Öl??

Moin,

wenn es für das Leder gut ist, heisst das leider noch nicht, dass es auch für die Polster gut ist, denn Polster bestehen ja nicht nur aus Leder.

Nach meiner Kenntnis ist mit allen ölartigen Substanzen größte Vorsicht geboten, da sie zwar das Leder pflegen mögen, aber meist zu einer Verhärtung des darunter liegenden Filzpolsters führen.

Leder gut, Polster hin ist die nur all zu nachteilige Folge.

Gruß,
xcielo

 

Ich scheine ja bislang der Einzige (zumindest in diesem thread) zu sein, der tatsächlich seine Polster mit Ballistol bearbeitet.

Wie gesagt - bislang keine negativen Begleiterscheinungen - auch die die von xcielo befürchteten. Allerdings ertränke ich auch die Polster nicht in dem Zeug, sondern es kommt auf ein Wattestäbchen, mit dem ich das Leder abreibe.

 

Hallo Claus,

das lässt ja hoffen!

Wie sieht es eigentlich mit dem Kleben und Schmatzen der eingeölten Polster aus - gibt es da Probleme, oder hat sich diesbezüglich sogar etwas verbessert?

Neugierig,
Rick

 

Manchmal spielt der Zufall schon komisch mit.
Ich war heute im Waffengeschäft und wollte mir Waffenöl kaufen, weil ich mein Saxophon strippen will, und eben auch ölen. Mir wurde Ballistol empfohlen und ich entschied mich für dieses Öl mit Pinselauftrag.
Ich gebe mal kurz wieder was auf der Packung steht. Nebenbei, ich bin jetzt kein Endorser für Ballistol!
Ballistol ist ein Universalöl das es schon seit 1904 gibt.
Zur schonenden Pflege von Metall, Holz, Leder, Gummi, Kunststoff und vielem mehr.
Es dient zur Reinigung, Pflege und Konservierung von Metall-
Aluminium-, Chrom- und Kunststoffteilen bei Maschinen und Geräten aller Art, auch in der Lebensmittelindustrie.
Reinigt und regeneriert glattes Leder, macht es wieder ge-
schmeidig, schützt gegen Wasser und Fäulnis.
Und nun haltet euch fest, es wird in der Tierpflege eingesetzt. Wirkt desinfizierend. Zur Pfoten- und Fell- und Ohrenpflege. Zum Einmassieren bei Liegebeulen. Ideal zur Wundnachbehandlung.
Verharzt nicht und kriecht in feinste Zwischenräume.
Ich denke mal es ist das Idealöl für uns Saxophonisten!
Und es hat mich 2.90 Eur gekostet für 50 ml.
Inhalt, wenn gut verschlossen, hält ewig.
Also probiert es selbst aus.
Viele Grüße Misty (und ich denk nochmal über Zufälle nach)

 

Ich finde, dass es sich dadurch gebessert hat. Meine Kandidaten für eine Ballistol-Behandlung sind auch in erster Linie G# und c#.

 

In Bezug auf Viskose und Vikosität, meinte XCielo doch "viskose Öle" und nicht "Viskoseöle" . In diesem Fall sprach er von einem Adjektiv (viskosisch, wäre ja wohl nicht richtig, oder?) Und nicht von dem Substantiv Viskose. So habe ich es zumindest verstanden. Das ist z.B. ein Grund warum man in Deutschland die Groß- und Kleinschreibung behalten sollte (in diesem Fall war es ja sogar richtig geschrieben) sonst, wie man sieht, versteht man nicht mal mehr Bahnhof.

Es wäre schon nicht schlecht, wenn sich vorher ein wenig bildet bevor man von viskose spricht und Viskose meint.

Gutgehen.

 

Hallo,

ja, manche Leute spielen ihr Instrument 10 Jahre oder länger ohne einen Handgriff daran. Demnach ist es nicht so, dass grundsätzlich unbedingt etwas gemacht werden MUSS.(war das unverfänglich genug? )
Ich gehe davon aus, das ein regelmäßig gespieltes Saxophon noch vor neuem Öl neue Polster braucht.

Aber ich denke, dass es mehr nützt als schadet, wenn 1 mal jährlich die Mechanik geölt wird. Dort wo die Achshülsen aneinander oder an den Böckchen anliegen, reiben sich 2 Metalle, ein Ölfilm verringert den Abrieb.

Zudem verhindert Öl das Eindringen von Luft und so das Austrocknen innen (zwischen Achsen und Hülsen), das irgendwann dazu führt, dass die Mechanik festsitzt. Der kritische Zeitrahmen dafür dürfte aber nicht 10 Jahre sein, sondern eher 30-50 Jahre.

Wie schon geschrieben hängt der Verschleiß aber von vielen Faktoren ab.

Schwieriger wirds bei den Polstern. Die Lebensdauer ist sehr unterschiedlich und wer weiß, ob sie mit oder ohne Behandlung länger gehalten hätten? Meist sind die Polster ja schon imprägniert.
Mein Gefühl sagt Lederpflege ja, aber nichts das in den Filz eindringt.
Der kritische Punkt ist der Tonlochabdruck. Wenn dort die Elastizität verloren geht, beginnen die Probleme. Das liegt aber am Filz, nicht am Leder. Wenn die Abdrücke von Anfang an schon tief sind und der Spieler mit großem Kraftaufwand spielt, ist vielleicht früher Schluss.
Manchmal sind die Polster fast ausgestanzt, ich sehe aber das Problem mehr in zu kantigen Tonlochrändern als in trockenem Leder. In jedem Fall liegt hier die Stärke der gebördelten Tonlöcher.

Leider gibt es zu diesen Themen keine Großversuche, so dass alles subjektive Erfahrungswerte sind.

Liebe Grüße

Chris

 

Moin,
also ich öle meine Mechanik in unregelmäßigen Abständen, so 1-2 mal im Jahr.
Zum einen mag ich keine angerosteten Achsen und da läuft schon mal Feuchtigkeit rein, zum anderen Bedeutet die Notlaufschmierung Messing auf Stahl doch einen gewissen Abrieb am weicheren Messing.
Den Spielern moderne Instrumente mag das egal sein, meine alten Kannen möchte ich jedoch noch meinen Enkeln vererben und zwar in einem spielbaren Zustand.
Die Frage hier wäre doch, was ist das Problem dabei sein Sax ab und an mal zu ölen. Kosten, Zeit?? Leute, ihr macht das Teil sauber und die 10 Minuten für eine kleine Pflege sollten doch wohl drin sein. Und so teuer ist ein Fläschen Öl ja nun auch nicht.
JEs

 

hallo zusammen,

ist ein neues saxophon von haus aus geschmiert? oder soll es, vor inbetriebnahme, geölt werden?

gruß
hanjo

 

Nein "betriebsbereit". Der Händler muss das auch checken, bevor er es ausliefert. Ich bin allerdings ohnehin der Auffasssung, dass gemeinhin zuviel geölt wird. Die Mechanik macht ja weder schnelle, noch hochbelasteten Bewegungen. Ich hab jedenfalls mein Tenor in den zig Jahren nur gerade einmal nachgeölt, sehr sparsam, töpfchenweise mit einer Nadel dosiert. Mit dem Ergebnis, dass ich nach ein paar Wochen überall Öl weputzen musste. Seit her habe ich nicht mehr geölt. Bei einer Totalrevision wird ja dann alles neu gefettet/geölt, das hält Jahre.

Gruss
antonio