Restauration eines versilberten Conn 10M Ladyface

Ja, es gibt eine ganze Reihe „pre-war“ 10M auf dem Markt.
Ich würde für ein „normales“ mit ohne Lack oder nachlackiert (wie das in der eBay Auktion) mal in Richtung Attendoorn schauen

Das Versilberte von @Viper ist dagegen (ohne die generell außergewöhnliche Qualität der nicht-versilberten 10M mit RTH bis 1949 schmälern zu wollen) aber etwas ganz Besonderes, das über die ohnehin schon durchgängig guten 10M der Zeit noch einmal herausragt.

„Neid“ - wie weiter oben formuliert - ist mir fremd. Ich bewundere das Glück anderer und wünsche mir (selten) einen ähnlichen Coup de Coeur.
Mein 10M ist superb und ich brauche nichts anderes. Das gesagt, würde ich mir dieses Horn auch auf einem Flohmarkt wünschen. Bevor ein anderer Jäger das Einhorn erkennt.

 

Na, da versucht aber doch wohl jemand seinen ureigenen neuen Internetmythos zu kreieren?
Diese Geschichte ist tatsächlich neu und ausschließlich hier zu finden?

Sehr sicher hat da niemand bei Conn irgendwelche Komponenten handverlesen, dann hätten sie doch auch gleich nur tolle bauen können?
Und wenn es so gewesen wäre, wäre das sicher auch entsprechend beworben worden…, nee, nee

 

Sicher?
Der Mythos existiert auch für die NW1 undNW2, bei denen dann besoonders gute Exemplare vergoldet und aufwendig graviert wurden....
Über Buescher gibt es ähnliche Gerüchte...

 

Nein, wie kann man da sicher sein?

Aber es gibt alte Kataloge; dort werden verschiedene, jeweils zur Wahl stehende Finishes aufgezählt und für die unterschiedlichen Oberflächenausführungen die Preise genannt, fertig.
Nirgendwo, weder bei Conn, Buescher, noch sonstwo findet man über Jahrzehnte auch nur den geringsten Hinweis, dass es hierbei auch noch andere Unterschiede zwischen den Instrumenten gibt.

Ob bestimmte Exemplare besonders gut sind, kann man so wirklich auch erst nach der Komplettmontage beurteilen. Dann fängt man sicherlich nicht damit an das Horn wieder auseinanderzubauen, aufwendiger zu gravieren, zu vergolden, etc.

Für mich ist das schlichtweg eine Erfindung- ein dicker Bär, den sich gutgläubige Fans gerne aufbinden lassen.
Noch besser, wenn man mit solchen Geschichten dann auch noch gute Geschäfte machen kann.

 

Nicht auszuschließen.

Allerdings habe ich vor ein paar Wochen bei einer Recherche (@Sandsax kennt den Hintergrund) ein gutes Dutzend lackierte und Panda pre-war / rolled tonehole 10M gefunden aber kein einziges Versilbertes.
Das allein sagt nicht mehr, als dass zu diesem Zeitpunkt kein Versilbertes auf dem Markt war.
Es stützt aber anekdotisch die Geschichte von Hugjazz (über dessen gänzlich unschweizerischen Überschwang in den Beschreibungen wir kein weiteres Wort verlieren müssen).

 

Ich habe zum Beispiel noch ein altes silbernes Saxophon aus Wehrmachtszeiten mit einem großen eingravierten Hakenkreuz drauf. Ich habe lange überlegt ob ich das rausschleife. Ich bin aber zu der Überzeugung gekommen,das das ein Orginal und ein Zeitzeuge ist,also bleibt es drin.
Aber spielen,vor allen Dingen öffentlich werde ich das Teil garantiert nie

 

Würdest du dafür nicht sogar Stress kriegen oder würde dies, das hakenkreuz, als Teil dey originals sogar toleriert?

 

Ich mag das garnicht ausprobieren. Hätte zudem Angst das man ein falsches Bild von mir bekommt. Ich hasse Nazis

 

da bin ich mir nicht so sicher.
Bestimmt waren die Instrumente nicht gepolstert oder mit Korg und Federn versehen, aber eine komplette Demontage der Klappen und Hebel kann ich mir schon vorstellen. Darum haben die alten Instrumente schon mal Nummern oder Zeichen in den Klappen eingeschlagen/geritzt, damit man diese nach dem Versilbern/Vernickeln/....nicht verwechseln kann, denn diese sind dem Instrument angepasst.
Danach wurde gereingt und für die Oberfläche vorbereitet. Das war eben die Qualität , die wir heute bewundern. Teilindustrialisiert.
Heute muss alles passgenau gefertigt werden, in der Hoffnung alles passt hinterher. Die Qualitäten sehen wir heute bei neuen Instrumenten, angeblich auch bei renomierten Franzosen.
Manche Hersteller haben die S-Bögen mit der Seriennummer oder den letzten Ziffern gemarkt. Der stimmte auf dem Instrument.
Noch heute werden in Klarinetten-Edelschmieden die Stempel des Herstellern auf der Birne und dem Becher nach dem anspielen und passender Postion (Klangunterschiede durch verdrehen) geprägt.
Birnen und Becher hatten manchmal die Seriennummer des Instruments,........
Um 1900 hatte Evette & Schaefer Buffet Crampon noch individuell für den Kunden Saxophone angefertigt.

Claus

 

Dieses war mein erstes Alto. Viele von euch können wahrscheinlich auf Anhieb sagen, was es für eines ist - ich hatte davon keine Ahnung. Es hatte ein tief eingestanztes Hakenkreuz. Ich habe es auch öffentlich gespielt - ganz unbefangen wie hier 1971 in der Tangente in Hannover. Ich habe es kurz danach weggegeben, getauscht, k.A. - ich weiß nur noch an wen. Kurz darauf habe ich dann ein Mark VI gekauft.

 

Etwas spät, aber hier noch ein Bild von einer Silverlady, Becher innen vergoldet. Ca. 1940

 

Kann denn jemand hier anhand der Fotos sagen, was für ein Horn ich da hatte?

 

Für mich ein G.H.Hüller

Mercedes-Stern Drahtkäfig über Tief C, Verbindung Becher-Korpus, Feinstimmer

 

Tausend Dank @Wuffy ! Ich hau auch schon wieder ab zugunsten der Lady! Die Sache mit dem Hakenkreuz und meine notorische Ahnungslosigkeit haben mich halt mobilisiert.

 

Nochmals- dann halte ich die Schnauze: Warum wurde bei diesem fraglichen Horn andere Buchstaben in der Typenprägung verwendet, als bei allen andern hier gezeigten Stempelungen? Seltsam, oder?

 

Mein Conn 6m mit 346xxx hat auch die vereinfachten Buchstaben. Vielleicht hat sich Conn ja irgendwann mal neue Schlagzahlen gegönnt.

 

@Sandsax Hast du eine Ahnung, was es bei den 6M Altos mit den „VIII“ Stempelungen auf sich hat?

 

@gaga,

jepp,denke ein GH Hüller, eventuell nicht graviert mit Hüller aber dafür mit Wunderlich und besagten Abzeichen.= PM

 

Weißt du noch, was du damals dafür bezahlt hast?

 

Nein - das weiß ich nicht mehr. Mein Tenor hat ein Jahr später ca. 1500 DM gekostet.