übte ich ein paar Baritonstücke für die Bigband, weil ich das Bariton länger nicht mehr in der Hand hatte.
    Da bat mich meine Frau auch die Tür zum Treppenhaus zu schließen. ;-)

    LG
    Mike
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Kommt darauf an wie weit der Konflikt schon eskaliert ist. Wenn jemand etwas fordert, dann ist nach meinem Empfehlung schon Schluß mit lustig. Da wird ein Rechtsanspruch eingefordert und kein Kompromiß gesucht. Vorher ist es eine Bitte oder Anfrage.

    Eine Forderung basiert auf einem Rechtsanspruch. Da spielen dann Gesetze, Verordnungen, Gutachten, Ortsbegehungen und Präzedenzfälle eine Rolle.
    Wenn ich das im Schnellgang gestern richtig gesehen habe, dann wirst du als Hauseigentümer genauso behandelt wie Mieter, grundsätzlich ist musizieren erlaubt, eingeschränkt wie oft und wie lange. Der Kläger muss seinerseits nachweisen, dass für ihn eine unzumutbare, nicht hinnehmbare Störung vorliegt.

    https://www.mietrecht.com/zimmerlautstaerke/

    80dB gelten während der Ruhezeiten und für eine durchschnittlich schallisolierte Wohnung zum Nebenmieter/Nebenbewohner im Reihenhaus/Eigentumswohnung.

    https://www.saxophonic.de/recht-und-ruecksicht-wissenswertes-ueber-hausmusik-und-laermbelaestigung/

    Was bei beiden Artikeln nicht korrekt ist, ist der Verweis auf 40dB. Dies ist der Pegel beim Empfänger, nicht der Schallpegel des Instruments bzw der Pegel im Überaum, sonst würden Übekabinen rechtlich keinen Sinn ergeben. Ein Saxophon wird mit 95dB angesetzt (realistisch eher 105dB: man kann ja mal die Stereoanlage auf diesen Wert stellen, das Fenster öffnen und mal hören, was beim Nachbarn wirklich ankommt.)
    Da wird es jetzt eng. Ist es zumutbar, dass jemand bei offenem fenster musiziert, während der Nachbar auf der Sonnenliege liegt und seine Ruhe glaubt einfordern zu können?
    Ist sein Anspruch auf Ruhe höher zu bewerten als dein Anspruch auf Musik?
    Nein, da du nicht den ganzen Tag übst, genauso wie ein Laubsauger eine temporäre Störung ist oder ein Rasenmäher, eine Flex o.ä., und die sind lauter (theoretisch dürftest du damit an wenigen Tagen im Jahr sogar im Garten üben). Allerdings bekommst du andere Grenzen, da du ja täglich wiederkehrend und damit regelmäßig störst. Im juristischen Streitfall gelten dann 40/45 dB tags und 35dB nachts (beim Nachbarn) und nicht mehr als x-stunden täglich, sonntags weniger. Wenn du das nachts bei offenem Fenster einhältst... (originalton ordnungsamt bei ortsbegehung).

    Eine Bitte ist für mich der Einstieg für einen Dialog und zur Findung einer einvernehmlichen Lösung. Ganz andere Sachverhalt. Da einigt man sich darauf, dass er bspw nachmittags seine Liegezeit bekommt, du vormittags üben kannst. Oder auf bestimmte Uhrzeiten. Aus Erfahrung, so etwas sollte man vor Zeugen absprechen, sonst wird aus der Bitte bald eine Forderung. Es gibt ja keine Hausordnung, in der man so etwas fixieren kann. Es sollte aber dann für den Nachbarn auch klar sein, liegt er in der Sonne und hat seine Partybeschallung an.... Ruhe ist Ruhe.

    Für dich der erste Schritt wäre erst mal der Dialog : was will dein Nachbar eigentlich und warum? Ist das für dich zumutbar, akzeptabel, ohne große Einschränkungen umsetzbar? Kommt er dir entgegen, wenn du ihm entgegen kommst?
     
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  7. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Rechthaberei, Rechtsansprüche, Auge um Auge...
    Seid doch einfach vernünftig und nehmt Rücksicht aufeinander.
    Respect, love, peace...
    Obwohl - das hat vor über 2000 Jahren schon mal einer gesagt und wurde dafür an den Baum genagelt... ich sag nix mehr.

    Grüße,

    Wanze
     
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  8. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Nö dafür nicht, sondern wegen Gotteslästerei und weil er sich der König der Juden nannte und damit die Herrschaft des römischen Kaisers in Frage stellte.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juli.2022
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  9. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Wenn ich in der Wohnung übe, schließe ich auch immer alle Fenster und auch die Zimmertüren (damit zu den seitlichen Nachbarn möglichst wenig Schall durchdringt, gerade durch die Lüftung des Badezimmers kann man ganze Gespräche mitverfolgen :)). Es hat sich seit 2 Jahren niemand mehr beschwert, der einzige Nachbar, der sich mal beschwert hat, ist meines Wissens nach ausgezogen, der war zwei Stockwerke über mir.
    Meine Devise ist: Möglichst viel tun, um unnötige Schallübertragungen zu verhindern, damit die Nachbarn gar nicht erst anfangen, sich gestört zu fühlen oder zu beschweren. Denn wenn sie damit erst anfangen, werden sie sich wahrscheinlich immer wieder beschweren und für das Üben selber ist es auch nicht sehr angenehm.
    Fenster zu kenne ich schon spätestens seit dem Studium, da mussten sie auch immer geschlossen sein, obwohl die Fenster zu einer lauten Straße hin führten mit gegenüberliegendem Wohngebäude und es zu allem Überfluss auch noch sehr warm war (Stockwerk direkt unterm Dach). Fast jedes Mal, wenn sich wer getraut hatte, ein Fenster beim Üben aufzulassen, gab es am nächsten Tag eine weitergeleitete Beschwerde durch den Pförtner.
    Manchmal wundert man sich über Menschen, die an lauten Verkehrsadern wohnen und sich dann über Musik beschweren. Als wir mal zur Studentenzeit mit vier Saxophonen unverstärkt mitten am Werktag am Wittenbergplatz (Ende einer Einkaufsstraße mit vielen Menschen und vielen Autos) Straßenmusik gemacht haben, kam ein Anwohner runter und hat uns gebeten, aufzuhören.
    Anders sieht es an einer Brandenburger Musikschule aus, an der ich unterrichte. Sie ist direkt am Rathaus und Marktplatz und man kann den ganzen Tag über das Fenster auflassen - darum wird sogar vom Sekreteriat teilweise gebeten, damit etwas Kultur über das Städtchen schallt und die Musikschule wahrgenommen wird :).
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juli.2022
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  10. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    :D :yiep:
     
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  11. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Eigentlich nicht. Wenn ich zu Hause Videokonferenzen halten muß,ist das egal wer was für einen Lärm macht.
    Aber mal ehrlich,scheißauf das Gesetz. Kommunikation ist das Zauberword. Freundlich miteinander reden holft meistens,dazu brauchs kein Gesetz sondern nur etwas Rücksichtnahme. Macht man halt sein Fenster zu und gut ist,was ist denn so schwierig dran
     
  12. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    OT

    Wenn die sich alle auf dieselbe Stunde mit ihren Arbeiten einigen könnten, wäre das für mich okay. Aber nacheinander diese Arbeiten ausgeführt - ist den ganzen Tag Lärm.
    Ich wohne gegenüber einer Kleingartensparte... erst mäht der eine seinen Rasen, ist dieser fertig, beginnt der nächste (alá - oh, wir könnten auch mal wieder),
    danach wird Holz geschreddert, Laub zusammengeblasen usf. Der Blick vom Balkon ins Grüne ist natürlich sehr angenehm ;-)

    Zurück zum Thema:

    Bei uns im Haus und den Nachbarhäusern spielen viele Bewohner ein Musikinstrument; manche im Sommer wegen der Raumwärme auch bei angelehntem Fenster.
    Da stört sich keiner dran, wenn ein paar Töne den Raum verlassen.... :)

    (ich selbst spiele stets bei geschlossenen Fenstern und Zimmertüren, schon weil ich mein Üben und steten Wiederholungen niemandem zumuten will)
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juli.2022
  13. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Also ich achte schon darauf, möglichst wenig Geräusch zu emitieren, weil ich gar nicht möchte, dass das jemand hört.
    1.) weil ich dann deutlich entspannter üben kann
    2.) weil ich keine Lust auf Kommentare habe (öööh, was übstn Du da, da musste aber noch ne Weile üben, spiel doch mal was fetziges, nicht schon wieder XY, musst Du immer die gleiche Stelle üben? ...)
     
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  14. fukaR

    fukaR Guest

    Das hat mit Profi oder Nicht-Profi gar nichts zu tun.
    Melissa Aldana übt eine Stunde am Tag Longtones. Auch wenn sie geil klingt, möchte ich als Nachbar das nicht hören wollen.
     
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  15. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Ich würde es mal so sagen: Manche Zeitgenossen ziehen den Ärger an wie ein Magnet die Metallschraube. Immer wieder und mit jedem gibt es Zoff, und die Zeitgenossen ahnen nicht, warum.
     
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  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ganz kurz noch klugscheißen. Obwohl der Artikel 1 des Grundgesetzes gerne für alle Formen der persönlichen Empörung missbraucht wird, ist er für mein Verständnis nicht dafür da und hat auch gar nichts mit solchen Problemen zu tun.
    Soweit ich das verstehe, geht es bei den ersten 20 Artikeln vor allem um die Limitierung und Überprüfung staatlicher Gewalt, um Willkür und Menschenrechtsverletzungen einen Stein in den Weg zu legen.
    Ich lasse mich gern eines besseren Belehren, wenn das so nicht ist. Für mein Gefühl sind diese Artikel aber eher zu wichtig, als bei allgemeiner Empörung herhalten zu müssen.
    Klugscheißen wieder aus. :)
     
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  17. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Klar sollte mal auf die Mitmenschen rücksicht nehmen.
    Fenster und Türen zu beim Tröten und Ruhezeiten einhalten.

    Das ist doch selbstverstädlich.

    Man könnte auch ebenso Fragen, darf ich im Lokal furzen odg. weil es mir danach ist.

    Leider kommt Benehmen aus der Mode. ZB. schreit der Nachwuchs am Tisch nebenan unbekümmert wärend rings herum Leute sitzen.

    Meint Ihr die Eltern sagen was?
    Ach ja, das sind ja Kinder. Aber demnächst unsere Nachbarn .

    Rücksicht scheint nicht mehr Modern zu sein, grundsätzlich.
     
  18. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Als ich im Studium einige SWS Recht belegen musste, meinte der Prof auch zur Einführungsvorlesung, dass Gesetze eigentlich nur dazu da sind, um dort klar definierte Regeln zu schaffen, wo das vernünftige gegenseitige Miteinander nicht (mehr) funktioniert.

    In Bussen und Bahnen bräuchte man keine ausgewiesenen Schwerbehindertenplätze vorzuhalten, wenn sich jeder gesunde Mensch an die Selbstverständlichkein halten würde, seinen Platz bei Bedarf Behinderten, Älteren, Gebrechlichen, Schwangeren zu überlassen.
     
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  19. ufosax

    ufosax Ist fast schon zuhause hier

    Was ja viele nicht wissen: Art. 1 GG dient in allererster Linie mal dem Schutz des 1. FC Bayern München und zwar praktisch vor allem und jedem:





    ;)
     
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  20. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde den Gedanken, dass mir jemand beim Üben zuhört tatsächlich nicht angenehm. Ich übe ja ganz überwiegend Sachen, die ich nicht kann - und so klingt das dann eben auch. Der Gedanke, dass jemand mithört, würde mich total hemmen. Dementsprechend habe ich mich schon aus diesem Grund beim Üben immer in den hintersten Winkel "verkrochen", um selber ungestört zu sein. So habe ich meine Übezeit eben auch schon - je nach aktueller Lage - in Heizungskellern oder unter Autobahnbrücken verbracht.

    Nun seit kurzem wieder in einem Mehrparteienhaus wohnend habe ich investiert und mir eine Box zugelegt. Da kann ich jetzt tatsächlich zu jeder Zeit üben, ohne dass mich die Nachbarn mir ihrer Zuhörerei stören ;)

    So long
    Stevie
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Juli.2022
Status des Themas:
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