Paraschos Bögen

Ich habe ja gerade ein wenig mit Klarinettenbirnen rumexperimentiert. Zuerst mal eine aus Anticorodal gedreht- gleiche Bohrung wie die Buffet aus Grenadill. Die Form war ebenso identisch. Klanglich gab sich da nicht viel, die Metall klang ein wenig (wenig) heller.
Dann hatte ich eine andere aus Grenadill, etwas schlanker in der Form, die war dann nochmals heller als die aus Alu. Als ich dann nachgemessen habe, stellte ich fest, dass die Bohrung 1/10tel kleiner war. Ich denke also, dass dieser Einfluss grösser ist als rein das Material. Eine Weitere aus einem andern Holz war dann wieder dunkler und sehr nahe an der originalen aus Grenadill.

 

Das kann man seit einigen Jahren z.B. auch bei Bechern & Geschirr aus „Bambus“ beobachten. Das wird i.d.R. geschredderter Bambus mit viiiiiiel Kunstharz vermischt und in Form gepresst oder gegossen. Im fertigen Produkt ist der Kunststoffanteil zwar geringer als in Teilen aus Vollplastik, aber ob das wirklich nachhaltiger ist weis ich nicht.
Schön sind auch Terrassenbretter aus „Bambus“: obwohl Bambus sehr leicht ist, und in rel. kleinen Röhren wächst (ist im Prinzip ja ein groß geratenes Gras), gibt es da 180cm breite Bretter, die bleischwer sind. Der Bambus Anteil darin dürfte recht gering sein. Allerdings ist das Produkt wetterfest, langlebig und verzieht sich weder bei Sonneneinstrahlung noch bei Kälte oder Regen.

 

sorry, muss ich leider wiedersprechen. Ich hatte bei mir Bambus Vierkanthölzer (Balken) zum Verarbeitungstests eines Importeurs in meiner Tischlerei. Das Material ist lediglich Bambus, das mit Hydraulikpressen in Form gepresst wird. Da kommt kein Kunsstoff rein. Das eigene Lignin reicht aus um den Bambus zu "verkleben". Ja, das Material ist sauschwer, lässt sich aber mit normalen Holzbearbeitungsmaschinen ohne Probleme bearbeiten. Laut Hersteller witterungsbeständiger als europäisches Massivholz.

Claus

 

Nur "unser" Bambus in den Gärten hat so dünne Strempel. Andere Arten können recht ansehnliche Durchmesser erreichen, da sind schon 30 cm drin.
Das ist aber sicher weit entfernt von unseren tatsächlichen Nutzbäumen mit Vollholz, hat aber interessante Eigenschaften und ist als Füllmaterial eigentlich zu schade.

 

Da gibt es imposante vielgeschossige Baugerüste im fernen Osten ausschließlich aus Bambusstangen.

Hier sind Bilder.

 

habe kürzlich einen Artikel gelesen, dass die Fachhochschule für Holzbau hier nun auch Balken (weiter)entwickelt, welche lediglich gepresst werden. Dabei wird alles in Faserrichtung gelegt und mit Monsterdruck gepresst. Lange Balken wurden ja bisher aus Brettern mit diesen sägezahnähnlichen Leimstellen formverleimt. Gemäss den Forschern kann mit dem Längsfaser-Prinzip kleiner dimensioniert werden, weil die Festigkeit höher ist. Schon spannend, so Zeugs...

Und die Bambusbaugerüste haben mich schon immer fasziniert. Ob da noch immer nur gebunden wird? Auf einzelnen Bildern sieht man allerdings jetzt auch Schellen. Ist wohl den Kosten geschuldet...

antonio

 

werden heute wohl andere Anforderungen an die Sicherheit haben
ich erinnere mich aber auch noch, dass die Holzgerüste mit Ketten, wir nannte diese Gerüstketten, verbunden wurden

Claus

 

Verstehe ich vielleicht falsch, aber ein Bambusgerüst und eines aus Holz sind doch zwei Welten.

 

Ich empfinde die Bambusgerüste als Mittelding zwischen unseren alten Holzgerüsten und modernen Alu- oder Stahlgerüsten. Bambus ist rund wie die Metallrohre und wenn die archaische Bindung durch eine Art Schellen ersetzt wird, gibt es zumindest statisch kaum noch Unterschiede.

Allerdings ist ein Holzgerüst ja nicht generell schlechter, nur umständlicher. Für das Empire State Building und den Kölner Dom hat es immerhin gereicht - und vor 35 Jahren für mein Haus auch, 2 Rahmen habe ich noch davon.

 

Ich meine Bambus hat jeweils andere Eigenschaften als Stahl oder Holz und ob die "archaische Bindung" sich hier hinter einer "modernen" Schelle verstecken muss, ist noch nicht raus. Bambus ist belastbar und flexibel und bricht bei Versagen nicht einfach sang- und klanglos.

 

¿Holz-Rahmengerüst oder Rundholzgerüst?

 

Was ich kenne und teilweise noch habe, sind zwei Rahmen aus Halbrundhölzern, deutlich breiter als moderne Rahmen (ca. 1,20?) mit Querhölzern und Spannschrauben und zwei sehr langen Latten zum Versteifen. Balken und Bohlen habe ich schon lange irgendwo verbaut.

Wenn du's brauchen kannst, kannstes dir abholen.

 

Das gilt aber generell für Holzbauten. Bei meinem Fachwerk kannst du gut und gern 2/3 der Verstrebungen und den einen oder anderen Ständer raussägen, da tut sich nix. Bei nem Erdbeben hier im Dorf würden einige Neubauten zusammenfallen, das Gros der Häuser hätte höchstens Risse und Putzschäden

 

Gewiss gibt es Überschneidungen. Dennoch verhält sich der Grashalm Bambus anders als ein Baumstamm oder meist nur ein Ausschnitt davon. Bambus bricht anders und ist sich nicht leicht entflammbar.

 

Bambus ist hohl, und daher leicht aber trotzdem steif. Baumstämme sind massiv und daher sehr schwer. Von der Statik und biegefestigkeit ist hohl i.d.R. deutlich stabiler
Nicht umsonst baut man z.B. Fahrräder aus dünnwandigen Rohren und nicht aus gleich schweren Stäben

 

oha, wieder was dazu gelernt!
Hatte mich immer gefragt, warum das Zeug (die Terrassenbretter) so irre schwer ist

 

Der Durchmesser mancher Bambusarten ist zwar deutlich größer als bei dem, was hierzulande im Garten wächst, jedoch sind auch die „dicken Brummer“ innen hohl. Stabil ist nur die äussere „Schale“

 

Fun Fact:

mein Profilbild zeigt mich in einem botanischen Garten in Südfrankreich, der praktisch ausschließlich unterschiedlichste Bambusarten beherbegt.

 

Was man alles so lernen kann ( so man will) in einem thread über Holz-S-Bögen..................

 

Mächtig off off topic.
Gräser sind baulich schon faszinierend.
Der Wiesenfuchsschwanz erreicht bei uns schon mal Halmhöhen bis 150cm. Dabei ist der Halm schon an der Basis nur vielleicht 3 mm dick. Das entspricht einen Verhältnis von 1: 500.
Ein 40 cm Nutzbaum müsste dafür.....
Gigantomane Hochhäuser sind ein ... dagegen.