Saxophon reinigen aussen

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied9218, 1.Mai.2018.

  1. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    hier noch eine Info:

    Bindung von Staub und Gasdämpfen
    Staub ist im Allgemeinen hygroskopisch, Feuchtigkeit aufnehmend.
    Seine Masse vergrössert sich mit dem aufgenommenen Wasser,
    sodass wenig Feuchtigkeit genügt, damit er zu Boden fällt. Die
    Mikropartikel des Wasser, die sich in der Luft befinden, haben die
    Tendenz, sich mit dem mehr oder weniger feinen Staub zu verbinden
    und sich zu immer grösseren Partikeln zusammenzuschliessen, so
    dass sich wirkliche Tropfen bilden. Der Staub selbst initiiert und
    begünstigt den Prozess.
    Die zerstäubten Wassertropfen fangen, sammeln und transportieren
    die festen Partikeln, die sich in der Luft befinden. Ihre minimalen
    Abmessungen gestatten es, die Charakteristika des elektrischen
    Dipols des Wassermoleküls zu nutzen. Auf diese Weise werden die
    äusserst feinen Staubpartikel angezogen, die elektrostatisch
    aufgeladen sind.
    Die negative Ionisation des zerstäubten Wassers verstärkt weiter die
    Wirkung des elektrostatischen Hydraulikfilters. Das Verhältnis
    Oberfläche–Volumen der Tropfen wird durch die Zerstäubung
    wesentlich verbessert. Wenn man bedenkt, dass einem
    Wassertropfen von 4mm Durchmesser 8 Millionen winzige Tröpfchen
    entsprechen, di zu 20 Mikron Durchmesser zerstäubt wurden, so
    bieten diese eine Kontaktoberfläche, die wohl 200 Mal grösser ist als
    die eines einzelnen Tropfens.



    aber bitte daran denken = ÖL verdrängt Wasser (überwiegend)
     
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  2. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    … das Staubmonster?


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    :wideyed:
     
  4. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    @Paedda,

    ich hatte mal ein Sax in der Kur eines Mitforisten hier, der sein Teil abgenebelt hatte mit WD 40 oder Balistol.

    Eingestaubt war es natürlich auch. Mit 70% Alkohol und Baumwoll-lappen und Q-Tips wurde das damals überwiegend beseitigt (natürlich auch einiges ausgebaut.)
     
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  5. Wenke

    Wenke Ist fast schon zuhause hier

    Respektiert man ja auch, aber wenn hier einige sehr erfahrene Mitglieder prinzipiell davon abraten, dass Sax intensiv versuchen zu reinigen, weil man Teile beschädigen und entfernen kann, dann hat das Hand und Fuß und zählt ebenfalls zum Rat geben dazu. Natürlich hast du dir mit deiner Frage ja eine andere Antwort erhofft und natürlich kann du dein Instrument auch mit Wasser und Tuch/Wattestäbchen/etc. reinigen, aber über die Gefahren solltest du in dem Fall halt auch informiert sein. Mehr wurde hier nicht von sich gegeben. Und es ist nun mal einfach Fakt, dass du es wirklich gründlich - OHNE Schäden - nur reinigen kannst, wenn die Mechanik demontiert wurde.
     
  6. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Genau, wenn man den Lack (sichtbar auf der rechten Bildhälfte) wegpoliert, kommt das schöne Messing (links) zum vorschein....

    kokisax
     
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  7. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Mittlerweile ist dieses Thema sehr ermüdend und es ist schade das solche Themen in Grundsatzdiskussionen ausarten.
    Meine Frage war lediglich, was kann ich alleine tuen und wie, um mein Saxophon zu pflegen und reinigen. Von Demontage, GÜ und professioneller Reinigung habe ich überhaupt nicht gesprochen.

    Für die für mich wirklich interessanten Beiträge bedanke ich mich recht herzlich. Vor allem @ToMu hat sich sehr viel Mühe gemacht und mir mit seinen Beiträgen geholfen.

    LG
    Paedda
     
  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @Paedda Jetzt mal ernsthaft und ganz konkret:

    Ich wische Korpus und Bogen nach jedem Spielen und nach der üblichen Innenreinigung mit dem Wischer grundsätzlich außen mit einem weichen Tuch ab.

    Dann ziehe ich bei Tenor und Alt noch einen zweiten, kleinen Lappen oder einen Kaffeefilter zwischen den Gabelklappen und dem Korpus durch, weil diese Polster nass sind (vor allem beim Tenor).

    Gleiches mache ich bei der kleinen B-Klappe und der der Gis-Klappe. Erstere klebt gerne beim Sopran und zweitere bei Sopran und Alt.

    Die unteren Klappen Cis und Dis, die ja aufliegen, unterlege ich nach dem Putzen mit einem kleinen Stück Pappe, damit sie einen minimalen Spalt offen bleiben.
    Dadurch kleben bzw. schmatzen sie beim nächsten Spielen nicht.
    Da die Cis-Klappe über einen Mitnehmer mit der Gis-Klappe verbunden ist, wird auch diese leicht angehoben (verhindert auch das lästige Kleben, siehe oben).

    Ab und zu reinige ich vorsichtig die Zwischenräume an der Applikatur von Staub und Fusseln mit einem Wattestäbchen oder (wo es eng ist) mit einem Pfeifenreiniger..
    An besser zugänglichen Stellen nehme ich auch mal einen kleinen Lappen. Besonders wegen der Korken und Federn muss man halt aufpassen. Ruckzuck geht ein Korken ab oder springt eine Feder heraus.

    Mundstück und (Kunststoff-)Blätter säubere ich unter dem Wasserhahn.

    Nach dem Spielen lasse ich den Koffer inklusive gesäubertem Inhalt grundsätzlich über Nacht offen und schließe ihn erst am nächsten Tag.

    LG
    Mike
     
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  9. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @ehopper1,

    danke für die ausführliche Beschreibungen.

    LG
    Paedda
     
  10. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    So mache ich es: Nach Probe mit Durchziehwischer Korpus und S-Bogen 2-3x. Wenn nicht ganz schnell mein Platz geräumt werden muss, oder gefährliche Hektik um mich herum noch an den klebegefährlichen Klappen Streifen Lösch-oder Filterpapier rein (zwischen Klappe und Tonloch).
    Zuhause dann gegebenenfalls nochmal durchwischen (wenn vorher nicht-oder nur ein Schnelldurchgang), Papier zwischen den Klappen entfernen. Mit weichen Putztuch über die Griffe gehen. Dann auf den Ständer, und wenn ich in die Senkrechte gehe, ab in den Koffer.
    Gelegentlich wird es mit Putztuch etwas gründlicher geputzt (Zwischenräume mit entsprechenden Material), und ganz selten gelegentlich geölt. Allerdings bewahre ich kein Sax ohne Koffer auf, da meine Wohnung verkatzt ist. Und ich Mechanik voller Staub und sonstigen Zeugs nicht mag. Für mich ist der Koffer der beste Platz, wenn das Instrument nicht genutzt wird. Wenn ich das Bedürfnis hätte, (m)ein(e) Sax(ophone) in der Wohnung ständig zu betrachten, würde ich ein Poster anfertigen lassen, aber hier habe ich nicht das Verlangen. Patina bleibt, ist schon sehr stark vorhanden, Schönheitspreis gewinnt mein Sax nicht. Passt zu mir, sonst wäre der Kontrast zu hoch :)
    Also abgegriffener Zustand, Lackschäden, Patina, Verfärbungen etc. stören mich nicht. Verschmutzungen, Mechanik voller Staub/Dreck, Polster die schon komische Flora und Fauna auf der Oberfläche aufweisen, mag ich absolut nicht, auch wenn das Sax hierdurch nicht in der Spielbarkeit beeinträchtigt ist.

    Das finde ich klasse, beneide Mato hier. Hier würde ich mich nicht trauen, denn mein Zusammenbau würde sicher nicht das gewünschte Ergebnis bringen. Manchmal sehe ich schon Spielspuren die ich gerne entfernen würde, aber ohne Abbau von Teilen nicht entfernen kann :-( An einer Stelle wollte ich das mal machen, da ich die Klappen dort auch wieder ohne Probleme angebracht hätte. Aber die Schrauben an meinem Instrument sind irgendwie festgewachsen, da geht nichts. Am gleichen Goldlackmodell gehen die Schrauben leicht zu drehen.
    LG, db
     
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  11. ppue

    ppue Experte

    Das sehe ich anders. Das gerade erwähnte Festbacken der Schrauben wird natürlich hinausgezögert, wenn alle Ritzen ab und zu geölt werden. Den Achsen kann das nur gut tun.
    Ansonsten macht es für die Mechanik keinen Unterschied, ob man pflegt oder nicht. Da gehe ich aber von einem Zeitraum von, na ja, vielleicht sechs Jahren bis zur nächsten GÜ aus. Ist die Frage, ob Hobbyspieler dann schon wieder eine Überholung brauchen.
     
  12. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Wollen kannst Du es ja, aber patzig werden, weil Dir die Antwort nicht gefällt, wenn Dir von diesem oder jenem abgeraten wird, ist auch nicht angebracht.

    Wenn Du es kannst (Kompetenzbereich), zerleg das ganze Sax, reinige alles bis in den letzten Winkel, und baue es wieder zusammen. Wenn nicht, lass es besser. Und was genau ist daran daneben?

    Andere bedanken sich, wenn sie vor Fehlern gewarnt werden...
     
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  13. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    hallo @puee,

    ja klar, es bringt etwas, allerdings bringst bei dem "nachölen" dünneres ein, dickeres geht ja gar nicht, dazu müßtest du die achse ausbauen,...also die Hoffnung auf dünnes Öl, dass es sich hineinzieht in die gesamte Mechanik. Genau an dieser Stelle transportierst du das SchmutzÖLWasser Konglomerat mit IN die Achse!
    wir gehen jetzt aber auch schon vom Hundertstel zum Tausenstel.

    Und warum muss die Achse auf die gesamte Länge gleich stark sein? Warum ist sie nicht abgeschwächt zu 90% IM Röhrchen, wo sie nichts tragen muss und Spiel einzuhalten? Interessante Betrachtungen sind das!
     
  14. ppue

    ppue Experte

    Ja klare, dünnes Öl. Das bisschen, was da an Dreck damit hinein zieht, dürfte weniger ausmachen als der gegensetige Abrieb von Metall bei ungeölten Achsen Spitzschrauben etc.
     
  15. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Sehe ich anders.

    Dickflüssiges (Getriebe-) Öl zieht sich ähnlich gut in den Achsspalt wie dünnflüssiges, nur dünnflüssiges ist dann nicht so gut ortsständig (und die Mechanik klappert viel schneller...)

    Sehr anschaulich von Steven Howard getestet:

    http://www.shwoodwind.co.uk/HandyHints/oilgeeks.htm
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Mai.2018
  16. Tinka

    Tinka Ist fast schon zuhause hier

    Ich liebe es, meine Vintage Lieblinge immer mal wieder mit Ballistol Öl einem Baumwolltuch und Wattestäbchen für die engen Räume, zu pflegen. Auch ab und an die Polster. Für den Staub in den kleinsten Ritzen, nehme ich ab und zu mal Druckluft Spray. So bleibt alles gepflegt. Ausserdem macht es mir Spass mich auch mal anders intensiv mit meinen Instrumenten zu beschäftigen :) und sie danken es mir mit einem tollen Sound ;)
     
  17. ppue

    ppue Experte

    Öhm, in seinem Versuch hat er ein nicht geöltes und sauberes Röhrchen. Wir sprechen von solchen, die schon länger kein Öl mehr gesehen haben und die Tendenz haben, zu verharzen oder ganz auszutrocknen.
     
  18. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

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  19. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Mit dünnflüssigem Öl entsteht meiner Ansicht nach erst die Gefahr, dass die Röhrchen "austrocknen" und verharzen werden einmal richtig geölte Röhrchen nicht, da doch nur pflanzliche und nicht mineralische Öle verharzen?

    Jedenfalls habe ich selbst mal Claudio Zolla von Rampone und Cazzani nach einer Ölempfehlung für das Nachölen der Mechanik seiner Instrumente gefragt und er hat mir genau das Getriebeöl empfohlen, das ich immer schon genommen habe und das so auch von Howard vorgeschlagen wird.
     
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  20. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ist es eigentlich sinnig die Polster ab und zu, (in irgendeiner Art und Weise) zu pflegen, damit diese nicht so schnell trocken und spröde werden?

    LG
    Paedda
     
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