Reed Performer

Wann und warum wurde aus dem bewährten "Gaffer Tape" (= leicht lôsbares und abreißbares Befestigungsband für Theater- und Film-Beleuchter) eigentlich "Panzerband"?
Der Begriff klingt für mich irgendwie unpassend martialisch...

 

Gar nicht auszudenken welche klanglichen Möglichkeiten dieses 10er-Set eröffnet.

 

19Antworten, 14 davon nichtssagend und das obwohl der Themenstarter sogar darauf hingewiesen hat sich zu beherrschen.
Stark. Forum wieder in Bestform.

 

Was erwartest du bei diesem Thema/Produkt? Ich finde es positiv, dass hier nicht die üblichen Streitereien um „Mißverstehen/ falsches Zitieren“ ausbrechen.

 

Gaffer (Gaffa, Gaff) Tape ist etwas anderes als Panzerband.

Panzerband wurde im 2. Weltkrieg entwickelt, um Munitionskisten wasserdicht zu versiegeln. D-Day, you know?
Das hat dann auch die Gas, Wasser, Sch… Fraktion praktisch gefunden und daher stammt auch der englische Begriff „Duct-Tape“.

Gaffa ist wesentlich weniger klebrig und näher am Malerkrepp als am Panzerband.

 

Na gut. Gesucht - gefunden. Ich hab eines auf ein relativ abgenudeltes Rigotti Jazz 3 Medium geklebt, das gerade am Tenor dran war. Das Blatt habe ich neulich beim Aufräumen und Aussortieren der Blätterboxen angetestet und gerade noch behalten. War mal sehr gut und zum Üben geht es schon noch.

Auf Anhieb habe ich vor allem festgestellt, dass die Oberfläche recht glitschig ist. Die Blattschraube rutscht regelrecht darauf rum bis zum Festziehen, man kann so aber auch alles leichter verrücken, wenn man das will. Einen großartigen Unterschied im AB-Vergleich vom Klang oder Spieleigenschaften kann ich nicht feststellen. Es fällt mir aber auch schwer zu verstehen, wie man das objektiv anstellen könnte. Man verschiebt bei jedem Wechsel das Blatt ein wenig, und viel drauf und wieder ab wird man mit den Klebern nicht machen, wenn man sie selber bezahlt hat.

Ich halte jetzt mal fest, dass der Unterschied sicher nicht gravierend ist. Und wenn ich das alte Blatt in einem Jahr immer noch spiele, gebe ich Bescheid.

 

Ich muss aber auch gestehen, dass ich den Eingangspost für Satire und Anregung zum mitmachen hielt. Erst durch deinen Post habe ich erwogen, dass man das auch anders lesen kann.
Der mutmaßliche Mechanismus des Produkts ist mir auf den ersten Blick so schleierhaft, dass mir der nötige Ernst schwer fällt.
Wenn meine Blätter altern, dann ist das etwas, was die Holzstruktur von Schulter über Herz bis Spitze betrifft. Es verliert Spannung durch die ständige Schwingung, und wenn ein Blatt durch, ist kann man des sehen und fühlen. Einen Klebefilm am anderen Ende des Blattes zu befestigen ändert die Spannung in der Spitze nicht. Deshalb klingt es für mich eher wie ein soziologisches Experiment aus dem Bereich Marketing. Ich bin aber immer bereit was zu lernen und meine Paradigmen zu verwerfen, falls erforderlich.

 

So etwa wie Panzerschrank?

 

Ich kannte tatsächlich zunächst „Panzerband“ aus meinem Grundwehrdienst Mitte der 80er, bevor ich irgendwann Gaffer Tape kennen lernte.

 

War vielleicht mal ein erster Gedanke, der dann in der Weiterentwicklung das Kunststoffblatt gebahr.

 

Äh…das Ding ist so ein Blödsinn, darauf kann man nicht ernsthaft antworten.

CzG

Dreas

 

Hat er nicht. Stünde ihm auch gar nicht zu und das weiß er - er ist doch schon viel zu lange hier und superschlau. Er geruhte vielmehr anzumerken, dass "kein Zwang bestünde, zu posten". Da haben sich auch alle dran gehalten.

Einen inneren Drang zu verspüren ist immerhin etwas völlig anderes als von einer äußeren Macht gezwungen zu werden.

 

Weiß nicht. Für mich ist das vom Verständnis eher, als wenn man mit nem Griffband die Lebensdauer der Saite am Tennisschläger verlängern will oder mit neuen Radkappen die Haftung der Reifen verbessern. Vermutlich stecken aber schlauere Gedanken dahinter, die mich durchaus interessieren.
Jedenfalls habe ich den bisher einzigen Erfahrungsbericht gepostet und darf deswegen kommentieren, bis die Finger bluten!

 

Hallo, hier nochmal kurz ein ernsthafter Beitrag.
Manche Blätter haben am Rücken, wo die Andruckplatte der Blattschraube gleichmäßigen Druck ausüben soll, einen nichtparallelen Verlauf der Rindenfasern. Das kann, je nach Blattschraube, dazu führen, dass das Blatt im Extremfall nur punktuell auf den Tisch gedrückt wird und dann spielt es u.U. nicht oder schlecht.
Ich benutze FL-Ligaturen und mache die Andruckplatten selber, um das o.g. Problem zu umgehen, da die Original-Platten oft sehr lieblos gefertigt sind.
Wenn man eine irgendwie parallel klemmende Ligatur hat und ein nicht parallel gerades Blatt, könnte was Elastisches dazwischen möglicherweise den Mangel reduzieren.

 

Habe ich bei zu stark gewölbten Andruckplatten mit Leder oder Kork schon erfolgreich probiert. Dann gab es keine eingedrückten Rillen mehr im Blatt und bei leichterem Anziehen der Schraube kein Verrutschen.

 

Jetzt kapiere ich endlich, was Klangfarbe bedeutet...

 

Das ist gut gegen das verrutschen, killt aber meines Erachtens die Physik der Blattschrauben die absichtlich den Rand der Blätter mit hartem Metall andrücken (und die ich bevorzuge). Das aber nur nebenbei.

Bei dem Produkt hier geht es wohl noch mal um etwas anderes. Das ist nur etwas dicker als Klebeband, nicht wirklich polsternd und eher glitschig.