Probleme mit Ansatz und tiefen Tönen (:

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von meli26623, 3.Oktober.2011.

  1. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Ja, es ist alles schon geschrieben worden, aber auch viele meiner Meinung nach (mindestens) zweitrangige Sachen.

    Deshalb zur Bestärkung noch mal die kritischen Punkte aus meiner Sicht:

    1.)
    Für die tiefen Töne ist es (wie auch bei der Klarinette) unabdingbar, dass das Saxophon völlig dicht schließt. Solltest du dir unsicher sein, lass es von einem Instrumentenbauer / guten Saxophonspieler kontrollieren!
    Ein Hinweis auf ein undichtes Saxophon ist ein "Blubbern" bei den tiefen Tönen (auf englisch gibt es den wunderbaren Begriff "motorboating").

    Auch für die Psyche ist es wichtig zu wissen, dass das Material (siehe auch 3.) in Ordnung ist: Es erschwert die Sache deutlich, wenn man beim Üben unsicher ist, ob die Fehlerursache bei einem selber oder beim Instument oder bei beidem zugleich liegt.

    2.)
    Auch wenn die Klangerzeugung mit Mundstück & Rohrblatt die selbe ist: Saxophon und Klarinette sind verschiedene Instrumente! Und ja, der Umstieg Klarinette->Saxophon ist leichter als andersrum, aber deshalb bloß nicht überheblich an die Sache drangehen.
    Aus Klarinettistensicht dürften die tiefen Töne die größte Schwierigkeit beim Umstieg darstellen, einfach weil das Rohr im Gegensatz zur Klarinette breiter wird und damit in der Tiefe praktisch keinen Blaswiderstand mehr bietet.
    Resultat der Sache: Der Saxophon-Ansatz ist deutlich lockerer. Den Begriff "warme Luft" kannte ich noch nicht, gefällt mir sehr gut.

    3.)
    Genauso wichtig wie ein dichtes Saxophon ist, dass Mundstück und Blatt mitspielen.
    Hier sollte man für den Anfang keine Experimente machen: Ein Standard-Anfängermundstück (kleine Bahnöffnung; ganze Heerscharen von Saxophonisten haben eine Grundausbildung am Yamaha 4C durchgemacht) kombiniert mit einem Standardblatt (z.B. Rico Royal 2), und die Sache ist erledigt.
    Bei Unsicherheit vielleicht eine andere Blattstärke antesten, ansonsten besser erstmal keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Ein dauerhaftes Urteil darüber welches Mundstück "besser" oder "schlechter" ist kann ein Anfänger mit seinem noch ungefestigten Ansatz in der Regel ohnehin noch nicht treffen.
    Ein Umsteiger von der Klarinette ist hier eventuell etwas reifer, trotzdem sollte man es im Zweifelsfall erstmal mit dem Bewährten versuchen und eine Materialsuche auf später vertagen, wenn man den Tonumfang des Instruments einigermaßen unter kontrolle hat.


    4.) Das Wichtiste:
    Üben, üben, üben.

    Und zwar konstant und konzentriert. Besser 15 Min pro Tag als einmal in der Woche 2 Stunden. Gerade bei erwachsenen Schülern und Umsteigern eine große Gefahr: Nicht ungeduldig werden. Verbesserungen sind ein schleichender Prozess, bekommt man häufig gar nicht mit. Rückfälle (die früher oder später mit Sicherheit kommen) dagegen schon. Doch wenn man sich diese Ratschläge zu Herzen nimmt und hartnäckig bleibt zeigt die Erfahrung: Der Erfolg stellt sich irgenwann ein.
     
  2. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Ich wäre vorsichtig mit der Aussage, dass den Ursachen für das Flattern der tiefen Töne eine Rangfolge zukommt, jedenfalls dann, wenn jede dieser Ursachen für sich allein zu diesem Problem führen kann. Ich selbst würde mich jedenfalls nicht in der Lage sehen, ein Blubbern (motorboating), hervorgerufen von einem nicht weit genug auf den Kork gesteckten Mundstück, von einem Blubbern, hervorgerufen durch ein undichtes Instrument, mangelnde Übung usw. zu unterscheiden.

    Als Anfänger auf dem Tenor hatte ich dieses Blubbern (bei verschiedenen Mundstücken), bis ich darauf aufmerksam wurde, dass das Mundstück nicht weit genug auf dem Kork war. Ich habe dann erst den Kork etwas abgefeilt, damit es ohne zu quetschen weit genug auf den Kork ging. Es geht dabei nicht nur um einen lockeren Ansatz, sondern auch darum, dass das Instrument in sich stimmt.

    Als ich bei einem Saxophonhändler deswegen einmal angerufen hatte, fragte der promt zurück: Mundstück weit genug drauf?

    Eine ziemlich banale Fehlerquelle, die vielleicht nicht jeder Anfänger im Blick hat und doch leicht abstellen kann. Danach wurden bei mir die tiefen Töne auch erst nach Monaten durch regelmäßiges Üben besser.
     
  3. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Ich sage ja, aus meiner Sicht.

    Die Sache mit dem Mundstück hab ich weder persönlich erlebt noch bisher irgendwo gelesen oder gehört, finde ich aber interessant:

    Mit einem unpassenden S-Bogen habe ich eine ähnliche Erfahrung gemacht. Da war das "motorboating" jedoch nicht bei den tiefen Tönen, sondern beim mittleren A. Ich hab immer gedacht irgendwas muss undicht sein. Ins Blaue hinein mal den S-Bogen mit einem "identischen" vom gleichen Saxophontyp ausgetauscht, und plötzlich war das Problem weg und gleichzeitig auch die Intonation besser, ich habe nicht schlecht gestaunt.

    Vielleicht sollte man so sagen:
    Man sollte einen guten Saxophonisten exakt das verwendete Setup ausprobieren lassen. Wenn dieser keine Probleme hat, liegt es an einem selber, ansonsten muss man erstmal beim Saxophon nach der Fehlerquelle suchen.
     
  4. hgksax

    hgksax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Tiefe Töne sind ( wie die ganz hohen) wohl für jeden Anfänger ein bisschen problematisch. Kenne das aus eigener, mittlerweile zweijähriger mickriger Erfahrung. Da hilft nur Gelassenheit und tägliches Üben. Z.b lange Töne und Tonleitern. Und Irgendwann, eher aber bald, sind sie dann da und kommen ganz selbstverständlich.
    Beste Grüße
     
  5. Mal-o-sax

    Mal-o-sax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    bin neu hier (siehe "Vorstellungsforum") :)

    Sehr interessant, was ich hier als Anfänger zu einem meiner Probleme lesen kann. Bis tief E runter auf meinem Tenor-Sax kein Problem, D und C treffe ich öfters nicht sofort (kurz medium-D oder -C). Liegt wohl am Ansatz (Mund beim Anblasen vielleicht nicht völlig geschlossen). Aber in der Tat - mit Üben wirds schon jetzt langsam besser.

    Übrigens: ich weiß nicht, ob man "medium" auch in Deutschland sagt, da ich in Frankreich lerne (Do-Ré-Mi-Fa-Sol usw.) ;-)

    LG Mal-o-sax
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden