Parabolisch vs. Konisch

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Dexter, 6.Dezember.2004.

  1. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ganz so würde ich es auch wieder nicht sehen. Zumindest gibt es ein besser geeignet zu einem bestimmten Zweck. Also Funk spielen mit einem Selmer B und 1er Rico-Blättern wird bestimmt etwas schwierig.
     
  2. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Eine befreundete Cellistin wedelte neulich jedenfalls schon mal drohend mit ihrem Instrument, als sie von meiner CD hörte...als sie dann nicht mehr von der CD hörte, sondern in die CD, begnadigte sie mich, wenn auch mit deutlich vernehmbarem Zähneknirschen.
    *Seitenaspekt der Diskussion close*
     
  3. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    @matthiAS
    Zu dem fehlenden Smilie: dann muß ich das wohl persönlich nehmen. Danke vielmals auch.

    @matthiAS / Toffi
    Ich habe Gärtner schon immer für einen interessanten Beruf gehalten, mit vielen Entfaltungsmöglichkeiten - Mörder und jetzt auch noch Bratschist. ;-)
    Nichts für ungut Ihr zwei, aber wenn ich so eure Beiträge dazu lese (wo habe ich nur Kulturkritik geübt und vom »Wahren« gesprochen????), sehe ich da noch ein wenig Informationsbedarf.
    Toffi im besonderen empfehle ich mal Schubertlieder nach Gedichten von J.W.v. Goethe mit Christoph Pregardien (Tenor) und Andreas Staier (Fortepiano). Das ist nun aber Lichtjahre von jeglicher Lächerlichkeit entfernt.
    Als Musiker sollte man auch eingefahrene Hörgewohnheiten in Frage stellen können. Nur mal als Anregung: Kein Barock-Ensemble käme auf den Einfall, Wagner zum besten geben zu wollen (mit Recht), was macht Euch so sicher dass es umgekehrt richtig ist?
    Zu Bach auf Saxophonen. Ja, das ist heikel. Es gibt da zwar den Spruch, die Musik Bachs sei so gut, dass ihr selbst ein Tuba-Quartett nicht schaden könne, aber ich ich habe da so meine Zweifel. Bach hat vieles sehr präzise für ganz bestimmte Instrumente geschrieben und dabei in seine Komposition den spezifischen Klang und vor allem den gemeinsamen Klang der Instrumente und der Stimmen mit einbezogen. Bach mit z.B. einem Saxophon-Quartett setzt deshalb großes Einfühlungsvermögen und einen guten Geschmack bei der Auswahl der Stücke voraus.

    Heute mal so kurz wie es eben geht!
    Beste Grüße aus MH
    Dexter
     
  4. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt gut und schlecht verarbeitete Saxophone.
    Es gibt gute und schlecht funktionierende Mechaniken.
    Es gibt gute und schlechte Spieltechnik.

    Das lässt sich alles objektiv nachvollziehen. Aber: Was dem Einen schlecht klingt, liebt der Andere. Mir ist es völlig egal, ob ich ein konisch oder parabolisch (habe ich) gebautes Saxophon besitze. Wenn mir der Klang gefällt, der rauskommt, interessiert mich herzlich wenig, ob er anderen gefällt, ich verdiene mein Geld nicht damit.

    Über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Es mag sein, dass jemand Ausschlag bekommt, bei der Vorstellung, Bach auf dem Saxophon hören zu müssen. Aber um das zu beurteilen, sollte man es gehört haben. Wenn sich der Ausschlag dann einstellt, ist es der persönliche Ausschlag, der nicht zwangsläufig jeden Mithörer befallen muss.

    Was die alte Musik betrifft: Niemand weiß, wie sie wirklich geklungen hat, es bestehen bestenfalls Ahnungen. Wenn ich alleine an die x-te Interpretation von Werken mittelalterlicher Komponisten denke. Da liegen Welten zwischen den Klängen und Tempi. Natürlich behauptet jeder, er habe nun die politisch korrekte Form gefunden und den Zeitgeist widergespiegelt.



     
  5. Dexter

    Dexter Ist fast schon zuhause hier

    In allen meinen Beiträgen ging es mir um die fehlende Auswahlmöglichkeit bei Neuinstrumenten. Ein ganz wichtiger Zweig des Saxophonbaues fehlt. Nicht jede/r wird sich ein altes Instrument in spielbarem Zustand leisten können. Bronze, Vollsilber, Hoch-G und sonstnochwas, aber parobolisch Fehlanzeige.
    Lesen hier eigentlich Instrumentenbauer mit? Mich würde es interessieren, ob es tatsächlich sooo schwierig und wahnsinnig teuer wäre, neben den konischen auch andere Bauformen zu realisieren. Was ist mit Keilwerth, da hat man doch einen direkten Draht zu einem Hersteller?

    -Bach
    Um hier einem Mißvestandnis vorzubeugen. ich finde einiges von Bach auf dem Sax sehr, sehr schön, weil die Kompositionen dadurch eine neue Qualität erfahren. Aber die Auswahl bleibt heikel. Negativbeispiel: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 vom San Franzisko SQ. Da kriege ich tatsächlich Pickel beim Zuhören.

    - Alte Musik
    Natürlich, je älter die Musik, desto schwieriger die Neuinterpretation. Aber über »Ahnungen« ist man in der Szene doch schon weit hinweg. Die sog. Originalklang-Ensembles nehmen für sich gar nicht in Anspruch, im Besitz der alleinseligmachenden Wahrheit zu sein, dies wird ihnen pikanterweise nur von den Gegnern dieser Art Musik zu machen vorgeworfen.

    Nachtrag Bud Shank
    Auf http://www.budshankalto.com/ sind ein paar schöne Bilder zu sehen, die deutlich zeigen, dass er wieder auf Selmer umgestiegen ist. Den Typ kann ich aber nicht identifizieren. Wenn wer Lust hat?

    Beste Grüße aus MH
    Dexter
     
  6. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Nur aus Interesse: die einzige Quelle, die mir spontan einfällt, die ebenfalls "konisch-parabolisch" als Bezeichnung verwendet, ist Jap Kool. Ansonsten liest man meist nur von parabolisch bzw. "en forme de cône parabolique". Woher hast du die Bezeichnung?
     
  7. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Also langsam wirds ja nur noch theoretisch! :-?

    Die Form der Schallröhre eines Saxophones ist ja wohl immer ein Konus. Wäre dem nicht so, dann wäre der Durchmesser am C-Bogen genau so groß wie der am S-Bogen!
    Die Frage ist ja nur, ob die Steigung des Konus, d. h. die Erweiterung der Schallröhre linear oder parabolisch verläuft.
    Natürlich kann diese auch auf einer Seite linear und auf der anderen Seite parabolisch verlaufen.

    Gruß michat
     
  8. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Aber da "konisch-parabolisch" mal fast doppelt so viele Zeichen sind und der Mensch mehr eine Art Faultier auf zwei Beinen, liest man sehr (!) viel öfter von "parabolisch". Und da wollte ich einfach mal wissen, ob es vielleicht einen speziellen Grund gibt (oder ein Büchlein, das ich noch nicht kenne), dass er sich die Arbeit macht ;-)
     
  9. Gast_13

    Gast_13 Guest

    @ Schorsch:

    Ich denke auch, dass es reicht, von konisch für linear konische und von parabolisch im Sinne von parabolisch konische Schallröhren zu reden.
    Denke dass diese Abstraktion trotz allem verständlich bleibt! ;-)
     
  10. willi

    willi Nicht zu schüchtern zum Reden

    @ Dexter (zu "Bach auf Saxophonen")
    Sicherlich gehört "großes Einfühlungsvermögen" dazu, Bach mit einem Sax-Quartett zu interpretieren; aber das trifft doch auf alle anderen Instrumentalgruppen ebenso zu.
    Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob Bach das Saxophon als seiner Musik angemessen betrachtet hätte, wohlmöglich sogar dafür komponiert hätte, Sicher ist aber, dass er das heutige Klavier bzw. den Konzertflügel nicht gekannt hat sondern lediglich seine Urururgroßeltern. Trotzdem werden heute seine Kompositionen für Tasteninstrumente üblicherweise auf modernen Instrumenten gespielt, die sowohl technisch als auch klanglich dem damaligen "Clavir" bei weitem überlegen sind und vor allem völlig anders klingen, und (fast) alle finden das o. k. ;-)
    Wer ernsthaft daran zweifelt, dass es möglich sei, mit dem Sax der Musik von Bach gerecht zu werden, der möge sich vielleicht einmal die CD "Bl!ndman plays Bach" des belgischen Saxophon-Quartetts "Bl!ndman" (Universal Nr.157675-2) anhören. Die hier angebotene Intonation der Choralpartiten BWV 767-770 ist für mich nach wie vor eine Offenbarung, eine meiner meist gehörten CD´s. Gruß Willi
     
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