Reinigungszubehör (Wischer etc) in Schleswig Holstein

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von J.F., 28.April.2024.

  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich habe den Fehler einmal gemacht, ein etwas unschönes Kautschukmundstück mit Bürste und leider etwas zu warmem Wasser zu reinigen - aus schwarz mach grünlich braun mit Schwefel-Stinky-Stink. Viel abpolieren und etwas Ölen hat es wieder einigermaßen in Ordnung gebracht, aber der erste Ton hat manchmal noch die gewisse Note.
    Mit Sicherheit gibt es da aber unterschiedlich empfindliche Gummis.
     
  2. ppue

    ppue Experte


    Ja, das polarisiert, hehe.

    Das Empfindlichste am Saxophon sind die Polster und genau die macht kein Wischer trocken. Das Wasser steht dann natürlich gerne bei den geschlossenen Klappen an der Stelle, wo das geschlossene Polster und der Tonkamin aufeinandertreffen. In der Regel dann bei den Palmkeys und bei der geschlossenen G-Klappe.
    Die Polster der Palmkeys bekommen die meiste Feuchtigkeit ab und sind somit auch die, die am ehesten verrotten. Wer dagegen vorgehen will, dem bleibt nichts anderes, als da mit einem Löschpapier die Feuchtigkeit wegzunehmen.

    Am Korpus passiert durch die kondensierende Atemluft gar nichts, der ist aus Metall. Höchstens setzt sich etwas Hausstaub an den feuchten Wänden ab.

    Wenn ich nach drei/vier Jahren die Polster wechsele, dann wird alles abgebaut, der Korpus kommt in die Badewanne und wird heiß ausgeduscht. Mit Gaswasserscheiße hat das nichts zu tun. Natürlich gibt es Hörner die viel zu lange gespielt wurden und über Generationen verdreckten, ich denke aber, das sind Ausnahmen.

    Von wegen Schimmel: Das Metall schimmelt nicht, höchstens halt die feuchten Polster. Deshalb rate ich, das Saxophon möglichst ausgepackt im Ständer stehen zu lassen. Mag sein, dass der Prozess ein wenig schneller geht, wenn man einmal durchgewischt hat. Schimmel entsteht, wenn im Koffer keine Luft an das Instrument kommt und es eben nicht trocknen kann.
     
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  3. Aurora Borealis

    Aurora Borealis Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke auch von mir für den Input, hab jedes mal n schlechtes Gewissen, wenn ich mal wieder nicht durchgewischt habe (in der Bläserklasse sind wir Holzbläser sowieso immer schon die Letzten, das Blech ist da schon lang weg (müssen die denn nix putzen?) - da will ich mir nicht noch die Zeit zum durchwischen nehmen und auch im Unterricht bin ich die Letzte und möchte nicht, das mein Lehrer auf mich warten muss..).
    Nun weiß ich wenigstens, dass das beim Sax selbst nicht so dramatisch ist (im Koffer ist es nur zum transportieren, sonst im Ständer). Mundstück und S-Bogen reinige ich mehrmals wöchentlich, Sax selbst so einmal die Woche (durchwischen). Von außen traue ich mich nicht zwischen die Mechanik, gehe nur dort ran, wo man halbwegs gut hinkommt... leider glänzen Klappen und Mechanik dann nicht so schön wie der Rest.. weiß noch nicht, wie ich das auf Dauer mache...
     
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  4. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte vor 14 Jahren ein Jahr lang Unterricht bei einem begnadeten Profisaxophonisten, der nach dem Spielen sein Horn sofort in den
    Ständer abstellte und mir erklärte, das alles was er in das Sax hineingibt hilft, einen guten Sound zu haben.
    Ich hatte dann mein Tenorsax beim gleichen Sax-Doc wie mein Lehrer und er erzählte mir, das ihm jedes mal davor graust, das
    Mark VI meines Lehrers in die Hand nehmen zu müssen, zwecks Service und Reinigung, die genauen Details erspare ich euch.:confused:
    Ich habe in 25 Jahren noch nie ein Sax beschädigt, wenn ich anschließend 3-5 Minuten in die Reinigung investiert habe.
     
  5. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht ein wenig wie bei Autos...
    Die einen findet mal mindestens ein Mal in der Woche am Waschplatz und mit Lack- und Chrompflege an ihrem Auto.
    Die anderen haben Moos in den Dichtungen und die Algen hängen an am Stoßfänger...

    Ich glaube das eine regelmäßige Pflege dem Horn gut tut.. trocken lagern, den Sabber raus wischen mache ich bei meinen Hörnern im Normalfall nach dem Spiel. Ansonsten stehen die Hörner im Ständer..
     
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  6. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Naja, ich finde es schon mal sinnvoll, die Feuchtigkeit aus dem Horn herauszubekommen, schon allein deswegen, damit es im Koffer nicht so müffelt.
    Bei mir zu Hause ist es unmöglich, die Saxophone offen im Ständer zu lagern, 4 Personen + 2 Katzen - das kann in einer Mietwohnung nicht gut gehen.

    Je weniger Feuchtigkeit im Horn, desto weniger müffel.

    Das Gegenteil erlebt man oft bei Blechbläsern, die "bauartbedingt" ihre Instrumente nicht auswischen können. Der Koffer ist dann gern mal ein Mikrobiotop mit Eigenleben. :vomit:

    Ich bewahre die Durchziehwischer auch immer außerhalb des Koffers auf, in einem kleinen Baumwollbeutel bei den Noten.
     
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  7. Ursi

    Ursi Nicht zu schüchtern zum Reden

    @SaxPistols...ich kann die Instrumente einfach stehen lassen, Kind ausgezogen, Katze ist Nirvana im und somit kann alles gut trocknen. Trotzdem wurde mir gesagt, das Horn durchwischen nach dem Spiel.....das macht ja jeder scheinbar anders....scheint aber ein spannendes Thema zu sein:D
     
  8. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Blechbläser putzen ihre Instrumente nicht bzw. selten, haben aber eine Wasserklappe (wie beim Barisax) und kippen so ein Teil der angesammelten Flüssigkeit (hoffentlich) in ein Tuch und nicht auf den Boden ...
    Dafür müssen sie (eigentlich) ein mal im Jahr das Instrument komplett durchspülen mit Wasser. Alle Ventile ab und dann mit einem dünnen Schlauch, den man an den Schlauch eines Duschkopfs befestigen kann, alles in der Badewanne durchspülen. Da kommt dann einiges zu Tage in unterschiedlichen Farben und Größen ... Danach mit extra Bürsten und anderen Utensilien mit Spülmittel durch alle Kleinteile durchwischen. Dann trockenwischen und auslüften lassen, alle Verbindungsstellen Fetten bzw. mit unterschiedlichen Ölen behandeln und zusammenbauen.
    Lange Geschichte, aber das macht wahrscheinlich kein Otto-Normal-Schüler wirklich.
     
  9. Calymne

    Calymne Schaut öfter mal vorbei

    interessant... ich hab mir den Ständer gekauft, bevor ich das eigene Instrument hatte...
    Wischen werde ich weiter - schon deswegen, weil ich manchmal nasse Klappen oben habe, wenn ich nach ner Weile spielen andere Noten suche und das Sax dann schräg am Hals hängt. Irgendwo scheint es dann oben rauszusiffen. Sagt mir, es ist so viel Feuchtigkeit drin, dass sich ein Wischen auf jeden Fall lohnt.

    Und an Löschpapier ist auch zu kommen, das Kind sortiert das immer aus den Heften aus :-D
     
  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Das kenne ich noch aus meinen Schülerjahren. Gerade im Winter, z.B. in kalten Kirchen oder draußen hat sich da 'ne Menge Kondenswasser aus der Atemluft niedergeschlagen.
    Aus der Wasserklappe kann man dann aber auch nur das ablassen, was schon an einem Tiefpunkt des Instruments zu einer "Pfütze" zusammengelaufen ist. Die normale Feuchtigkeit an der Innenwandung bleibt drinnen.
    Nun haben ja Blechblasinstrumente zumindest den Vorteil, dass sie fast nur aus Metall bestehen (keine Polster, die gammeln könnten). Da muss im Wesentlichen nur auf die Leichtgängigkeit der Ventile bzw. des Zuges an der Posaune geachtet werden.
     
  11. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ein Trompeter meiner Bigband, der sehr viel und gut spielt und auch in anderen Bands umtriebig ist, erzählte mir
    vor kurzem, das er seine Trompete eigentlich auch nie gereinigt hat, bis er plötzlich Probleme hatte, das die hohen Töne, so
    wie er es gewohnt war nicht mehr richtig einrasten wollten. Er hat durch seine Trompete dann selbst mit hohen Druck Wasser geblasen und
    es kam auch einiges zu Tage, was man in einem Blasinstrument nicht finden möchte. Er meinte dann, das er jetzt sein Instrument jährlich
    professionell reinigen lässt um keine Überraschungen zu erleben.
     
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  12. cwegy

    cwegy Ist fast schon zuhause hier

    Gestern bin ich zufällig über dieses Video gestolpert. Da wird der S-Bogen mit Essig gefüllt, eingeweicht und ausgespült. Das Pad der Oktavklappe wird mit Frischhaltefolie geschützt. Das Ganze stammt wohl von Stephen Howard, hat der nicht so eine Sax-Bibel geschrieben? Wird auch kurz im Video gezeigt und in den Kommentaren erwähnt.

     
  13. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Also, ich habe fuer alle meine Kannen (SAT) einen sog. "pad saver"; meine sind von H.W. Gestern machte ich den Vergleich mit konventionellem Wischer und dem H.W. nach je ca. 1-1/2 Std auf meinem Ref. 54 Tenor: der Loeschpapier-Test ergab, dass der H.W. schon deutlich Feuchtigkeit von den palm keys mitnimmt. Allerdings saugt er aus dem Becher unten natuerlich kein Troepfchen auf.

    Deshalb benutze ich religioes immer beides: erst mit dem Wischer ein paar mal durch, dann mit dem pad saver, dann ein paar Stunden austrocknen im offenen Koffer mit einem Seidentuch drueber. Ausser bei Auftritten, da bleibt die Kanne im geschlossenen Koffer wenn ich sie nicht um den Hals haengen habe, denn man weiss ja nie, wieviel Bier das Posaunenregister schon intus hat, bevor der Vorhang aufgeht :blackeye:...

    -j.

    P.S. Natuerlich bleibt der pad saver NICHT im Instrument drin, der wird bloss zum reinigen gebraucht und separat getrocknet hernach!
     
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